Volltext Seite (XML)
ErMbHolksfreuni». 6 Tageblatt M, Schneeberg Umgegend. fürdir Kgl. und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johann- georgenstadt,Lößnitz,Aeustädtel,Zchneeberg,ZchwarMbergd)w. Wildenfels. Telegramm^ Adresse: volkssreund Schneeberg. Fernsprecher: Schneeberg io. Ane «z. Schwarzenberg 19. Nr. 38. Drr .«rjaeblreNche »olttsreund- «rlchetnl ti,lNH mN «»«nähme der Lage «ach den Smm- und Festtagen, «bonnemem monatlich 6V Pfg. Inserate: Im «mtltlattbeglr» der Raum der 6 s». Petttzelle U Pfa.. de«gl. für au«wärt» 16 Pfa., Im amtlichen Lell der Raum der 6 s». Loq>u«jt«le «5 Ps,„ I« ReN.-LM di« 61». <lor»u»jeile »6 Pfg. Freitag den 16. Februar 1906. Jnseraten-Annadme für die am Nachmittag erscheinende Nummer bi» vor mittag 11 Uhr. Line Bürgschaft für di« niichfttiigige Aufnahme der ilnjtiaen teg. an de» »orgeschriebenen Lagen sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, eiens» wirb für di« Richtigkeit telephonisch aufgegebener Anzeigen nicht garantiert. Au«wartiaeAufträae nur gegenBorau»bezahlung. FürRück» gab« eingesandter Pkanuskripte macht fich die Redattioii nicht verantwortlich. L». Jahrg. iejmigm, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufge- der Erteilung deS Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung deS herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der BersteigerungSerlvS an di« Stell» Di. «önigttches Amtsgericht Stige Hllfe leisten würde». Wie» taatSsekretärS fettens der Regierung überhaupt nicht ver- iavdelt worden. Es ist nicht recht ersichtlich, auS welcher Quelle derartige, immer wieder in der OeffentliHkett auf tauchende Meldungen stammen. V-A-rr-tch. tm«. Di« Polii. Korresp. erfährt aus r a g e s g e s ch t q t e D-Wtfchle»«d» vr. Untrv- Berlin, 14, Februar. Lrut Petersburger Meldung fat der russische Finanzminister sich bereit erklärt, nach dem !8. Februar Gesuche deutscher Jntrrcffentm wegen Anwendung deS bisherigen Zolltarifs hinsichtlich derjenigen Warensendungen fu prüf«, welche durch die Ausnahmezustände auf dem Wege von der Grenze nach den Zollämtern im Inland« auftchaltm wurden. Vorschriften "" >eren zollamtliche Bes staaissekretär d«S Kolontalamte» tu Aussicht genommen daß ntcht beabfichttgt »erd«, da» Kolontalamt zu einem amt umzvgrfialtm, sondern e» nur mit einem Note sekretäe au der Spitz« tu srtner btsherl l,ffm, entspricht in keiner Weise Paasche ist mg« d« Uebtruahme fordert, vor Verfahren» herbeizuführen, widrig. de» versteigerten Gegenstandes treten würde. Löbnitz, dm 12. Februar 1S06. l über mildere Zollbehavdlung der Warm, >erm zollamtliche Besichtigung am 28. Februar nicht beendet ist, beabsichtigt die russische Regierung nicht zu erlass n. olche vom Reichstag aufoktroyiert Werle. Abg. Blumenthal elsäfs. BolkSP.) fordert für Elsaß-Lothriag« die Einführung stner auf grund deS allgemeinen Wahlrechtes gewählten Volksvertretung und kommt dann auch auf die Broschüre StephanyS zu sprechen vnd die von diesem enthüllte Existenz der sogenannten schwarzen Liste. Geh. Rat Hallay führt Siel, 14. Februar. Der Kaiser trifft morgen nach mittag um 3 Uhr hier ein. Wie eS heißt, wtrd Seine Majestät vor der Abreise nach Kopenhagen der Germania werft einen Besuch abstatten. Metz, 14. Fearuar. Der Gouverneur von Metz, Gene ral der Kavallerie v. Hagmow, ist heute früh infolge Lun- gmmtzündung gestorbeu. Oldenburg, 14. Februar. Redakteur Biermann be antragt« auf Grund des Prozesse» argen den Kellner Meyer beim Landgericht Oldenburg dte Wiederaufnahme sämtlicher Ruhstrat-Prozesse, wegen deren Biermann zu 2'/, Jahren Gefängnis verurteilt wordm war. Stuttgart, 14. Februar. Generalleutnant v. Trotha wurde heute mittag vom König in Audienz empfangen und zur Frühstücks: afel gezogen. — Gegen dte Anarchisten. Infolge der Agitation am „roten Sonntag- find geg-n die Anarchisten verschärfte polizeiliche Maßregun getroffen wordm. Da« am 21 Januar tu ««er großen Reihe deutscher Städte verbreitete Flugblatt ist beschlagnahmt wordm. Gegen seine Verbreiter toll, wie eS heißt, än Strafverfahren wegen Verletzung der 88 110, 111, 130 St. G. B. etnaelettet fein. In Berlin ist der Ver fasser deS Flugblattes, Erich Mühsam, polizeilich vernommen und photographirt wordm. DaS gleiche Schicksal hatte der Redakteur de» „Anarchist-, Otto Wendt. Redakteur Georg Müller wurde verhaftet nach einigen Tagen aber vierer mt- lafsm. Au» Köln, Frankfurt, Offenbach, Stuttgart und Düffeldorf werden Massenverhastungen ron Anarchisten gemeldet. ie vermöge ihrer Gesinnung, ihr« Charakter» Und ihrer »ishertgen Haltung im Falle eines Kriege» dem Feinde ätige Hllfe leisten würde». Irgend «ine Belästigung oder lnannehwlichkeit fü: diejenigen, die in der Liste Nehm, fei üSher nicht erwachsen. Aba. Bruhn (Reformp.) erkärt, seine Partei lehne dm Antrag ab allein nur um den Größenwahn der Sozialdemokraten nicht noch zu fördern. Abg. Liebermann r. Sonnenberg (Wirtsch. Bereinig.) tritt den Darlegungen deS übgeordnetm Bebel über die Deutschen in dm russischen Ost- erprovinzen entgegen und wirst ihm völlige Unkenntnis der Verhältnisse vor. Nach persönlichen Bemerkungen wird dte erste Beratung deS Antrages geschloffen. Morgm: Bankno- envorlag« und Fortsetzung der Etaiberatung. Schluß 6*/, Uhr. Wien, 14. Februar. Di« Polst. Korresp. erfäh kompetenter serbischer Quelle, daß der heute nach zurückgekehrt« serbisch« Gesandte Wuitsch von der serbischen Regierung beauftragt wordm ist, an dte österreichisch- ungarische Regierung da» Ersuchen um Bekanntgabe der gewünschten Modifikationen de» serbisch« bulgarischen Zolluntonvertrage» zu richten, von dmm Oester reich-Ungarn di« Wiederaufnahme d«r HaudelS- v «rtragSv « rhandl« ngen mit Gobi« abhängig macht. Frmttkreich. Paris, 14. Februar. Der Marineministrr hat dm Gesetzentwurf betrrffmd die Rekrutierung der Mannschaften der Untersee, und Tauchboote in dm Hauptzügen strttggestellt. Dt« Tauchboots von dmm gegmwärttg achtzehn fertiggestellt sind, werden bei einem Gehellt von 400 t «tne Besatzung von 20 bi» 25 Mann haben. Di« Mannschaften der Unters««- boot«, wrlchr einen Gehalt von 800 t haben sollen, werd« dementsprechend an Zahl stärker sein. Dte Mannschaft« wer de« vorzugsweise dm Besatzungen der Torpedoboote entnom men »eü>m und werdm einen höher« Lohn «hast«. Rttstlemtz, Petersburg, 14. göruar. Nach dm» Bericht« de» Berlin, 14. Februar (Amtliche Meldung.) Teile der Ersatzkompagnte 1» unter Oberleutnant Barlach hoben am ». Februar bei HuamS, 80 km westlich GGeonS, eine 20 Hüpfe starke, auS Herero» und Hottentotten, di« fich von Cornelius getrennt hatten, bestehende Bande auf. Dte Ge- angmen sagt« au», daß der Hererokapttän Andrea», der im Frühjahr um» Sommer 1905 dte KomaS - Berge und da- Vastard-Land unsicher gemacht hatte, tm TtraS - Gebirge ge fall« wäre. Cornelius soll «ach Kundschasteruachrichten tm Schwarzrand, füdltch HuamS sitz«. Hauptmann Volkmann mtt der 4. und 5. Kompagnt« der 2. Regiments geht von KunjaS, Hauptmann Buchholz mit Teilen der Ersatzkompagnte 1a, der 2. Ersatzkompagnte und der 4. Etappenkompagnte geht von Vrootkontetn gegen Cornelius vor. Im Südbeztrke wurde am 7. Februar etne Patroutlle bet Tmdoor», 30 km südöstlich von Warmbad, von Hottentotten umzingelt, wobei Leutnant Bender (früher in der 2. Kolonialabteilung), fünf Retter und etn Bure fielen. Dtefer Offizier und seine Manu- schaftm hatten sich mehrfach durch kühne AufklärungSrstte ausgezeichnet. Am 9. Februar stellte eine Patrouille unter Leutnant Cleve stärkere feindliche Kräfte bet Arn» fest. DaS Hauptquartier marschierte mst drr 2. Kompagnie de» 2. Regi ment» am 12. Februar von KeetmanShoop nach Kalkfontein (Süd) ab, während dte 3. Kompagnt« d«S 2. Regiment- von dort nach Warmbad rückt«. D«r ErgänzungStranSport Nr. 4, rund 600 Köpf«, von Hamburg am 18. Januar 1906 abge» fahr«, ist am 11. Februar in Lüderttzbucht etngetroffen. Berlin, 14 Februar. Amtlich. Ein Telegramm au- Windhuk meldet: Reiter Emst Setter, geb. am 2./11.83 zu Hetdrnhetm, früher im Königltch Württembergtschm Dragoner- Regiment Nr. 26, am 6. Febmar im Patmulllmgefecht bei Kamka» südlich Kletnpenz, gefall«, Kopfschuß. Reiter Leo Kaluza, geboren am 15 /11. 82 zu Cosel, früher tm Jnfan terte-Regtmmt Nr. 51, am 6. Febmar 1906 an Bord „Ema Woermann- an Gehimhauteatzündung gestorben. Berlin, 14. Februar. Die gestrige Meldung der Staatsbürger-Zeitung daß Herr vr. Paasch« zum Unter- Allgemeine Rattenv ertilgung. In AuSfühmng etnrr Verordnung des Königlich« Ministerium- des Innern vom 24. Mai 1901 soll in der Stadt Aue vom 19. Februar 1906 ab etne allgemeine Vertilg ung der Ratten, Mänse usw. vorgmommen werden. Um etne Gewähr für gefahrlose un sachgemäße AuSfühmng zu hab«, tst diese dem geprüften Kamm« jäger Louis Berhold in Zvötz« übertrag« worden. Zur Ausübung dieses Auftrage» haben olle GrundstülKibesitz-r oem gestellten Kammerjäger ungehindert« Zugang zu ihr« Grundstücken zu gewähr«, idm auch aus Verlang« Auskunft über die baulich« Anlagen, insbesondere die Lage drr Schleu se« und Abflußrohre zu geb«. Für die Tätigkeit de» Kammerjägers tst diesem sofort für jede» einzelne Grundstück «in« Gebühr zu bezahl«, dte je nach Umfang de» Gebäude» auf 25 Pfg. btS 1 Mk. bemessen tst. Für Vertilgung in Fabrik« und sonstigm größer« An lagen kann Herr Benhold eine Gebühr von 3—5 Mk. berechnen. Zuwiderhandlung« gegen diese Anordnung werdm mtt Geldstrafe btS zu 60 Mk. tm UnetnbringltchkeitSfallr aber mtt entsprechender Hast bestraft. Au«, am 13. Febmar 1906. Der Rat der Stadt. Poltzet - Abteilung i. B.: Stuber», Stadtrat. F'cker gegen, daß da» Bürgertum keine politischen Ideale mehr habe. Allerdings sei unser Ideal nicht der nebelhafte Zukunstsstaat der Sozialdemokrat«, sondern das gegenwärtige Deutsche Reich mit dem Kaiser an der Spitze. Biele» darin könne freilich auch bester eingerichtet werd«, aber an de« Grund lagen balle die Part« fest- (Lebhafter Beifall ) Wenn die Sozialdemokrat« gegen diese» Ideal an stürm« mit ihr« revolutionär« Gelüst«, dann scheitern st« an dem Fels« d«r polnisch« Ideale d'S deutsch« Bürgertum». (Lebhafter Brifall.) Abg. Pachntck- (steif. Bereinig) schlicht fich dem Wunsch« d«S Vorredners auf Einführung einer Verfassung in Mecklenburg an und bekennt fich dann zu dem allgemein« und direkt« Wahlrecht. Abg. Freiherr v. Malkan «bt wohl dem Ausbau der mecklenburgisch« ver- «hlwollmd gegenüber, tst aber dagegen, daß etne Oeffentliche Sitzung des Bezirrsausschufses z« Schwarzenberg findet Montag, den L«. Februar von nachmittags S Uhr an im Berhandlungssaale der unterzeichnet« König. - lichen Amtshauptmannschaft statt. Brückner eingetragene Grundstücke sollen am 4. April lv«Ü, vormittags 1« Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werdm : 1. Blatt 13, nach dem Flurbuche — Hektar 41,4 Ar groß, aus 30200 Mk. -— Pf. geschätzt, besteht aus Wohr-, Mühlen- und Wirtschaftsgebäuden, Garten, Feld und Hutung, hat Wasserkraft und ist mtt 21180 Mk. zur Brandkoffe einge'chätzt; 2. Blatt 15, nach dem Flurbuche — Hektar 23,6 Ar groß, auf 600 Mk. — Pf. geschätzt; b«steht aus Wiese. Die Einficht der Mitteilungen deS Grundbuchamts sowie der übrigen die Grund stücke betreffenden Nachweisu m, insbesondere der ( hätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dm Grundstücken find, soweit sie zur Zett der Ein tragung des am 29. Dezember 1905 verlautbarten BersteigerungSvermerkeS aus dem Grund buche nicht ersichtlich warm, spätestens tm Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubiger- und dm übrig« Rechten nachgesetzt werdm würden. Berlin, 14. Februar. Reichstag. (Fortsetzung der Beratung deS sozialdemokratisch« JnftiaNvantrage» betreffend Wahlrecht der Einzellandtage) -Mq. Bebel (Soz) steht nicht - - . . - . .. - an -« «klär«, daß einer der Zweck- deS Anträge- auch der °«S, die sogenannte schwarze Liste ist ein Verzeichnis von sei, Agitation zu treiben. Da» sei bei Jnickattoanträgm aller Personen, von denM^ d-S WM überzeugt ist, daß Parteien der Fall. Die Kompetenz d«S Reichstages könne adsolut nicht bestritte« werdm. Geschehe die-, so sä da» in höchstem Gr-de inkonsequent. Seine Partei meine, daß eS drm Zentrum gar nicht ernst sei mit der Einführung de- all gemeinen gleichen und direkten Wahlrechts für die Etnzelland- tage. Redner protestiert dann energisch gegen die Behauptung des hanseatischen Ver reters Dr. Klügmann, daß dte Exzesse am Echopmstehl in Hamburg der sozialdemokratischen Partei zuzuschreiben säen. Dte Wahlrechtsverschlrchterung tn Sach- sm, Hamburg und Lübeck falle hauptsächlich den Natioualli. beralm zur Last. Dte Sozialdemokraten s«m geneigt, für die Proportionalwahl einzutreten. Redner tritt sodann der Auf- fassung «tgegm, als ob die Partei durch th.e Tätigkeit und Agitation d'e Entwicklung der scz'al« Gesetzgebung hemm, un": d«m Bürg rtum dte L st daran vergälle. Man werfe dann der Partei Sympathie mtt der russischen Re volution vor. Die Sprache der sozialdemokratischen Presse und ihre Kritik werde der Partei zum Borwurf gemacht. DaS sei ab« gar nichts gegm die Sprache in dm Gedichten, Redm und Artikeln der 1848 er Revolution. Er sei über zeugt, daß bei den nächsten Wahlen tn der Stichwahl alle bürgerlich« Partei« plschlofsm gegm d'e Sozialdemokraten stimmen w rden. (Zustimmung recht-.) Bebel verbreitet fich daun eingehend über da- Stimmrecht jür Frauen. Die Revo lution könne nur durch Reformm verändert werdm. Preußen habe jede- Anrecht auf die Führung in Deutschland verlorm. Der preußische Staat hab« fich am 21. Januar vor der ge samten KuÜmwelt bi» auf die Knochen blamiert. Vizeprä fidmt Graf Stolberg ruft dm Redner zur Ordnung. (Stür mische Hefterleit.) Bebel fährt fort, dte einzige veruünf ige Haltung an jenem Tage nahm dte Berliner Poltzet ein. Unsere Forderungen werdm tn Erfüllung gehen und wenn e» durch «tne zwette Augustnacht geschehen sollte. (Betfall bet dm Sozialdemokraten.) Dm hanseatische BuudeSratSbevoll- mächttgte Klügmann wendet fich gegm die Behauptung Bebel-, daß, cllS die Cholera tn Havwurg wütete, dte Hamburger Bourgeotste auSgerissm sei. Abg. Büfivg (nat^ltb.) miß- billigt da» Wahlbündnis der Nattonalliberalen mtt dm Sozialdemokraten in Sachsen und Vaden. Gr sei gegen dm sozialdemokratischen Antrag, well er etn« zu große Beschränk ung der Selbständigkeit der Etazelstaatm mtt fich bringe Er tritt dann der Behauptung deS Abgeordneten Bebel ent-