Franz Schubert (1797—1828) Ouvertüre zu „Rosamunde“ Die Ouvertüre zu dem romantischen Schauspiel „Rosamunde“, die Franz Schubert im Jahre 1820 komponiert hatte, war ursprünglich zu dem Melodram „Die Zauberharfe“ geschrieben und 1820 dazu erstmalig aufgeführt worden. Später hat sie Schubert dem Schauspiel „Rosamunde“, das von Helmine von Chezy stammt, die die Textverfasserin von Webers „Euryanthe“ ist, vorangesetzt und die ursprünglich dafür gedachte Ouvertüre einer späteren Oper „Alfonso und Estrella“ beigegeben. Schubert hat also die Ouvertüren zu den drei Werken aus bestimmten Cründen ausgetauscht. Das konnte er deshalb gut, weil die Stoffe aller drei Werke, die sich leider von der Handlung her gesehen nicht als lebens fähig erwiesen, im Grunde romantisch waren. Mit heftigen Schlägen beginnt die umfangreiche Einleitung, die darauf eine echt Schubertsche Musik entwickelt, die, nach heftigen Akzenten, zur eigentlichen Ouvertüre überleitet, die den Aufbau eines ersten Symphoniesatzes hat. Das erste Thema ist von liebens- * würdiger Einfachheit, das zweite Thema (Klarinette und Fagott) von einer klaren Schönheit, wie sie Schubert zu Gebote stand. In der Durchführung zeigt er uns seine dramatische Begabung, er greift Bestandteile beider Melodien auf und verarbeitet sie, indem er sie auf einen Konflikt hinführt. Er wiederholt die beiden Themen und schließt mit einer nochmaligen dramatischen Steigerung ah.