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ErMrbDolksfrmnd I U-Wr. Sonntag, 24. Dezember 1SVS. wird seit dem 19. d. Mts. da» am 11. Äugust 189b m Aue geb. Schulmädchen Martha Klara Loos. Dos körperlich kräf- Tageblatt M Schneeberg»»»Umgegend. Lj MwLKMWT4«SePrdWinAm,Grönhain,Hartt«sttm,LohaM> WrWKMz^LzUGWIMLÄ.MUttbWA,HchwsrMbergbW.Wil-eufM> UN» Srstto,«. »»»,«-«« «-.Mich «'M 4 NsWftE» SchM^K». AtSKs-eoch«»! AM o;. A^Ä'WzM»«« ÜS tig entwickelte Kind hat gesundes Aussehen, trug blaue Kopfhaube, braunes Kleiv, graue so genannte Hängeschürze, rotgestreifte Strümpfe und Knopfstiefel. Wahrnehmungen über den Aufenthalt deS Kindes bitten wir umgehend an un» gelangen zu lassen. Aue, am 23. Dezember 1905. Der Rat der Stadt. Pouzeiabteilung Schn belt,Smottat. Ficker. Handelsschule zu Aue i. Erzgeb. Zweiklafftge Volksschule (höhere Abteilung): für Knaoen mit Volks- squtbüdung, welche sich vor Eintritt in die Praxis durch zweijährigen Besuch der Schul« eine gute theoretische kaufm. Ausbildung anergnen wollen. L Lehrliugsabteilungr für kaufmännische Lehrlinge; Unterrichtsdauer 3 Jahre, v. Mädchenabteilung: für Mädchen und Frauen; UntenichtsLouer 1 Johr. Anmeldungen für Ostern 1906 sind bis Ende Januar a. f. an den mitunterzeichneten Direktor zu richten. Auskünfte werden jederzeit gern erteilt. Aue, den 23. Dezember 1905. SchulauSschutz und Direktion der Handelsschule. Stadtrat Bonner, Bors.Schul», Direk or Mittwoch, den S7. Dezember 1905 vormittags 1« Uhr L . »sollen im Versteigerungsraum des hiesigen Kgl. Amtsgerichts 3200 Stct. Cigarren, Makka- Poiizeiabteilung: Säubert. Stadtrat Dicker. I Kakao, Corinthen und 5 Ballen Packpapier, gegen sofortige Bezahlung öffentlich ver- wird seit dem 19. d. Mts. das am 11. August 1895 in Auel steigert werden. — - - - - - ' s Der Gerichtsvollzieher des Sönigl. Amtsgerichts Sch«eeberg, den 23. Dez. 1 SOL Oesfentliche Ans- nnd Umzüge. Versammlungen sowie öffentliche Auf- und Umzüge und Festlichkeiten, zu welchen öffentliche Plätze und Straßen hiesiger Stadt benützt werden sollen, bedürfen gemäß d 13 des Gesetzes vom 22. November 1850, das Vereins- und Versammlungsrecht betr. der Gv- nehmiaung der unterzeichneten Behörde. Jede Beteiligung an einer ungenkhmigien derartigen Veranstalttmg wird gemäß § 360 Ziffer 10 des Reichs-Str-ff-Gesetzbuch« bestraft^ werden. Aue, den 23. Dezember 1905. Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. Mit Rücksicht auf den om Weihnachtsabende erfahrungsgemäß stattfindenden be sonders starken Handelsverkehr wird auf Antrag beteiligterK^ise bier laa den 24 Dezbr. 1905 in hiesigen Handes.Gewerben die Gehilfen, Lehrlmae und Arbeiter bis Abenls 9 Uhr in den offenen Verkaufsstellen zu beschäftigen. Die Beschäftigung am ganzen Tage und demgemäß das Offenhalten der Verkaufsstellen dürfen jedoch höchstens 10 Stunden dauern. , . Aue, den 22. Dezember 1905. Der Rat der Stadt. Polizeiabteilung: I. V.: Schubert, Stadtraü^ In dem dunkeln Waldesraum Trauernd — stand der Tannenbaum; Lu umtönt ihn lieblich Singen, Ihn umrauschen Engelsschwingen: „Gott dem Herrn sei Lob und Ehre, Alle Herzen sei'» Altäre, Dankend zu ihm hingewendet, Der der Welt den Frieden spmdet! Denn, zu Bethlehem geboren, Ist der Heilarck» auserkoren, Der die Sünder all' in Gnaden In sein Friedensreich geladen; Liebe ist sein Losungswort, Ew'ae Liebe hier und dort, In die Herzen laßt ihn ein, So wird's drinnen Sommer sein!" Meißnachtsivaum. In dem dunklen Waldesraum Lauschend — stand der Tannenbaum; Unter Singen, unter Loben, Fühlt er sich emporgehoben, Und in scheuem, sel'gem Zagen Fühlt er sich hinweggelragen, Ueber Täler, über Hügel, Auf deS Engels weichem Flügel. Und er hört's in freud'gem Schweigen: „Du auch bist dem Herrn zu eigen," Hört's in wonnigem Entzücken: Du sollst Menschen nun beglücken, Sollst erfreuen groß und klein, Dich dem Dienst der Liebe weih'n —" Dann, gestützt von Engels Hand, Rauscht er wieder in das Änd. In des Hauses lich'em Raum irreudig steht der Tonnrr b um; Welch ein warmes Lub^leben Hat den guten hier umgeben! — Ihn verzierten fromme Hände Mit der schönsten Commer spende, In den kargen Wintertcgen Darf er Blumen, Früchte tragen; Ihn umflimmern Helle Kerzen, Ihn umjubeln treue Herzen, Frohe Kinderstimmchen klingen, Die dem Herrn ein Leblied singen, Liebe schmückt den trauten Raum, Leuchtet, strahlt im Tannenbaum. — O, Du sel'ge Weihnachtszeit! Lob dem Herrn in Ewigkeit! — Friede auf Erden! Mit ihren traulichen Friedensklängen senkt sich die hei- Lige Weihnacht über die deutschen Häuser. Das Mort vom „Friede auf Erden" will uns in diesem Jahr« doppelt wie -ein Klang aus einer andern Welt, wie eine Engelsbotschaft erscheinen. Ueberall Krieg, Kampf und Kriegsgeschret! Wir gedenken unserer auf fernem Boden für das Vater land kämpfenden Brüder, wir spüren die Zuckungen des Kamp fes auf Leben und Tod in unserem Nachbarreiche, besorgt richten sich die Augen auf das haßerfüllte Kampfgewirr im Innern des Vaterlandes. Wie weit, ach wie weit sind wir nach zweitausend Jahren noch von dieser einen großen Auf gabe entfernt, die uns das Christentum in dem einzigen Worte stellt: Friede auf Erden. Da flammen am heiligen Abend in den Häusern des brutschen Volkes die Christbäume auf, und alle diese Häuser, sie erscheinen an diesem Tage wie lauter kleine, winzige Frie denshäfen im großen Meer« des Unfriedens — sie strahlten ihr Licht hinaus auf das Meer der Zeitkämpfe. Wohl halten auch die Mauern deS deutschen Hauses oft nicht mehr stand vor dem Ansturm der feindlichen Wellen deS Zeitgeistes, aber die vielen Millionen deutscher Hausgemeinden, die im trauten Kreise um den Christbaum versammelt sind, in denen wirklich einmal an diesem Abend aller Hader schweigt, zeigen unS die friedenschoffende Macht. Sie hltßt: Liebe ! Wohl ist es schön, daß in vielen deutschen Häusern vom Kaiserpalast bis zur Arbetterwohnung noch der Chriflbaum »rennt, von Herzen die Weihnachtslieder gesungen werden und daS Auge noch gläubig ruht auf dem Kind in der Krippe. So ist doch noch der Seist nicht erstorben, der mildem Christ- lindlein in die Welt gekommen. Gott gebe, daß dieser Seist tatkräftigster Nächstenliebe in den Herzen der Regierenden und Untertanen, der Fabrikherrn und Arbeiter, in allen Ständen unseres Volkes immer lebendiger werde. Dann wird auch der schöne Weihnachtsfriede im deutschen Vaterland nicht fehlen : „Es kann nicht Friede werden, bis seine Liebe siegt und dieser Kreis der Erden zu seinen Füßen liegt." Tagesges chichte. «-mqchkm». — Ein neues Gefecht mit den Hottentot. Len ist im Süden von Deutsch - Südwestafrika ausgefochten worden und hat zur Unterwerfung einer größeren Schar des Feindes geführt. Amtlich wird darüber gemeldet: In dersel ben Gegend östlich Aminuis, in der am 1. und 5. d. M. Ge- fechte gegen Manasi« Noroseb und Simon Köpper stattgefun den hatten, griff Major v. d. Heyde am 17. d. M. mit Mannschaften der 4. und 9. Kompagnie Feld-Regts. Nr. 1 und der 4. Batterie eine aus Leuten Manasses und Simon KopperS zusammengesetzte Bande an und schlug sie bei Toasts nach zweistündigem Kampf in die Flucht. Der Feind ließ zwei Tote zurück. Von uns fielen Hauptmann Kliefoth und zwei Mann, zwei Mann wurden ver wundet. Nach Lem Gefecht stellten sich 250 Hotten, totten, doch steht die Zahl der darunter befindlichen Män ner noch nicht fest. In Gibeon haben sich bisher insgesamt 595 Hottentotten, darunter 245 Männer und 350 Weiber und Kinder, gestellt, doch sind bis jetzt erst 190 Gewehre ab. geliefert worden. früher im Infanterie-Regiment Nr. 75, schwer, Schuß Brust, rechten Fuß; außerdem: Gefreiter Ernst Fornacon, geb. am 11. 5. 83 zu Trempen, früher im Infanterie-Regiment Nr. Der in diesem Gefecht gefallene Hauptmann Kliefoth ist am 1. 1. 1862 in Lübthm (Mecklenburg-Schwerin) geboren, wurde am 11. 8. 1883 Leutnant, am 27. 1. 1898 Hauptmann und Kompagniechef im Infanterie-Regiment Nr. 54. Am 16. De zember 1899 wurde er zur Schutztruppe für Südwestafrika versetzt. Er war bereits vier Jahre im Schutzgebiet und zwar zuletzt als Distriktschef und Chef der alten 4. Feldkompagnie in Outjo, als der Hereroaufstand loSbrach. Gleich bei den ersten Gefechten wurde Kliefoth an der Spitz« seiner Kom- pagnie unwnt Etaneno am 23. Januar 1904 durch einen Brust- und Schulterschuß schwer verwundet. Infolge seiner Verwundung mußte er in die Heimat zurückreisen. Kaum wieder hergestellt, trat er abermals am 22. November 1904 die Ausreise an. Er erhielt wieder die vierte Kompagnie, jetzt Feld-Regiments Nr. 1. die in AmiauiS stationiert war. Unweit dieses OrteS hat er nunmehr den Heldentod g — Die übrige Verlustliste lautet: Sergeant EmilS ßer, geb. am 23. 8. 78 zu Hänichen, früher im Sächsischen 2. Husaren-Regiment Nr. 19, Gefreiter Paul Berger, geb. am 19. 5. 82 zu Tha früher im Königlich Sächsischen 1. Husaren-Regiment Nr. 18 Herzschuß. Verwundet: Unteroffizier Theodor Matheisen, met- 45, am 17. Dezember in Gibeon an Darmzerreißung infolge UeberfahrenS gestorben. — Reiter Eberhard Schuster, geb. am 22. 3. 81 zu Schönberg, früher im Infanterie-Regiment Nr. 19, hat sich am 30. November bei Dabib ohne Wissen der Führers von der Kolonne entfernt und ist bis jetzt nicht auß- gefunden. Berlin, 22. Dezember. Die „Vosstsche Zeitung" be richtet: Die Aelteften der Kaufmannschaft von Berlin hatte« an den Reichskanzler die Bitte gerichtet, bei der russischen Regierung dafür einzutretrn, daß die Inkraftsetzung deS neuen russischen Zolltarife» um einen Monat htnausgeschoben werde. In seinem Antwortschreiben vom 21. Dezember teilt der Reichskanzler mir, daß bei der russischen Regierung nicht die Absicht bestehe, das Inkrafttreten dks neuen Tarife- hinam- zuschieben. In Berücksichtigung der schwierigen Lage werde der Reichskanzler jedoch, soweit eS möglich sei, aus eine schonende Ueberleitung in die neuen russischen Zoüverhältniffe hinivü ken. Berlin, 22. Dezember. Der „Reichsanzeiger" ver öffentlicht das Gesetz, betreffend die Handelsbe ziehungen zum britischen Rei che, wonach derBun- ve-rat ermächtigt wird, den Angehörigen und den Erzeugnisse« deS Bereinigten Königreich- von Großbritonien und Irland, sowie den Angehörigen und den Erzeugnissen britischer Kolo nien und auswärtiger Besitzungen bis zum 31. Dezember 1907 diejenigen Vorteile einzuräumen, die seitens des Reiche» den Angehörigen oder den Erzeugnissen deS meistbegün stigten Lande- gewährt werden. Dieses Gesetz tritt mit dem 1. Januar 1906 in Krost. Berlin, 22. Dezember. Wie der „L. A." berichtet, hat der BundeSrai den Antrag des Reichstages auf Gestatt ung der Selbstbeköstigung für alle Unter suchung-gefangenen abgelehnt, auch dem An trag auf Erlaß eines Reich-berggesttze- hat der Bunde-rar beschlossen, keine Folge zu geben. Ennso hat er den Antrag, die Auslieferung-Verträge Preußen» und Bayerns mit Rußland zu kündigen und in Zukunft nur AuSttefer- ungSverträge namen»de» Reiche- abzuschlirßea, abqelehnt. Dagegen hat der BundeSrat dem Verlangen de- Reichstage« nach Verbilligung und Beschleunigung deS amt-gerichtliche« Verfahrens stattgegeben und zu diesem Zweck eine Novelle zur Zivilprozeßordnung in Aue sicht gestellt. Arantretch. Paris, 22. Dezember. Man glaubt hier, daß die Marottokonferenz in Algeciras zusammentretrn werde unv die