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ErM eb.Do lksfrmnd. Tageblatt M Schneeberg »nd Umgegend. l ^44 M die KAmd fiMschmSthörde« in Aue, Grmchain, Hartenstein, Johann- Zeorgenstadi, LsMtz,NeaWtez, Lchneederg, LchwarMerg bM.Wildmfel«- Sonnabend, 9. Dezember 1905. umstehendes Recht haben, werden aufgv- Königliches «mtsgericht. Raschau, den 6. Dezember 1905. Der Gemeindevorstand Dittmar. Mk. 286 l"' Wg. im RM..LM di« 2,p. «-rPU,,eUe « Zwangsversteigerung. Tas im Grundbuche für Zelle Blatt 22 auf den Namen deS Bierhärdlers Bnnha d Tchmeuser in Aue eingettagene Grundstück soll am 25. Januar 1906, Vormittags 1« Uhr an der Gerichtsstelle im Weste der Zwanstsvollstreckuna versteinert werden. Rechten nachgesetzt werdm würden. Mejenigen, die ein der Versteigen» fordert, vor der Erteilung des Zuschlags di« Verfahrens »führen, widrigenfalls für des versteigerten enstandes treten würde. Aue. dm 7. 1905. Auf Blatt 351 veS hiesigen Handelsregisters ist heute die Firma Wilhelm Mischer in Schneeberg und als deren Inhaber der Fleischermeister Wilhelm Hermann Fischer daselbst eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Fleischerei. Schneeberg, den 7. Dezember 1905. Der am 15. November o,s. Äs. famg gew^ene VI. Ter- min Gemeindeanlage« sowie das Schulgeld sind bis zum 20. dss. Mts. zu bezahlen. Gegen die Säumigen wird das ZwangsvollstreckungSverfahreu eingeleiier werden. Tas GrrrtsUü Ar. 78b Abteilung Flur des Flurbuchs für Zelle, Nr. 27 Abt. L, des Brandkatasters fir Aue, an der Mehnertstr. 6 u. 8 gelegen, besteht aus Wohnhaus» Pferdestall und Kohlensckwppen nebst Hofraum, ist nach dem Flurbuchs 4,4 Ar groß und mit 119,82 Steuereinheiten belegt, auf 19000 geschätzt. Es eignet sich besonders für Bier- und Kohlenhandel. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Di- i» »miMI »°° z s Absatz I Ziff-r g dA R-ichSg-s-tz-S -b» di- l-istung-n M di- b-w-ssn°I° Macht im Fn°d-n >n d-r Fass»« °°m 2«. Ma. I^SS q?<>ick>saesevblatt Seite 361 fla. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Zwickau im Monat November dieses Jahres festgesetzteund umsunf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartterimrten innerhalb der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaften im Monat Dezember dieses Jahres an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage betragt: für je 100 Hafer 18 20 Heu 7 - 25 - Stroh 4 - 73 - Zwickau und Schwarzenberg, am 7. Dezember 1905. Di- Königlichen Amtshauptmannschaften. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein- svng des am 20. November 1905 verlaucharten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund- ie nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerunpstermine vor der Aufforderung zur er widerspricht, glaubhaft zu machen, m Gebots nicht berücksichtigt und bet des Gläubigers und den übrigen des Tagesgeschichte. wie oie Genossen Ne oarueuen, oann wäre es ja «an Ver brechen, diesen Arbeitern noch io viele Millionen vom Munde wegzunehmen. — R dner unterstützte schließlich vom Standpunkte der Einzelsloaten aus die Finanzvorlaae aus stnanzieüenmnd — Zum Aufstand in Südwestafrika. Berlin, 7. De zember. Gouverneur v. Lindequist meldet, daß der Kapi- tän der Hoachanas' Hottentotten, Manasse, nebst 23 Anhängern imGefecht beiGubuoniS gefallen s ei. Kapitän Michael von Omaruru und sein Bruder Hugo hätten sich mit acht Begleitern bet der Behörde in Walfischbay gestellt. politischen Gründer, unter denen die Reichsfreudigleit oben- anstehe. Das Reich erheische Opfer von dem einzelnen, gewiß, aber es sei auch der Opfer wert. Der Finanzminister schloß seine eindrucksvolle Rede mit den Worten: Die Opposition gegen die Vorschläge der Regierung muß daS Patrioten brkümmrrn. Ist das der Dar k für die behandelt. Die revolutionären Aufrufe unserer sozialstischen Organe mahnen m s zur Vorsicht auch dem inneren Feinde gegenüber. Wir sind bereit, neue Steuern zu bewilligen, so weit es die Ehre und die Wohlfahrt der Natton verlangen. Weitere Beratung Sonnabend. Schluß 6 Uhr. wird za von dm Feinden Deutschlands in unausge setzter Maulwurfsarbeit gerüttelt. Wenn nun gletchwosi Fürst Bülow nachdrücklich sagte, Deutschland müsse im schlimmsten Falle allein stark genug sein, um seine Stellung zu verteidigen, so ist damit keinesfalls nach irgendwelcher ' Seite hin eine Drohung oder Herausforderung gerichtet. Jede oße^Nacht muß von solchem Selbstbcwußtsrin erfüllt sein. ' >. was Fürst Bülow ge- wenn er der Regierung oder der Rechten besonders sel tene P rien ins Antlitz schleudert. Viele Abgeordneten plauderten oder arbeiteten, auch der Reichskanzler, der während Bebels Rede das Haus betrat, erledigte Unter schriften. Ein alter geistlicher Herr vom Zentrum schlief volle anderthalb Stunden fest in der Ecke des großen Sosas, soviel auch Herr Bebel schrie, und so laut «r auch durch Lärm und Lachen unterbrochen Warde. Stürmische Heiterkeit des gesamten Hauses erregte es, als der Redner eine ihm unzeitig erscheinende Beifallssalve seiner Gmossen mit dem zürnenden Unwillen des Parteiautokraten abwinkte. Er begann damit, den frühen plötzlichen Schluß der vorigen Session als äußerste Rücksichtslosigkeit zu bezeichnen, nannte den Kaiserbesuch in Tanger, bei der in ter Lust liegenden Kriegsgefahr, eine Provokationsreise, und erklärte unsere aus wärtige Politik für fehlerhaft, zur splencliä Isolation führend. Er versuchte dann hinter die Kulissen zu blicken, hinter wem Delcassö von englischer Seite das Rückgrat gestärkt worden sei und weinte seinem Freunde Jaurds eine Träne nach, der als Friedensengel frisiert so gern auf dem Berliner Pflaster gewandelt wäre. Im Vorübergehen wurde noch unsere ost- astatische Kolonialpolitik für Wahnsinn erachtet, das viele Reden als eine Gefahr erklärt, (natürlich unter stürmischer Heiter keit und Zustimmung) und der Admiral des stillen Ozeans, der meersttll geworden sei, in einem Waschbottich zur See fahren gezeigt, mit dem Wunsche, daß es dem „Admiral des Atlantischen Ozeans" nicht einmal ebenso gehen möchte. Zum Schluffe erschien die Sozialdemokratie in bengalischer Beleuch- tung als Schutzengel des Friedens mit der eigenartigen Be gründung, daß die Kabinette sich wohl hüten werden, Krieg anzufangen well ein Krieg nur im Einklang mit der Gesamt heit des Volkes geführt werden könne und man fürchten müsse, daß die organisierte Arbeiterschaft eS sich jedesmal erst wohl überlegen werde, ob sie zu den Waffen greife. Ein wenig wider Erwarten erhob hierauf sich der rede gewandte preußische Finanzministerv.Rheinbaben. Er ging mit Energie und Nachdruck der sozialdemokratischen Verelendungstheorie zu Leibe und zeigte, daß die bür gerlichen Parteien die Hauptsteuerlast trügen, daß große Macht muß von"solchem Selb inPreußen63Prozentder Einwohnerschaft DaS Nachdrücklichste, Eindringlichste, was Fürst Bülow ge- steuerfrei seien und daß die sozialdemokratischen Arbeit, r sprachen, ist nach England hinüber gesprochen, dort sollte die ungeheuer viel mehr in die Kassen der sozial- Rede die beste Wirkung tun. Aus der Rede braucht trotz demokratischen Gewerkschaften zablen, als in chrrs entschlossenen Tors die Welt ,an den schlimmsten Fall, den Staatssäckel. Wäre die Lage der Arbeiterschaft so elend,, der nicht eingetretrn ist und hoffentlich nicht etntretrn wird Wien, 7. Dezember. Die „Neue Freie Presse" schreibt: Die Rede des Fürsten Bülow im Deutschen Reichstage über die auswärtige Lage war ernst und bedeutsam, von einer geradezu erstaunlichen Unumwundenhett und Aufrichtigkeit, sie verhehlt und verschweigt nicht«, sie sprach im Grunde nur auS, was ernsthafte Beobachter fett geraumer Zeit schon sich gesagt und gedacht haben. Diese herbe Offenheit entspringt vollkommen den gegebenen Umstän den. Indem Fürst Bülow ohne Beschönigung und ohne diplomatische Verhüllung auf die tiefgehende Abneigung Eng lands gegen Deutschland hinwieS, zog er auch Frankreich in den Kreis seiner Erörterungen, um abermals das von den Feinden Deutschlands immer wieder kolportierte Märchen zu erschlagen, daß die deutsche Politik darauf sinne, über Frankreich herzufallen. Auch an dem Dreibund Deutscher Reichstag. Zu der gestrigen Fortsetzung der Debatten über Etat, Finanzreform und Marinenovelle war das Haus gut besucht, die Tische de« Bundesrats sehr gut besetzt, und die Tribünm füllten sich bald bis zum letzten- Platz. Admiral von Tirpitz empfahl in etwa drewiertelpün- liger Rede seine Novelle und die Marine Positionen des Etats. In schlichter sachlicher Weise besprach der S aats- sekretär das derzeitige Mißverhältnis zwischen Linienschiffen und großen Kreuzern, das die Leistungsfähigkeit der Gesamt- flotte beeinträchtigt, die Vermehrung der Torpedoflottillen, nach den Erfahrungen des russisch-japanischen Krieges, endlich die Vermehrung des Personals im Zusammenhang mit der notwendigen Deplaz-meins Vergrößerung der Linienschiffe ubd der Verbesserung der Artillerie. Der Staatssekretär schloß mit der Hoffnung, daß die erwählten Vertreter des deutschen Volkes geschlossen hinter der deutschen Flotte stehen möchten. Dann hielt Bebel „seine" Etatsrede. Offen gesagt, er wird olle Jahre langweiliger. Man kennt sein zum Himmel Heben beider Arme, seine wutbebende Stimme, sein Donnerrollen, pung deS Reiches? Sind wir nur noch Interessenten, unfähig, Opfer zu bringen für gemeinsame Notwendigkeiten? Ich denke zu hoch von unserem Volk, um anzunehmen, daß es nicht ireudig die erhöhten Opfer bringt. (Lebhafter, anhaltender Beifall. Der Reichskanzler beglückwünscht den Minister v. Rheinbaben.) Abgeordneter R.chihosin (kons.) führt aus: W»r bewilligen die zur Erhaltung des Friedens und zum Schutze der Nation nötigen Mittel. Wir müssen dem Aus lande zeigen, daß das deutsche Volk wie ein Mann hinter seinem Kaiser steht. Die Regierung behandelt das Volk sicherlich nicht schlechter als Bebel die „Vorwärts"-Redakteure noch nicht zu denken. Man Mrd üb-rau verliehen, v atz hi« in der rückhaltlosen Aufrichtigkeit unverbrüchlich« Friedfertig keit sich birgt. HfPMttkrstH. — lieber die vorgestrige Reichstagsrede der Reichskanzler- Fürsten von Bülow, worin « die Grundzüge der auswärtigen Politik des Reiches klar und offen darlegte, liegt bereits eine Reihe von Preßäußerungeu auS Westeuropa vor. Ueber die Ausführungen der Paris« Zeitungen meldet ein Drahtbericht auS Paris» 7. Dezember folgendes: Man unterscheidet hier scharf zwischen den für daS deutsche Volk bestimmten und den an die Adresse des Auslandes gerichteten Worten des Fürsten Bülow. Rouvier war, so wird in hiesigen Regierungskrisen versichert, von Rom auS über den Grundton der Bülowschen Erklärung unter richtet. Er wird bei der bevorstehenden Debatte über Frank reichs auswärtige Politik Gelegenheit nehmen, ebenso aus führlich wie Fürst Bülow sich üb« die Hoffnung auf Erhal tung des Weltfriedens zu äußern. Nicht angenehm berührte in Regierungskreisen, wie verlautet, daß von DelcassS so viel und von Rouvier rttativ wenig die Rede war. — „Wir haben DelcassöS Spielschuld beglich«," sagt der Figaro, „sollen wir zweimal bezahlen ? Fürst Bülow hätte die marok kanische Angelegenheit mit wenigen Worten «ledigen können, etwa so: Was geschehen ist, wissen Sie, daS Wort hat die Konferenz. Basta." Echo de Parts «blickt eine Ursache d« Beunruhlgung in Bülows Hinweis auf die Möglichkeit neuer Schwierigkeiten. Auch andere Blätt« vermuten, daß man in den diplomatischen Kanzleien zur Zeit noch gewisse Differenzen geheimhält, die d« Oeffentlichkeit nicht lange werden vorent- halten bleiben können. Denn wenn wirklich nichts vorläge, als was allgemein allbekannt ist, hätte Bülowiwahrhastig kemen Grund, die allgemeine Lage als mind« befriedigend darzu stellen. Allgemein anerkannt wird die Offenheit, mit d« Fürst Bülow diesmal die Stimmung in Deutschlands leitenden Kreisen kennzeichnete, und angenehm berührt die Betonung deS- inoffensiven Charakters der deutschen Politik, üb« der«» Richtung nach d« Thronrede von gewiss« Seite hi« ge flissentlich ganz irrige Meinungen verbreitet werden. — Im morgigen Mintsterrat wird Rouvier seinen Kollegen mitteilen, ob « schon morgen oder erst nächste Woche zu sprechen für — Ein Seneraladjutant des Zaren ermor det. Einer d« besonderen Vertrauensmänner deS Zaren, die in den von agrarischen Unruhen heimgesuchten Provinzen die Ruhe wiederherstellen sollten, ist dort einem revolutionären Attentat zum Opf« gefallen. Ein Drahtbericht auS Petnr- burg S. Dez. meldet: Der frühere Krieg-Minister, General- adjutant des Kaisers SeneralSacharow wurde g«st«a nach ein« Meldung auS Saratow im Hause deS dortigen Gouprr- nmrS von einer unbekannten Frau durch drei Revolverschüsse getötet. Die Mürdnin «llärte,im Auftrage der „fliegenden Kampfabteilung" dc» wzial-revoluttonären Komitees gehandelt zu haben. General Sacharow war' mit d« Untersuchung der Agrarunruhrn im Laratowschen Gouvernement beschäftigt, wobei « vom Gou verneur und von Kosaken begleitet wurde. In vrrschiedenrn Ortschaften wurden die Bauern zusammenanufen. Der Gou verneur fragte jeden einzelnen: „Bekennst du dich schuldig dcS Raubes und d« Brandstiftung?" „Nein, Euer Exzellenz." antworteten fast alle Gefragten. „Kosaken vor!" hieß e« da, auf, die denn auch ihres Amtes in bekannt« Weise Ml- »tcn. Besonders scharf ginq «S in Chowanschtschin her. Hur wurden 33 Bauern geprügelt und re.h^strt, darunter vüte