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U 182. klit Prima Lem aber »icht mit ratioven Ick igenlei lngen der alten ln! rzahlung., u. teeberg, ' ' - ' ^' -' '''.' . N?' '/-' .---.. - , ' /- - ' ,^.. ..." . - - - I.", ErMebDolksfrmnd. L-^L- Tageblatt M Schneeberg »° Umgegend. L'L*<7 m^kll I Kgl-Md MttschenSthördtN in Atle, Grülchaiu, Hartenstein, Lohaw u george«stad1,LWitz.NtuMdttl,Lchueebtrg,LchwllrMbtrgdM.Wil-e«fM L2 ^vv^i-rb'r-öch-nömftöüld-^qe^ «EHm, »«La,et Rr.277 i^>—-^77^7«:^ Mittwoch, 29. November 1905 Mr LUtwiir:« IS Pfg . tm amtlich«« Teil der Raum der »s». «ar»u»Mo-r I «Pfg-, Im Rekl.-LrU die 2 IP. <l-rpu,M« « Ps, L IJnIerateel-Uirxah»« str dU <m RachmNtaa eq-detnend« «ummer di» Nor- , mttta, 11 Uhr.««« «k,schäft sür di, nlchfttL-ia« «ustiabme der ilnjetaen »w« ^de,. an den »orgeschrtedrnen Lagen sowie an bestimmter Stelle wird nicht tgegedrn, ebenso wird sür die «ichtigkeU telerhonisch ausgegrbener Anzeigen til killst? . «nichtgarantiert. Lubwarttg« iluftrLg«nur gegen«orauibezahlung. Für Rück- I -ab« etngesandter Manuskript« macht fich die Redattton nicht verantwortlich. Schneeberg. Volkszählung bett. Am 1. Dezember dieses JahreS findet verordnungsgemäß eine Volkszählung im Deutschen Reiche statt. Hierwegen ist der Stadtbezirk Schneeberg in verschiedene Zählbezirke eingeteilt, innerhalb eines eben derselben ein Zähler die Zählung vornimmt. Der Zähler gibt n den li tzten Tagen dieses Monats die Zähllisten in den einzelnen Haushaltungen ab und find diese Zähllisten unter genauer Beachtung der ihnen aufgedruckten Anleituna bis zum 1. Dezember 1905 mittags auszufüllen, von welchem Zeitpunkte ab die Zähllisten von den Zählern wieder abgeholt werden. Es wird von der Einwohnerschaft erwartet, daß sie den Zählern die erforderlichen Auskünfte zur Prüfung der Einträge in den Zädllisten bereitwillig und genau erteilt. Die Zähler find zur Erteilung jeder gewünschten Auskunft Hierwegen gern bereit. Schneeberg, am 25. November 1905. Der Stabtrat. vr. von Wnydt, Bürgermeister. Mittwoch, den 2V. November IVOS, Vormittags io Nhr wu im Bei. fteigerungslokale des hiesigen König!. Amtsgerichts ein Sasa mit türkischem Bezüge gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher deS Königliche« Amtsgerichts Aue, am 28. November 1905. Der 2te Jahrmarkt in Zwönitz " ist auf Freitag, de« 8. und Sonnabend, de« 9. Dezember 1905 verlegt worden. Das abgeänderte für hies. Stadt geltende Regulativ über Vie Beseitigung umgestandener und getöteter Tiere vom 8. November 1905 liegt von heute ab 14 Tage lang an Ratsstelle zu JedermannS Etnstcht aus. Stadtrat Hartenstein, am 27. November 1905. Forberg, Bürgermeister. FEK..^» Herr Kaufmann und Fabrikbesitzer Karl Paul Edelmanu, Ritter pp., ist heute anderweit als erster Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister in Pflicht ge nommen worden. Grünhain, den 24. November 1905. Der Bürgermeister. Nestler. Tagesgeschichte. Deutschland — Am heutigen Dienstag tritt der Reichstag zur zweiten Session der XI. Legislaturperiode zusammen. Die Eröffnungssitzung findet um 12 Uhr im Mäßen Saale des Königlichen Schlosses, um 2 Uhr die erste Plenarsitzung im Sitzungssaale des Reichstags statt. Auf der Tagesordnung steht nur die Feststellung der Beschlußfähigkeit. Die Par- teien werden in folgender Stärke einziehen: Zentrum 102, Sozialdemokraten 77, Konservative 52, Nationalliberale 50, Freisinnige Volkspartei 22, Reichspartei 21, Polen 15, Wirt schaftliche Vereinigung 13, Fräsinnige Vereinigung 10, Deutsche Reformpartei 7, Deutsche Volkspartei 6, fraktions los find 18. Gegen den Schluß der verflossenen Session verfügen jetzt die Wirtschaftliche Vereinigung, Zentrum, Po len, Nationalliberalen, Freisinnige Volkspartei um je einen Sitz mehr, die Sozialdemokraten um einen Sitz weniger im Reichstage. Erledigt sind vier Mandate: 2. Schwaben (bis her vr. Weißenhagen, Ztr., f), 9. Schleswig-Holstein (bisher vr. Stockmann, frkons., Mandat erloschen), 4. Köln (bisher vr. Spahn, Ztr., Mandat erloschen), 16. Sachsen (bisher Schippel, Sozo., Mandat niedergelegt). — Samuel Witbois Kapitulation! Gerade eine Woche ist vergangen, seitdem der Tod Hendrik Wttbois gemeldet wurde und nun folgt die Nachricht von der Kapi tulation seines Sohnes, den der alte Kämpe noch kurz vor seinem Hinscheiden zu seinem Nachfolger in der Ittiegführung ernannt hatte. Generalleutnant von Trotha konnte als letzte Meldung die vom Tode Hendrik Witbois geben, ehe er aus Südwestafrika schied. Und der neue Gouverneur von Linde- qmst heimst die Ernte ein, die ihm Trotha bereitet hat — seine erste telegraphische Meldung besagt: „Samuel Isaak Witboi, seine Unterkapitäne mit 17 Grotzleuten «nb ihrem Anhang, sowie die Kapitäne ber Belvschönbrager, insgesamt 1r4 Männer nnb 44 Weiber haben sich in Berseba freiwillig ge stellt. Dabei sind 34 Gewehre abgeliesert wor ben." Ueber die Bedingungen der Uebergabe enthält die Meldung keine Angaben. Sie werden wohl bald nachfolgen. Und sie werden wohl für Samuel Isaak Witboi, gelinder sein dürfen, als sie für seinen Vater hätten sein können, dem als Verräter der Strick in Aussicht stand. Nur daß man fich nach den Erfahrungen, die man mit dem alten Witboi gemacht hat, dem jüngeren gegenüber viel weniger vertrauens voll wird verhalten müssen. Die Kopfzahl derer, die mit ihm kapitulierten, ist ja gewiß nicht groß, aber die Bedeutung dieser Uebergabe liegt natürlich in dem Umstand, daß eS führende Häupter sind, die sich hier unterworfen haben, und daß damit die Sache der gegen uns Krieg füh renden Horden verloren gegeben ist. Und so sicht zu erwarten, daß nun bald Friede und Ruhe in Deutch - Südwestafrika herrschen wird und unter dem neuen Gouvernement alsbald eine Friedens arbeit beginnen kann, die dieser seit zwei Jahren so schwer geschädigten Kolonie kräftig aufhttst. Berlin, 27. November. Ein Telegramm aus Wind huk meldet: Retter Gustav Nowak, geboren am 25. 8. 83 zu Malga, früher im Infanterie-Regiment Nr. 137, am 23. November dsS. IS. im Lazarett KeetmanShoop an Typhus gestorben. Reiter Hermann Fuhlbrück, geboren am 22. 5. 82 zu Ziethen, früher im Füsilier - Regiment Nr. 34, am S. November d. IS. bnm Baden tm FischMß bei GausiS an Herzschlag gestorben. Berlin, 27. November. Wie die „Deutsche TageS- zeitung" au» bester Quelle vernimmt, soll der bisherige Direktor des KolonialamtrS, Dr. Stübel, an die Spitze der neu zu errichtenden deutschen Gesandtschaft in Norwegen berufen werden. Norweger». Christiania, 27. Nov. Heute nachmittag fand im Sitzungssaale des Storthings die Eidesleistung des Königs statt. Nachdem der König und die Königin Platz genommen hatten, hielt der Storthingsprästdent Berner eine Ansprache und forderte dm König auf, den Eid auf die Verfassung abzulegen. König Haakon leistete hierauf dm Eid auf die Verfassung mit folgenden Worten: „Ich gelobe und schwöre, der Regierung ttl Uebereinstimmung mit der Konstitution und dem Gesetz vorstehm zu wollen so wahr Mir Gott uyd sein heiliges Wort helfe!" Nach der Eides leistung des-Königs hielt Storthingprästdmt Berner abermals eine Ansprache, welche mit dm Worten schloß: „Gott be wahre Norwegens König!" Die Mitglieder des Storthings stimmten in diesm Ruf ein. Hierauf antwortete der König: „Herr Präsident, meine Herren Repräsentanten! Bevor ich nach dieser feierlichen Handlung diesen Platz verlaffe, begrüße ich die Mitglieder des Storthings als die Repräsentanten für Norwegens freies Volk. Es wird meine größte Freude sein, im Zusammenwirken mit dem Storthing und in Uebereinstimmung mit dem Grundgesetz all meinen Willen, all meine Kräfte einzusetzen, um dem Vaterlande zu seinem Frieden und zu seinem Glücke zu dienen. Es lebe das Vater land !" Die Mitglieder des Storthing» stimmten in diesen Ruf ein. Die Majestäten verließen hierauf mit ihrem Ge folge das Storthingsgebäude, worauf die Sitzung geschlossen wurde. Bei der Abfahrt wurden dm Majestäten stürmische Huldigungen dargebracht. Christiani«, 27. November. Unmittelbar nach der Rückkehr inS Schloß hielt der König den ersten Staatsrat ab. Ministerpräsident Michelsen wurde vom König gebeten, samt seinen Kollegen die Weiterführung deS Ministeriums zu über nehmen, die Ernennung wurde allerseits mit Befriedigung ausgenommen. R«tzla«d. Odessa, 27. November. Nach hier eingetroffenm Depeschen aus Sebastopol herrscht unter den dortigen Matrosen voller Aufruhr. Viele Offiziere wurden getötet, die Stadt brennt. In der Uni- versität fanden gestern dm ganzen Tag über Massenver sammlungen statt, an denen 30 000 Personen tetlnahmen, darunter viele Matrosen, Soldaten und Arbeiter. Es sind starke Truppenabteilungen etngetroffm. Die Beschlüsse des Moskauer Semstwo-Kongresses machen hier dm besten Eindruck. Grieche«!»«-. Athen, 27. November. Depeschen auS Mytilme zu- folge sind die großen Schiffe derDemonstrationSflotte in den Hafen eingelaufen, ohne die Landrsflagge zu salutieren. Die kleinen Fahrzeuge waren gezwungen, wegen Sturmes in der Bucht zu ankern. Es wurden 400 Mann auSgeschifft und mit diesm das Zollamt, das Telegraphmamt, sowie einige Punkte der Stadt besitzt. Die türkischen Truppen haben die Kaserne geräumt, welche voneinem österreichischen Detachement bewacht wird. Türkei. — AvS Konstantinopel, 27. November, wird ge meldet: Gestern sprach der Großvezier angeblich zur Erledig ung einer unbedeutenden Angelegenheit auf der russischen Botschaft vor. In Abwesmhät de» Botschafters wurde er von einem Mitglied der Botschaft empfangen und äußerte sich diesem gegenüber gesprächsweise auch über die Angelegen heit der Finanzkontrolle und der Flottendemonstration. Er erklärte, daß trotz der Okkupation von Myti- lene der Entschluß de» Sultans unerschütter lich sei und bleiben werde. Der Großvezier fügte hinzu, die Demonstrationsflotte könne nach Belieb«! in den türkischen Gewässern umherfahren und Inseln besetzen, der Sultan werde trotzdem fest bleiben. Fertd-Pafcha schloß: „Da Sie nun einmal die makedonischen Finanzen durch Fremde kontrollieren lassen wollen, so sind wir bereit, diese Kontrolle durch die Ottomanbank und die Deete Publique zuzulassen, welche doch auch fremde Administratoren enthaltm." Gr erhielt jedoch zur Antwort: Der Beschluß der Groß mächte laute dahin, daß die genannte Kontrolle durch speziell zu diesem Zweck berufene Delegierte auszuführensei. Wahlrechtsdebatte im Sächsische« Landtag. Dresden, 27. November, Vorm. 11 Uhr. Der Landtag stand auch heute wieder im Zeichen eines großen TageS. Die Tribünen der Regierung und des Pub likums find bi» auf dm letzten Platz besetzt. Am RegirrungStisch: Sämtliche Minister und mchrers Kommissare. Vor Eintritt in die Tagesordnung gibt der Abg. Schulze (natl.) eine Erklärung ab, nach der das Verfahren des Vize präsidenten Opitz in einer S tzung der Gesetzgebungs-Deputa tton trotz der Erklärung des Vizepräsidenten Opitz als unge setzlich und unzulässig bezeichnet wird. Es handelt sich um einen dem Abg. Langhammer erteilten Ordnungsruf in der Gesetzgebungs-Deputation. Hierauf wird in die Tagesordnung eingetreten: Inter pellationen der Abgg. Schieck und Genossen, Bär und Günther die Wahlrechts-Neuordnung betreffend. Die Regie rung wird in die en Interpellationen gefragt, ob sie zur Ein bringung eines Gesetzentwurfs über die Neuordnung des Wahlrechts noch in dieser Landtagsp riode bereit sei und ob sie über die Neuregelung des Wahlrechts im Sinne eines PluralsystemS statistisches Material herbeigezogen habe. Mg. Schieck (natl.) begründet die Interpellation und greift auf die bekannten Beschlüsse im letzten Landtage zurück. Es sei dringend zu wünschen, daß die Materie Wetter verfolgt und zum Ende gebracht werde, damit den Wünschen der brei- tm Masse des Volkes Rechnung getragen werde. Abg. Bär (freis.) begründet ebenfalls die Interpellation und kritisiert das Verhalten der Mehrheitsparteim. Er tritt ein für das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht, wie bei dm Retchstagswahlen. Sollte aber die Regierung hierfür nicht zu haben sein, so werde sich seine Partei auch mit dem 1868er Wahlgesetz vorläufig zufrieden geben. StaatSminister v. Metzsch weist zunächst eine Bemerkung der sozialdemokratischen Presse zurück, daß die Regierung eine Verschleppung der Wahlrechtsfrage beabsichtigt habe. Da die Regierung vor einigen Tagen eine Reform der Ersten Kam mer in Aussicht gestellt habe, so sei die Wahlrechtsfrage und die mit dieser zugleich zur Verhandlung geplante Reform der Ersten Kammer auseinanderzuhalten, sodaß heute nur die Wahlrechtsfrage allein zu behandeln sei. Er überlasse es dem Publikum, zu beurteilen, ob man hierin eine Verschleppung der Wahlrechtsfrage erblicken könne. Durch die Interpellationen sind zwei Fragm angeregt: ob dem Landtage noch in dieser Periode ein neues Gesetz vorgelegt werde und ob die Regierung bereit sei, das allge meine, gleiche und direkte Wahlrecht einzuführm. Der Minister greift auf die Erklärungen der Regierung im Landtage zurück und bemerkt, daß die Regierung an der Hand der inzwischen herbeigezogmen statistischen Unterlagen über die Wirkung eines Plural,ystemS zu einem negativen Er g«bn t sse gelangt sei. Dte Regierung könne angesichts der gegenwärtigen Gestalt ung der politischen Verhältnisse in Sachsen die Aus arbeitung und Einbringung einer Vorlage nach dem allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrecht auch für die Zukunft nicht in Aus sicht st e l l«n. Der Minister verweist bezüglich der sonst noch vorliegenden Wahlrechts-Vorschläge auf die dem Landtage vor zwei Jahren zugegangene Denkschrift und bemerkt, daß, da di« hohe Zweite Kammer den von der Regierung gemachten Vorschlag nicht angenommen habe und die Unterlagen für die Einführung eine» PluralsystemS sehr ungünstige seien, so könne dte