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ErMbD o lksfrmnd. Tageblatt MSchnerlierA« Umgegrnd. i E «r K l Er die KA md MMschmÄeliörZeo in A«e, Grünhain, Harttnstein,Ioham ,» -LVUlAIvMAA MorgenstM,Lgß«TWMäditLSchneeberg,SchMtzmbtrgbMWil-t«felL- - W^c-rrR-Umahm« fLr dl« aw RaHmUtaa ersLelnende Nummer dl» »or. Dienstag, 28. November 1905. . ^icht garontlert. «uiwürtlge Suftriige nur gegen Bsrau«bezahlung. Fllr Rück, d gäbe elngesandter ManuIIripu macht sich dl« Redaltlon nicht verantwortlich. 7«s. «reMrgiiche «schtk« lüg !ch mit <«»«;»» ««re" ) «och den Sonn, unk s,rjt'agen. ildonnemrn« «lonailtch M M t 0 lKtleraie- im iiimtid.aitrejirt oer Raum der Lid Petitzeile I- Pfg., oeogl IM «uLwäriS 15 Psg., i>n amtlichen Tet! der Naum der »f». Sorvuijetia d IS Pfg. liv Rell.-rei! di- Lo-puiz-Le Sk ar. Jahrg- Auherterminliche Musterung der Schulamtskandidaten. Die in den Aushebungsbezirken Schneeberg und Schwarzenberg aufhältlichen, militär pflichtigen Schulamtskandidaten, die ihre Befähigung für das Schulamt in vorschriftsmäßiger Prüfung nachgewiesen haben, und am 1. April 1806 bei einem T'uppenteil einzutreten wünschen, werden hiermit aufgefordert, Gesuche um Zulassung zu der am Sonnabend, den 10. Februar 1906 vormittags 9 Uhr in Schneeberg, Seminar, stottfindinden außerterminlichen Musterung spätestens bis zum SS. Januar 1906 bci dem Unterzeichneten anzubringen, worauf ihnen dann die Oidres zugchen werden. Auf diejenigen Schulamtskandidaten, welche den Berechtigungsschein zum einjährig freiwilligen Militärdienst besitzen, findet diese Rekanntmachurg keine Anwendung. Noch nicht militärpflichtige Schulamtskandidaten dürfen sich ebenfalls bis zum 25. Januar 1906 zum Diensteintritt freiwillig bereit erklären. Der Ausstellung eines Melde scheines bedarf es in diesem Falle nicht. Den Gesuchen sind die über das Militärverbältnis erteilten Losungsscheine, wenn aber solche noch nicht teilt sind, Geburtsscheine für militärische Zwecke beizufügen. Schwarzenbera, den 21. November 1905 Der Zivilvorfitzende der Ersatzkommisfion tu den Anshebnngsbeztrken «96 n. Schneeberg «nb Schwarzenberg. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche für Schneeberg Blatt 520 auf den Namen Karl Max Markert eingetragene Grundstück soll am 17. Januar 1906, Vormittags 10 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 2,3 Ar groß und eu schließlich der Brau gerechtigkeit auf 8084 — H geschätzt. Es besteht aus dem Wohnhaus mit Braugerechtig ¬ keit Nr. 524 Abt. des Brandkatasters, den Flurstücken Nr. 535 a, i>, v, ä des Flurbuchs für Schneeberg, ist mit 7580 zur Landesbrandversicherung eingejchätzt, mit 105,91 Steuer einheiten belegt und liegt am Georgenplatz. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 28. Oktober 1905 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, der Verteilung des Versteigerungserlüses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufge fordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung deS Verfahrens herbeizuführen, Widrigeilfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Schneeberg, den 25. November 1905. Königliche- Amtsgericht. Dienstag, den 2». November 190S, vormittags 10 Uhr, sollen im V r- steigerungsroume des hiesigen König!. Amtsgerichts «000 St<k. Zigarren gegen soforiigr Bezahlung öffentlich versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher deS Köuial Amtsgerichts Schneeberg, den 27. Nov. 1905. Katharmenmarkt in Ane. Für den hilsigen Kacharinenmarkt, Donnerstag und Freitag, den 30. November und 1. Dezember 1905 wi-d hiermit folgendes zur Beachtung angeordnet: 1. Sämtliche Plätze für die Aufstellung von Verkaufs-, Schau- und Vergnügungs buden werden durch de« städtischen Marktmetster angewiesen. Seinen Anordnungen ist unweigerlich zu folgen. 2. Vor Beginn des Geschäftes haben die Personen, deren Darbietungen u. s. w. der Erlaubnis der Polizeibehörde unterliegen, diese Erlaubnis im Stadthaus, Zimmer 6 gegen Erlegung der Gebühren einzuholen und den Erlaubnisschein den durch sehenden Beamten jederzeit auf Perlangen vorzulegen. 3. Das für Verkaufsbuden und -Stände zu zahlende Stättegeld wird durch städtische Beamte etngehoben. Wer dessen Zahlung verweigert, wird vom Markte weggewiefea. Verboten wird a in Schau- und Vergnügungsbuden, Karussels und Schaukeln vor Mittag 12 Uhr und «ach Abe«d 11 Uhr z« m«fiziere« und zu lärme«; b. mit geistige« Getränke« außerhalb der hiesigen Schankwirtschaften ohne besondere Erlaubnis ketlz«halte«;. - o. uttk^^nckW^age« Mrch°Ne"Mabf zu^ (das FayreLMk Lastwagen ist tunlichst zu beschränken); ä. mit Kinderwagen auf den Straßen und Plätzen des Markt Verkehrs wegen der Störung des freien VerkchrS an den Verkaufs- und Schaubuden usw. zu fahren; e. die Behändigung von Reklamezetteln an Schulkinder durch Schausteller, Händler und ähnliche Gewerbetreibende — insbesondere in der Nähe der Schulen — Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mk. oder mit Hast bis zu 14 Tagen geahndet, wenn nach den bestehenden Gesetzen nicht härtere Strafen verwirkt werden. Aue, am 27. November 1905. Der Rat der Stadt, Polizeiabteilung. Skbvbcrt. Stadtrat. Fick«. Wochenschau. Schneeberg, 26. November. Das deutsche Volk stand während der abgelaufenen Woche unter dem Eindruck des erschütternden Unglücksfalles, der un sere Mar ne mit dem Untergang des Torpedoboots 8 „126" betroffen hat. In aller Trauer blicken wir mit Stolz und Dankbarkeit auf die tapferen Seeleute, an ihrer Spitze den auS Leipzig gebürtigen Oberleutnant z. S. Kaiser, die in treuer Pflichterfüllung ihr Leben für die Erhaltung der Wehr fähigkeit der deutschen Kriegsflotte eingesetzt haben. Mit weh mütiger Genugtuung erfüllt uns die T rlnahme, die dieses Unglück allerwärts auch im Auslande gefunden hat. Es ist dabei wohl nicht unberechtigt, insbesondere der Worte zu ge denken, welche die Organe einer im Seewesen so erfahrenen Nation, wie der englischen, diesem Vorkommnis widmen: Die „Times"preisen den kühnen Geist in den Uebungen unserer jungen Flotte und der „Standard" schreibt: Nirgends könne Lie deutsche Marine für die Opfer mutiger Pflichterfüllung in solchen Unfällen auf wärmere Sympathien rechnen als bei den britischen Kameraden. Die „Daily Mail" bewundert die Energie in der Führung unserer Torpedoboote. So wird dieser schwere Verlust angesichts der Flottenvorlage uns er neut bestätigen, daß auch die zu erbauenden Schiffe bestimmt find, von Seeleuten geführt und bemannt zu werden, die den Besten aller Marinen ebenbürtig sind. Erfreulich ist es, daß Lie Maßnahmen, welche die verbündeten Regierungen lediglich zur eigenen Sicherheit des Deutschen Reiches und damit auch im Interesse deS internationalen Friedens vorbereiten, auch im AuSlande eine gerechte Würdigung in diesem Sinne finden. Wenn hier und da auswärtige Blätter in der Flottenvorlage «ine Herausforderung erblicken wollen, so wird man sich mit «iner solchen unbegründeten Behauptung ebenso abfinden müssen, wie beispielsweise mit dem „Vorwärts", der sie als «ine Provokation bezeichnet. König Haakon VII. von Norwegen ist ge meinschaftlich mit seiner Gemahlin Maud auf dem Boden feines neuen Reiches eingetroffen. Sein Abschied von seinem alten Vaterlande Dänemark und von seinem königlichen Groß vater gestaltete sich überaus feierlich. Und feierlich wie Lieser Abschied verlief auch die Ueberfahrt des jungen KvnigSpaareS nach Norwegen an Bord eines dänischen Kriegsschiffes, dem u. a. ein deutsches und ein englisches Kriegsschiff das Geleit gaben, vorüber an den Wällen des sagenumsponnenen Sundschlosses zu Helsingoer, das den Königssalut abgab, bis fast im An- gesicht der Hauptstadt Christiani« daS Königspaar sich auf ein norwegisches Kriegsschiff begab, auf dem es dann in den Hafen von Christiani« einlief. Die Eidesleistung auf die Verfassung soll in kürzester Frist, die feierliche Krönung dagegen erst im Mai des nächsten Jahres statt finden. Zu letzterer Feier sollen sich bereits die Ettern der Kör'gin Maud, der König und die Königin von England, angemeldet haben. Und da der Deutsche Kaiser seinem freund schaftlichen Gefühl für Norwegen und für König Haakon durch Entsendung seines Bruders nach Kopenhagen und zur Begleit fahrt bis Christiania Ausdruck gegeben hat, darf man auch bei der Kcönungsfiier eine ähnliche glänzende Vertretung des Kaisers erwarten, nicht minder von dem nahe verwandten russischen Kaiserhofe, sodaß daS „demokratische Bauernvolk" Norwegens, das trotz seiner knorrigen Unbeugsamkeit so be reit ist, höfische Pracht herbeizuwünschen und zu bewundern, sich an reichem Gepränge wird satt schauen können. Von In teresse ist es übrigens, daß bereits jetzt aus Kopenhagen be richtet wird, König Haakon werde mit seiner Gemahlin sobald wie tunlich dem König Oskar in Stockholm einen Besuch ab statten, und daß man hofft, dieser Besuch werde zur Besänf tigung der noch immer stark erregten öffentlichen Meinung Schwedens beitragen! In Großbritannien dränat die innere Lage immer stärker eirer Krists entgegen. Es ist nach dem Ergebnis des konser vativen Parteitages nicht mehr zu verschleiern, daß der Premierminister Balfour, der zugläch das Haupt der Regier ungspartei sein soll, gerade in der einzigen Frage, die das Land bewegt, die Partei nicht hinter sich hat, daß ihm viel mehr sein früherer Kolonialsekretär Chamberlain die Führung völlig aus der Hand gewunden hat. Und nicht anders geht es mit der Partei im Lande. Wo Chamberlain spricht und dabei in kaum noch verhüllenden Wendungen die unklare Zweideutigkeit der Tarifpolttik Balfours kritisiert, da tönt ihm brausender Beifall von seinen Hörern, jubelnde Zustimmung auS den Parteib ättern entgegen. Nur vereinzelt fällt für die vermittelnde, die Gegensätze überbrückende Politik Balfours noch ein kühles Wort der Anerkennung wegen seiner guten Absicht ab. So ist es nicht zu verwundern, daß man allgemein den letzten Kabinettsrat mit der Absicht Balfours in Verbinduna bringt, seiner unhaltbaren Lage durch den Rücktritt deS Ministeriums ein Ende zu machen, wie dies von einigen Regierungsblättern bereits als sicher angekündigt wird. Der altüberkommene Brauch gibt Balfour zwei Möglichkeiten: entweder die Einreichung des RücktrittSgesuchrS des Ministeriums bei der Krone, oder die Auflösung des UnteihruseS und die Ausschreibung von Neuw rhlen. Allem Anschein nach beab sichtigt Balfour den ersten Weg zu wählen, der die Opposi tion nötigen würde, alsbald die Parlamentsauflösung vor zunehmen und für sie ein positives Programm auszusielle«, während Balfours Partei dann den Vorteil jeder Opposition für sich haben würde, ohne über irgend eine konkrete Frage genaueren Aufschluß zu gebm, alle Absichten und Pläne der Regierung zu bekritteln. Schon erhebt sich gegen diese Möglichkeit eine ziemlich lebhafte Agitation innerhalb der liberalen Partei, in diesem Falle die Regierung nicht zu übernehmen und Balfour dadurch zu zwin gen, seinerseits die Neuwahlen auszuschreiben, was den Liberalen den Vorteil des Angriffes und der Kritik bringen, die Unionisten aber auch noch zu reinlicher Scheidung in der Tariffrag« nötigen würde. Rascher, als vielfach erwartet wurde, ist die Ruhe in Rußland wiederhergestellt worden. Trotz aller Anstrengungen der Umsturzparteien und trotz der allenthalben in abschrecken dem Maße hervortretenden politischen Unreife auch der ge bildeten Kreise hat eben schließlich doch der gesunde Menschen verstand gesiegt. Der von den Rädelsführern zum zweiten Male versuchte allgemeine Ausstand ist kläglich gescheitert. Dasselbe Sch cksal haben die von Wittes Feinden auS den verschiedenen Lagern gegen seine Politik geleiteten Um riebe gehabt. Nach langem Hin- und Herreden sind die Semstwo- leute zu der Einsicht gekommen, daß Unterstützung deS Grafen Witte bei seinen Reformmaßregettr gegenwärtig die Pflicht jedes Freundes einer Umgestaltung und Gesundung der inne ren Verwaltung Rußlands ist. Wenn, wie anzunehmen ist, diese Ueberzeugung sich allgemein Bahn bricht, und Graf Witte sich somtt auf die Unterstützung der aufgeklärten Kreis« fortan verlassen kann, so wird dadurch seine Lage nicht un wesentlich erleichtert, und die Aussicht wächst, daß er der großen Hindernisse, welche einer durchgreifenden Reform der russischen Verwaltung noch immer entgegenstehen, Herr wird. In hervorragendem Maaße beschäftigt augenblicklich wie der einmal die orientalische Frage die Aufmerksamkeit der politischen Welt. Die Pforte hat sich trotz der Entsendung der Kriegsschiffe der Mächte nach dem PiräuS bisber nicht veranlaßt gefunden, den Forderungen der Mächte hinsichtlich der macedonischen Finanzkontrolle nachzugeben. Ihre Ant wort auf die gemeinsame Note vom 15. d. M. lautet ab lehnend; nur die Verlängerung der Mandate der Zivilagenkn Oesterreich-UngarnS und Rußlands auf zwei Jahre, di« der Pforte in der Note zur Kenntnis gebracht worden war, wir» bestätigt. Den Mächten bleibt unter diesen Umständen nicht» übrig, als die Kriegsschiffe in die türkischen Gewässer zu ent senden und die „friedliche Blockade" deS Eingang» in die Dardanellen durchzuführen. Die Pforte soll inzwischen ihrer seits Maßregeln g troffm haben, aus denen man sch ießen könnte, daß sie offenen Widerstand zu leisten gewillt sei. Es wird nämlich berichtet, sie habe an die Militär- und die Zivil- behörden in dem Wilajet am Archipel Weisungen ergehen