Carl Maria von Weber Peter Tschaikowsky klingt ein Rondo. Das war damals oft ein lustiges, freudig erregtes Stück Musik mit einer seltsamen Form: Immer wieder hört man in diesem Satz einen ganz bestimmten Ge danken, eine ganz bestimmte Melodie. Gleich zu Beginn die ses Satzes geht es damit los, aber dann wird etwas anderes erzählt. Plötzlich ist dieser Hauptgedanke wieder da, er wird aber gleich wieder abgelöst von einem anderen. Der immer währende Wechsel zwischen der Hauptmelodie mit Zwischen spielen macht den Witz des Stückes aus. 1323 wurde die „große heroisch-romantische Oper Euryanthe“ op. 81 von Carl Maria von Weber in Wien uraufgeführt. Von diesem Werk, daß Webers schon begründeten Ruf vertiefen half, hört man im Konzertsaal die Ouvertüre ziemlich häufig. Mit Recht! Weber hat sich in diesem Werke um eine Ton sprache und um eine Aussage bemüht, die an der Sprache seines großen Zeitgenossen Beethoven geschult ist. Die Ouvertüre ist klar und übersichtlich in der Sonatenform auf gebaut. Nach einleitendem, markanten Takten mit sehr le bendigen Triolen in den Streichern, wird von dem gesamten Bläserchor das erste Thema hingestellt, dem als Gegensatz das nur von den Streichern getragene 2. Thema in seiner lyrischen Haltung gegenübersteht. Aus diesem Kontrast ent wickelt Weber mit großer handwerklicher Kunst einen immer spannenden Durchführungsteil, in dem die Triolen des An fangs und ein aus dem ersten Thema entwickelter punktierter Rhythmus eine wichtige Rolle für den Aufbau des Werkes spielen. Eine sehr zarte Episode von gedämpften Streichern schiebt sich ein — um darauf einer stürmischen Entwicklung und einem feurigen Ablauf zu einem glanzvollen Schluß hin freie Bahn zu lassen. Strawinsky nannte Weber einen gro ßen Fürsten im Reiche der Musik. Wahrscheinlich geht sein treffendes Urteil auf das Erlebnis zurück, das er beim Hören der Euryanthe-Ouvertüre hatte. Immer schon gehörte Tschaikowskys vierte Sinfonie zu den beliebtesten Werken der Konzertliteratur. Es ist zugleich jenes Werk des russischen Klassikers, das am wenigsten miß verstanden wurde; zu seinem Verständnis trug eine allgemein bekannt gewordene Interpretation des Meisters selbst bei, die