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wir vor der ny: Der Mensch mit der wir noch folgendes nach: Im Auftrag der Kgl. Amtshaupt mannschaft war der Schutzmann Schubert aus Schneeberg, mit den beiden unter seiner Führung stehenden städtisch, n Polizeihunden am Donnerstag nach Schönheide gereist, um in Begleitung des dortigen Gendarmen nochmals die Umgebung nach dem vermißten Kinde abzusuchen. Nachdem die Suche trotz aller Mühe am ersten Tage erfolglos verlaufen war, gelang die Auffindung am Freitag vormittags kurz nach 10 Uhr. In einem Fichtendickicht der Abteilung Nr. 50 des Königl. Forstreviers, unweit der Flemming'schen Bürstenfabrik, kaum 50 Meter von der Straße entfernt, schlug plötzlich der eine der unermüdlich suchenden Polizeihunde vor einer bis zur Erde dicht mit Zweigen behangenen Fichte an. Die hinzu- tretenden Beamten machten die Wahrnehmung, daß der Platz durch junge abgeschnittene Fichten zu einem Ver steck förmlich hergerichtet war. Nach deren Beseitigung und näherer Untersuchung des P atzes wurde nun auch bald die mit Zweigen und Moos bedcckte Leiche des un glücklichen Mädchens vorgefunden und auch sofort von der mit anwesenden tief beklagenswerten Mutter als die ihres Kindes rekognosziert. Die noch ziemlich gut erhaltene Leiche wies, soweit aus der ersten Beobachtung ersichtlich war, eine schwere Verletzung der linken Seite des Schädels auf. Zweifellos liegt ein Sittlichkeitsverbrechen vor. Weiteres werd die umgehend eingeleitete Untersuchung des Königlichen Ltaatsanwall'chast erzeben. Der Erfolg, den der Schnee berger Schutzmann Herr Schubert mit den unter seiner Führung stehenden städtischen Polizeihunden errungen hat, verdient um so mehr Anerkennung, als schon von zwu an deren Besitzern von Spürhunden bereits früher erfolglos nach der Leiche vcs Kind.s gkfahnd t worden war, wiewohl hierbei Arankretch. Paris, 8. September. Der Gesandte v. Rosen und Revoil hatten heute nachmittag im Auswärtigen Amt eine Besprechung über die Marokko-Frage. Paris, 8. September. Der Handelsminister hat daS Gesuch der Post- und Telegraphenbediensteten um Ermäch tigung zur Gründung einer Fachgenossenschaft mit der Be- grünoung abgewiesen, die republikanische Regierung könne nicht zugeben, daß Staatsangestellte das wirtschaftliche Leben des Landes gefährden, indem sie ihre privaten Interessen gegen die öffentlichen Interessen ins Treffen führten. Spanten. Barcelona, 8. September. Die vereinigten Präsi denten der verschiedenen Vereine haben beschlossen, auf Kosten der Vereine ein Polizeikorps zu gründen und eine Liga gegen die Anarchisten zu bilden. Falls die Regierung sich weigern sollte, die Polizei zu vermehren, wollen sie an die anderen Nationen einen Aufruf richten, eine internationale Polizei in Barcelona einzurichten. Ruhland. — Nach einer heute eingetroffenen Nachricht aus Pe tersburg wird der durch die Unruhen in Baku für die Naphtaproduktion der Gesellschaft Gebr. Nobel entstandene Verlust auf etwa 600000 Rubel geschätzt. Durch die sen Verlust werde der vorhandene Sicherheitsfonds der Ge sellschaft nur zu einem kleinen Teil in Anspruch genommen. Zu einer Beunruhigung der Obligationen liege keine Veran lassung vor. Türkei. Konstantinopel, 8. September. Die amerikanische Botschaft besteht darauf, daß der von den türkischen Gerichten zum Tode verurteilte Armenier Vartarian, der Mörder des amenischen Bankiers Undjien, ihr ausgeliefert werde und hat in dieser Angelegenheit ein Ultimatum gestellt, das heute abend abläuft. Man glaubt, daß ein Schiedsgericht über den Fall entscheiden werde. Japan. Nach Meldungen aus Tokio ist die Lage dort äußerst ernst. Dienstag und Mittwoch nacht brannte es an allen Enden, während der Mob wilde Aufruhrszenen verübte. Vergangene Nacht dauerten die Ruhestörungen fort; es wurden wieder zahlreiche Polizeikioske und mehrere Polizeistationen niedergebrannt. Nach einer Schanghaier Meldung herrschen dort bisher unbestätigte, aber mit allen Einzelheiten wiedergegebene Gerüchte, daß die Auf- rüyrer die britische Gesandtschaft in Tokio, die militärischen Schutz abgelehnt habe, an griffen; doch die Telegraphenlinien zwischen Tokio und Nagasaki sind unterbrochen, und eine strenge Zensur wird aneg-übt. Die Ausländer in Tokio, die unter die Menge gerieten, wurden mißhandelt. — Aus allen Provinz- städten trafen Proteste gegen den Frieden ein. Politische Führer, die bisher Anhänger des Kabinetts waren, sagten sich von ihm los. Gardetruppen erhielten Befehl, die Polizei z i unterstützen. Die wildesten Gerüchte fliegen durch die Hauptstadt, und es ist unmöglich, den Ernst und Umfang der Krise zu erm.ssen. Bis zum Ausbruch des Aufruhrs schien die Mehrheit der Konservativen die Friedens bedingungen anzunehmen; doch die Lage ist jetzt verändert. — Eine weitere Depesche aus Tokio vom heutigem Tage, die ebenfalls die Situation sehr bedrohlich schildert, besagt: „Der neue Aufruhr während des gestrigen Tages war so ernster Natur, daß sogar Barrikaden errichtet werden mußten, um die öffentlichen Gebäude zu schützen. Die Garde anußte wiederholt einschreiten, wobei zahlreiche Per- sonen verwundet worden; indessen ist die genaue Zahl noch unbekannt. Demonstranten durchziehen mit brennenden- den Pechfackeln die Straßen, um die Regierungsgebäude in Brand zu stecken. Die Menge verhindert die Feuerwehr, die Brände zu löschen. — Legationsrat Sato, das bekannte Mitglied der japa nischen Friedensmission, äußerte sich nach einem New-Imker Telegramm über die Unruhen in Tokio: Für ein Land, das 200 000 Menschen auf dem Schlachtfelde verloren habe, mache der Verlust einiger Tumultuanten nichts aus. Die Tumulte seien vorübergehend, unbedeutend und würden die Rückreise der Fciedensmission nach Japan nicht verzögern. Gegenüber von Gerüchten, daß auch die japanische Armee, enttäuscht durch den Friedensschluß, meutere, erklärte Sato: Diese Eventualität sei gänzlich ausgeschlossen, da die Disziplin in der japanischen Armee eine absolut unantastbare ser. OertNche Angelegenheiten. Schneeberg. (Kirchenkonzert betr.) Sonntag, den 17. September nachmittags 3 Uhr findet in der hiesigen st. Wolfgangskirche das 15 stiftungsmäßige Hänel - Clauß- Konzert statt, in welchem zum ersten Male an diesem Orte das Oratorium „Die Schöpfung" von I. Haydn vollständig aufgesührt wird. Außer 3 namhaften Konzertsängern (vergl. die amtliche Anzeige in heut ger Nummer) wirkt ein Chor von nahezu 200 Personen und ein 40 Mann starkes Or chester mit. Um, wie schon mehrfach gewünscht wurde, auch den Vorteil r servierter Plätze zu bieten, sollen vor dem Altäre 200 numerierte Stühle (Karte 75 H) aufgestellt werden. Un numerierte Karten kosten 20 H das Stück. Den Billetvor verkauf hat die Buchhandlung von Schmeil gütigst über nommen. Daselbst sind auch Texte (10 H) und Führer (10 H) zu erhalten. Dec Verfasser des Führers ist Hermann Kretzschmar. Nachstehendes sei dem vorzüglichen Erläuter- ungswerke entnommen : Die Schöpfung ist das einzige Ora torium des 18.Jahrhunderts, dessen Lebenskraft neben den Werken Händels stand gehalten hat. Der Schöpfer unserer neuen Instrumentalmusik, Joseph Haydn, schrieb dieses Werk in hohem Alter ; es entstand in den Jahren 1795-98 und war für damalige Zeit eine reformatorische, in ihrem Formenbau neue und selbständige Kunsterscheinung. Ohne Zweifel ver dankt die Schöpfung dem Händelschen Einflüsse sowohl all gemeine Vorzüge als einzelne Schönheiten. Der Text war nach Angabe von Swietens ursprünglich für Händel selbst be stimmt. Haydn brachte das Original, dessen Verfasser Lidley nach Miltons Verlorenem Paradies gearbeitet hatte, von Lon don mit und ließ es von seinem Freunde von Swieten ins Deutsche übertragen. Als das herrlichste am ganzen Werke hat man oft die tiefsinnige Einleitung bezeichnet, die eine Vor stellung des Chaos geben will. Klagende Motive tragen die Phantasie des Hörers in einen düsteren Kreis, in welchem sich nur träges Leben regt und jeder weitere Ton wie in Schmerz und Mühsal, aus Dissonanzm gebo en, nur Trauer als Echo weckt. Nach und nach erst gewinnen lebensfreu digere Geister die Führung. Nun folgt die Erzählung der Schöpfungsgeschichte. In ihrem Bortrage lösen sich die drei Engel Gabriel (Sopr.), Uriel (Ten.) und Raphael (Baß) ab, zuweilen treten auch die Chöre mit in die Berichterstattung ein. Die sechs Tagewerke, in denen der Herr das Ganze vollbrachte, ziehen in einer langen Reihe von Bildern vorüber, welche verschieden behandelt sind: Die einen kurz skizzierend, die andern ausführlich beschreibend und an die Schilderungen Betrachtungen anknüpfend und Worte des Dankes und Preises gegen den Schöpfer. Mit dem Ende des 2. Teiles stehen man«S Lrbzei el eine große Rolle grpe't. Auh an einer früher dort domizilierenden Verlagsbuchhandlung, die nach Berlin verlegt wurde, war P. betmigt. Er galt allgemein für sehr reich. In letzter Zeit aber sollen seine Vermögens- vnchlltnisse durch ms keine glänzenden mehr gewesen sein, namentlich als über den Nachlaß seiner Mutter Konkurs verhängt worden war. Dieser Umstand scheint den Bedauernswerten in den Tod getrieben zu haben. — — Im Lauie dieses Herbste'werden in den StaatSrevieren des Tchandauer Oefforstmeisteceibezirkes rechts der Elbe einige Hofjagden abgehalten werden. In den StaatSrevieren links der Eibe hat der König die Jagdpachtungrnbisaufweitecesaufgegeben. — Ein grauenvoller Anblick bot sich den Passanten des Löbnitz-Grundes bei Dces'en am Donnerstag abend gegen 6 Uhr. Ein Mann bewegte sich bereits in den Nrch- mittagsstunden fortwährend auf der höchsten Spitze des gegen- über der M-ierei gelegenen, etwa 35 Meter hohen Stein bruchs Trotz verschiedener Zurufe von feiten der Beobachter verließ dec Mann die ä ißerit gefährliche Stelle nicht, sondern stürzte sich, als eine Frau von Wahnsdorfer Flur her auf ihn zukam, in d e Tiefe. Mit gänzlich zerschmetterten Gliedmaßen lag er am Boaen. Die Persönlichkeit des unglücklichen Mannes konnte nicht festgastellt werden; nur einen Bcie', adressiert an L H nann in Kötzenbroda, fand man bei demselben vor. — En Italiener war am Mittwoch per Bahn nach Leipzig gekommen. Er wollte die Seh mswücdigkeiten Pleißathens m Augenschein nehmen. Da gesellten sich zwei Einheimische zu ihm, tue sich ihm als Fremdenführer anboten. Sie führten S.ick inS Paradies werfen und s Hilbert daS Glück, 'welches 'loam (Baß) und Gor (Sopran) vor dem Sünbenfall ge nossen. Im Anfänge des 1S. Jahlh. drang da- gewaltige Werk durch ganz Europa und hat seine lebenspendende, er wärmende Kraft bis auf den heutigen Tag bewahrt. Möchte es auch hier zahlreiche neue Freunde finden. Zu Ehren des großen Altmeisters wie auch der hochherzigen Stifterin, deren Namen daS Schneeberger Kirchenkonzert trägt. Aue, 7. September. Herr Fabrikant Ernst Pavst er höhte daS Kapital der von ihm errichteten „Ernst und Auguste Pabst-Stiftung" um weitere 5000 Aue, 9. September. (Einges) Die Kommissionsmit glieder der Ortskommission zur Herbeiführung einer staatlichen Pensions-Versicherung der Privat-Angestellten im Deutschen Reiche hat en sich am Mittwoch abend im Hotel „Blauer Engel" zu einer Beratung einaefunden. Es wurde beschlos- sen, für Anfang Oktober eine konstituierende, öffentliche V r- sammlung aller Privat-Angestellten von Aue und Umgebung zusammen zu berufen, worauf schon heute an dieser Stelle in Anbetracht dieser hochwichtigen Frage aufmerksam gemacht sei. Alles nähere später durch Inserate. Lauter, 5. September. In der letzten Gemeinderats sitzung wurden folgende Sachen erledigt: 1. Es wird Kenntnis genommen von einer Stiftung der Albertinerin. Johanne Christiane Seifert in Dresden für arme uneheliche Kinder der Gemeinden Bernsbach, Crandorf, Kühnhaide, Lauter, Neuwelt und Zelle und beschlossen, beim Königlichen Kultusministerium, dem die Stiftung unterstellt werden soll, anzufragen, wieviel das Stistungskapital gegenwärtig beträgt. 2. Kenntnis wird genommen, von der Gewährung einer außer ordentlichen Beihilfe von 500 zu den Kosten der Bach überwölbung durch das Königliche Ministenum des Innern. 3. Es wird beschlossen, die Teilnehmer an den Feldzügen von 1870/71, 1866 und 1864 von Gemeindeabgaben zu befreien, und zwar: bei Einkommen bis zu 800 gänzlich, bei Ein kommen von 800—1300 zur Hälfte, sofern das Einkommen nicht aus Kapitalien oder Grundbesitz herrührt. Die Befreiung tritt vom 1. Juli dss. Js. ab in Kraft, 4. Die gestellten Be dingungen in der Gustav Gnüchtelchen Bausache werden auf recht erhalten. 5. Fürs Jahr 1906 werden folgende Sira- ßenbauten in Aussicht genommen: a. Beschotterung der Haupt straße von der Bahnhofstraße bis zum Grundstücke Nr. 76, einschl. Planierung und Beschotterung der Platzfläche, die durch die Bachüberwölbung entstanden ist. b. Herstellung von Fußweg vom Grundstücke Nr. 85 (Wchrmann) bis zum Grundstücke Ns. 78 (Meile) mit Granitbordkante und Schnttt- gerinne. Die Fortsetzung des Fußweges ist auf der rechten Seite der Straße — von Bahnhofe aus — gedacht weil der geplante Fußweg vom Bahnhofe bis zur Oberförstern auf dieser Seite liegt und mit Fertigstellung des geplanten Teiles die ganze vorgenannte Strecke mit Fußweg versehen ist, bis auf den Teil am Unger'schen Grundstücke Nr. 87 6. «. Verbreiterung des Weges nach der Fabrik von Gebrü der Götz. Die Firma Gebr. Götz hat einen größeren Bei trag zu den Kosten zugesichert. 6. Verbreiterung des Weges bei der Oberförsterei. Da auf diesem Wege sehr starker Ver kehr ist und da er sehr oft für den Holztransport benutzt wird, wird erhofft, daß das erforderliche Areal vom Kgl. Forstfiskus unentgeltlich abgetreten wird. 6. Zur Unterhal tung der Straße Schwarzenberg-Konradswiese-Bockau auf die Strecke über die Louis Becher'scbe Wiese hinweg, werden 25 °/» gewählt mit dem Vorbehalte jederzeitigen Widerrufs. 7. Bei der im Jahre 1897,98 vorgenommeneu Neuvermessung der Flur sind die im Eigentums des Forstsiskus stehenden Flur teile „Weißflog'scher Wald" und „Lenl'scher Raum" wie jetzt durch den Gemeindevorstand festgestellt worden ist, aus dem Flurbezirke ausgeschieden worden, ohne Zustimmung der Ge meinde. Die Berichtigung der Flurkarten und Bücher soll deshalb beantragt worden. 8. Die Königliche Amtshaupt mannschaft hat entschieden, daß der neuangestellte Wegewätler als berufsmäßiger Beamter pensionsberechcigt sei. Demzu folge muß die Pensionsberechtigung des Weaewärters aner kannt werden. 9. Dem Handelsmann Gustav Hü»et wnv aus sein Gesuch das vor seinem Grundstücke liege:,de Gemeinde land zum Preise von 5 für 1 pm abgetreten. Hierauf folgte nichtöffentliche Sitzung. Lauter, 8. September. In das am 1. d. Mis. hier eröffnete Erholungsheim des Kgl. S. Mililn vereinsbunces sind am 4. d. Mts. bereits die ersten Gäste emgezogen. Es sind Herren aus Chemnitz und Mylau. Weitere Anmeldungen aus Dresden nnd Leipzig liegen vor. — Im Anschluß an unsere gestrige telegr. Meldung aus Schönheide über die Auffindung der 11jährigen Ella Müller aus gen. Orte, die seit 24. Juli d. I. vermißt wurde, tragen ihn in ein Restaurant auf der Grimmaischen Straße. Dort zeigte ihnen der vertrauensselige Jtaliano seine ganze Bar- schäft. Himmel, wie reich war der! 1020 Mark, darunter neun Einhundertmarkscheine! Verständnisvolle Blicke der beiden Einheimischen! Die gefälligen Herren sprachen auf einmal auf den Sohn des Südens mit rührender Teilnahme ein. Dann mußten sie sich plötzlich — der Not gehorchend! — auf einige Minuten entfernen. Auf einige Minuten nur! Der gutmütige Italiener wartete und wartete. Vergeblich! Die beide waren weg. Und sein Geld auch. Armer Jtaliano! Der eine der Spitzbuben ist etwa 20 Jahre alt, mittelgroß, bartlos und trug dunklen Jackettanzug und schwarzen weichen Hut, der andere etwa 60 Jahre alt, über mittelgroß, hat kleinen weißen Schnurrbart und war bekleidet mit graubraunem Anzug und Mütze. — Ein schwerer Unglückfall, dem zwei Menschenleben zum Opfer fielen, ereignete sich gestern Vorm, in Leipzig bei der Firma Philipp Reclam, Ecke der Insel- und Kreuzstraße Dort waren Maurer der Firma Bastenier L Georgi unter Leitung des Poliers Larisch damit beschäftigt, im Kesselhause einen ca. 15 Zentner schweren Heizkörper, einen sogenannten Ueberhitzer auf den Kessel zu ziehen. Das war auch beinahe gelungen, als infolge nochmaligen Anziehens des Flaschenzugs der Überhitz-r ins Rutschen kam und in seine frühere Lage zucückftel. Dabei wurde der im Anfang der vierziger Jahre stehende Maurer Ed. Haenel totgedrückt und der im Anfang der fünfziger Jahre stehende Polier Larisch so schwer verletzt, daß er im Krankenhause, wohin er gebracht worden war, nach kurzer Zeit starb. Beide Verunglückte sind Familienväter. Larisch war in der Bayerschen Straße wohnhaft und Haenel stammt aus Kretschber bei Zeitz. — Auf dem Fnedhof in Oberfrohna sind in allerletzter Zeit Grabschändungen wahrgenommen worden. Der oder die bis jetzt noch unbekannten Täter haben eine größere Anzahl Grabsteinsockel von den Gräbern gewaltsam ent fernt und außerdem von vier Gräbern die steinernen Engel heruntergenommen und auf ein fremdes Grab wieder aufgestellt. Hoffentlich gelingt es bald, den Grabschänder zu ermitteln. wird Gmeralleu'nant v. Mackensen, Kommandeur der 36. tätig und hat in dem verflossenen T»e tteritreft zu Staege- idiviston in D mz'g, b zeichnet, v Mackensen, der bekannt ist alt Generaladjutani de- Kaisers, hatte auch als Kommandeur der Leibgardehusaren-Brigade häufig Gelegenheit, mit dem Monarchen in Berührung zu kommen. Berlin, 8. September. Der „ReichSanzeiger" ve- öffentltchl vie Verleihung de- Kronenordens zweiter Klasse «it Schwert rn am zweimal schwarz und dreimal weißgestreif. tea Bande an Generalmajor a. D. Leutwein zu Freiburg im Breisgau, den früheren Gouverneur von Südwestafrikr. Thorn, 8 September. Bei der gestrigen Reichstags ersatzwahl im Wahlkreis Thorn-Culm sind, wie dir „Ostdeutsche Zeitung" mrldet, nach vorläufiger Feststellung für Bank direktor Ortel (Natl.) insgesamt 14803, für Redak teur BcejSki (Pole) 11558 und für Redakteur Sremski(Soz) 460 St. aogegrben worden. Ortel ist somit gewählt. Schweiz. Genf, 8. September. In hiesigen russischen Kreisen ist die Nachricht eingetrvffen, daß der Student Feldmann, der Gefangenwärter und der Soldat, der seine Flucht begünstigte, glücklich in England ringst coffn sind. Feldmann war der Hauptleiter der Emeute aus dem „Potemkin". Es gelang seinen Freunden, ihn aus dem Gefängnis zu befreien, indem der Gefangenwärtec und der überwachende Soldat in das Komplott hineingezogen wurden. — Großes Aufsehen erregt in musikalischen und literarischen Kreisen das in Dresden erfolgte plötzliche Ableben des Herrn F. R. P. Wie das „L. Tgbl." aus authentischer Quelle er- fährt, hat Herr P. seinem Leben durch Selbstmord ein Ende ge macht. Schon kurz vorher soll er einen Selbstmordversuch durch Vergiftung unternommen haben, ist aber noch rechtzeitig an der Ausführung der Tat verhindert worden. Herr P war bis vor einigen Jahren in Leipzig als Amateurkritiksr lebendigen Seele ist erschaffen. Der 3. Teil läßt uns einen oer Tatort ebenfalls abgesucht wurde.