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V ErzgebH o lksfrrund erg. 5». Dienstag, 19. September 1905 eine Schlächterei für Kleinvieh zu errichten. vr. Kretzschmar, Bürgermstc. Kühn. !ckk r dlmi. Tchnecber- - WWW of ligster Lerq. <Z ibn, «ck, ^ün Schneeberg, 17. September. Die Verhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich über die marokkanische Frage scheinen ihrem Abschluß nahe zu sein. Der deutsche Bevollmächtigte vr. Rosen und der französische Revoil haben sich bereits über eine größere An zahl von Punkten geeinigt. Nach mehrfachen Angaben sind es noch vier Punke, um die sich die Verhandlungen zwischen den genannten beiden Diplomaten drehen. Einmal steht der Ort für die internationale Marokkokonferenz in Frage. Zweitens handelt es sich um die Ausübung der Polizei in den marokkanisch-algerischen Grenzbezirken, für die Frankreich die Forderung aufstellt, daß diese Polizei aus Kadres von französischen Offizieren und Unteroffizieren gebildet werde. Drittens ist die Angelegenheit des Baues einer Mole im Hafen von Tanger zu regeln. Und viertens bleibt eine Ver einbarung zu treffen über die weitere Behandlung der von deutschen Banken dem Sultan von Marokko gewährten Vor schußanleihe von zehn Millionen. Die wesentlichen Schwierig keiten, die sich einer Eimgung über jene vier Punkte entgegen stellten, scheinen inzwischen überwunden zu sein. Als Ort der Konferenz wird wahrscheinlich auf Grund des deutschen Vorschlags Algesiras an der spani wen Südküste gewählt werden, welche Stadt in einer zweieinhawstündigen Dampfer- sahrt von Tanger aus zu erreichen ist. Frankreich hatte die Konferenz nach Madrid verlegen wollen; und wenn es richtig ist,daß Deutschland zuerst Tanger ins Auge faßte, so wäre die Wahl von Algesiras ein Kompromiß zwischen den beiderseitigen 5'^ ^5 on 10 Uhc »ratwur» Frenze,. . Der Fleischer Herr Oskar Hahn in Johanngeorgenstadt beabsichtigt im Hintergebäude des Grundstücks Nummer 219 des Brand-VersicherungSkmasters für Johann- Tageblatt M Schneeberg und Umgegend. mtkblllN str die Kgl. und städtischenLehörden in Aue, Grünhain, Hartenstein,Iohann- ^VMzIvMrlgeorgenstadt, Lößnitz, Utustädttl,Schmebtrg,Zchu>arMbtrgl>MWildenselL Telegramm-Adress«: volksfreund Schnerb«A. Fernsprecher» Schneeberg l«. Au» Schwarzenberg tZ König!. Gymnasium Schneeberg. Alle Geschäftsleute, welche für gelieferte Waren oder Arbeiten Forderungen an die Kasse des Königlichen Gymnasiums haben, werden hiermit veranlaßt die Rechnungen bis Sonnabend, d. 23. Sept., bei der Direktion einzureichen. Die Direktion. Weinbold '-4 ./I ''S Ungarn hat der Ministerpräsident General Fejervary gleich- zeing sein Amt niedergelegt. Die Opposition will ihn nun unter Anklage wegen Verfassungsverletzung stellen, und wüsteres Jntriguenspiel als je macht sich wieder bemerkbar. Die Ver hältnisse erscheinen so verworren wie nur möglich. Der Schlüssel zu allen diesen Wirren ist in dem Streite der ver schiedenen Nationalitäten um die Vorherrschaft zu suchen. Während in Ungarn die Deutschen, Rumänen und anderen Nationalitäten rücksichtslos der magyarischen Minderheit ausgeliefert werden und die Bildung eines rein magyari- schen Staatswesens seit Jahrzehnten begünstigt worden ist, hat man in Oesterreich die frühere Vorherrschaft der Deutschen beseitigt und andere Nationalitäten ihnen in jeder Hinsicht gleichgestellt. Nachdem Polen und Tschechen die gleichen Rechte wie einst die Deutschen erlangt haben, ließ es sich voraussetzen, daß nun auch die anderen Nation«' litäten im Kaiserstaat ähnliche Behandlung erfahren würden. Hierzu erscheint aber bei den augenblicklich in Macht befind lichen Nationen Oesterreichs ebenso Neigung vorhanden zu Oeffentliche Sitzung des Bezirksau-schusfes zu Schwarzenberg findet Dienstag, den 26. September 1805 von vormittags Vi12 Uhr an im Verhandlungssaale der unterzeichneten König- lichen Amtshauptmannschaft statt. Schwarzenberg, den 14. September 1905. Königliche Amtshauptmannschaft. Wünschen. Im Hinblick auf die Vorbereitungen für einen deutsch amerikanischen Handelsvertrag hat letzthin eine Berliner Zeit ung mehrfache Kabelnachrichten aus New-Aork gebracht, wo nach sich dem Abschluß eines solchen Vertrages kaum zu überwindende Hindernisse in der Abneigung der leitenden Kreise der Union entgegenstellen müßten. Eine solche Mein ung findet aber in den tatsächlichen Verhältnissen, soweit sie auf Grund zuverlässiger Nachrichten zu beurteilen sind, keinen Anhalt. Vielmehr ist die Angelegenheit dahin gediehen, daß deuischerftits die in s" formuliert sind und demnächst m mit wäre dann die Einleitung ft Ä ,/r Da es im Hinblick auf das vereinzelte Auftreten der Cholera in entfernten Teilen des Reiches immerhin nicht völlig ausgeschlossen erscheint, daß einzelne Fälle auch nach dem Königreich Sachien eingeschleppt werden können, nimmt das Ministerium des Innern Ver anlassung, die Polizeibehörden auf die ihnen bei dem Auftreten der Cholera obliegenden Verpflichtungen noch besonders hinzuweisen und sie anzuhalten, vorkommendenfalls die Vor schriften des Gesetzes, betreffend die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten, vom 30. Juni 1900 (RGBl. S. 306) und die Ausführungsbestimmungen zur Bekämpfung der Cholera (Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 21. Februar 1904 — RGBl. S. 67 —) genau zu befolgen. Gleichzeitig wird auf die durch Verordnung vom 23. März 1904 — 348II öl — den Polizeibehörden als Richtschnur empfohlene, im Bundesrate festgestellte Anweisung zur Bekämpfung der Cholera nochmals aufmerksam gemacht. Ganz besonders ist darauf zu achten, daß die durch §8 1 ff- des Reichsgesetzes vom 30. Juni 1900 vorgeschriebene Anzeigepflicht bei Erkrankungen an Cholera und choleraver dächtigen Erkrankungen strengstens eingehalten wird. Wichtig für die Bekämpfung der Cholera ist die möglichst schnelle Feststellung der Krankheit durch bakteriologische Untersuchung. Als Untersuchunzsstellen sind bestimmt: die Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege zu Dresden, das Pathologische Institut der Stadt Dresden (nur für den Bezirk der Stadt Dresden) und das hygienische Institut der Univer sität Leipzig. Die behandelnden Aerzte können zu schneller Feststellung wesentlich dadurch beitragen, daß. sie mit möglichster Beschleunigung Untersuchungsmaterial an die vorerwähnten Untersuchungsstellen einsenden, auch schon bevor der beamtete Arzt in Tätigkeit getreten ist. Dresden, den 15. September 1905. Ministerium de- Innern, v. Metzsch. i r« .Lrj,edkr<ft!<I>« Bollsftnind' -rlchetnt täglich mit Auinahm« d«r ragt t nach den Sonn- und Festtagen. Abonnement monatttch «Pig. ALV» ^18 kInseraten im Amieblnttbejkl der Raum der es». P,»Meile 12 Pf«. oeSgi. ü für aurwätt« lL Psg, im amtlichen Teil der Raum der 3 s». LorpuSjetle u 4ü Psg. un Rell -Teil die 2sp. EorPuozetle M Psg. Die maßlose Selbstüberyevung der norwegischen Demo kraten, die sich in der ganzen Führung des Konfliktes vom ersten Beginn der Zollstreitigkeiten bis zu dem flagranten Bruch der eigenen Verfassung durch Beseitigung der ver fassungsmäßigen Rechte des Königs gezeigt hat, tritt auch hierin wieder zutage, zugleich auch die überaus naive Speku lation auf die Nachgiebigkeit Schwedens. Denn im Ernst kann Norwegen gar nicht daran denken, Schweden die Spitze zu bieten. Norwegen besitzt kein stehendes H er; die kciegs- tüchtigen Mannschaften werden alljährlich zu kurzen Uebungen eingezogcn und stellen somit nur eine Miliz dar. Ihre Zahl beläuft sich der „Schl. Ztg." zufolge auf etwa 30 000; ihre älteren Jahrgänge, Landwehr und Landsturm, die nur im Lande selbst verwendet werden dürfen, beziffern sich auf etwa 50000 Mann. Dem gegenüber befiel Schweden ein sieben des Heer von rund 60 000 Mann, wozu noch über 270 000 Dispositionsurlauber und Reservisten kommen. Die Kriegs stärke des schwedischen Heeres beträgt also über 330 000 Mann; der gleichfalls nur im eigenen Lande zu verwendende Landsturm beziffert sich auf mindestens 170 000 Maun, so daß also Schweden den 80 000 norwegischen Milizen eiu völlig ausgebildetes Heer von einer halben Million Soldaten gegenüberstellen kann. Auch die schwedische Marine ist der norwegischen bei weitem überlegen: den 72 schwedischen Kriezsfahrzeugen mit 22 Panzerschiffen kann Norwegen nur 53 mit 8 Panzerschiffen entgegenstellen. Wenn also Schwe den die Entscheidung der Waffen anrufen wollte, würde es in erdrückender Uebermacht für den Vertragsbruch der Nor weger Rechenschaft fordern können. Daß es dies bisher nicht getan hat, sollte den norwegischen Schreiern als Beweis für die friedlichen Absichten des stärkeren Nachbarvolkes genügen, und sie sollten sich hüten, durch wettere Schikanen die schwe dische Langmut immer aufs neue zu reizen, zumal da Nor wegen in einem Kriege mit Schweden von keiner Seite auf Hilfe zu rechnen haben würde. Die Liquidation des russisch - japanischen Krieges geht verhältnismäßig langsam von statten. Obwohl der Friedens vertrag in Portsmouth bereits am 29. August abgeschlossen und am 5. d M. unterzeichnet worden ist, trat der Waffen- Stillstand in der Mandschurei offiziell erst am 16. September inkraft. Hieraus erklärt es sich, daß noch am 11. d. M. in Nordostkorea ein größerer Zusammenstoß zwischen den rus sischen und den lapanischm Streitkräften erfolgen konnte. Allmählich dürfte sich auch in Japan die Erregung über die für daS Jnselreich angeblich zu ungünstigen Stipulationen des Friedensschlusses legen. Allem Anschein nach hat die japanische Regierung den Fehler begangen, daß sie den Friedensvertrag nicht von vornherein in seinem ganzen Wort laute bekannt gab. Dadurch wurde den Vermutungen über den „ungünstigen" Inhalt des Vertrages Tür und Tor ge öffnet, und als die Negierung gegen d e scharfen Kommentare der Blätter mit polizeilichen Chikanen vorging, lud sie vol lends den allgemeinen Haß auf sich, zumal die Opposition alles getan hatte, um die Stellung des Ministeriums zu untergraben. Es ist deshalb auch bezeichnend, daß sich der Ansturm vor allem gegen den Minister des Innern richtet, der infolgedessen dem Mikado bereits seine Demission ringe- 'reicht hat, ohne daß diese angenommen worden wäre. Mit — """ — —— ——- ——-> >-- » -- »r -emnitz belr. a- m , N, Bors 1 Jnkraten-Amiatzu für di« am Nachmittag erscheinend« Nummer bi« Bor- - mitlag 11 Uhr. Lin« Bürgschaft für die nächlttägiae Ausnabm« der Anzeigen b-z. an den vorgeschriebenen Tagen sowie an bestimmier Stelle wird nicht . gegeven, ebenso wird für di« Richtigkeit »elevdontsch ausgegcbener Anzeigen I nicht garantiert. AuswLrlige Aufträge nur gegen Borau»bezahlung. Für Rück. 1 u I gab- eiugesandter Manuskripte macht sich die Redaktion nicht verantworiiich Etwmge Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen PrivatrechtS- Ttteln beruhen, sind bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekannt machung an gerechnet, allhier anzubringen. Schwarzenberg, am 12. September 1905. 10^4 L Königliche Amtshauptmannschaft. Der zwischen der Böttger'schen Villa und dem Günther'schen Wirtschaftsweg in Flur Niederschlema liegende Teil der Lößnitzer Straße wird wegen Beschotterung vom 18. dss. Mts. ah hiS auf Weiteres für jeden Fährverkehr gesperrt. Der Durchgangs fahrverkehr von Oberschlema nach Alberoda und Lößnitz wird auf die Dorfhauptstraße und den.Edelhofweg verwiesen. 1378 v. «gl. AmtShauptmannfchaft Schwarzenberg, den 18 S vtember 1905. Wegen Reinigung bleiben Freitag und Sonnabend, den 22. unv 23. September 1805 unsere Geschäftsräume im Stasthause geschlossen. Nur das Sran- desamt ist an beiden Tagen vormittag von 11—12 Uhr für Todes- und Totgeburts anzeigen geöffnet. Aue, den 18. September 1905. KM Uhr, szenberg nrd gebeten, csitzender. tttz. t zur gefl. ausgefallene »rstand sein wie in Ungarn zum Bruch mit dem Magyarifierungs- iystem, und somit wird der Hader so bald kein Ende finden. Die Regierung scheint der Ansicht zu huldigen, daß es für die Zwecke des Gesamtstaates genüge, wenn nur in der Armee eine einheitliche Sprache erhalten werde. Hierbei aber stößr sie auf den Widerspruch der extremen Magyaren, die eine eigene Armee für nötig halten, um damit die Herrschaft ge genüber den unzufriedenen Nationalitäten im eigenen Lande za behaupten. Mehrfach ist vorgeschlagen worden, die Macht der magyarischen Partei durch Einführung des allgemeinen Stimmrechts in Ungarn, wobei die Rumänen, Kroaten, Sla wen und Deutschen in die Lage kommen würden, ihre Inte ressen besser als bisher zu wahren, zu brechen. Doch hat dieser vom eben gestürzten Ministerpräsidenten befürwortete Ausweg bisher an höchster Stelle keinen Anklang gefunden. Die Verhandlungen zu Karlstad zwischen den Delegierten Schwedens und Norwegens über die Bedingungen, unter denen Schweden der Auflösung der staatsrechtlichen Union beider Länder zustimmen will, haben sich in den letzten Tagen immer kritischer gestaltet, und zwar durch den Versuch der ft die Angelegenheit dahin gediehen, daß' Norweger, die in der Sachlage begründeten Forderungen des Washington zu unterbreitenden Vorschläge j schwedffchrn Reichstages zu umgehen. Den Differenzpunkc demnächst gedruckt werden dürsten. Da- Hilden die von den Norwegern un Laufe der letzten Jahre Einleitung für die beiderseitigen Verhand- angelegten Grenzfestungen, die eine tatsächliche Bedrohung lungen gewonnen und den Amerikanern die Gelegenheit zu Schwedens bedeuten, da ihre Geschütze über die Grenze hinaus eingehender Prüfung der deutschen Wünsche und Forderungen schwedisches Gebiet bestreichen. Schweden fordert mit Rech:, gegeben. Man hofft hierdurch die Angelegenheit so zu be-j daß diese Festungen geschleift und daß innerhalb einer neu- beschleunigen, daß, wenn bi« dahin auch die amerikanischen traten Zone von keiner der beiden Mächte neue Festungen Gegenvorschläge ausgearbeiiet sind, etwa Anfang November in'errichtet werden. DaS wollen aber die Norweger nicht zuqe- die eigentlichen Verhandlungen eingetreten werden könnte, zu stehen, und um die Ablehnung zu verhüllen, erheben sie welchem Zwecke amerikanische Vertreter vielleicht nach Berlin sich t'! - ' ' "" " " " kommen würden. Sicher ist, daß das Bemühen, für beide Teile ersprießlichen BertragSverhältnis zu gelangen! läufig noch gar nicht getrennten! und das unliebsame Stadium eines Zollkrieges zu vermei- werben solle. Der sehr durchsichtig den, in Washington nicht weniger als in Berlin obwaltet.! wegische Forderung ist die Behauptung, daß Schweden leicht Tie Hoffnung, daß die politische Lage in Oesterreich-' einen Anlaß zu kriegerischen Maßnahmen suchen könnte, denen Ungarn während der letzten Wochen eine ernstliche Besserung Noiweaen nach Schleifung seiner Grenzfestungen wehrlos erfahren habe, ist leider nicht erfüllt worden. Soeben hat sich gegenüverstehea würde. Und zugleich beginnen die Norweger in Oesterreich der Sturz zweier Minister vollzogen, und in bereits mit der Mobilmachung und der Besetzung der Grenz- dw Forderung, daß vor der Entscheidung über diesen ,, , l, zu einemi Punkt ein Schiedsgerichtsvertrag zwischen den beiden — vor- für beide Teile ersprießlichen BertragSverhältnis zu gelangen! läufig noch gar nicht getrennten! — Ländern abgeschlossen und das unliebsame Stadium eines Zollkrieges zu vermei- werden solle. Der sehr durchsichtige Vorwand für diese nor-