Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 27.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-190506277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19050627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19050627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-27
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 27.06.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
- - I -!??» - VdM'D—1» W-W. 5 Z! -s! 1, 2 katioi jun. w tar so verka AufL Geschö !* h?nn, 52 17. Hugo Heim, un! Mvirschne: To. Aue, und Erns dkieverschl Aue, und und 50 -errangen rsicgern Z Wetturnei Sieger ui Tschaft. Acusterrie Borturnei (Barren), ner, Tsch Tv. Aue, städtel, m bach, mit 2t»zP.( (Reck) ui 8 Vorbei Tschaft A zwönitz, n berg, mit mit 20^ Mll 20^2 20^/2 P. (Keuler), Rach Bee schönen C ui d auf gentertes Schluß di sich um i zogen dar von dem laufenen Laufe des an Se. L auf das < allen Fes hier wohl bereits ft überall Blumengi bewilltom der Stad Oberlehre auswärtig Gauverto gesamten Darnach Freiübun, Turner e K'OO hat schönes E ganz gut Kreisvern treu und werten B stüyen. l das Mus 45 traten Einige k Augenblic Programr Brausend« riege des Übungen men Schr dete ein 8 Turner Spannun bildete ge Emmerich kranz übe kämpfe gi >65.2 Pur 3. Max s Earlsfeld, 58,4 Pkl. 7. Albrn Reich. T 55,5 Pir. 11 Walt- To. Hart- Hermann LerMche Augelegenheite«. Schneeberg, 25. Juni. Die Einweihung unseres Stadtparkes, welchen bekanntlich die Erben des verstorbenen Herrn Kommerzienrats vr. Geitner zum Andenken an den Dahingeschiedenen gestiftet haben, fand gestern Vormittag vor einer zahlreichen Festversammlung in den nunmehr in erfreu lichem Aufblühen begriffenen Anlagen statt. Unter Voran tritt der Stadtkapelle bewegte sich der Zug der Festteilnehmer nach dem an dem Hauptteiche gelegenen freien Platze, woselbst Herr Bürgermeister vr. von Woydt in beredter Weise eine Tschirschky und Bvgendorff. Heute Vormittag v Uhr hielt Seine Majestät den Gottesdienst an Bord der Hohenzollern ab. Unter anderen nahmen daran teil der amerikanische Bot schafter Charlemagne Tower, Gesandter von Schön und Graf Tschirschky. Nach dem Gottesdienst begab sich Seine Majestät der Kaiier an Bord des Meteor, um an der heutigen Re gatta teilzunehmen. Metz, 25. Juni. Der König von Sachsen ist heute morgen von hier nach Münster abgereist. Berlin, 25. Juni. (W. T. B.) Reichskanzler Fürst Bülow empfing heute den französischen Botschafter Herrn Bihourd. Wiesbaden, 25. Juni. Der König von Dänemark ist mit seinem Bruder, dem Prinzen Hans von Schleswig. Holstein, heute mittag nach Gmunden abgereist. Berlin, 25. Juni. Ein Telegramm auS Windhuk meldet: Reiter Otto Heinrich, geboren am 12. 3. 82 zu Trotha, früher im Infanterie-Regiment Nr. 18, am 22. Juni 1905 im Lazarett Keetmanshop am Typhus gestorben. Reiter August Powelskus, geboren am 16. 1. 83 zu Gaillboden, früher im Infanterie-Regiment Nr. 162, am 21. Juni 1905 an Bauchfellentzündung gestorben. — Ort noch nicht gemeldet. — Der Kölnischen Zeitung wird aus Berlin unter dem heutigen Datum telegraphiert: Von einer englischen Zeitung wird aus Tokio die Nachricht verbreitet, die deutsche Regierung beabsichtige, die Besatzungstruppen von China mit Ausnahme der Garnison von Kiautschou zurückzuziehen. Die Nachncht ist völlig unzutreffend. Die deutsche Regierung hat in letzter Zeit keine Veranlassung gehabt, der Frage nahe zu treten, wie lange die deutsche Besatzungsbrigade in China bleiben wird. Selbstverständlich ist nur ein zeitweiliger Aufenthalt in Aussicht genommen; da aber die Angelegenheit der europäischen Besatzungstruppen in China von den verschiedenen Mächten in gemeinsamer Abmachung geregelt wurde, so würde eine Zurückziehung ebenfalls nur nach gemeinsamer Ueberein- kunft stattfinden können. Oesterreich. Wien, 25. Juni. Das Fremdenblatt sagt in einer Besprechung des Vorschlags des Sultans betreffend die Ma rokkokonferenz, es sei klar, daß bei dem gesteigerten Verkehr mit Marokko alle Mächte, die dort Beziehungen haben, Re formen willkommen heißen müssen. Speziell Österreich-Ungarn habe großes Interesse an der Aufrechterhaltung der vollen Gleichheit in der Behandlung aller Staaten sowie an der Zivilisierung und Pazifizierung des Landes. Das österrei chisch-ungarische Kabinett sei denn auch das erste gewesen, das die Einladung zu der Konferenz angenommen habe. Ein Zu sammentreten von Repräsentanten der Mächte wäre erfreulich, weil die Konferenz das geeignetste Mittel biete, die Marokko- frage durch offene Aussprache aus der Welt zu schaffen. Un terbliebe die Konferenz, so würden heute die in Marokko auf der Tagesordnung stehenden Angelenheiten sozusagen versum pfen und insbesondere Frankreich und Spanien würden aus . dem Zustand der Unsicherheit bezüglich ihrer marokkanischen Interessen nicht herauskommen. Den guten Beziehungen der europäischen Mächte und der allgemeinen Frieoenszuversicht werde unzweifelhaft damit gedient, wenn die Konferenz statt finden könne. Das Fremdenblatt spricht die Hoffnung aus, daß die Konferenz trotz aller vorläufig noch bestehenden Diffe renzen ins Leben tritt und das dadurch das normale Verhält nis zwischen Deutschland und Frankreich wiederhergestellt wird. Schweden. Stockholm, 25. Juni. Svenska Dagbladet führt in einem Artikel aus: Die Auflösung der Union wird die Be freiung für Schweden werden. Sie ist sicherlich mit einem gewissen Risiko verbunden, gegen welches wir uns sichern müssen, aber ein Risiko, welches jedenfalls auf unserer Seite nicht am größten ist. Eine ftiedliche Abrechnung, welche da rauf ausgeht, unsere wirklichen Interessen auf der skandina vischen Halbinsel zu sichern, und die sich auf den billigen schwedischen Garantieforderungen gründet, dürste nicht allzu großen Schwierigkeiten begegnen. Frankreich. Paris, 24. Juni. Die Agence Havas meldet: Nach einer aus Berlin hierhergelangten Mitteilung hat die Unter redung des deutschen Reichskanzlers Fürsten Bülow mit dem französischen Botschafter Bihourd sehr lange gedauert und trug in keiner Weise kühlen Charakter. Nichts berechtigt zu der Annahme, daß die diplomatische Besprechung nicht einen normalen Fortgang nehmen werde. Es ist möglich, daß Deutschland eine leichte Enttäuschung darüber verspürte, daß Frankreich sich nicht sofort und ohne Vorbehalt mit einer internationalen Konferenz einverstanden erklärte, aber Frank reich hat keine derartige Unversönlichkeit zur Schau getragen, daß die Besprechungen nicht zu einem Ziele führen könnten. Namentlich hat Frankreich oft genug seine Absicht betont, die Souveränität des Sultans unangetastet zu lassen, als daß darüber ein Zweifel obwalten könne. Die Verhandlungen werden also fortgesetzt werden, von Seiten Frankreichs mit dem lebhaften Wunsche, daß es zu einer Verständigung kommen werde, welche in den Kreisen der Diplomatie nach wie vor für wahrscheinlich gehalten wird. Lyon, 24. Juni. (W. T. B.) In einer sozialistischen Versammlung besprach der Deputierte Jaures die marokkanische Frage und erklärte, die Frage sei ernst geworden, weil man sich auf ein Gebiet begeben habe, das mit Fallstricken besät sei. Die Sozialisten wünschten niemals ein Mißverständnis zwischen Deutschland und Frankeich. Das englisch-französische Abkommen sei keineswegs gegen Deutschland gerichtet; und wenn England dies glauben lasse, müsse Frankreich darüber wachen, daß der Sinn des Abkommens nicht entstellt werde. Jaures spricht schließlich die Überzeugung aus, die gegenwärtigen Schwierigkeiten würden gelöst werden, ohne daß der Stolz der Nation verletzt werde. Versailles, 25. Juni. (W. T. B.) Bei der Heu- tiHen Jahresfeier der Geburt des Generals Hoche hielt Kriegs- mmister Berteaux eine Rede, in der er u. A. sagte: Ich will nichts sagen, was eine Anspielung auf die gegenwärtige Stunde sein könnte: und doch, ist es nicht etwas verbrecher isches, Furcht zu säen und Mißtrauen einzuflößen? Ich kann im Gegenteil sagen, dank der seit 35 Jahren gemachten Anstrengungen ist unser Kriegsmaterial ersten Ranges, unser Proviant ist voll zur Stelle, und unsere Offiziere können den Vergleich mit denen der ganzen Welt aushalten. Frankeich handelt zum Zweck des Fortschritts und läßt sich leiten von dem Gefühl der allgemeinen Freiheit und Brüderlichkeit. Malte«. Rom, 24. Juni. Deputiertenkammer DaS HauS ge nehmigte durch Aufstehen und Sitzenbleiben die einzelnen Artikel der Vorlage betreffend die H eereSausgaben und »anach in geheimer Abstimmung mit 174 Wen 57 Stimmen die Vorlage im ganzen. Darauf wird die Sitzung geschlossen. St«stla«st. Petersburg, 24. Juni. (W. T. B.) Am 21. Juni erfolgte ,die kaiserliche Bestätigung deS von dem Ministerkomitee erstatteten'Gutachtens betreffend die Revision der Judengesetze. Das Ministerkomitee Kat der Meinung Ausdruck gegeben, vom Standpunkte der Regierung aus bestände die richtige Lösung der Judenfrage in rechtlicher Gleichstellung der Juden mit der übrigen Bevölkerung Rußlands, jedoch erforderten die sozialen und die Rasseneigentümlichkeiten der Juden eine andere Lösung der Judenftage, weil die rechtliche Gleichstellung der Juden die Interessen der übrigen Bevölkerung verletzen würde und unliebsame Ausbrüche des Volksunwillens Hervor rufen könnte. Das Komitee habe deshalb beschlossen, die Neubearbeitung der Judengesetze der einzuberufenden Depu tiertenversammlung zu überlassen, für die Vorarbeiten aber eine besondere außerbehördliche Konferenz einzusetzen, deren Mitglieder zum Teil vom Kaiser ernannt werden, zum andern Teil aus Vertretern von Behörden bestehen sollen. Petersburg, 24. Juni. Die russische Regierung hat auf die Nachricht hin, daß das russische Hospitalschiff Örel von den Japanern genommen sei, unverzüglich durch Vermittelung des Vertreters Frankreichs in Tokio Einspruch dagegen erheben lassen. Warschau, 24. Juni. (W. T. B.) In der Grzybows- kaskaße wurde heute einem Zuge von Ruhestörern, welcher eine rote Fahne mit sich führte, durch berittene Gendarmerie der Weg verlegt. Einer der Ruhestörer schleuderte eine Bombe gegen die Gendarmen. Drei Gendarmen, sowie mehrere Pferde wurden verwundet. Warschau, 24. Juni. (W. T. B.) Wie dem Kuryer Warschawskl aus Lodz über die dortigen Straßenkämpfe ge meldet wird, begann der Kampf, nachdem in allen Fabriken der Ausstand ausgebrochen war, an zwanzig Stellen der Stadt, an denen Barrikaden errichtet waren, die eine Höhe von zweistöckigen Häusern erreichten. Es kämpften etwa 60 000 bewaffnete Arbeiter gegen vier Regimenter Infanterie, ein Kosaken- und ein Dragoner-Regiment, die General Exten befehligte. Die Barrikaden wurden von den Truppen mit Hilfe von Sappeuren gestürmt. Eine Infanterie- und eine Kavallerie-Division sind zur Verstärkung der Garnison in Lodz eingerückt. Lodz, 24. Juni. (W. T. B.) Die Gärung in der Stadt hält an. Es kam auch heute an verschiedenen Stellen zu blutigen Zusammenstößen. Durch eine gegen eine Truppen- abteilung geichleuderte Bombe wurden vier Kosaken gelötet und sechzehn verwundet. Von der Einwohnerschaft kamen heute acht Personen ums Leben, während zwölf verletzt wurden. Amerika. New Jork, 24. Juni. (Meld, des Reuterschen Bur.) Der Unterstaatsseketär des Auswärtigen Loomis ist heute an Bord der Philadelphia nach Europa abgereist, um an den in Paris stattfindenden Feierlichkeiten für den Admiral Paul Jones teilzunehmen, und um ferner, wie amtlich bekanntge geben wird, die Geschäftsführung der amerikanischen diplo matischen Vertretungen in Europa auf ihre Zweckmäßigkeit hin zu prüfen. Es verlautet indessen, Präsident Roosevelt hätte Loomis beaufkagt, eine geheime Mission für das Staats departement durchzuführen. In Beantwortung einer an ihn gerichteten Anfrage lehnte Loomis eine Aeußerung darüber ab, ob seine Sendung etwas mit dem Frieden zwischen Ruß land und Japan zu tun habe. Indianapolis, 24. Juni. (W. T. B.) In einer Ansprache an die Teilnehmer und Zuschauer der hier stattfin denden gymnastischen Wettkämpfe begrüßte der Vizepräsident der Vereinigten Staaten Fairbanks auch die anwesenden deut schen Turner, die in ihren Leistungen nicht übertroffen wer den könnten. China. Dschibuti, 25. Juni. (W. T. B.) Die Mannschaft deS von den Russen versenkten englischen Dampfers Saint Kilda ist an Bord eines russischen Hilfskreuzers hier einge troffen. »am rnstisch-japanische« «rtegsschanplatz. Tokio, 25. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Der Feind, welcher eine Anhöhe nordwestlich von Nanschan- chentzu besetzt hatte, wurde am Nachmittag des 22. Juni an gegriffen und vertrieben. Ein Teil des Feindes, welcher die Andöben im Westen besetzt hielt, leistete aber hartnäckigen Widerstand. Die Stellung wurde schließlich durch einen Sturmangriff genommen. Eine andere feindliche Abteilung, welche die Anhöhen im Norden besetzt hatte, wurde von der Front angegriffen. Gleichzeitig machten die japanischen Trup pen eine Umgehungsbewegung von Nordosten aus, schnitten den Russen den Rückzug ab und brachten ihnen große Ver luste bei. Der Feind hißte in seiner Verwirrung die F agge mit dem roten Kreuz, doch hörten die Japaner nicht auf zu feuern. Die Russen flohen in Verwirrung nach Norden. Ihre Stärke bekug etwa 3000 Mann an Infanterie und Kavallerie mit mehreren Geschützen. Der Feind ließ fünfzig Leichen zurück, seine Gesamtverluste bekugen reichlich 200 Mann. Japanischerseits waren die Verluste unbedeutend. Washington, 25. Juni. (W. T. B.) Es wird als unwahrscheinlich bekachtet, daß ein Waffenstillstand zwischen Rußland und Japan abgeschlossen wird, ehe die Bevollmäch tigten zusammentreffen. Dies ist nicht vor Mitte August zu erwarten. der Feier des Tage- angemessene Ansprache hielt. Mit war men Worten des Dankes uno der Verehrung gedachte er der unvergänglichen Verdienste, die sich der verstorbene Herr Kommerzienrat vr. Geitner Zeit seines Lebens mit Rat und Tat und in geradezu fürstlicher Freigebigkeit um seine Vater stadt Schneeberg erworben hat und brachte zum Schluß den Dank der Stadt an die Familie Geitner zum Ausdruck für die neuerliche großherzige Spende, welche u. a. auch die Er- richtung des herrlich gelegenen Stad'parks ermöglicht hat. In bewegten Worten erwiderte hierauf Herr Stadtrat Felix Geitner namens der Familie und schloß mit einem Hoch auf unsere Stadt Schneeberg. Musikvorträge der Stadtk-pelle brachten die schlichte aber eindrucksvolle Feier zum Abschlag. Der Stadtpark soll zum dauernden Gedächtnis an die edlen Spender fortan den Namen Geitnerpark tragen. Neustädtel, 25. Juni. Am Donnerstag mittag hielt unser neugewählter erster Geistlicher, Herr Pfarrer Albin Oskar Märker, bisher in Reinersdorf in der Ephorie Großen hain, mit seiner Familie seinen feierlichen Einzug in hiesiger Stadt, empfangen und begrüßt von Abordnungen des Kirchen- vorstandes, des Rates, der Stadtverordneten und der Lehrer schaft. Heute Sonntag fand im Hauptgottcsdienste durch Herrn Sup. Thomas aus Schneeberg die feierliche Einweisung desselben in sein hiesiges Amt statt. In seiner Ansprache ge dachte der Herr Ephorus in bewegten Worten des Todes des Herrn Pfarrers Weigel und legte sodann nach Verlesung des Lebenslaufes des Herrn Pfarrers Märker durch Herrn Pastor Bruhm und Ueberreichung der Anstellungsurkunde in Ver tretung des beurlaubten Herrn Amtshauptnanns Demmering dem neuen Seelsorger die hohen Pflichten seines Amtes in eindrucksvollen Worten ans Herz. Hierauf folgten Jawort und Handschlag durch Herrn Pfarrer Märker, die Wieder- Verpflichtung durch Herrn Superintendent Thomas, ein Segens spruch des Herrn Pastors Bruhm, ein Gebet und der Vor trag zweier Gesänge durch den Kirchenchor unter Leitung des Herrn Kantors Müller. Nunmehr begann Herr Pastor Märker seine hiesige kirchliche Amtstätigkeit und hielt auf Grund des Bibelwortes „Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus" seine herzerbauende Antrittepredigt. Möchte dem neuen Seel sorger in unserer Kirchengemeinde ein recht langes und ge segnetes Wirken beschicken sein! Herr Pfarrer Märker ist am 8. März 1858 als Sohn eines Geistlichen in Pesterwitz geboren, besuchte von 1872—1878 die Fürstenschule St. Afra zu Meißen, studierte in Leipzig und Erlangen Theologie, be stand 1881 seine Kandidaten- und 1884 seine Wahlfähigkeits prüfung, war zuerst als Hauslehrer tätig und steht seit 1883 im geistlichen Amte, zunächst als Hilfsgeistlicher m Pesterwitz und seit 1888 als Pfarrer in Reinersoorf. Aue, 26. Juni. Das Jubel-Gauturnfest ist nun vor über ; mit Stolz und Freude können die Turner von Aue auf dasselbe zurückblicken, denn es war ein Fest selten schöner Art. Es ist ein Fest gewesen von reicher turnerischer Arbeit, das Zeugnis ablegte von dem tüchtigen Fortschritt, den die Turn sache im 14. Erzgebirgsgau genommen hat, das aber auch dafür, daß das deutsche Turnen in Aue eine ordentliche Pfleg stätte gefunden und von den städtischen Behörden volle Un terstützung erhält, einen deutlichen Beweis erbrachte. Und auch die Einwohnerschaft stand mit fast einmütiger Begeisterung dem schönen Feste fördernd gegenüber; namentlich durch Schmücken der Häuser trug dieselbe viel zur würdigen Ver herrlichung der Jubelfeier bei, was die Auer Turner auch dankbarst zu schätzen wissen. — Eingeleitet wurde das Fest nach Einholen der ersten Gäste am Sonnabend nachmittag mit der üblichen Sitzung des Kampfgerichts im „Hotel blauer Engel" und mit einem Festkommers am abend, der auf 2 Sälen, die beide dicht besetzt waren, abgehalten wurde. Die Leitung dieser Kommerse hatten in liebenswür digster Weise die beiden Verketer der Stadt, im Bürgergar ten der geschätzte Ehren-Festvorsitzende Herr Bürgermerster vr. Kretzschmar und im Schützenhause Herr Stadtrat Schu bert übernommen, genannte Herren riefen auch den Turnern ein herzliches Willkommen namens der Stadt z i und brach ten den Trinkspruch auf Se. Majestät den König als den Schirmherr» der deutschen Turnsache in Sachsen aus. Aus gezeichnet wurden die Festkneipen noch durch die Anwesenheit der Herren Ehrenausschußmitglieder Kommerzienrat Ganten gerg, Fabrikbesitzer Papst, Gerstner und Gutsbesitzer Christian Günther. Von auswärts waren viele Vertreter von Nachbar gauen erschienen; große Freude bei den Turnern er regte besonders die Anwesenheit des Krrisvertreters, Herrn Oberlehrer Fickenwirth-Dresden, wie auch der Turngenossen aus dem benachbarten Egergau in Böhmen (Bäringen und Platten). Allgemeine Gesänge und turnerische Vorführungen belebten den Abend äußerst angenehm und die Ansprachen verschiedener Art brachten in die ansehnliche Festesrunde eine gehobene Begeisterung. So toastete Herr Kreisvertreter Ficken wirth auf den Jubelgau, Herr Gauvertreter Roßburg-Chem- nitz desgleichen mit dem Wunsche, daß der Erzg. zum Kreisturnfest in Chemnitz über 3 Wochen recht zahlreich er scheinen möge, Herr Gauvertreter Herklotz-Eibenstock auf die Stadt Aue mit ihren gastfreundlichen Bewohnern und turner freundlichen Vertretern und Herr Turnlehrer Heß auf die deutsche Turnsache. Im Sckützenhaus-Kommers sprach Herr Gauschriftwart Töpfer-Eibenstock den Toast auf die Feststadt und Herr Schriftsetzer Springer denjenigen auf die deutsche Turnerschaft. Auf Anregung des Gauturnwarts Emmerich Aue wurde eine Hutsammlung zu Gunsten der Kreisunterstütz ungskasse vorgenommen, die einen recht ansehnlichen Ertrag lieferte. In schönster Weise verlief der gut vorbereitete Kom mers, bei dem manches alte Freundschaftsband erneuert, aber auch mancher neue Freundesbund geschlossen wurde. — Der Sonntag brachte das eigentliche, das Turnfest: Zahlreiche Vereine, stattliche Turnerscharen hielten in unsere Stadt Ein- zug, sodaß wohl über 3000 Festteilnehmer zu verzeichnen sein werden. Früh 6 Uhr begann das Einzel-Wetturnen, woran rund 100 Mann sich beteiligten, es zeigte sehr viele schöne Leistungen und dürste der Turnsache neue Anhänger erwor ben haben; cs dauerte bis gegen 12 Uhr mittags. Gleich nach Beendigung des Wetturnens vereinigten sich nochmals die Kampfrichter und der Gauturnrat zu kurzen Sitzungen. Ein erhebendes Bild war es, als vor Beginn des Festzugcs die Fahnenabteilungen unter Vorantritt der festgebenden 4 Orts- Turnvereine von der Realschulturnhalle nach den Stellplätzen in der Neustadt geschlossen abrückten. 52 Fahnen tonen zu ver zeichnen. Der Festzug hatte eine Ausdehnung, wie sie ein solcher
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)