Erläuterungen W. A. Mozart: Les petits riens „Die kleinen Nichtigkeiten“, ist eine der meistgespielten Mozartschen Tanzfolgen. Die Stücke sind einer Pantomime entnommen, die der Meister während seines Pariser Aufenthaltes im Jahre 1778 für diese Stadt schrieb. Eine Ouvertüre, ein graziöser langsamer Satz, eine Gavotte (zweizeitiger französischer Tanz), ein dramatisch be wegtes Stück (ausdrücklich Pantomime genannt), ein sehr schneller, dann wieder ein langsamer Satz und endlich eine dritte Gavotte bilden die Folge. Joseph Haydn: Klavierkonzert mit Orchester Joseph Haydn (1732—1809) ist derjenige der drei großen Wiener Klassiker, der der Gegenwart am unbekanntesten ist. Seine Oratorien: „Die Schöpfung“ und „Die Jahres zeiten“, einige Streichquartette und wenige von seinen über 100 Sinfonien sind das einzige, was man im letzten Jahrzehnt aufführte. Aber der baldige 200. Geburtstag wird mehr von seinem Schaffen zur Geltung bringen, und man wird finden, daß Haydn mit seinem sonnigen Humor eigentlich gerade einer der geeignetsten Meister für die bedrückten Gegenwartsgemüter ist, pulsiert doch in seiner Musik die ganze Wiener Fröhlichkeit von der naiven Innigkeit bis zur tollen Ausgelassenheit. An Klavierwerken hinterließ Haydn neben 33 Sonaten, 38 Klaviertrios (mit Violine, Cello, Flöte), 20 Klavier konzerte. Das heute gespielte Konzert wurde als Manuskript in der Staatsbibliothek zu Berlin gefunden und zwar unbezeichnet. Gisela Springer gab es neu heraus. Das Werk trägt echt Haydn’sche Züge: freundlich, frisch, gelegentlich im Serenadenton. Richard Strauß: Der Bürger als Edelmann F.^^rard Strauß (geb. 1864) schrieb 1911/12 eine Bühnenmusik zu Hofmannsthals Neubearbeitung der Moliere’schen Komödie: „Der Bürger als Edelmann“. Seine kleinere Oper „Ariadne auf Naxos“ nahm er auch mit dazu. Der dummprotzige Bürger Jourdain — heute hieße er Herr Neureich — bietet sie seinen Gästen am Schluß der Komödie. Die Verknüpfung Molieres mit Strauß bewährte sich aber nicht recht. Strauß löste die Oper heraus und die Bühnenmusikstücke wurden in einer Orchestersuite für den Konzert saal zusammengestellt. a) Ouvertüre: Charakterisierung des steifen, einfältigen Emporkömmlings Jourdain. b) Menuett: Jourdain macht sich bei seinen Tanz- und Anstandsübungen lächerlich. c) Der Fechtmeister: Jourdain ist beim Fechtunterricht (Kommandos) aiemlich täppisch. d) Anprobe der neuen protzigen Kleidung. Der erste Schneider erklärt das Betragen großer Herren auf der Promenade (Polonaise).