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rMb.Dolksfreund Dienstag, den 16. Mai 1905 Königliches Amtsgericht Montag, den 22. Mai 1905 Monaten vergebens auf einen günstigen Bescheid des Sultans Taillandiers, er vertrete französischen Forderungen zu veranlassen. Durch die rühm- Bandenüberfälle von Tag, redigen Indiskretionen der französischen Presse ist außer- aufgebotene Militär scheint s seinem ftanzösischen Kollegen diplomatische —'gar nichts mehr zu sagen hat, sucht immer entschiedener auch sehr ernst gemeinte — Unterstützung leihen sollte.. den letzten Zusammenhang mit dem Osmanischen Reiche, die lssä hat durch sein plumpes Zufassen in Marokko Oberherrlichkeit des Sultans, abzuschütteln und die Vereinigung ntelange vorsichtige und kluge Arbeit der franzö- mit Griechenland herbeizuführen. In der Besorgnis, daß das mialpolitik in Nordafrika um den Erfolg gebracht. Beispiel Kretas im Falle der Verwirklichung dieses Wunsches Mische Politik arbeitet wieder einmal mit Boll- auf die macedonische Bewegung ermunternd einwirken würde ¬ land von aus Maceonien und harrt. Abdul Asis hat jetzt nach dem Besuche des Deutschen hässigen Jntriguen, die von unserem lieben Vetter jenseits Kaiser in Tanger das sichere Bewußtsein, daß die Behauptung des Kanals in ununterbrochener Reihenfolge gegen uns in- Taillandiers, er vertrete die Forderungen Europas, eitel szenirt werden. Abkommens seinem französischen Kollegen ober kaum sehr Im Osmanischen Reiche brodelt es wieder einmal an allen Ecken und Enden. In Macedonien mehren sich die Bandenüberfälle von Tag zu Tag, und das gegen die Banden s ' t immer zu spät zu kommen, um die Ueberfälle zu verhindern. Man kann sich nicht des Ein drucks erwehren, daß die Türken sehr oft mit einer gewissen Schadenfreude zusehen, wie sich die Anhänger der verschiedenen worden und haben es dadurch ermöglicht, daß Sanaa, die Hauptstadt Demens, von den Aufständischen eingenommen wurde, wobei Risa Pascha, der Wali und Oberkommandierende des Gebiets, in deren Hände fiel. Gleichzeitig gewinnt die Befürchtung an Boden, daß es sich bei der ganzen Bewegung um die Errichtung eines eigenen Reiches handelt, mit dem Großsprecherei gewesen sind, einzig dazu bestimmt, ihn und seine Negierung ins Bockshorn zu jagen und zur Annahme der Auf Blatt 185 des Handelsregisters, die Firma: Rltd. Stark Rachf. in Schwarzen berg betreffend, ist heute eingetragen worden, -die Firma lauter künftig: F. R. Michael, Mud. Stark s Nachf. Die Handelsniederlassung ist nach'Annaberg verlegt. Schwarzenberg, am 12. Mai 1905. Könialickes AmtsaeriM. Herr Delcassä , , , die jahrzehntelange vorsichtige und kluge Arbeit der franzö sischen Kolonialpolitik in Nordafrika um " s ' Die englische Politik arbeitet wieder einmal mit Boi- dampf auf allen Ecken und Enden. Ihr derzeitiges naturge- auf die macedonische Bewegung ermunternd einwirken würde haben sich die vier Schutzmächte Kretas den kretischen Aspi- VoltssrcnnS Schi:?ederg. Fernsprecher: Schneeberg fo. Aue s<. Schwarzenberg fy. Tageblatt M Schneeberg mw Umgegend. > I» I M kgl.md städtischen Behörden in Ane, Grünhain, Hartenstein, Iohauu- georgenstadt,Wnitz,Utustädtel,Schneeberg,Zchu>arMbtrgbW.Wildenfels. geschwächten Einfluß aus Kosten Rußlands wieder herzu- gegen die Aufständischen ausgevotenen Truppen nicht verlassen stellen. Man fühlt seine Hand bei den Aufständen in Arabien kann, indem dieselben in großen Mengen zu jenen übergehen, gegen die Türkei ebensosehr, wie bei der Entwicklung der: So sind Ende vorigen Monats nicht weniger als 28 türkische Dinge in Macedonien und Kreta. Wenn England sich bei Bataillone mit Waffen und Bagage dem Sultan untreu ge- Die Königliche Amtshauptmannschaft unterläßt nicht, darauf hinzuweifen, daß alle 'bei ihr eingehenden Gesuche zum Ausspi-len von Waren durch Lotto-, Ring- und Plattenwursspiele oder dergleichen bei Vogelschießen, Kirchweihfesten u. s. w. abgelehnt werden, da ein Bedürfnis zum Äusspielen von oft recht minderwertigen Waren nicht aner kannt werden kann. (H 42, Absatz 1 der Ausführungsverordnung zur Rcichsgewerbeordnung). Schwarzenberg, am 11. Mai 1905. Königliche Amtshauptmannschaft. I. A.: vr. Jani, Regierungsassessor. nach der Eroberung der den Mohammedanern heiligen Stätte» Mekka und Medina das von dem türkischen Sultanat zu trennende Khalifat verbunden werden solle. In .Erkenntnis der großen Gefahr, welche damit dem Sultan erwachsen winde, hat sich die Pforte zur Entsendung einer sehr bedeüteuoeu Streitmacht nach Demen veranlaßt gesehen, welche den Auf stand unterdrücken und die Herrschaft des Sultans dchitbst wieder hei stellen soll. Die langsame Entwicklung der Dinge auf dem russisch japanischen Kriegsschauplätze trägt der Sensationssucht zur Zeit wenig Rechnung. Aus der Mandschurei werd»» seit zwei Monaten nur hin und wieder ganz unbedeutende Bor postenkämpfe gemeldet, und die Vorhersagungen über einen allgemeinen Vorstoß der Japaner, sowie über deren Umgey- ungsbewegungen auf de» beiden Flügeln erweisen sich, immer wieder als verfrüht. Dasselbe gilt von den Maßregel» zur Einleitung der Belagerung Wladiwostoks von der Land«.ue her. Die Japaner sind eben Meister iuder Zaudertakuk, die nichts unternimmt, ohne mit ziemlicher Sicherheit auf eine» Erfolg rechnen zu können. Zur See freilich wird ihre Zau dertaktik durch die verhältnismäßige Schwäche ihrer maritimen Streitkräfte, insbesondere durch die geringe Anzahl der ihmn zur Verfügung stehenden Linienschiffe bedingt. Tiefe HHvHche zwingt sie, sich von, ihrer Operationsbasis mit den-schätzend, u Häfen nicht allzu weit zu entfernen, und des halb , Hat. . die. ja- panische Flottenleitung untätig zusehen müssen, wie sich die Baltische Flotte Rußlands nicht nur wochenlang in deu fian- zSsisch-indochinesischen Gewässern mit Kohlen und frische» L° benSMitteln versorgte, sondern wie sie schließlich auch üre Vereinigung mit dem Ergünzungsgeschwader Nebogatoivs voll zog. Wenn man den Wert der Nebogatowschen Flottille e« sich auch nicht allzuhoch anzuschlagen hat, so bedeutet der Hiu- zutrilt einiger Kampfeinheiten zu dem Geschwader Rv-chdjeu- wenskys für dieses doch eine Verstärkung insbesondere in artilleristischer Hinsicht, die sich gerade angesichts der Ruin- Überlegenheit der Japaner in merkbarer Weise geltend mache» kann. Jnsaat«-»iMa-m« für di« am Nachmittag «scheinend« Nummer bi» vor» mittag 11 Uhr. sine Bürgschaft sür bi« nächsttägia« Ausnahme der Anzeigen de», an den vorgeschrittenen Lagen sowie an beftimmtrr Stell« wird mchl geaeben, ^enso wird sür dle Rtchtlglett telephonisch ausgegebtner Anjeig« gab« «digesandük vtanusküpt« . . . Feier des Körngsgeburtstags i« A«e. Zur Feier des Geburtstags Sr. Majestät des Königs Friedrich August soll Donnerstag, den 25. Mai abends '/z7 Uhr im Stadtkeller ein Festmahl abgehaltcn werden. Ein Gedeck 2,50 Mk. Alle Behörden und Einwohner unserer Stadt und der übrigen Gemeinden des Auertales gestatten wir uns hierzu ergebenst einzuladen und bitten die Teilnehmer entweder im Stadthause Zimmer 13 oder bei dem Stadtkellerwirte bis spätestens den 22. Mai anzu melden. Unsere Einwohnerschaft bitten wir die Gebäude am Geburtstage Sr. Majestät zu beflaggen. Der Rat der Stadt, Schubert, Stadtrat. Mittwoch, den 17. Mai 1905, Vormittags 10 Uhr soll in Schwarzenberg 1 Dreschmaschine meistbietend gegen Barzahlung zur Versteigerung gelangen. Bieter sammeln sich in der Restauration „zum Felsenkeller" hier. Schwarzenberg, am 12. Mai 1905. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Die Funktion des Bezirksschornsteinfegers für die Orte Schönheide, Schönheiderhammer und Nenheide mit zusammen ca. 9000 Einwohnern ist baldigst zu besetzen. Bewerber, die die Meisterprüfung abgelegt haben, wollen ihre Gesuche nebst den erforderlichen Nachweisen und Lebenslaufbeschreibung bis z«m 28. Mai 1888 anher einreichen. Der Gemeinderat zu Schönheide. Allgemeine oblia. Fortbildungsschule zu Aue. Laut Schulausschußbeschluß vom 17. Ilpril 1905 und Genehmigung der Königlichen Bezirksschulinspektion wird hierdurch amtlich bekannt gemacht, daß die Unterrichtszeit in der Allgemeinen Fortbildungsschule in Sonderheit in ausdrücklicher Berücksichtig ung der dadurch für die Lehrherren und Arbeitgeber geschaffenen Erleichterung nicht an L verschiobpqKN Wochentage» sondern nur Mr einen» Tage stattfindee: dem ja auch bekannt geworden, daß die Versicherungen des französischen Ministers des Äußeren, des in der ganzen Angelegenheit recht unrühmlich bekannt gewordenen Herrn Delcassch daß auch nach der „friedlichen Durchdring-. christlichen Bekenntnisse gegenseitig abschlachten. Auch die Er- ung" Marokkos durch Frankreich die Handelsfreiheit daselbst gebnisse der Tätigkeit der auf Grund des Mürzsteger Pro gewahrt bleiben werde, auf eine Silbenstecherei hinausliefen.' gramms delegierten internationalen Poliieiorgane, Offiziere So ist es als sicher anzusehen, daß der Sultan und seine und Zivilagenten scheinen nach diesen Vorkommnissen nur Regierung dem ftanzösischen Gesandten eine mehr oder minder, recht mäßig zu sein, und es wird wohl noch dringender Vor- Leutliche Absage wird zuteil werden lassen, selbst wenn der stellungen an die Pforte bedürfen, um diese zu energischem demnächst gleichfalls sich nach Fes begebende englische Ver-, Handeln im Interesse der Beruhigung Macedoniens zu Ver treter in Erfüllung einer Klausel des englisch-französischen, anlassen. Die Insel Kreta, auf der der Sultan allerdings Klassen der 3 Jahrgänge so verteilt, daß Meister oder Arbeitherren, welche mehrere Lehrlinge beschäftigen, diese nicht zu gleicher Zeit der Fortbildungsschule zuzuschicken haben. Mit morgen beginnend, wird der Unterricht nunmehr Dienstags von 1—3 «Nb 4—6 Uhr abgehalten. Au< den 15. Mai 1905. Die Direktion der Allgem. oblig. Fortbildungsschule. gez. G. Zeidler, Direktor. Schneeberg, 14. Mai 1905. Die deutsche Gesandtschaft unter dem Grafen Tattenbach dürste zurzeit bereits in Fes am Hoflager des Sultans Abdul Asis von Marokko angelangt sein. Man kann daher anneh men, daß die marokkanische Frage demnächst wieder in Fluß Hommen wird, während Frankreichs Gesandter Taillandier seit dieser Politik noch gewisse Schranken auferlegt, geschieht das wohl lediglich mit Rücksicht auf das Deutsche Reich. Man empfindet aber diese Rücksicht in England um so fataler, als sich die öffentliche Meinung noch immer nicht daran hat gewöhnen können, das Deutsche Reich als gleichberechtigtes und ebenbürtiges Staatswesen anzusehen, daher auch die ge- Einstuß in Tibet, Persien, Afghanistan zum maßgebenden zu von der Insel Kreta lauten diejenigen aus Demen (Südwest- machen. Wie ernst es ihr dabei ist, beweisen die Worte Bal- arabien), wo der von englischer Seite genährte Aufstand gegen fours im Unterhause. Daneben versäumt England nichts, um die türkische Herrschaft immer größere Ausdehnung gewinnt, im europäischen Orient seinen während des letzten Jahrzehnts DaS Schlimmste dabe» »st, daß der Grohherr sich auf die dtttb«n«n Lagen lomlt an krsttmmter Sttü« wird nicht * v Mr dl« Rtchttglett »«lephontfch ausgkgebener «Njetae» >wStt!g«AuftrIg« nur gegen Borautbrzahlung. JürRück» - VUlll U. anuskttptt macht sich kl« Redaltton nicht veranttvortUch. mäßes Ziel ist die Verwertung der durch den ostasiatischen rationen gegenüber bisher strikt ablehnend verhalten. Da sich Krieg geschaffenen Weltlage. Je unangenehmer man in Eng- die Dinge auf der Insel aber immer mehr zuspitzen und die land von jeher die Macht Rußlands empfunden und je Mächte unter Umständen sich aezwungen sehen würden, zum. allgemeiner der Glaube Wurzel geschlagen hat, daß Rußland Zwecke der Beruhigung der Insel sehr umfassende Maßnahmen nur auf den richtigen Zeitpunkt lauere, um eines Tages, zu treffen, ist es keineswegs ausgeschlossen, daß man den Englands Stellung in Asien zu vernichten, um so eifriger ist Kretern über kurz oder lang auf halbem Wege entgegenkommen man bemüht, die heutige Lahmlegung des gefürchteten Gegners und nach einer gewissen Uebergangszeit die Vereinigung Kretas auszunutzen, um einer Gefährdung Indiens tunlichst vorzu-! mit Griechenland proklamieren wird. beugen. Gleichzeitig ist die englische Diplomatie am Werke, ihren j Noch bedenklicher als die Nachrichten Einfluß in Tibet, Persien, Afghanistan zum maßgebenden zu von der Insel Kreta lauten diejenigen au s Der.Lrzgebirgttch« VEftvmd- erschein» tügltch mit «uinahme der La,e AA-, 1 1 <) »ach den sonn» und Festtagen. Abonnement monatlich «Pfg. Ntd. H Inserate: im «mttblattbezirt der Raum der« sp.PetttjeilelSPfg.,de»al. für aurwiirt» lii Psg., im amtlichen Teil der Raum der S sp. LorpuSzeile 4-> Psg., im Retl -Lell die 2,p. Lorpuizetle « Psg. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche für Aue Blatt 731 auf den Namen des Ingenieurs und Geometers Paul Gustav Alexander Schubert in Aue eingetragene Grundstück soll am 1. Juli 1908, vormittags 10 Ahr -an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 73,4 Ar groß, mit 11,9 Steuereinheiten belegt und auf 17 000 Mk. geschätzt. Es ist im Flurbuch für Aue Nr. 551 l> Abteilung Flur eingetragen, liegt in Aue an der äußeren Schneebergerstraße, ist zur Zeit als Feld in Benutzung und eignet sich zur Bebauung mit Wohnhäusern. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 7. April 1905 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, Widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei Der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufge- fordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Ausübung oder die einstweilige Einstellung^ -Verfahrens herbeizüführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle Des versteigerten Gegenstandes treten würde. Aue, den 13. Mai 1905.