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LI EDER-TEXTE 3. In fernem Land. In fernem Land, unnahbar euren Schritten, liegt eine Burg, die Monsalvat genannt; ein lichter Tempel stehet dort inmitten, so kostbar, als auf Erden nichts bekannt; drin ein Gefäß von Wundertat’gern Segen wird dort als höchstes Heiligtum bewacht: es ward, daß sein der Menschen reinste pflegen, herab von einer Engelschar gebracht; alljährlich naht vom Himmel eine Taube, um neu zu stärken seine Wunderkraft: es heißt der Gral, und selig reinster Glaube erteilt durch ihn sich seiner Ritterschaft. Wer nun dem Gral zu dienen ist erkoren, den rüstet er mit überirdischer Macht; an dem ist jedes Bösen Trug verloren, wenn ihn er sieht, weicht dem des Todes Nacht. Selbst wer von ihm in ferne Land’ entsendet, zum Streiter für der Tugend Recht ernannt, dem wird nicht seine heil’ge Kraft entwendet, bleibt als sein Ritter dort er unerkannt: so hehrer Art doch ist des Grales Segen, enthüllt — muß er des Laien Auge fliehn; des Ritters drum sollt Zweifel ihr nicht hegen, erkennt ihr ihn, — dann muß er von euch ziehn. — Nun hört, wie ich verbot’ner Frage lohne! Vom Gral ward ich zu euch daher gesandt: mein Vater Parzival trägt seine Krone, sein Ritter ich — bin Lohengrin genannt. 5. Walthers Werbegesang: Fanget an. „Fanget an!“ So rief der Lenz in den Wald, daß laut es ihn durchhallt; und wie in fern’ren Wellen der Hall von dannen flieht, von weither naht ein Schwellen, das mächtig näher zieht. Es schwillt und schallt, es tönt der Wald von holder Stimmen Gemenge; nun laut und hell, schon nah zur Stell’, wie wächst der Schwall! Wie Glockenhall ertost des Jubels Gedränge! Der Wald, wie bald antwortet er dem Ruf, der neu ihm Leben schuf: stimmte an das süße Lenzeslied. In einer Dornenhecken, von Neid und Gram verzehrt, mußt’ er sich da verstecken, der Winter, grimmbewehrt: von dürrem Laub umrauscht, er lauert da und lauscht, wie er das frohe Singen zu Schaden könnte bringen. Doch: fanget an! So rief es mir in der Brust, als noch ich von Liebe nicht wußt’. Da fühlt’ ich’s tief sich regen, als weckt’ es mich aus dem Traum; mein Herz mit bebenden Schlägen erfüllte des Busens Raum: das Blut, es wallt mit Allgewalt, geschwellt von neuem Gefühle; aus warmer Nacht, mit Uebermacht schwillt mir zum Meer der Seufzer Heer in wildem Wonnegewühle. Die Brust mit Lust antwortet sie dem Ruf, der neu ihr Leben schuf: stimmt nun an das hehre Liebeslied.