Volltext Seite (XML)
i. - - t Tageblatt für das Auertal A»s«!»g«chs» fiir dl» kr»lrl.«»d slGchch« Ochörd« dl A«, «MchM, -artMsteiu, Zohm» ^VMSVmU z^ßmstrdt, Khüt, Untßttttl, Schuudtrg, SchwU)mderg bW. wildmftl. » Xk. 184Mm»,.»,Sonntag, den 22. Januar 1905 n N>L2AH Kgl. Amtsgericht. ring,trag« worden. Au», dm 20. Januar 1905. Anmeldung schulpflichtig werdender Kiuder für die 2. Bürgerschule am Gruft Geßuerplatz betreffend. 1. Die Anmeldmla dnjrnigm Sinder, welche ab Oster» IVOS schulpflichtig werden und in di, hieNae s Bürgerschule e'wreten sollm, resp. mvss-n, in nächsten Dienstag, den 24. Januar nud Mittwoch, den SS. Januar n. e. in der Zelt vo« vor«. 8—LS Uhr zu bewirk«. 2 Schulpflichtig werd« kommend, Ostern alle die Kind«, welch, bi« dahin da» s. Lebensjahr «füllt hab«; doch dürfen auch solche Sind« ausgenommen werd«, welche «st bi» 30. Juni Ostern 1905 ihr 6. Lebensjahr vollenden. m. Abteilung: Kaufmann Ottomar Gottschald, Strumpfwirk« Hermann Löffler, Fabrikant Iuliu« Rausch, Glas« H«manu Lodel (ansässig), Schuh macher Emil Wohlgemuth und Fabrikarbeiter Loui» H«b«t (unausäsfig). Rat der Etadt Lötznitz, 20. Januar 1905. Zieger, Brgrm. p«scht«t: Nach Meldung« an» Pet««bmg wird da» dritte Geschütz d« «st« Batterie t« zwüten Garde Artillerie Brigade al» da»- jenige bezeichnet, au« welchea der scharfe Schuß abgef««t wurde. Dm» Echo de Pari« zufolge wär« die genannte Brigade dazu ausrrsehmgewesen, im Bedarfsfall« gegen die au«ständi- gen Arbeiter zu dimm, und hätte demzufolge Munition älteren Muster» erhall«. Hauptmann Davido«, der Kommaudant dies« Batterie, hätte rin,u Selbst- Mordversuch gemacht» doch ist dir Meldung unbestätigt. Dag^« tritt mit größer« Bestimmtheit di, Nachricht vo» d« Verhaftung zweier, des Verkehr» mit Revolu tionären verdächtiger Artilleristen auf. — Der Minister de» Jomrn Kürst Mir« kl nimmt auf di« Unter suchung« kein« Einfluß, « betracht« sich schon al» verabschied«» Die formrll, USngabr d« Grschäst, an seinen Nachfolg« — man anmt al» solch« den Kürst« Obolensky — ist nur eine Frag, von Lagen. Nach d« «Fisch« Prrhuttldung« au« P«ter»bnrg soll m fich bri d,a Mstrigm varfall um «tu übirlegte« Attentat auf den Zaren handeln, «ad die Pit«»- TageSgeschlHte. Deutschland. Berlin, 20. Januar. D« Reichstag unterbrach zestttu die Etatb«itung, u« nach Erledigung rin« kurzen GeschLft»o,dnungSa«g,ligmhrit fich mit der sozialdemokratisch« Interpellation, betreffend den Au»stand i« Ruhrkoh lenbezirk, zu beschäftig«. Da» Hau» war lridlich gut besucht, die Tribüne stark besetzt. Am Bunde»rat»tische halt« sich der Reichskanzler, Graf Posadow»ky und Minister Mölln, sowie zahlreiche Kommissare eingesunken. Der Führ« d« Bochum-Gelsenkirchener vergarbeiterschast Otto Hub, d« noch vorgestern persönlich im Ausstandsgrbtet geweilt hatte, begründet, di, Interpellation, « hob zunächst die umstrrhastr Ordnung hervor, dir unt« den Strekenden hnrsche, und wir» darauf hin, daß di« Sympathien allseitig auf Seit« der Streikend« seien. Al» bedeutsame» Argument hierfür nannte Herr Hus dir Sp«de de- Erzbischof» Fisch«, des Haupte» d« Diözese, für di, Streikenden. Nach «in« Verbeugung vor dem Reichskanzler, dessen Worte im «bgrordnetenhause ein« äußerst sympathisch«« Eindruck auf die westfälisch, Arbeiterschaft gemacht hält«, wandt« sich Rednrr mit erhoben« Stimme an Minister Möller, d« durch seine Ausführungen im Landtage all« verdorben und die Bergleute dadurch geradezu in dm Streik gelrirbm habe. Die Hauptschuld trrff« jedoch Herrn Stümer und di« Kohlenbarone, dl« jede Verhandlung abgelehnt, dir Drputationrn brüsk brhan- drlt und seit Jahr« dm Streik systematisch hiraufbeschworen hätten. Redner spricht im allgemein« ruhig, all«dings zeugen eine Worte von inner« Erregung: di« Sozialdemokratm bekräf tig« seine AuSsührungm durch zahlreiche „Hört! Hört!" aber auch die Rrchte und da» Zentrum ruf« «migr Male „Sehr richtig!" Glaub« Sie nicht, meine Herren, ter Streik werd, N Mangel von Utitteln scheit««; was wir tun, tun wir zur Lusrechterhaltung deS Recht». Auf Jahrtausmde soll dies« vr- vrgung «in Wahrheitszeichkn sein sür die Arbeiterschast, schloß -err Hub seine säst dreistündige Rede. Reichskanzler Gras Bülow «klärt, « habe bereits im Ab- leordmtmhause auSgrsührt, daß die Rrgierung bei Streiks dop- rlte Aufgaben habe, zunächst dafür zu sorgm, daß dir Ord- >ung und Ruhe uvt« all« Umständen aufrecht«haltm bleibt «d dann durch ihr« Organe auf ein« Ausgleich der Gegm- Stz, hinzuwirken, damit für das gesamt« wirtschaftlich« Leben rößurs Unh«il möglichst verhindert werde. Die preußisch« Re- irrwg werde di« voll« Machtmittel des Staate» einsetz«, mm im Ruhrgebiet d« entfesselte Lohnkampf in Exzess, aus- rl«. Di« bisherig« ruhig« Haltung d« Bergorbrit« übrrheb« n nicht d« Mahnung au dir Arbeitnehmer, sich nicht zu Ge- alttattn hinretßm zu lass«. Jnsbrsond«, sei r» d e Pflcht k Brhördm, di« pnsönltch« Frrthrit zu schütz«. Wenn der !msch da» Richt zu streiken hübe, so hab« « auch da» Recht l arbeiten. (Gehr richtig! recht» und im Zentrum.) Er be ige tief, daß noch kein, Einigung zu stand, gekommen sei. Die r Vermittelung b««fmm Staatsorgan« tat« da» ihrige und erd« fich mm auch weit« darum bemüh«. Di« Schuld an m Ausstand« werde von den Partei« verschtrdm angrg«bm ollt« di, vertret« d« Grubmbrfitz« dm Wunsch d« Staat«- «miffare nach gaueinsamm B«handluägm mit dm Arbeit«- rtrettrn ignorieren, so würd« « da» g«ad«z« mißbilligen, wi, di« Einstellung d« Arbeit ohn« vorh«igr Kündigung Wß- lliz, und bebaut«. Es bedarf ein« sorgsam« Untersuchung, Bei d« heutig« Nmwahl de« TtadtverordnetenkolleginmS V stnd gewählt worden di« H«rm: I. Abteilung: Fabrikbes. Alban Roth«, Klrischermflr. Emst Häußl«, Fabrikbes. Her mann Lauckner osu., Fabrikbes. Ernst Auertwald (ansäsfig), vr. mvä Krmubiegel und Kirchn« Schulze (unanläsfig); II. Abteilung: Gutskes. Christian Bogel, Fabrikant Carl Hamm«, Bäckwob«mflr. Christian Drechsl«, Privati« Emst Bretschweid« (ansäsfig), Geschäft»-, sübr« Oswald Beyer und Ko-rektor Metch-n« («emkätst»); da» Möglich« vo« Agitatorisch - Utopistischm zu scheiden. Ja dm AuSsührungm de» Borrrdnrr» und in d« bürg«- lich« Press« srim ihm Klagen begegnet üb« angeblich, Rat- und Machtlosigkeit de» Staates. Wir stehm hi« vor einem der schwierigst« Probleme, das in anderen Kaltur- staatm ebenso wie bei uns noch d« Lösung harrt. Bei uns ist die Aufgabe tu ein« Richtung «leicht«». Er denke dabet an dir vorbildlich« Werk« d« Sozialpolitik und an di« WohlfahrtS- einrtchtungru für dir Arbeit«. Andererseits lägen di, BerhSlt- niffe bei un» schwierig. Die Arbeiterorganisation« find in Deutschland nicht au» wirtschaftlich« Bedürfnissen natürlich mt- standm," sondern find wesentlich Werkzeuge d« politisch« Par tien (Widerspruch.) Was bri un» not tut, ist die Emanzipa tion der Berufsvereine organisierter Arbeit« von der Partri- polttik ein« Partei, die in d,m Elend d<» Streik» nur dir Mitttl fleht zur Schürung de« Haffe» und zur Stärkung drS Klssiengefühls im Parteiintereffe. (Große Unruhe bei dm So zialdemokraten.) Durch schürend« Artikel im „vorwärts" er- l«icht«n Si, uns wohl di, v«ständigung im Ruhrgebiet, von d« d« Vorrrdn« behauptet^ daß fi« ihm am Herzen li^e? Rtdn« hofft mit der groß« Mehrh^t de» Haufes, daß fich der Streik nicht noch weiter aasdehnt und daß die verführt« Ar- brit« ihr« armen Familien nicht in Not und Elend kommen lassen. Er hoffc ferner, daß dies« Beratung« getragen von je nem Geist« drr Besonnenheit und Mäßigung sein soll«, welch« « allen i« Ruhrgebiet« nochmals an Hrrz leg«. (Beifall) Mtnist« Möller führt au», sein« Mitt«l srien noch nicht «schöpft, ab« aus «in« tot« Punkt gelangt. Er bedaur«, daß die Arbritgeb« kontradiktorische Verhandlungen mit dm Arbrit- nehmrrn ablehnm. Den Führ«« der B«garb,it»r sei es nicht gelungen, di« Massen zur Brmunft zu bring«. Die Regierung halt« fich nach beiden Seit« neutral; nur so könne str orr- mitttlnd wirk«. D« Minister gibt zu, daß di, Nachricht« über die Unruhen im Gtreikg,biete übntrtebm sei«. „Di, R«gi«ung tat ihr« Schuldigkeit und erwartet, daß alle, di« ernst- hast dm Frirdm wollen, dir Friedm-tättgkrit d« Regi«ung nicht durch Aufreizung ein« Partei gegen di« andire «schweren." Hinauf tritt das Hau» in di, Besprnhung d« Jntnpellation ,in. Abg. Stötzel (Zrntr.) spricht fich im Jnt«rff, beid«Par- teim sür baldig« Beilegung d«S Gtrek« au». Abg. v. Nor- mann (kous.) rrllärt, ke'n« Partei w«rd« nicht eh« in «ine Be sprechung üb« die Sach« eintretm, so lange das gesrtzwidrig« Verhaltm dir Arbriter andame Hinauf vntagt fich das Haus auf morgen. Aus der Tagesordnung steht di« Jnt«rp«llation betreffend die HandilSvnträg«. Schluß geg« 6 Uhr. Effi« a. d. Ruhr, 20. Januar. Di« G«sa«tzahl d« Strrikmdm i« d« heutig« Morgmschicht üb« und mtter Tage beträgt 195 604 Mann gkgm 195 876 Mana la dn gestrigen Morgmschicht. E» ist Äso ein« Abaahm« von 272 Manu zu verzeichnen. Bochum, 20. Januar. Di« Ausschreitung« üa Ruhr- rev'n mehren sich. Infolgedessen fand heut, vormittag wieder eine Konferenz zwischen dem Oberpräfidmtm und de« Regier- ungspräsidmtm stutt zwecks Beratung üb« weit«« Verstärkun gen d« SicherheitSorgone. Auf einzeln« Zechen würd« fich nach Angabe d« Zechenverwaltung die Zahl d« angefahrenm Belegschaft b«dmiead «höh«, w«m ausreichend« Schutz vor handen wäre. D« Bei lauf de» heutig« und d« morggm Tages wird ergeben, ob d!e von «Heeren Seit« gewünschte 3. Kind«, unlche infolge KränMchkeitm, g«ing« körpnlich« oder geistig« Entwickln«- vo« Ost«« 1905 ab noch «ich» in die Schule eintretm können, sowie blinde und taubstaemu» Kind« find trotzdem anzumelven, doch ist üb« dm Grund ihrer Zurückstellung «in ärztliches Zeugnis beizubring«. 4. V«i der Anmeldung, wrkch« durch Erwachsene zn geschehe« hat, ist vorzulegra: 1, sür alle Kind« d« Impfschein 2, für die nicht in d« Stavt Aue geboren« Kind« emherdem et« vo» Standesamt« de« G«burt»ort«s ausgestellt, GebnrtSnrknude nebst Tansbeschetniguug de» Pfarramts. Dir Schul'xpeditiou befwd« sich im link« Flügel (Kaahmleit«) im Parterre. Am, dm 20. Januar 1S0». Die Direktion der S. Bürgerschule. > > ae». G Zridl«. Dirrktor. HinMiehung d« Trupp«, gegen die einzelne Stadiverwaltuog'N fich noch ablehnend verhaltrn, «fordnlich ist. Itzehoe, 20. I muar. Die Osfizi«, und M maschaft« des am Mittwoch von Hamburg nach Südwestafrika auSg^m- g«m Truppentransport» wurd«, wi« di« „Jtzch. Rachen «- sahrm, auf d«mTruppmübungsplatzr Munst« gegen Typhu» geimpft. Pari», 20. Januar. Präsident Loubet hat die Ent scheidung hinsichtlich drr Lösung drr Ministirkrisi« aus morgm vr, schoben D« Bzepräfidrnt »«Kamm«, Lockroy, stellt« hm»r nachmittag dem Präsident« da» neu« Bureau der Kamm« vor und drückte ihm di« achtungsvolle Anteilnahur« de« Lande» zu dem Tod« sein« Mutt« au», indem er bervorhob, daß di« Kamm« einwütig an seinem herb« Schmrrze Anteil gmommm habe. Pari«, 20. Januar. Dir Hull Kommission regeltr hrut» verschiedene Fragen untergeordnet« Art bezüglich de» Zeugen- verhör» und der Übersetzung der sestgestellt« Au«sagm Die nächste öffentlich« Sitzung fiudrt am Mittwoch vormittag statt. Ruhland. — Drr Zwischenfall bri drr Wassrrweih« in Prtrr»burg. Der eigenartige Abschluß, dm da» Fest der Waffrrweih, vor dem Wintnpalais de» Zaren gestern ge sund« hat, «ruß bri de« ausgrregtm Zustande drr öffentlichen Meinnng in Rußland wi« rin weithin hallmde» Warnung-fiznal wirk«. Selbst wenn nicht «wies« werden sollte, daß bei dau rätselhaft« Borgang, di, Absicht vorgewaltet hake, ein, furcht bare Katastrophe hrrbrizufü-rm, so wird doch niemand an dm harmlosen „Unfall" glaub«, vo« dem di, amtliche Bericht«- stattung zu r«d« sür gut find« Wie nach der Ermordung de» Minister» Plrhw« all, Welt einig war in d« Erkenntnis, daß Rußlaud in drr inn«« Politik andere Wege wandrln müsse, «mn es vor gewaltsamm Erschütterungen bewahrt bleib« wolle, so wird auch jetzt, wo dir allmächtige Bureaukrati, des Zaren reiches wird« die rrstrn Regunzen eimr sreierm Regterungsweise zu erstick« i« Begriff steht, die ««dringliche Sprache des gest rig« Zwischensall« an d« maßgebenden Stellen hoffentlich richt verstand« werd«. Urb« diism selbst wird noch folgen!>eS dr- Die konfessionelle Erziehung vo« Kindern ans gemischten Ehen betreffend. Dir Königlich, Bezirksschulinspektion nimmt mit Rücksicht ans di, brvorstrhrndr Ans- nah«, d« schulpflichtig w«dmdm Kind« in di, Schul, v«<mlaffung, daraus ausowrksain zu «ach«, daß nach dmr Gesitzr vom 1. Novemb« 1836, di. Eh« untre Person« evangrlischen und katholisch« Glaubmsbekmntntffrs betreffend, di, au» gemischt« Ehm staounmdm K nd« in d« Regel io d« Konfession de- Baters zu «ziehen find, daß jedoch dm Eltern gestatt« ist durch freie Übereinkunft vor dem ordmtlichm Richt« des Ehemannes hierüber unt« sich etwa» Andere« ftstzutttzm, daß ab« auf dir Erziehung derjenigm Sind«, welche da» sechste Jahr Bereits erfüllt habe«, d« Abschluß solch« Bereinigung« ohne Einfluß ist. E» ist daher d« Bertrig über eine etwa beabsichtigt- abweichende konfrsstouelle^Erziehuog wo« Kinde« au» gemischt« Ehm rechtzeitig abzuschließ«. Zwickau, Len 18. Januar 1905. Die Königliche Bezirksfchnlinspektion n vr. Schnorr von CarolSseld. vr. Gchnfig. Aus Blott 282 d« Hamelsregcher» di« Firma Chemnitzer Bankverein Filiale Rue betttffmd ist heut« da- Ausscheiden dr» Borstaudsmitglirde» Gottfried Franz Zechendorf