FltANK MARTI N Frank Martin, 1K90 geboren, ist ein Landsmann der französischen Schweiz, und so verstehen wir, daß das klangliche Element seiner Werke eine bedeutende Rolle in seinem Gesamtschaffen spielt. In seiner Musik steht nie das Dogma einer bestimmten Kompositionstechnik im Vordergrund, sondern die starke Persönlichkeit des Komponisten. Bezeichnend dafür ist das 1949 entstandene ,,Concerto“, das Martin der „Bernischen Musikgesellsehaft“ widmete. Die deutsche Erstaufführung fand in Köln unter Günter Wand statt. Es ist ungewöhnlich, daß als Concertino-Gruppe gleich sieben Blasinstrumente dem Orchester gegenübergestellt sind, war doch in der klassischen Musik im Höchstfall die Vierzahl vertreten. Durch die lockere Satztechnik des Kompo nisten ward dennoch eine bemerkenswerte Transparenz des Klangbildes erreicht. Die Harmonik ist höchst einfach gehalten, sparsam im Farbigen, die Form wird von Martin meisterlich beherrscht, und durch die überlegen-elegante Instrumen tierung werden reizvolle Klangwirkungen erreicht. Das gesamte Werk ist in seiner persönlichen Verquickung von gelöster Spielfreude und beherrschter Form bezeichnend für die zeitgenössische Schweizer Musik französischer Herkunft. Die „Burleske“ von Richard Strauss gehört zu den Frühw erken des Meisters. Sie entstand bereits 1885, zur Zeit, als Richard Strauss Dirigent der Kapelle in