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ErMb. D o lksfreund. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. VsKisreund Schneeberg. ^l , , , .. für Lie könkgl.und Müschen LehSrLen in Äue, Grün Hain, Hartenstein, Iohann- 1» ^>WSvmN georgmstadt, Lößnitz, UmMtel, Schneeberg, Schwarzenberg bM. Wildenfels. M.164 »««»«esreund" rrschtint til,Nch mit «u,n-hm, der La,« nach den Vann» und gepta»». »bonnement aunatltch 6V Pf». «» «-t,blattb<tkr d«r«moo d« «N».»«tU»«U« U«,., de»°l. d-t» 1» im -mllich« L«U der «-mm drr MV. LorPu1,«U« 4» *ell..r««dl» »s». «m»u»teile SS Hl- Sonntag, de« 17. Jnlt 1904. Jnseratrn-Annaim« für dl« am R-chmIttaa «rschelnend« Rümmer dir vor» mittag 11 Uhr. Line Bürgschaft für di« nüqsttaglge Aufnahme der Anjeiaen bez. an den »orgeschriebenen Lagen sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebenso wlrd für di« Richtig!«» televhontsch <mfg«gtb«Nkr «njtiaen nicht garantiert. AuSwürtige Auftrage nur gegen BorauibeMlung. Für Rück gabe eingefandter Manuskripte macht fich di« R«daktion nicht verantwortlich. S7. Iahrglmz. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche für Aue Blatt 754 auf den Namen der Wilhelmine Henriette Franziska Lina verw. Hahn geb. Brosius in Kürbitz bei Plauen, der Franziska Weber in Dresden und des SanitätSrats vr. Ernst Alwin Pilling in Aue eingetragene Grundstück soll am 14. September 1804, vormittags 1O Uhr, an der Gerichtsstelle zum Zwecke der Aufhebung der Eigentumsgemeinschaft am Grundstücke ver steigert werden. Das Grundstück (Feld) ist nach dem Flurbuche 81,4 Ar groß, mit 18,86 Steuerein heiten belegt und auf 16000 geschätzt. Es ist im Flurbuche für Aue unter Nr. 431 Abt. Flur eingetragen, liegt in Aue oberhalb der vr. Pillingschen Villa und grenzt mit ungefähr 53 in Länge an die fiskalische Schneebergerstraße. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 11. Mai 1904 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht er sichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge boten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würdm. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteiger ten Gegenstandes treten würde. Aue, den 14. Juli 1904. Königliches Amtsgericht. Folgende im Grundbuche für Bermsgrün und Schwarzenberg auf den Namm de« Handarbeiters Carl Paul Blechschmidt eingetragenen Grundstücke sollen am SL. September 1VV4 vormittags 4V Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. 1. Blatt 1 des Grundbuchs für Bermsgrün ist nach dem Flurbuche — Hektar 4,1 Ar groß, besteht aus dm Flurstücken Nr. 151» und 151b des Flurbuchs für Bermsgrün, ist mit einem Wohnhause, einer Scheune und einem Schuppen bebaut, zur Brandkasse mit 3830 eingeschätzt und auf 4050 gewürdert. 2. Blatt 340 des Grundbuchs für Schwarzenberg ist nach dem Flurbuche 2 Hektar 89 Ar groß, besteht aus den Flurstücken Nr. 274 und 275 des Flurbuchs für Schwarzenberg, ist Feld und Wiese und auf 1775 gewürdert. 3. Blatt 617 desselben Grundbuchs ist nach dem Flurbuche — Hektar 91,5 Ar groß, besteht aus dem Flurstücke Nr. 428 b Abt. Flur des Flurbuchs für Schwarzenberg, ist Wiese und auf 1000 gewürdert. Die Einsicht der Mitteilungm des Grundbuchamts sowie der übrigm die Grundstücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 20. Juni 1904 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersicht lich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten an zumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Ver steigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigm Rechten nachgesetzt werden würden. Diejmigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteiger ten Gegenstandes treten würde. Schwarzenberg, den 12. Juli 1904. Königliches Amtsgericht, Beschluß vom 14. Juli 1VV4 In Sachen betr. das Konkursverfahren über den Nachlaß des am 28. Januar 1903 verstorbenen Hausbesitzers und Bäckermeisters Ernst Moritz Martin in Mittweida wird, nachdem sämtliche Konkurs - Gläubiger, welche Forderungen angemeldet habm, ihre Zu stimmung erklärt haben, auf Antrag der Erben des gmannten Martin das Verfahren hiermit eingestellt. Königliches Amtsgericht Schwarzenberg. Oeffenttiche Sitzung der Stadtverordneten zu Schwarzenberg Dienstag, den IS. Juli 1VO4, Nachmittags V«? Uhr im Stadthause Zimmer Nr. 1. Ei« Jubiläum. Am 15. Juli d. I. warm es 25 Jahre her, daß das Ge setz betreffend den Zolltarif des deutschen Zollgebiets und den Ertrag der Zölle und der Tabaksteuer, wie es offiziell heißt, erlassen wurde. Einzelne Tarifnummern sind zwar erst zu späteren Terminen in Kraft getreten, wie die über Getreide und Holz am 1. Oktober 1879, die über verschiedene vegetabilische Spinnstoffe am 1. Juli 1880, in der Hauptsache aber erlangte auch der dem Gesetze beigegebene nme Zolltarif mit dem 15. Juli 1879 Wirksamkeit. Man kann deshalb mit Fug und Recht den Beginn der Ära der Politik des Schutzes der nationalen Arbeit in Deutschland von dem gleichen Tage an datieren. In späteren Jahrm hat der Zolltarif des Jahres 1879 noch einige Umgestaltungen erfahrm, so im Jahre 1883 eine umfassende, die auch zu einer Neuredaktion des ganzen Tarifs führte, bei der namentlich die Erhöhung der Getreidezölle von 1 auf 3 M. zu erwähnen ist und im Jahre 1887 die weitere Steigerung dieser Zölle auf 5 M. Verschiedene weitere Novellen änderten einzelne Positionen ab. Eine durchgreifende Modifikation erfuhr der Zolltarif vom Jchre 1879 mittelbar anfangs der neunziger Jahre, als das System der Tarifverträge mit dem Auslande ausgebaut wurde. Damals wurdm die Getreidezölle dm meist begünstigten Staatm gegenüber auf 3.50 M. ermäßigt. Im großm ganzm aber ist der Tarif in seinem Gefüge ein Viertel jahrhundert erhalten gebliebm. Er wird ja nun, nachdem ihm durch das Gesetz vom Dezember 1902 ein Nachfolger gegeben worden ist, voraussichtlich nicht mehr lange in Kraft bleibm, aber daß er so lange wirken konnte, hat für das deutsche Wirt schafts- und Erwerbsleben die bedmtsamstm Folgm gehabt. Wer fich noch daran erinnern kann, wie traurig die Er werbsverhältnisse in Deutschland nach dm Gründerjahren aus- sahm, wer im Gedächtnis hat, wie verhältnismäßig klein der gesamte Geschäftsverkehr in dem nm geeinten Deutschen Reiche war, der wird mit Freude anerkennen, daß mit dem Jahre 1879 eine Wmdung eintrat, die das deutsche Gewerbe zu einem der mächtigsten Faktoren, nicht bloß auf dem heimischen, sondern auch auf dem Weltmärkte werden ließ. Niemand wird'behaupten wollen, daß diese Wmdung allein durch den Zolltarif von 1879 veranlaßt worden ist. Zu der Blüte von Deutschlands Industrie «nd Handel habm der deutsche Unternehmungsgeist, die Einsicht und Tatkraft der Arbeitgeber, die bessere technische und allgemeine Bildung der Arbeiterschaft, die politische Einigung der früher zersplitterten deutschen Stämme und Staatm, die Stellung, die Bismarcks Persönlichkeit den Deutschen in der Welt verschaffte, und andere Mommte kräftig mitgewirkt. Es wäre aber ver- sichrt, wenn man sich auf dm Standpunkt stellen wollte, daß der wirtschaftliche Aufschwung trotz des Zolltarifs von 1879 erfolgt fei. Dieser ist auch nicht einflußlos auf den Werdegang des deutschen Gewerbes geblieben. Im Gegenteil, wenn etwa« die Unternehmungslust gekräftigt und den Ansporn zur Einsetzung aller Kräfte für die Herbeiführung der jetzigen gewerblichen Ver hältnisse abgegebm hat, so ist es der Zolltarif von 1879 gewesen. Fürst Bismarck hatte das Tarifgesetz in der Hauptsache zur Kräftigung der Finanzm und in zweiter Reihe erst zum Schutze der nationalm Arbeit bestimmt. Eine geraume Zeit hindurch hat das Gesetz auch in ersterer Richtung segensreich gewirkt. Die Finanzm des Reiches leiden aber schon lange und dürften auch kaum durch die jüngst erfolgte Abänderung der in dem Gesetz enthaltenen Frankensteinschen Klausel wieder auf einen grünen Zweig kommen. Das deutsche Gewerbe jedoch ist unter dem Schutze des Zolltarifsgesetzes von 1879 immer mehr erstarkt und wird hoffentlich in noch weiterem Umfange bis zum Ablaufe seiner Wirksamkeit Kräftigung und Förderung von ihm erfahren. Ein Vierteljahrhundert ist der alte Zolltarif in Kraft gewesen, darüber hinaus wird er nicht mehr lange bestehm, dankbar aber wird seine Wirksamkeit währmd dieser Zeit von allen dmen, die das Wirtschaftsleben nicht nach Doktrinen, sondern an der Hand der tatsächlichen Vorgänge bmrteilen, anerkannt werdm müssen. Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 15. Juli. In der Presse findet sich die Nach richt einer hiesigen Korrespondenz, wonach Graf Bülow infolge des Verbots des Kaisers, nicht in seiner Gegmwart von Süd westafrika zu sprechen, bevor die erste Siegesbotschaft angelangt sei, erst einen siegreichen Kampf abwarten wolle, um dann die Vorstellung der Farmer beim Monarchen zu bewirken. Hierzu erfährt die „Deutsche Warte" von bestunterrichteter Seite, daß die Darstellung, was das Verhalten des Reichskanzlers anbetrifft, als nicht zutreffend erachtet werden kann. Die Ansiedlerdeputa tion ist sowohl vom Kolonialdirektor Stübel wie vom Kanzler empfangen wordm und hat die Zusicherung erhalten, daß für sie eine Audimz beim Kaiser nachgesucht werden würde. Von einem Aufschub derselben bis zu einem späteren Termin oder bis nach einem Siege ist dabei nicht die Rede gewesen. Aber selbst wenn dies dm Herren nicht eröffnet wordm wäre, kann man die An nahme, Greff Bülow hätte dem Kaiser nicht Bortrag über die Angelegenheit gehalten, nicht gelten lassm. Der Deputation ist nämlich unter dem 23. Juni amtlich mitgeteilt wordm, daß sie an Allerhöchster Stelle empfangen werdm würde, was eine Unterbreitung eines Audienzgesuches durch die Reichsbehörden voraussetzt. Die in Deutschland weilenden Farmer haben tat sächlich bis zur Abreise des Kaisers auf eine Weisung wegen des Empfanges gewartet und da sich derselbe bis dahin nicht er möglichte, müssen sie bis zur Rückkunft des Herrschers hier verweilen. Berlin, 15. Juli. Die Abendblätter melden zur inter nationalen SchiffahrtSkonfermz: Generaldirektor Ballin erklärte, daß die Verhandlungen noch nicht beendet seien und daß laut Verabredung mit Balfour über die Verhandlungen Stillschweigen beobachtet werden soll. Die Erklärung Lord Inverclydes in Glasgow, die Cunardlinie sei fest entschlossen, den SchiffahrtS- kampf fortzusetzen, sei deshalb inopportun. Kiel, 15. Juli. Der große Kreuzer „Friedrich Karl" ging heute nach Holland, um in den Verband der Schlachtflotte zu treten. Kiel, 15. Juli. Prinzessin Viktoria von Schleswig-Hol stein ist, wie gemeldet wird, an Appendicitis erkrankt und habe sich einer Operation unterziehen müssen, die gut verlaufen sei. Das Befinden der Prinzessin sei so gut, als erwartet werden dürfte; doch sei noch nicht jede Gefahr ausgeschlossen. Trier, 15. Juli. Die Verwaltung des Bades Kreuz nach hat dem russischen Kriegsminister freie Kurtaxe u«d unent geltliche Heilmittel für verwundete Offiziere angeboten. Zum Herero-Aufstand. Berlin, 15. Juli. Generalleutnant von Trotha meldet aus Owikokorero vom 14. d. M.: Bei Omuweroumni, Ha- makari und Waterberg wird immer noch ein starker Feind sig nalisiert. Sm Waterberg werdm Feuer beobachtet. Diesseitige Patrouillen befinden sich östlich und westlich vom Waterberg. Major von Estorfs erreichte am 11. Juli Otjatjingenze, Major von der Heyde ebenfalls am 11. Juli Erindi-Oratjihenda. Okosondusu blieb durch Schonungsbedürftige, sowie ein Geschütz schwach besetzt. Major von Glasenapp erreichte am 11. Juli Oljurutjondu. Er fand Okosongoho und die Wasserstelle 7 Kilo meter nordöstlich davon unbesetzt, ebenso Okahitua und Owam- borombonga vom Feinde frei. Die Kompagnie Welck, die erste Kompagnie des Regiments 2 und die Halbbatterie Winterfeld sind unter Hauptmann von Fiedler bei Okowakuatjiwi-Onjakawa vereinigt, die zweite und dritte Kompagme des Regiments 2 im Marsch über Karibik auf Omaruru, wo sie etwa am 20. Juli eintresfen werdm. Der Abmarsch des zweiten Bataillons und der siebmtm Batterie aus Swakopmund erfolgt nächster Tage. Ich bin in Owikokorero und beabsichtige, der Abteilung Glase napp über Otjire zu folgen. Österreich. Wien, 15. Juli. Wie in Hoskreism verlautet, dürfte Kaiser Franz Josef dem König von Sachsen in Bad Gastein einen Besuch abstatten, da der Gegenbesuch des Monarchen in Dresden aus denselben Gründm unterbleiben werde, aus wel chen die Londonfahrt aufgegeben wurde. Man sagt, der Kaiser werde überhaupt keine Auslandsreise mehr unternehmen. Norwegen. Molde, 15. Juli. Die „Hohenzollern" mit dem deut schen Kaiser an Bord und die Begleitschiffe sind um 12 Uhr 25 Min. hier eingetrosfen. Die Stadt ist festlich geschmückt, alle Schiffe im Hafen haben die Flaggm gehißt. Das Wetter ist prächtig. Tchweiz. Bern, 15. Juli. Der Bundesrat hat dm schweizerischen Gesanden v. Marteray in Washington zum außerordentlichen