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gastiert. Entscheidende Begegnungen formten ihre Kunst: Rachmaninoff protegierte sie in Wien, Emil von Sauer gab ihr von seinem Können ab, 2 Jahre studierte sie bei Alfred Cortot in Paris. Margot Pinter wirkte außerdem als Solistin bei den Salzburger Festspielen mit, gab Konzerte mit den Wie ner Philharmonikern und besitzt die Nioolai-Medaille der Wiener Philharmoniker. Margot Pinter schreibt zu dem Klavierkonzert in F von Gian-Carlo Menotti folgende Programmerläuterung: Gian-Carlo Menotti (geb. 1911 in Italien, gegenwärtig in New York ansässig), hat sich mit seinen Kompositio nen, insbesondere Kurzopern für Radio und Television zu denen er selbst die Textbücher schreibt und Regie führt, schlagartig als einer der bedeutendsten amerika nischen Komponisten der jungen Generation durchge setzt. Über seine Musik sagt Menotti: „Meine Absicht ist, alles so einfach und klar auszudrücken wie nur irgend möglich.“ Das Klavierkonzert in F (1948) spiegelt die durchsichtige Klarheit, ungetrübte, spielerischer Heiterkeit und farben frohes Musizieren Scarlattis wieder, zugleich ist es aber ursprünglich und lebendig — erfüllt von einer beißenden Ironie. Durch die meisterliche Instrumentation und die ziselierte, spielerische Art des Werkes gefesselt, wird der Hörer die ungemein schwierigen technischen und rhyth mischen Probleme nicht gewahr. Wer Gefühl und Sinn für feinen Humor besitzt, wird mit beschwingter Freude zuhören und darüber beglückt sein, daß in einer traurigen Welt ein Werk von solch unbeschwerter Lebenslust entstehen konnte. Margot Pinter Die I. Sinfonie von Serge Rachmaninoff, op. 13, die nicht so bekannt geworden ist wie seine zweite, steht in d-moll. Sie ist eine heroische Sinfonie, die gleich mit den ersten Tönen diese Grundstimmung des heldischen Tatendranges aber auch eines schicksalhaften Waltens an schlägt. Rachmaninoff gibt der gesamten Sinfonie eine einheitliche Grundhaltung, indem er dieses Motiv zum wesentlichen und wichtigen Baustein für alle vier Sätze macht. So erzeugt Rachmaninoff einen sehr geschlossenen Eindruck, der noch durch sein formales Können verstärkt wird, mit dem er die Form der Sinfonie im ersten Satz meistert. Zu beachten ist außerdem seine instrumenta- torische Kunst, die das Werk in ein wohlklingendes, samtenes Gewand kleidet, Rachmaninoff sterb 1943 als amerikanischer Staatsbürger. Er war gebürtiger Russe und neigte als Komponist zur Tonsprache Tschaikowskys, die merklich von der deutschen Sinfonik beeinflußt wurde.