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Liedertexte Am Strande Das Meer ist müde, Langsam zieh’n die Sterne, Von ihrem Glanze ist die Nacht erhellt. Und alles schweigt,— Gott träumt von seiner Welt. Weit wie die Ewigkeit ist rings die Ferne. (Imperatori) Wir wandeln einsam. Uns erfüllt der Friede, Der uns geheimnisvoll entgegenweht. Und feierlich durch unsre Herzen Gehtein Einklang wieauseinem leisen Liede. Spinnerlied Spinn’, Töchterchen, spinn’, Der Freier sitzt drinn! Gib acht, er wacht. Ob laufe das Rädchen, ob fein auch das ja, merk dir dies, [Fädchen! Ja, merke dir dies. Er lauert gewiß, Ja, merk dir dies. Spinn’, Töchterchen, spinn’, Der Freier sitzt drinn. Ja, fein muß sein das Fädchen gesponnen, Es kommt an die Sonnen; Verborgen bleibt nichts Im Scheine des Lichts. (I. k Spinn’, Töchterchen, spinn’, Der Freier sitzt drinn! Wie schön zu sehn! Ein Tuch zum Beneiden Man spricht bei den Leuten: Wie zart, wie fein, Wie zart und fein, wie prächtig und rein, Wie prächtig und rein, wie zart, wie fein! Spinn’, Töchterchen, spinn’, Der Freier sitzt drinn, [spönnen, Und wenn du schön die Fädchen ge- Dann hast du, dann hast du gewonnen; Der Freier wird dann ganz sicher dein Ganz sicher dein Mann! [Mann, Viola d’amour Gedicht von G. Falke Kurt Striegler Werk 39 Nr. 3 Holde Königin der Geigen, Der die Liebe Namenlich, Liebe spielt dich zart und eigen, Lockt und löst aus Träumen. Schweigen süße Melodie . . . Liebesgeige alles schönen, Alles tiefsten Zaubers weich, Schmerz und Schmerzen zu versöhnen, Stimmst du mit den Silbertönen Herz zu Herzen weich. Und ich hör’ dein Liedchen singen, Wie ein Hauch, ein Seufzer nur Schwirrt es, und die Lüfte klingen Zärtlich unter seinen Schwingen, Viola d’amour. Nachtgebet der Braut Gedicht von Rieh. Dehmel Kurt Striegler Werk 39 Nr.5 O, mein Geliebter, In die Kissen bet ich Nach dir ins Firmament! O könnt’ ich sagen, Dürft’ er wissen, Wie meine Einsamkeit mich brennt! O Welt, wann darf ich ihn umschlingen. O laß ihn mir im Traume nahn, Mich wie Erde um ihn schwingen Und seinen Sonnenkuß empfahn Und seine Flammenkräfte Trinken ihm Flammen, Flammen wiedersprühn, O Welt, bis wir zusammen sinken In überirdischem Erglühn. O Welt des Lichtes, Welt der Wonne! 0 Nacht der Sehnsucht, Welt der Qual, O Traum der Erde, Sonne, Sonne! O, mein Geliebter, mein Gemahl.