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WOLFGANG AMADEUS MOZART Wolfgang Amadeus Mozart (1756 — 1791) schrieb im Jahre 1783, als er sich auf der Heimreise von Salzburg nach Wien befand, bei einem kurzen Aufenthalt in Linz für den Grafen Thun in aller Eile eine Sinfonie in C-Dur, die ausdiesem Anlaß nun die LinzerSinfonie genannt wird. Sie ist ein Beweis für die einmalige Begabung Mozarts und für sein Genie, das fast ununterbrochen und für jede Gelegenheit und für jeden Auftrag Musik produzieren konnte. Sie beginnt mit einer langsamen pathetischen Einleitung, die so sehr chromatisch und an gefüllt mit Dissonanzen ist, daß seine Zeitgenossen Mozart als einen ,,Dissonanzenjäger“ ansahen, der „Eisen in den Ohren“ haben sollte. Der erste Satz ist lebhaft und freudig, ein wunderbarer Glanz strahlt von ihm aus. Die zwei Themen sind klar und eindeutig voneinander unterschieden, ln diesem Satz steckt ein überragendes handwerkliches Können. Der zweite (langsame) Satz schlägt trotz seiner lieblichen, melodien-gesegneten Haltung schon einige Töne an, die Beethoven später ergreift und in ihrer Düsterkeit verstärkt. Das schlichte, immer volkstümliche Menuett bringt eine Melodie, die später in der Zauber flöte von neuem von Mozart verwendet wird. Der Schlußsatz (Presto, also mit höchster Geschwindigkeit zu spielen) ist wiederum in der Sonatenform, also mit zwei kontrastierenden Themen komponiert worden, wobei Mozart eine Menge kontrapunktischer Künste einge arbeitet hat. Es ist kaum vorzustellen, daß in zwei bis drei Tagen Mozart dieses Werk geschrieben haben soll. Aber solche Beweise höchster Schaffenskraft gab er in seinem kurzen Leben viele. ARAM CHATSCHATURIAN Aram Chatschaturian wurde 1904 in Tiflis geboren. Er ist eine musi- kantische Naturbegabung von größtem Talent. Als Neunzehnjähriger machte er sich auf, um in Moskau Musik zu studieren. Bis dahin war er ohne alle musikalischen Vorkenntnisse, die er aber in kürzester Zeit nachholte. Das kompositorische Handwerk zu erwerben, fiel ihm äußerst leicht. Heute gilt er als einer der großen zeitgenössischen Meister der Sowjet-Union. Seine Werke zeichnen sich durch Kraft und Temperament aus. Seine Musik ist ausgesprochen männlich. Die Suite, die Chatschaturian aus der Bühnenmusik zu dem Drama „Maskerade“ von Lermontow zusammengestellt hat, zeigt alle diese Vorzüge. Die fünf Sätze (Walzer, Nocturno, Mazurka, Romanze,Galopp) sind teils von einer heiteren, teils nachdenklichen Grundstimmung. Sie sind sehr melodiös gehalten, mit größter handwerklicher Meister schaft gearbeitet und von stärkster Wirkung. Chatschaturian ist es gelungen, in diesem Werk eine wirklich volkstümliche Musik zu schreiben, die wegen der Güte ihrer Arbeit auch den Kenner entzückt. Viele Züge an ihr verraten, daß Chatschaturian großen Humor besitzt, dem er vor allem im Schlußgalopp freien Lauf läßt. Der Wälzer und