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2. December 1846. Deutsch»««». -Ausl krakauer Angelegenheit.'^ Tafel, »^ranuvrta! M7 Die Deutsch.KMoliken. S Desteereich. Der Großfürst-Thronfolger. — Eindruck des krakauer Er eignisses auf die Polen. — Frankreichs Borwisscn von der Besitznahme Krakaus. — Die Verhältnisse Krakaus. N«rt«O«». Treffen zwischen Graf Cazal und den Insurgenten. Gp«tz»te«. Graf Dress«n und der Liempo. Auszeichnung der Familie Munoz. Die Carlisten. Cabrera. Or«G»rttan«ien. DaS Morning Chonicle über die Stellung zur km* kauer Krage und Frankreich. Die Limes gegen den Standard. Die nie- jicanische Schuld. Die irische Armengesetzgebung. Unglücksfälle zurSee- Lord I.,Russell. Di« Expedition des Generale FloreS. Repealvcrcin- Graf Montemolin. Gerüchte über den Ministerwcchsel in Frankreich- * London. Englische Politik. Krakau. N»«ÄKetch. Die Zeitungen über die krakauer Angelegenheit und daS Bcrhältniß zu England. Graf Mole. ** Paris. Kriegerische Stim- ' «mncMi Basel. statte«. Die Hazardspiele in Lucca. Mutzland «nd Dole«. Krakau Merssnalnachrichten. Wifsenfcha^ «nd »unft. »Dresden- Theater. — Hr. Marinier. Di««»«» und Hndusktie. »Frankfurt a. M. Börsenbericht. »Leipzig. Börsenbericht- — Fruchtpresse. — Leipzig-Dresdener Eisenbahnfrequenz. Wasscxstand ver Elbe. — Berlin. WEnbigungen. ' ' . D e »»tsch,r chiKH. »Nus NorMetltSnMnA, W.'Nov. Buch von allem durch dir spanische Heirathsgeschichte erzeugten Mistraucn und Uebelwollen abge sehen, war es gar nicht zu erwarten, daß England und Frankreich in der krakauer Angelegenheit gemeinsam handeln würden. Theils hat England wenigstens an der allgemeinen Behandlung der polnischen Frage auf dem Wiener Congreß ernstem Antheil genommen, wenngleich es daS endliche Ergrbniß derselben keineswegs billigte. Von Frankreich aber sagt selbst der Franzose Flassan, es habe höchstens durch Vorstellungen zu wirken versuchen können. Denn so oft cs seine Stimme stärker erheben habe, sei cs erinnert worden, daß es vertragsmäßig von der Verhandlung über das Herzogthum Warschau ausgeschlossen sei. Theils ist die Stim- Mung des englischen Volks in dieser Frage eben so kühl, wie die des französischen bewegt ist, während vielleicht die englischen Minister persön lich pikirter sind als die französischen. England ferner hat in seiner Po- Sstik niemals politischen Sympathien, sondern lediglich seinen Interessen gehuldigt. Seiner eignen Verfassung ist es sicher und weiß auch, daß sie selbst bei dem Absolutismus als legitim erkannt wird. Hauptsächlich aber kann cs und wird es mit den Franzosen in dieser Angelegenheit nicht gemeine Sache machen, weil es nie zugcben wird, daß diese sich der Verpflichtungen von 1815 übcrhoben achten, an deren Zustandekom men und Normirung ja England selbst, gegen Frankreich, höchst wesent lichen Theil genommen und ein stetes Interesse dafür bewahrt hat. So bald überhaupt Frankreich jemals wieder Plane erfassen würde, die der Kühe und Unabhängigkeit Europas gefährlich schienen, würde England auch wieder an der Spitze seiner Gegner stehen. eX CHeMNlts, 28! Nov. Wenn wir heute abermals die Feder in der Twistzollfrage aufnehmcn, so geschieht es, um einer Erklärung der Freunde der Zollcrhöhimg, die man jetzt oft in Schrift und Wort aus sprechen hört, entgegcnzutreten. Sie sagen nämlich, „daß eine solche Weberei und Strumpfwirkerei, welche ihren Arbeitern nur faule Kartof feln und elendes Cichoriensurrogat bieten könne, weder Schutz noch Rück sicht von Seiten dcS Staats verdiene, dem Untergänge prciszugeben und die Fabrikation roher Kattune namentlich der Maschinenweberei zu über- weiscii sei". Während Spinner immer versicherten, daß sie nie so unklug sein würden, eine der Weberei schädliche Maßregel vorzuschlagen, da sie wohl wüßten, daß eine kräftige Handweberei Bedingung ihrer eignen -Existenz sei, zeigt dieses offene, im Ucbcrmuth ausgesprochene Gcständniß, daß dieses Wohlwollen nur so weit geht, als sie die Weberei nicht selbst an sich reißen können; eö zeugt von einer egoistischen Rücksichtslosigkeit gegen den überwiegend wichtigem Zweig wie gegen das Gcsammtwohl Mittwochs -llSV! ) I- tlm - Deuts«« A«M»cinc Zeitung. ZML «Wahrheit «nd Recht, Freiheit «nd Gesetz!» von einer Anmaßung, die nur in Gewinnsucht ihren Grund hat und ohne Zweifel überall gebührende Würdigung finden wird. Und unter welchen Umständen wird dieses Verlangen ausgesprochen! Während die Handwc- betei selbst (obgleich nun schwer mit Zoll belastet und darunter bitter leistend) der freien, natürlichen Entwickelung der schon reich bevorzugten, . mkt Spinnereien verbundenen Maschinenweberei, also dem Fortschritte der Industrie, nicht im Wege steht, verlangt diese in immer höherm Zoll ver merke Mittel zur Unterdrückung der Handweberei, wodurch das niedrige Wbclohn noch mehr herabsinken müßte. Wenn wir nun antworte« woll test: ist Maschinenweberei ein Fortschritt, so wird sie keiner Unterstützung zM Bestehen und Aufblühen bedürfen; bedarf sie deren, so ist sie kein Mtschritt und keiner Begünstigung werth , am wenigsten auf Kosten und Kin Ruin eines wichtigem GewervszweigS? Durch die nächstens eintre- ltnde Zollerhöhung wird die mit Spinnerei verbundene Maschinenweberei , wieder ungemein begünstigt, und wenn der Wunsch und dis Bestrebungen der Spinner und Kattuydrucker in Erfüllung gehen, daß die jetzige Er höhung nur der Anfang zu höherm Hinaufsetzen des Zolls sei, so wird dieselbe in kurzer Frist die ganze Fabrikation roher Kattune der Handwe- brrsi entreißen. Die damit beschäftigt gewesenen Handweber, ungefähr sämmtlicher Weber, sollen dann mit der Arbeit nun auch die Kar toffeln und die Cichoric verlieren! Aber wenn sie auch diese nicht mehr haben, was dann beginnen? Ein Ersatz find« sich in so kurzer Zeit nicht! Sie würden wahrlich freiwillig von dem niedrigen Lohne zu besserer Ar beit übergehen, könnte dieselbe geboten werden; dazu gehört aber Absatz, Export. Man hat wol nicht bedacht, welche Masse Handweber in der Lausitz, Schlesien, Westfalen man brotlos zu machen, zu opfern gedenkt, welche Folgen dieses haben müßte, welcher Segen dagegen auch einem klei nen Verdienst, unter die Bedürftigsten im ganzen Lande verthrilt, stets zur Seite ist; während Maschinenweberei, wenn eine Vergleichung im Allgemeinen statthaft märe, im Ganzen nur kleinem Verdienst auf ein zelne Orte concentrirt bieten würde, da der Hauptgenuß in die alleinige Tasche des EigenkhümerS wandert. Ist cs schon ein Unglück für die Handweberei, daß die Maschinenweberei auch unter jetzigen sie schon sehr begünstigenden Verhältnissen die Fabrikation roher Kattune an sich ziehen wird, so findet sie doch bei langsamerer Entwickelung eher Ersatz für erstere, Md Fortschritte trnrn man ohnedie-MM entgegen sein. Noch größeres uebergewichk durch das köstlich« Mittel, der ebcn eintrctendcn Zollcrhöhung wird aber allerdings den Machtsprucb zur That werden lassen, und die Handweberei dem Verderben preisgebcn, woge gen sie nicht einmal ein Nückzoll schützen kann. Von Erhaltung der Fabri kation roher Kattune für die Handweberei, was nur bei keiner oder der niedrig sten Besteuerung der Twiste möglich ist, hängt aber das Wohl der gesaMm- tcn Handweber ab, denn der Nachthcil besteht nicht, allein darin, daß durch derartige Maßregeln eine Maffe Handweber brotlos würden; diese werden sich auch zur Buntweberei drangen, welche ohnedies bei ungenü gendem Export an Ueberproduction leidet; durch die hinzutrctendcn Bewerber und dadurch entstehende Concürrcnz ganzer Gegenden gegen einander wird, ohne daß mehr beschäftigt werden könnten, auch das Lohn der Buntweberci unvermeidlich noch mehr gedrängt, als er es schon ist; und die Handweber werden an dieser Herabsetzung allein mehr verlieren, als Maschinenweberei und Spinnerei je einbringen. Daß Kattundruckcr die Spinner bestens un terstützen, wundert uns nicht, denn diese haben schon längst von Anle gung von Maschincnwebcreicn geträumt, um den sehr vertheiltcn Gewinn der Handweber auch auf ihre höchstcigyen Personen zu concentrircn; gewaltig lächerlich aber finden wir es, wenn sie damit prahlen, daß sie bisher Millionen Pfund englischen Garns verarbeiten ließen und dennoch gegen höhern Zoll nichts hätten^ Jedes Kind im Zollvereine weiß, daß Drucker nicht für Ausfuhr arbeiten, sondern ihre Waaren im Zollverein absetzen und sich hier am Consumenten erholen können. Wenn wir nun auch «»nehmen müssen, daß vernünftige Schutzzöllner manche Anmaßungen misbilligcn, wir cs daher auch nicht mit solchen zu thun haben, so sind doch Viele so verblendet und in ihren Bestrebungen gegen dabei concurrirende Branchen so bornirt dreist, daß es Pflicht ist, sie vor den Richtcrstuhl der öffentlichen Meinung zu bringen und ihnen das alte Sprüchwort zur Beherzigung zuzurufen: „Leben und leben lassen". — Die Weser-Zeitung enthält Folgendes aus Tübingen über den Rücktritt des Prof. Tafel (Nr.32v): „Das fast ausschließliche Stadt gespräch auf unserer Universität war in den letzten Wochen ein Unfall, der dem einen unserer beiden Philologen, dem Prof. Tafel, widerfah ren ist. Prof. Tafel war längst bekannt als ein leidenschaftlicher Freund jener Art von Philosophie, die in Plato's Phädrus so begeistert geprie sen wird. -Da traf fich's in den ersten Tagen des laufenden Wmterseme- sters, daß er abendlich in einem hiesigen Gasthofe mit einigen Studenten gesprächsweise zusammengcrieth. Unglücklicherweise war er, wie sonst bis weilen, in einem Zustande der Jovialität, der an Unzurechnungsfähigkeit grenzte. Rede gab sich auf Rede, die Studenten gingen humoristisch «Nd,, uNd Frankreich in der krakauer Angelegenheit.'und Winner. — Prof. Tafel. ' »^ranMrta! M Dit krakauer Angctegenheit. »»Hamburg. Die Deutsch. Katholiken. Schuselka- Die BcrfäffüngSxeform. HtreuGv«. (-i-)Mrtiti. Krakau. CzerSkt. Dev HaNdwerkerverein. Die Spenersche, Zeitung. — Die Königsberger Zeitung. — Die krakauer Angelegenheit. — Duell. !