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Mitglüde an di« Stelle de« vcrftorben«n Grafen Simeon -«wählt worden. Der Prinz v. d. Moskwa erhielt 12 Stimmen. Wissenschaft ««d «Kunst. *A«S Sachsen, 27. Nov. Die neueste geschichtliche Literatur ist wieder reich an mancherlei interessanten Erscheinungen. Von Wachs muth's „Zeitalter der Revolution", dessen erste Lieferungen wir schon be sprochen, liegen uns jetzt fünf Lieferungen vor, die uns schon weit in die Zeit führen, wo der französische Thron zu wanken anfing, und durchgehends in gleichem Geiste durchgeführt sind. — Die im Vergleiche zu der französi schen ungleich ansprechendere englische Geschichte wird uns in einer mehr für das groß« gebildete Publicum als für die Gelehrten berechneten, aber sehr tüchtigen Bearbeitung von Thomas Keightley vorgeführt, und zwar in einer trefflichen Uebersetzung, welche ein in England selbst wohnhafter Deutscher, der Prof. Demmler, besorgt hat. Bis jetzt liegen uns zwei Lieferungen dieses (in Hamburg bei Laeiß erscheinenden) Werkes vor.—Der neu« Jahrgang des Raumer'schen „Historischen Taschenbuchs" bringt wie der meistens sehr anziehende und gediegene Beiträge, unter denen uns na mentlich die drei ersten angesprochen haben: Reumont über Benvenuto Cel- lini's letzte Lebensjahre; Voigt über Wilhelm v. Grumbach (Schluß eines früher» Aufsatzes), und ganz besonders Lichtenstein über den Hofrath Bei reis in Helmstedt. Dazu kommt noch die Fortsetzung von Löppen's gründ licher geschichtlicher Darstellung der ständischen Verhältnisse in Preußen und die zweite Abtheilung von Hagen'S Aufsatz über Das, was er für die öf fentliche Meinung in Deutschland hält, die Jahre 1815—1819 umfassend.— Eine höchst bedeutsame, namentlich zur Lecture eines höher gebildeten, wenn auch nicht fachgelehrten PublicumS geeignete Erscheinung ist Locbell'S sehr gehaltreiche und wohlgelungene, von tief sittlichem Geist durchhauchte und auch in der Form ungemein ansprechende „Weltgeschichte in Umrissen und Ausführungen", wovon soeben der erste Band die Presse verließ. — Man ches Zntereffe knüpft sich auch an Neumann's „Völker des südlichen Ruß lands in ihrer geschichtlichen Entwickelung", eine von dem Institut von Frankreich gekrönte PreiSschrift. — Auch manche mehr antiquarische Leistun gen sind unS zugekommcn. Der Frhr. v. Aufseß hat an die Germanisten versammlung zu Frankfurt a. M. ein Sendschreiben gerichtet, worin er seine frühern, hauptsächlich durch den Ritter v. Lang vereitelten Bemühungen für einen allgemeinen Verein für deutsche Alterthumskunde und Geschichte schil dert. Der zu Dresden bestehende „königl. sächsische Verein für Erforschung und Erhaltung der vaterländischen Alterthümer" hat ein drittes Heft feiner „Mittheilungen" ausgeben lassen. Ein sehr nützliches Unternehmen begrün det die Perthes'fche Verlagshandlung durch die unter Friedemann'« Redac- tivn erscheinende „Zeitschrift für die Archive Deutschlands", welche schon ihrer Idee nach der besten Empfehlung und Aufmunterung werth ist. — Roch gedenken wir des von Möller bearbeiteten historisch-biographischen Hand wörterbuchs, was, auf vier Bände berechnet, mit sehr viel Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit und sichern, Takt in der Auswahl ausgearbeitet ist und «ine recht weite Verbreitung verdient. — Der französische Minister des Innern, Graf Duchatel, ist von der pariser Akademie der schönen Künste mit 29 unter 44 Stimmen zum freien Handel und Industrie. , »ö»fe«»«richt. »ilnMg, 28. Nov, Leipzig-Dresdner Eisenbahn- actien 120'/« Br.; Sächsisch - Baiersche 80'/, Br.; Sächsisch . Schlesische 97'/« Br., 97'/, G.; Chemnitz -Riesaer iil'/, Br.; Löbau-Zittauer 59'/, Br.; Magdeburg-Leipziger 198G-, 198'/, bezahlt; Berlin-Anhaltische lat. s. 118 Br., 109-/« bezahlt, lat. 0. 95'/, Br.; Köln-Mindener 87 Br.; Friedrich- Wilhelm« - Nordbahn 71'/, Br.; Altona-Kieler 195-/, G.; Pesther 89-/, G. Gisenbahn. *Von der Pleisse» 26. Nov. Wir stimmen zwar der Theorie über Actiencompagnien und Aktien, die in der Schrift: „Die Abtre tung der Sächsisch-Barer scheu Eisenbahn" rc. aufgestellt wirb, bei, sollte uns auch leid thun, wenn der Correspondent von der Elbe in Rr. 328 und Viele mit ihm wirklich der Ansicht wären, daß ein Actienverein nichts Anderes sei als eine römische sociotsu, Erwerbsgesellschaft; wir halten fer ner den in jener Flugschrift gemachten Vorschlag für juristisch hinreichend begründet, und eS mochte der §. 7b der Statuten, da Hierlediglich von dem Uebergange der Bahn gehandelt wird, mehr für als gegen die Meinung des Verfassers obiger Schrift sprechen; wir geben sogar zu, daß, wenn die Com pagnie lediglich über die Abtretung der Bahn allein mit dem Staat über einkäme, die Acticn der Einzelnen an sich nicht mit abgetreten erscheinen würden; trotzdem aber halten wir dafür, daß sich auch der Uebergang der Aktien'an den Staat durch den Beschluß der Generalversammlung, ohne Un terhandlung mit den Inhabern der Aktien als solchen von Seiten des Staats, vermitteln läßt. Nur muß darauf bei der Beschlußnahmc selbst in der Art Bedacht genommen werden, daß nicht blos von der Abtretung der Bahn, sondern auch von der Umwandlung der Aktien die Rede ist. Hat nämlich die Compagnie anerkannt das Recht, in Folge der Verwaltung der Bahn die Größe der Dividende zu bestimmen, muß es sich der Inhaber der Aktie gefallen lassen, wenn seine künftige Dividende durch Zinszahlung an andere ihm vorgehende Gläubiger geschmälert, wird rc., so kann wol der General versammlung auch das Recht nicht abgesprochen werden, durch Stimmen mehrheit zu beschließen, daß statt einer steigenden und fallenden Dividende jedem Actionair eine feste Rente gezahlt und daß sodann diese Rente von dem Staat übernommen werden solle. Es wird aber mit dieser Vermitte lung weder der Satz umgestoßen, daß die Actie eine Sache für sich außer der Bahn sei, noch der, nach welchem die Actie wohlerworbenes Eigenthunr des ActionairS ist, noch der, daß die Generalversammlung über dieses seiner Substanz nach nicht verfügen könne, cS tritt nur eine Modificirung dieses EigenthumS oder der Actie in der Art ein, daß an die Stelle einer wech selnden Dividende eine feste Rente kommt, die der Staat statt der Com pagnie zahlt. „ Wafferstand am Pegel der dresdener «Albdrücke am 27. Nov.: 28 Zoll unter 8. — In Riesa am 28. Nov. früh 8 Uhr: 26 Zoll unter 9. — In Magdeburg am 27. Nov.: am alten Pegel 46 Zoll unter 0; am neuen Pegel 3 Fuß 4 Zoll. StaatSpaPiere. Amsterdam, 24. Nov. 2 '/,pc. Int- 58'/,; Rußl. 5pc. Hope I04V«; 4>/,pc. HandelSg. 172^. Frankfurt a. M., 26. Nov. Oestr. Bkact.ls68; 259Fl. L. 126'/« Br.; 506Fl. L. 156'/,; Bair. 3'/,pc. 94 Br.; Bad. 59 Fl. L. 56; Darmst. 50 Fl. L. 73-/,; 25 Fl. L. 29-/,; Nass. 25 Fl. L. 26'/,; Sard. 36; Kurbess. 32'/,. Paris, 24. Nov. 5pc. 117; 3pc. 81.65; Neap. 102; Bankact. 3460. Wien, 25. Nov. Bkact. >566; Met. 5pc. 108-/,; 4pc. 190; 3pc. 72; 500 Fl. L. 156'/«; 259 Fl. L. 125-/,. Disconto. Amsterdam, 24. Nov. 4 °/o- Frankfurt a. M., 26. Nov. 4-/« "/,. «ketten. Frankfurt». M., 26. Nov. LaunuSb. 358-/,; Rordb. 70-/«; Berb. 91'/,; Ludw. Kanal 79. Paris, 23. Növ. Eis. Versail. r., Obl. von 1846:1919; Paris-Orleans 1219; Paris-Rouen 872'/,, Obl. von >846:1009; Paris-Strasburg 477-/,; Paris-Lyon 562-/,; Rouen-Havre 622'/,; Mar seille-Avignon 860; StraSburg-Basel 217'/, ; Du Centro 565; LourS-RanteS 487'/,; Orleans-Bordeaux 545; Nord 633-/«. Wien, 25. Nov. Nord». 173-/«; Gloggn. 130-/,; Mail. 108-/,; Livorn.95-,; Pesth. 91-/,. Berliner Börse, 27. Nov. SechandlungS-Prämienscheine 89-/,, 3-/,pc. Staatsschsch. 92V«, 3>/,pc. Pfandbriefe westpreuß. 91-/«, ostpreuß. 94, pomm. 92-/, Br., schief. 96, latt.L. 95, 4pc. pofen. 100-/, Br., neue3-/,pc. 91, kur- u. neum. 93-/,; LouiSd. HI-/«, FriedrSd. H3'/,, Disconto4-/, Proc. — Voll eingezahlte Actien: Berl.-Anhalt 109, Berl.-Hamb. -wc. 92-/«, Berl.-Pot-d.-Magd. 5pc. 82, Prior.-Act. 4pr. 91-/, Br., 5pc. 100, Berl.-Stett. 106-/,, Düsseld. - Elb. 5pc. 105, Kiel-Alt. 4pc. 105-/«, Magd.° Halb. 4pc. 104>/„ Niederschles. 87 Br., Prior.-Act. 4pc. 93'/,, 5pc. 100, Zweigbahn 58 Br., Prior.-Act. 89-/« Br., Oberschles. 1-itt. ä. 4pc. 104Br., latt. S. 4pc. 95'/« Br., Rhein. 83-/, Br., Wilh.-Bahn 70Br. - Quit-- tungsbogen: Aachen-Mastr. 83-/, Br., Berg.-Märk. 4pc. 81, Berl.-Anh. 95, Köln-Mind. 4pc. 87, Mail.-Vened. 4pc. 110, Nordb. (Fr.-W.) 4pr. 71, Rhein. Prior.-Stamm4pc. 88'/, Br., Sächs.-Schles. 4pc. 97-/«, Thuring. 4pc. 88-/, Br., Ungar. Centralb. 4pc. 89-/«. — Russ.-engl. Anl. 5pc. HO'/,, I. Anl. (Hope) 4pc. 92'/«, 2., 3., 4. Anl. (Stiegl.) 4pc. 9I'/„ Poln. Schatzobl. 4pc. 81, Poln. Pfdbr. (alte) 4pc. 94-/«, (ntue) 4pc. 93-/«, Partial »500 Fl. 4pc. 79-/«, L 300 Fl. 4pc. 97'/«, Poln. Bank Hält. ä. 300 Fl. 5pc. 94 Br., Bkcert. Zinkl. Spc. 18, lütt. 8. 200 Fl. 33-/, Br., Hamb. F.-K.-St.-Anl 3'/,pc. 85'/«, StaatS-Pr.-Anl. 82-/„ Kurhess. Präm.-Sch- ü 49 Thlr. 32-/«, Sard. Präm.-Anl. ü 36 Fr. 9'/,, Neue Bad. Anl. » 35 Fl. 19--/,,. Verantwortliche Redaction: Professor Bnlau. Druck und Verlag von M. Sk. B-oshau« in »eipzig ihn durch menschliche Satzungen einschränken wurde so viel heißen, als ihn seiner göttlichen Bollmacht entkleiden." Zu beachten ist noch, waS di« Verfasserin über die gänzliche Leere aller russischen Konversation, über das geflissentliche Vermeiden jedes G«- sprächSgegenstandes, der über Anzug, Tanz und „jenen witzlosen Witz, den man den esprit ci« «Ron nennt", hinausliegt, und über dessen Gründe und Folgen bemerkt. Sie nimmt am Schlüsse von Rußland Abschied: „um eine aufrichtige Bewunderung für die innern Element« Rußlands sich zu bewahren, das tiefste Interesse an seiner Wohlfahrt, den höchsten Glauben an seine Bestimmung, aber auch die unerfreuliche Ueberzcugung, daß für den Augenblick Rußland das Land ist, wo der Unterrichtete seine Zeit verliert, dem Patrioten das Herz bricht und nur der Schurke gedeiht." zv^i«die«. Aus den nun vorliegenden ausführlichen Berichten der ostindischen Blätter vom 15.Oct. erhellt, daß Ghulab-Singh seit einigen Monaten versuchte, sich in den Besitz des ihm durch die Verträge vom März d. I. zuge sprochenen Thales von Kaschmir zu setzen, das gegen 120 Miles lang, 70 Miles breit und ein durch Fruchtbarkeit des Bodens wie durch den Gewerb- fleiß seiner Bevölkerung ausgezeichnetes Gebiet ist. Der Scheck Emaum- Eddin, Sohn eines alten Bundesgenossen Ghulab-Singh's, der mehre Jahre dort als Statthalter befehligt hat, setzte demselben jedoch Wider stand entgegen. Ghulab-Singh^s Truppen wurden geschlagen, und der Sheik Emaum-Eddin hat sich den Titel Emir - el - Memcnin beige legt und gegen die Sikhs unter Ghulab-Singh und von Lahore den hei ligen Krieg verkündet, wobei ihm die benachbarten mohammedanischen Stämme beistehcn zu wollen scheinen. Besetzen sie die sieben Engpässe, welche nach Kaschmir führen, so können sie wenigstens den Winter über, d. h. bis Mai künftigen Jahres, Ghulab-Singh Trotz bieten. Dieser hat die Hülfe der Briten angcrufen, und cs sind 6009 M. unter General Wheeler aus dem Oschullunder Duab abgeschickt worden, um Ghulab's Hauptstadt zu besetzen und ihm die Verwendung aller seiner Streitkräfte gcgenKaschmir zu gestatten. Von Lahore sind auf britische Verwendung 10,000 M. zu seinem Beistände nach den Bergpässen abmarschirt. Mit dem Statthalter von Multan ist die Regierung von Lahore noch nicht vollständig in Ordnung gekommen, und er hat ihren Truppen den Einlaß in seine Festung verweigert. In Katmandu, der Hauptstadt von Nepal, hat in Folge der Ermordung des Lieblings der Königin durch Verschwö ret ein großes Blutbad stattgefundcn, indem sie zur Rache den ersten Minister und eine große Anzahl einflußreicher Personen umbrinqen ließ. In Bombay war der neue Oberlichter Sir David Pollock anaekommen, wollte aber erst nach der Abreise seines Vorgängers, Sir H. Raper, am 2. Rov., sein Amt antreten.