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Nr 318 14. November 1846. Sonnabend 5-7? Ian Z geklügelt, die Maschine «in Zug dahin für üne: Stadtrath berief sofort wache an; M' Nächt L. . .. . ... Ruhe ist in Folge d« Äfn dtr Behörde ergriffenen Maßregeln nicht zu erwarten. Alle Fabrikanten .waren Mr in Sorge, denn außer dcn HH. Ei- senstuck u. Compi stand auch.'stoch eist Fabrikhags auf der Dcmolirungöliste, weil in Lemselben.sicheine Drillirmaschiste befinden sollte. , jv-«tschra«». In Folge Mimsterialcntschließung vom 23. Oct. werden sämmtlichc DistrictSpolijei - usth Baubehörden in Baiern sowie die Pfarrämter bei Bctmeidtzng skenger Sträfcinschrtitung zur ^genauesten Befolgung der Verordnungen vom 21. Nov. 1826 und 29. Mai 1827 angewiesen, und insbesondere beauftragt, darüber sorgfältig zu wachen, daß alte Sta- tuen- Gemälde undGlasmalerejen aus Kirchen und Kapel len ohne vorher erfolgte allerhöchste Genehmigung nicht entfernt noch ver äußert werden. ' / '. V - . / Ein anderes Schreiben aus Annaberg vom lü. Nov. gibt die Zahl der Tumultuanten, wol übertrieben, auf 2—3000 Maschen an, aus Posawenliimeistern, Gesellen und Lehrlingen aus den Städten Ännaberg, Buchhol», Geyer, Schlettau, Scheibenberg, Thum und Ehrenfrieders dorf bestehend. Dann heißt es darin nach Erzählung deö Vorfalls ist derselben Weise , wie er eben geschildert ist : „Eisenstuck hatte seit kurzem einen großen Theil seiner Arbeiter abgelohnt und auch den Einkauf von drillirten Fransen, die zcither so häufig sabricirt wurden, gänzlich ein gestellt, was bei den Arbeitern den Wahn heryprbrachte, daß qlle dieft Arbeiten Mit Maschinen gefertigt würden. Diese, unbegründete Meinung ist wol die Hauptursachc des. Tumults, der schon scit einiger Zeit vorbe reitet worden sein mag. Doppelt traurig ist dieser Vorfall, weil die Aus sichten des armen Erzgebirges für bevorstehenden Winter ohnedem trübe genug find; denn schon jetzt find, die Kartoffeln nur zu enorm hohen Prei sen zu haben. Heute Morgen hatten die Stadtverordneten eine außer ordentliche Sitzung, in welcher man, einstimmig dem Beschlusse deS Stadt- raths beitrat, zur Auftschthaltunq der Ruhe sofort eine interimistische Bürgerbewafftiung zu errichten. Der Vorsitzende stellte daher noch den Antrag, den Stadtrath zu ersuchen, bei der vorgesetzten Behörde dahin zu wirken, daß möglichst schnell die Communalgarde wieder ins Leben zu rückgerufen werde, was auch einstimmig genehmigt und nun folgender Ausruf erlassen wurde : >> > , : «Die Aufrechthaltung der öffentlichen Ruhe macht die Errichtung einer interimistischen Bürgerwache dringend nöthig. An alle Bürger , welche utiS bei Bewährung der gesetzlichen Ordnung unterstützen wollen, ergeht daher die Auffoderung, dieser Wache sich anzuschließen Und zu diesem Behuf ihre Ramen auf der auf hiesigem RäthhaUfe liegenden Liste heute Nachmittags 3 Uhr cinzüzelchn-n. Wik täuschen, uns gewiss nicht in dem guten Sinne der annaberger Bürgerschaft, wenn wir erwarten, daß Zeder, in dessen Macht es irgend steht, dieser Auffoderung Folge leisten wird. Ännaberg, am Ist. Rov. 1836. Der Stadtrath.» ' uv Auf diesen Aufruf strömten diesen Nachmittag die Einwohner auf das Rathhaus, um sich zur aufzustcllenden Bürgerwache anzumelden. Soeben wird bekannt, daß hier in Ännaberg fünf und in Buchholz zwei vorr den Tumultuanten eingezogen wordin find," vA. Z,) — Wie dem Nümberaer Correspmdinlcn au« verMertwird, werde derStaatsrath Bekk zum Präsidenten desMiniLen- ümEtö Innern ernannt, StaatSrgtyNebeniUS, der diese« Portefeuille N» jetzt versah, entweder penfionixt oder Präsident des außerordentlichen MMs- rathS, die Geheiinrätke Hlüber und Vogel, wie es heiße, zu Mit gliedern deö Ministeriums mit belachender Stimme ernannt wtrdeN.'MÄk- graf Wilhelm leite dieModification des Ministeriums, das übrigens/'Äe man sehe, kein reactionaires seist werde. 'n)" — Rach der Freiburger Zeitung soll die Rachcensur der Schmei- ^erbtätter theilweife aufgehoben worden sein. * Kassel, 11. Növ. -Wie die Protokolle darthun, war in der gestri gen öffentlichen Sitzung unserer Stände Versammlung, dje sechs volle Stunden dauerte, die Berathung über d>« Gache d« Deutsch- Katholiken in Kurhessen an der TÄgeSvtdnung.^'Llir chtj der Ständeversammlung eitigelausenen Beschwerden der Deutsch- Katholiken waren anfänglich dem landständifchen CultuSausschusse zur Prüfung und vorläufigen Berichterstattung überwiesen worden. Dieser/aber Hatto « ab- gelehnt, sich mit einm Beurtheitung. ditiftr Reclamaljouan: Ai besoffen und «inen Antrag zu stellen. Die Gründe fanyen sichmrinem schön am st. April d. 3- an Vie Ständeversammlung erstatteten Berichte deffel- brn entwickelt, welcher folgendermaßen laütete: c - . „Der EultuSauSschuß hat sich dzr Prüfung der ihm vom Präsidium überwiesenen Eingaben der Veutsch-Katholikem p«: Hitnayund Marburg un terzogen , ist aber zu der Ansicht aeWgt, dass Vieser/Gegenstand nicht in seinen, sondern vielmehr in den Goschgft»heiS de« RÄtSvflegeausschuffeS ge höre. Die Bittsteller legen nämlich nicht, etwa ihr Glaubensbekenntnisse ihre gottesdienstlichen und ih^e gesellschaftlichen Einrichtungen zur Prüfung vor, mit der Bitte um Verwendung für ihre Aneykennuüg oder Duldung, sondern sie. debuciren, daß und w/lche Rechte ihnen näch ZNHqlt des §. st» her Ver- faffüggsurkunde (als welcher jedem Sjnwohner vollkommene Freiheit des Gewissens und der Religionsübung züsichert und hiefe Freiheit einzig und allein an die Bedingung knüpft, daß die Religion nie als Borwand solle ge braucht werden dürfen,, um sich irgend einer gesetzlichen Verbindlichkeit zu ent ziehen) zuständen,, beschweren sich über deren Verletzung und bitten um Schütz gegen diese rechtswidrige Behandlung. Es kommt also nW aüf eine tech nische, sondern lediglich auf eine rechtliche Beurtheilung.der Sache an, auf eine Untersuchung,' ob und welche Rechte den ReclaMantön nach Z. 30 der verfaffungsurkunde zustehen, ob dieselben verletzt seiest und welche Folgen ich hieran knüpfen: lauter Dinge, welche außer-dM Bereiche deS Cultus- auSschusses als solchen liegen- Derselbe sieht sich hierdurch veranlaßt, dar auf anzutragen: : die hohe Ständeversammlung. wolle jene Reclamationen an den landständischen RechtSpflegeausschuß verweisen." 'Deutsch»«»». Verordnung ,um Schutze der Alterthümer in Kaiern. ' Annabirg, Tumult. — Das badische Ministerium. — Badische Rach- «nsür. * Hassel. Landtags -f Darmstadt. Landtag. Schleswig: Stände Versammlung. — Die Fürstin von Sondershausen. * * Hamburg. Ronge. : ' . DttöüGeU. 'fDeriin. Bestattung der Verunglückten. Die Stadtverordne ten. Prof. ÄÜtscher. Explosion. »Vosen- vr. Marcinkowski. HÄus ppeüSsen. Die Pfarrgebäude. » Köln- Stadtrathswahlen. Hr. v. Äar- reltL. Die Kssisen. — Die Untersuchung in Köln. — Schullehrerseminare. — Vurgerschuli,ist, Berlin. . Drslrrreich. Dembvwski. ' . ' GtzUStau. Die Larifteforp. GrafiBresson als Beschützer der Schmugg- ^ ler verdächtigt. Don.Enriqzu. , . , WrSOSrttS«-»»«». Ernennungen.^ Die Association gegen das Ssa-tstir- chestthjum. Der Krieg in MMeo. Ermordung der Mannschaft eines Wal- , , fischfahrerS. Da« Dauipfschiff Zmper'atoro des Oesterreichischen Lloyd. Krankreich. Die Zeitungen, Der britische und der belgische Gesandte. , Das Portefeuille über die neueste britische Rote. . Neue protestantische Kirche, Die französischen Kriegsschiffe in Hayäna. Der Sklavenhandel. Astkunft der Alterthümer von Ninive. Die portugiesischen Angelegenhei ten. Angeblich frühere Berufung der Kammern. Graf Rossi. * * Paris- ' Admiral Duperre. - Weigien. Bevölkerung von Brüssel. ' UteH«tz»»!>»Se. Hr. Lhieme. Schweisse Genf. Dft Oberst Lschudi. Vtustländ und Dolen. Die sigmaringischen Unterthanen in Rußland — Die russische Politik. - -ft „ ' ' Personalnachrichten. Wisfenschnst und «uvft» * tcipftg. Concert. ° Dresden. Schillcr- feierc KKertin- Schillerfeier. »Kerim. Karl Gutzkow. Handel und Anbuskrie. »tripftg. Börsenbericht- * Berlin. Eisenbahn- ; — Wiaffnstand der Elbe. — Berlin. — Leipzig. HPnküadtgnn^n. Ännaberg, II. Nov. Vorgestern Abends zwischen 6 und 7 Uhr hat hier ein Tumült der Posamentirergesellen statt- gesunden. Schon am Nachmittag um 4 Uhr kamen einzelne Trupps von LS—60 M. auS Buchholz, Schlettau, Grier re. in die Stadt und Lehrten in der Posanientirerherberge ein. Man achtete aber wenig dar auf, da sie sich ruhig verhielten und außerdem der gewöhnliche blaue Mon tag war. Der Zudräng in der Herberge wurde jedoch so arg, daß Nie mand mehr hinein konnte und 3 — 300 Menschen vor dem Hause stän den. Ein Polizeidiener, der von Amts wegen in das HäüS zu dringen suchte, wurde auf der Stelle ohne alle Umstände hinaüSgeschafft. Hier auf verfügte sich die Mässe, über 6VÜ Köpfe stark, vor das Handelshaus her HH. Eisenstuck u. Comp. und verlangte die Auslieferung einer Dril- lirmaschinc, durch die sie sich in ihrem Lebensunterhalte gefährdet glaubte. Eine Deputation verfügte sich mit dieser Änfoderung ins Comptoir, und obwol ihr aufs bündigste versichert wurde, daß eine derartige Maschine gar nicht vorhanden sei, so half dies doch nichts, und es mußte, die De putation in allen Localen herumgcführt mieden, um sie von der Wahrheit Ler Aussage zu überzeugen. Während dies geschah, warfen die'Unto»- stehcnden unter Ausstoßung heftiger Schimpfrrdcn und Drohungen einige Fenster ein. Räch Rückkehr,der Deputation verfugte sich die Masse, ohne weiter Exceffe zu begehen, wieder in die Herberge. Hier wurde, nun auö- -«^-Wch in Wiesa äufgcstellt> weshalb ^verabredet worden sein soll. .Der zusammen und ordnete eine Nacht- rllhig. Eine weilcre Störung der " MM Deutsche Allgemeine Zeitnng. ZM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!»