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Rr 313 Montag S. November 184« völlig vernicht , , so ist derselbe ebenfalls moralisch ver- Vcrfasser jenes Bedenkens sich nun noch rechtfertigen Deutschland. »Äus Wbersachsen, 6. Nov. Die Berliner Zeitungshalle pole- Mistrt gegen die Hamburger Börsenhalle, indem sie, was jene in Abrede gestellt hatte, in der gegenwärtigen Theuerung allerdings ein plausi bles Argument für die Schutzzölle findet. Sie sagt: „Es gibt wenig stens Vertheidiger der Schutzzölle, die in Betreff der Arbeiter keine an dere Absicht haben als ihnen möglichst hohe Löhne zu sichern, um ihnen in Zeiten der Noth das Leben möglich und in bessern Zeilen angenehmer und bequemer zu machen. Wir glauben, daß die Börsenhalle sich den Dank sowel unsers Vaterlandes überhaupt als auch dieser Vertheidiger -er Schutzzölle insbesondere erwerben würde, wenn-sie mit unwiderleg lichen und durch die Erfahrung bewährten Argumenten zeigte, wie sich ohne Schutzzölle vor der Hand zu demselben Ziele gelangen läßt." Wir müssen der Hamburger Börsenhalle überlassen, ob sie auf letztere Aufgabe, welche die ganze Frage in das Gebiet der Armenpflege versetzt, einaehen will. Es dürste ihr,edenfalls nicht schwer fallen, nachzuweisen, daß die Erhöhung der Löhne auf Kosten der Consumenten wenigstens keine ge rechte Bertheilung der Armcnsteuer implicirte, und daß die Mittel, die nur auf ein „vor der Hand" berechnet sind, in der Regel mehr schaden al« nützen. Uns scheinen die Vertheidiger der Schutzzölle, welche es aus Interesse für die Arbeiter sind, zwar die achtbarsten, aber in großer Täu schung befangen und dabei in ziemlichem Widerspruche mit den anderwei tigen Schutzzollfreunden. Schutzzölle werden kaum „vor der Hand" den Arbeitern etwas Helsen, da sie, die Nachfrage und Consumtion nicht ver mehren, sondern vermindern! Während sie ferner auf der einen Seite al- lerdings einer einzelnen Producentcnklasse durch ein Bannrccht einen gewissen Absatz sichern mögen, den sich diese durch gute und billige Arbeit selbst sichern sollte, belasten sie andere Seiten des Volkslebens und legen schon durch die Verkünstlichung und Beengung der Bewegung neue Keime der Armuth.' Und wenn es ihnen auch gelingt, ihre Schooskinder etwas in ine Höhe zu treiben und denselben eine größere Nachfrage zu schaffen, so wird das doch den Arbeitern nur dann zu statten kommen, wenn de- . Deutsche Allgemeine Zeitung. WM! . «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Nev-rbli». DeietLÄNstN-. * Aue Dbersachsen. Die Schutzzölle und die Theuerung. »Leipzig. Hofrath v. d. Pfordten. — Landtag in Darmstadt- »»Aus Schtestvia-Holstein- Der VerfaffungsaNtrag. Die kieler Schrift. — Die schletwigsche Ständeversammlung. — Gefährliche Fahnen in Apenrade- — Hr. Laurent in'turemburg. -s Frankfurt a. M. Gustav-Adolf-Verein. *»* Berlin. Die Marburger Lichtfreunde. <» Bertin. Der Handwerrerverein. Armenwesen. Gesangbuch. Criminalverfahren. — > Leichenbegängniß des Prinzen Henrich. — Die Stadtverordneten von Borsten. -- Iv-Fesreich. Der Erzherzog-Palatin. — Explosion in Eger. Die Lage der Dmge. Das britische Geschwader. Oberst Wylde. Instruction Sir W. Parker's. Die Werbungen. Der Aufstand. Oporto in Bloxkadezustand. Die Miguelisten. Die Königin. Der Herzog v. Pal- mella. »Lissabon. Die Kaiserin von Brasilien. Blockade von Oporto. Da« nationale Bataillon. BHaMieq. Die Cortes. Die Amnestie. Truppen an der portugiesischen Grenze. DaS Denkmal zu Bailen. Hofanckdote. Geldunterstützung der portugiesischen Regierung. Die deutschen Mächte. Hr. Cobden. G*»Gb*ttannien. Die Times über die französische Politik und den Bruch des herzlichen Einverständnisses. Bestätigung des neuen Lordmayors. Berichtigung wegen der Seerüstungen. Die Dampfschiffe Pottinger und Cyclops. Die Getreideberichte in Irland Arbeiterversammlung in Lime rick. Das niederländische Geschwader in Malta. Prinz Oskar von Schwe- bitr^in Gibraltar. Der britische Consul in Bayonne. Fsankrotch. Die Zeitungen. Der britische Consul in Bayonne. Ordens verleihungen. Silvio Pellico. Abd-el-Kader. Mitgliederder Deputirtcnkam- mer°M Algerien. Das Geschwader von den Antillen. >-Paris- Der Kö nig der Belgier. »»Paris- Hr. Bervillc und die Arbeiter. Weigien. Ministerielle Erlasse. «Schweiz. Rüstungen in Uri. Der große Rath in Bern. Vcrfassungsrath in Basel. AtNtte«. Nom. Eisenbahn. Die politischen Gefangenen. Nutzland und M-len. »Petersburg. Die Stadtcommunen. Mord. Flüchtende Juden. Handel und AubuErie. »Berlin. Die neue Bankvcrfassung. »Han nover. Eisenbahnanleihe. 7— Deutsches Consulat in Äanton. — Die Friedrich-WilhelmS-Nordbahn. — Verkehr deutscher Eisenbahnen. — . Fruchtpresse. ^Leipzig. Lcl. — Wafferstand der Elbe. — Berlin. Arnktzndigungen. die brrathenden Ständeverfammlungen nur als Werkzeug für die Danist- rungsplane der Dänen dienen; denn die Stände der Herzogthümer kön nen so vielen Rath erlheilen und so viele Anträge machen als sie nur wollen, in Kopenhagen nimmt man hiervon keine Notiz, sondern thut nur Das, worauf die dänischen Stände antragcn, und thut es, ohne sich durch den Widerspruch der deutschen Stände abhalten zu lassen. Die Dänen üben einen größern Einfluß auf die Verhältnisse der deut schen Lande als deren eigne Stände, und es ist daher an her Zeit, daß diesem Unwesen Abhülfe geleistet werde. Nur eine Verfassung mit stän dischem Veto, mit dem Rechte, daß keine gesetzliche Maßregel ohne Zustimmung der Stände in Kraft treten könne, ist hierzu im Stande, und aus dieser Ursache sind in diesem Punkte Alle vollkommen einig. Die Ritterschaft, die Geistlichkeit, der Gelehrten - wie der Bürger - und Bauern- Stand, alle ohne Ausnahme erblicken in einer solchen Verfassung das einzige Mittel zur Aufrechthaltung der Landesrechte und der Verbindung mit Deutschland. Denn schon seit lunger Zeit arbeiten die Dänen daran, Schleswig durch eine Verfassung mit Dänemark zu verbinden, und man kann nicht wissen, was die nächste Zukunft in dieser Beziehung bringt. In der letzten roeskildcr Ständevcrsammlung trug der Advocat Lehmann auf eine gemeinsame Verfassung für Dänemark und Schleswig an, wel cher Antrag freilich verworfen wurde, aber dies doch nur Mit der geringen Majorität von acht Stimmen. In der Viborger Ständeversammlung wird derselbe Antrag gestellt werden (Nr. 3l2), und, wie man glaubt, mit großer Majorität durchgehen. Es war daher gleichsam eine Nothwendigkeit und zugleich eine Pflicht für die schleswigsche Ständeversammlung, sich in fieser Beziehung bestimmt und deutlich auszusprechen, und sie hat es mit einer solchen Entschiedenheit gcthan, daß die Dänen daraus abnehmen "önnen, durch keine Constitution irgend einer Atzt- werde es ibnen ge- ingen, Schleswig von Holstein und Deutschland zu trennen. Die deut- che Gesinnung Schleswigs hat sich durch jene Abstimmung deutlich be urkundet, und Deutschland wird daher nicht ohne Theilnahme die Nach richt von derselben vernommen haben. die Arbeitslöhne immer wieder von Zeit zu Zeit auf jenes Minimum herabdrücken, das nur eben den Hungertod abwehrt. Will man dann immer neue und höhere Schutzzölle? Das wird eine Schraube ohne Ende. Und die anderweiten Vertheidiger der Schutzzölle haben uns ja immer gesagt: sie wollten sic nur aus eine kleine Weile; unter ihrem Schutze werde die „Industrie", wie sie das Spindelinteresse nennen, schon bald zum Selbststehen erstarken; die innere Concurrenz der Unternehmer werde die Preise schon herunterdrücken rc. Wird sie das thun können, ohne daß auch die Löhne stürzen? Fabriken erkünsteln und auf Monopol und Bannrecht stützen heißt Proletarier erzeugen und Pauperismus mehren. * Leipzig, 8. Nov. Dem Hofrath v. d. Pfordten, Rector unse rer Universität, wurde in diesen Tagen eine kostbare Tabatiere im Nämen und Auftrage des Kronprinzen von Baiern übergeben. — Der Großherzog vonHeffen hat unter den ihm von der,Il. Kammer der Stände zum ersten Präsidenten verfassungsmäßig vorgeschlagenen drei Candidaten den Oberappcllations - und Cassationsgerichisrath Abg. Hesse hierzu ernannt. **Aus Schleswig-Holstein, I.Rov. Die große, fast gänzliche Einigkeit, mit welcher der Antrag des Herzogs von Augustenburg in Be treff der Verfassung (Nr. 303) angenommen wurde, ist ein deutlicher Beweis, daß gcüenwärtiq Alle hier im Land überzeugt sind: nur durch eine für beide Herzogthümer gemeinsame Verfassung mit beschließenden Ständen oder, wie man eigentlich sagen sollte, Mit einem ständischen Vetorechte, lasse sich die Selbständigkeit Schleswigs und dessen Verbin dung mit Holstein aufrecht erhalten. Ohne eine solche Verfassung unter liegt Schleswig den dänischen Jntrigucn >znd den Danisirungsmaßregeln der Regierung. Wie sehr die Ansicht von der Nothwendigkeit einer Ver fassung für beide deutsche Herzogthümer allgemein geworden ist, zeigen die vielen Adressen und Petitionen, die über diesen Gegenstand bei der Ständcoersammlung nicht nur aus Schleswig, sondern auch aus Holstein eingereicht wurden. Wenn ich nicht irre, beträgt deren Zahl 108. Fast in allen diesen Adressen und Petitionen sind die drei Fundamentalfähe des schleswig-holsteinischen Staalsrechts ausgesprochen: I) di?HerzogthüMer Schleswig und Holstein sind selbständige Staaten; 2s der Mannsstamm herrscht in den Herzogchümern; 3) die Herzogtümer Schleswig und Hol stein sind fest mit einander verbundene Staaten. In den meisten ist die ren Angebot nicht zunimmt. Das nimmt aber mit steigenden Löhnen DieSchrift der neun Professoren an der kielerUniversität wider ganz bestimmt zu und drückt diese ganz unfehlbar wieder herunter. So das bekannte dänische Commissionsbedcnken macht viel Aufsehen. Durch lange es Arbestsgattungcn gibt, welche zahlreiche Menschenrassen, die diese Schrift wird jenes Bedenken völlig vernichtet. Da der Offene Brief nichts wesentlich mehr zur Arbeit mitbringen als die jedem Menschen auf dieses Bedenken sich gründete, so ist derselbe ebenfalls moralisch ver- angeborene Arbeitskraft, beschäftigen, werden auch immer mehr solche nichtet. Womit die Verfasser jenes Bedenkens sich nun noch rechtfertigen Menschen aufwachsen oder sich zu solchen Arbeiten drängen, wo sie dann wollen, mag Gott wissen.