Die Dresdner Philharmoniker sind nicht nur für Deutschland, sondern für die ganze Welt ein Begriff geworden, der aus dem Musikleben nicht mehr hinwegzudenken ist. Die Schlag fertigkeit, das virtuose Können und die Musi zierfreudigkeit dieses hervorragenden Klang körpers, der heute als das repräsentativste Staatsorchester Sachsens eine große kultur politische Aufgabe zu erfüllen hat, wurde von bedeutenden Dirigenten Europas begeistert ge rühmt. Durch ihr Gastspiel in Chemnitz legt sie wiederum ein Bekenntnis ab zur großen Musik und zur vollendeten Leistung. Die große heroisch-romantische Oper „Eury- anthe" von Carl Maria von Weber, die 1823 in Wien uraufgeführt wurde, half den schon begründeten Ruf Webers noch vertiefen. We ber hat sich in diesem Werke um eine Ton sprache bemüht, die an der Sprache seines großen Zeitgenossen Beethoven geschult ist. Die Ouvertüre ist klar und übersichtlich in der Sonatenform aufgebaut. Nach einleiten den, markanten Takten wird das erste Thema von dem gesamten Bläserchor übernommen. Ihm als Gegensatz steht das von den Strei chern getragene zweite Thema in seiner lyrig sehen Haltung gegenüber. Aus diesem Kon trast entwickelt Weber mit großer Kunst einen Durchführungsstil, in dem die Triolen des Anfangs und ein aus dem ersten Thema ent wickelter punktierter Rhythmus eine wichtige Rolle für den Aufbau des Werkes spielen. Eine sehr zarte Episode von gedämpften Streichern schiebt sich ein, um darauf einer stürmischen Entwicklung und einem feurigen Ablauf zu