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Montag ttipslg. DI? S'Nung »rlchcm^ iägllch Adcndü. 3-« d?ucy>n -.urch «II? PolUml,s I»- un» Auslansci. Nr. 285. 12 October 184« Pceiü für das Biertel- ia'.,r 2 Tblr. — Insirlionsgebukr für den Nium einer Zeile^ 2Ngr. Deutsche Allgemeine Zeitung « Wahrheit^ u«,d Neckt, Freiheit und Gesetz!» Ueberblick. tveutschland. ° LommaHsch. Ärztliche Berichtigung. -«-Hannover. .Päpstliche Begnadigungen. — Gehcimrath Dahmen. — vr. Fricke. — Dänische Intentionen. — Die Entstehung des Offenen Briefs. chÄltcn bura. Hr. v. Lindenau. — Deutsch-Katholiken in Meisenheim. — Die deutsche Presse. PneuGen. **Aerlin. Der BundcstagSbcschluß gegenüber den dänischen Ansprüchen. *Äöln. Gcmcindewahlen. — Bürgerwache in Ärekrld.— Laktlosigkeit. Oesterreich. Aufrührische Schriften. «Manien. Der Senat. Die Vermählungen. Die Mitgift der Infantin. Die Aussichten der Karlisten. DaS britische Geschwader. OroGbritannien. Der Hof. Die Verhältnisse zum Pendschab. Die landwirthschastlichen Vereine. Der Great Britain. Die Montpensier'sche Heirath. LruppensenduNg. Die Zeitungen. Hr. de Lamartine und die spanische Heirath. - Die Reise des Herzogs von Montpensier. Lord Normanby und Hr. Gui- zot. Capitain Lavaud. ** Paris- Hr. de Lamartine über die spanischen Heirathen. Schweiz. Arbeiterbeschäftigung. Verbote/ Ftrakau. England und Krakau. Tscherkessien. Erfolge der Bergbewohner. Mtejit». Die Blockade. Santa Anna. --La Plata Ettaaten. Aussicht auf Frieden. Hr. Hood. OMffenschast und «Kunst. *2ena. Versammlung deutscher Philologen. "Leipzig. ExplodirendeBaumwolle. *Leipsig. „Green'S 158.Luftfahrt". * Hoyerswerda. Wendisches GesangSftst. Handel und Industrie. Fruchtpreise. * Leipzig. Mcßbericht. * Leip zig. Oel. Krestau- Wolle. — Wafferstand der Elbe. — Berlin. Ankündigungen. Deutschland. ° Lommatssch, s. Oct. In einem Artikel dieser Zeitung in Nr. 263 wird über den Gesundheitszustand der Umgegend unserer Stadt berichtet und dabei eines Falles erwähnt, „wo in dem Dorfe Görne, und zwar in Einem und demselben Gute, seit kurzem fünf Personen amNervcnfie- Her verstorben": eine Erscheinung, die allerdings auffällig, aber doch nicht so gar selten ist. „Indem ein hiesiger Arzt — so heißt es weiter in je nem Berichte — darin einen t^pkus dollieosu», das Lazarcthficber, erken nen will, suchen Andere den Grund theils in dem schlechte» Nöhrwafscr, was in jenem Gute vorgefunden worden, theils in den vorjährigen Ueber- schwemmungen der Elbe." Dieser Artikel ist nun auch in die Mannhei mer Abendzeitung übergeaangcn, und in der neuesten Nummer eines vicl- gelcsenen Wochenblattes frag« Jemand sehr naiv: „nach welches hiesigen ÄrzteS Ansicht denn jenes Nervcnfleber, das fünf Personen aus einem Gute hinweggerafft, t^pku» boltioosu» oder Lazarethfieber zu benennen sei". Und allerdings muß sich Jeder wundern, wie ein Arzt die seit mehr als einem Deccnnium in Europa vorkommenden typhösen Fieber so sehr verkennen und sie für einen Kricqstvphus mitten im Frieden halten könne. Zur Verständigung diene nun hiermit, daß der Verfasser jenes Artikels oin Nichtarzt ist, von dem es allerdings Wunder nehmen muß, daß er Hei seiner tüchtigen Bildung und bei seinem sonst so achtungSwerthcn Cha rakter so leichthin einen Ausdruck gebraucht hat, der allerdings geeignet ist, einen Schatten zu werfen auf die Fähigkeit der hiesigen Äerzte, ein typhöses Fieber, wie dasselbe schon jeder Arzt Gelegenheit gehabt hat zu beobachten, von einem Kriegstyphus oder Lazarethficber zu unterscheiden. Und wenn ein hiesiger Arzt Men Ausdruck wirklich und im strengen Sinne Her Wissenschaft gebraucht hat, so war es wol Pflicht des Verfassers, den Namen desselben auch seinem Berichte beizufügen, auö Gründen, welche hier weiter zu entwickeln nicht der Ort ist. Indem ich Sie ersuche, dieser Berichtigung Ihre Spalten zu öffnen, hoffe ich, daß auch die Rcdactioncn jener Blätter, welche beregtcn Ar tikel auö Ihrer Zeitung wiedergcgcben, ein Gleiches thun werden. vr. moä. H. Billig. -«-Hannover, 8. Oct. Unser Staat ist wol in Deutschland der erste, welcher die ersten Segnungen des neuen Papstes empfängt, und er wird -deshalb gewiß an der Donau, der Isar und dem Rheine rcsp. der Mo sel sehr beneidet werden. Bekanntlich Hal unsere Regierung die hanno verschen katholischen studirenden Theologen aus dem jesuitischen Collegia Mrwnnioo zu Rom abgerufcn, theils weil sie dieselben von den Feinden des kirchlichen Friedens und der religiösen Toleranz nicht zu Fein den eines fast ganz protestantischen Staats erziehen lassen will, theils weil Deutschland unstreitig mehr Hülfömittel für geistige Bildung dar- bietct als Rom. Die bezüglichen Studirenden sind auch dem Befehle des Königs gefolgt und haben die heilige Stadt verlassen, freilich nachdem sie dort absolvirt und die heil. Weihe erhalten haben. Daß der neue Papst nun an diesen guten Deutschen und an ihrer Bestimmung großen Antheil nahm, ging daraus hervor, daß er ihnen eine Audienz erthcilte und sich dabei mit ihnen in seiner bekannten leutseligen Weise unterhielt. Dies wird Jedermann erwartet haben; unerwarteter dagegen dürfte cs Jenen, welche den politisch liberalen Papst auch für kirchlich liberal und aufgeklärt hallen, sein, zu vernehmen, mit welchen römisch-geistlichen Seg nungen er die beregtcn hannoverschen jungen Priester beschenkt und ent lassen hat. Er gab ihnen nämlich zwei römisch sehr bedeutsame Geschenke mit. Erstlich ertheilte cr ihnen die Befugniß, Rosenkränze in „päpst licher Vollmacht" (auetoritste pspsli) zu weihen. Dann verhieß er Allen, welche ihrer ersten Messe im Hannoverschen beiwohnen würden, vollkom menen päpstlichen Ablaß. Leider ist letztere Wohlthat im übrigen Deutsch land zu spät bekannt geworden, und man sagt, daß dies besonders einige Rcdactcurs und Zeitungsschreiber am Rhein und an der Mosel sehr be dauert Haden, weil sie auf solche Weise durch eine Reise nach dem Han noverschen, z. B. nach Hildesheim, sicherer, weil auf ausdrückliche aller höchste päpstliche unmittelbare Autorität hin, Vergebung ihrer Sünden erlangt hätten, als bei der Rock - resp. HciligthumSfahrt nach Trier und Aachen. Daß sie ex post und per Post sich wenigstens einen von den hannoverschen jungen Priestern auetoritste papsli geweihten Rosenkranz verschaffen werden, unterliegt übrigens keinem Zweifel. — Der badische Gehcimrath Dahmen hat seine Stelle als Abgeord neter für Taubcrbischofshcim niedcrgelegt. (M. M.) — Aus Freiburg im Breisgau wird der Kölnischen Zeitung geschrie ben: „vr. Frick, Redacteur des Schwarzwälders, eines hier erscheinen den, anderwärts wenig bekannten Oppositionöblättchens, hat seit einigen Tagen Hausarrest. Er ist. der Gotteslästerung angeklagt und zwar auf Betreiben des Domcapitels, welches eine energische Beschwerde gegen ihn eingegeben hat. Frick beabsichtigte schon längere Zeit, Abgeordneter zu werden, bewarb sich deshalb emsig um die Fürsprache Wclcker'S und erhielt auch bei den letzten Wahlen einige Stimmen in GottenheiM-gm Kaiscrstuhl. Daselbst ließ cr sich sträfliche Ausdrücke in Bezug aus,Ne Gottheit sowie auf die h. Maria zu Schulden kommen, welche der Gegen partei Hinterbiacht wurden. Ein Müller und ein Schullehrer, die in gln- chcr Weise betheiligt scheinen, sind ebenfalls in Untersuchung." — Dem Nürnberger Correspondenten wird auö Nor-deutschland vom 7. Oct. geschrieben: „Das dänische Cabinet ist mehr als je ent schlossen, seine Plane in Bezug auf die Herzoqthümer durchzusetzcn; und die Mitthcilungcn, welche von veränderten Gesinnungen des Königs-Her zogs sprechen, erscheinen als nicht begründet. Mit nur zu cvnsequentcr Haltung wird Vieles vorbereitet, um, wenn der rechte Zeitpunkt gekom men, den dänischen Gedanken durchzuführen; und Kundige werden sich nicht darüber täuschen, daß die befremdlichen Reorganisationsmaßregeln in den Herzogthümcrn praktisch auf die Erreichung des bekannten Zwecks hinarbeiten. Bereits vor geraumer Zeit ist uns die Mitteilung aus je denfalls bcachtcnswcrther Quelle zugcgangcn, daß Dänemark im Mai oder, Juni d. I. mit einer großen auswärtigen Macht in Form eines Tractats Vereinbarungen getroffen, welche, falls gewisse Eventualitäten cintreffen, jener Macht die Verbindlichkeit auflegen, mit aewaffnetcr Hand die Untheilbarkeit der dänischen Monarchie zu schützen. Wir hatten An stand genommen, die wichtige Mittheilung zu publiciren, ehe fie von an derer Seite bestätigt wurde; wir publiciren sie jetzt, damit ihr, falls sie unbegründet ist, von kompetenter Seite und in klarer Darlegung wider sprochen werde." — lieber die Entstehung des Offenen Briefes wird derWeser-Zei- tvng von der Ostsee unterm 4. Oct. geschrieben: „In Betreff der im Offenen Briefe erwähnten Commission zur Untersuchung der schleswig- holsteinischen Erbfolge kann ich Ihnen einiges Verbürgtes mittheilen. Die- elbe bestand aus den StaatSministcrn Oersted und Reventlow-Criminil aus einer Familie, die zu der hiesigen Reventlow'schcn Familie nicht ge hört), dem Bundcstagögcsandtcn Frhrn. v. Pechlin, dem Gnadensecretair Adeler, persönlichem Freunde des Königs, endlich dem Director im Mi nisterium des Auswärtigen Dankwart. Als Secretair war ihr der Ba ron Bülow beiaegeben, bekannt durch seine angeblich nicht diplomatische Mission nach London. Es fand eine fortwährende Communication zwi schen dem Cabinet, in welchem sich der bekannte ttr. Ostwald mit dersel ben Frage beschäftigte, und der Commission statt. Die ersten Anfänge der Commission führten zu einem andern Resultat als dem spätem, in dem namentlich die drei deutschen Mitglieder abweichender Meinung waren und wie cs heißt der Staatsministcr Oersted schwankte und, auf ein an deres Verständniß des Königsgesehcs gestützt, auf einem andern Wege denselben Zweck erreichen wollte. Auch fanden die aus dem Cabinet kom menden Vorstellungen anfangs wenn auch nur persönliche Remonstratio nen, namentlich von Seiten des Frhrn. v. Pechlin. Nachdem indessen von