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WM Dentsche AUgtmeme Zeitung. WM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» «eberblick. Deutschland, oteipjig- Die Buchdruckerinnung, f Hannover. Dar jüdische Seminar. Die Deutsch - Katholiken. Karlsruhe. Landtag. — Entflohener Duellant. — Der Herzog von Braunschweig. Wiesba den. Der LejaSverein. MreuHen. *s-*Kerlin. Die Gcncralsynode. "Arcslau. Die Rab binerversammlung. * Köln. Die Heiligthümcr in Aachen. Auswanderer. Defkeercich. Das Franzensmonumcnt. Spanien. Die Absolutisten und die Wahlen. Vrotzbritannien Parlament. Der Hof. Die Wahlen. Banket der Protectionistcn. Die Repeal und der Repealverein. Das Ministerium Russell. Frankreich. Das Unglück auf der Nordbahn. Laufe der Prinzessin non Sachsen-Koburg. Der Herzog von Aumale. Hr. Guizot. Freigelassene Sklaven, v Paris. Die Auflösung der Kammer und die Wahlen; Ge neral Narvaez. Türkei. Konstantinopel. Hamid-Bey. Aegyptischcs Dampfschiff. Feuers brunst in Skutari. Erdbeben in Smyrna. Nersonalnachrichten. Handel und Industrie. ^Hannover. Eisenbahn. Leinenhandel. Luch markt. Aus Kaiern. Die Hypothekenbank. ^Verkehr der deutschen Eisenbahnen im Mai 1846. * Leipzig. Börsenbericht. — Berlin. Ankündigungen. Deutschland. 0Leipzig, 15. Jul. Der Vorstand der hiesigen Buchdrucker innung veröffentlicht folgende „Bekanntmachung. In der am 26. Mai d. I. abgehaltenen Sitzung der ll. hohen Kammer bcvorwortcte der Abg. Joseph ein Gesuch der Buchdruckcrgehülfen zu Leipzig und wies bei dieser Gelegenheit auf den angeblich ganz trostlosen Zustand derselben und nament lich darauf hin, «daß bei ihnen (denGehülfcn) von einer gegen unverschul detes Unglück und Alter gesicherten Zukunft nicht die Rede ist». Der unter zeichnete JnnungSvorstand hielt es für seine Pflicht, der hohen Kammer über diesen Gegenstand die nöthige Aufklärung zu geben, hoffend, daß durch diese Aufklärung Seiten des Directoriums der hohen Kammer an derselben Stelle die Ehre einer Corporation wieder hcrgestellt werde, wo dieselbe so unge rechter Weise verunglimpft worden. Das Direktorium der hohen Kammer hat aber diese Widerlegung nicht für geeignet gehalten, und wir sehen uns daher veranlaßt, nachstehenden Auszug der Ausgaben aller bei unserer In nung bestehenden Kassen zu veröffentlichen, welche zur Unterstützung kranker, arbeitsunfähiger Gehülfen und Witwen re. im letzten Rechnungsjahre ver wendet wurden, woraus am deutlichsten hervorgehen wird, inwieweit sich obiger Borwurf des Herrn Abgeordneten auf Wahrheit begründet. Vom 3. März 1845 bis zum 31. März 1846 wurden aus den JnnungS- und an dern bei der Buchdruckergesellschaft seit langen Jahren bestehenden Unter- stützungSkassen an die Gehülfen, Invaliden und Witwen ic. verausgabt: I) an Krankengeld 1783 Lhlr. 27 Ngr. 5 Pf.; 2) an 33 Arbeitsunfähige (Invaliden) 2351 Lhlr. 10 Ngr.; 3) an 72 Witwen 926 Lhlr. 5 Ngr.; 4) an Durchreisende 219 Lhlr. 10 Ngr.; 5) an kleinen Unterstützungen 60 Lhlr.; 6) an Begräbnißgeldern 226 Lhlr. 25 Ngr.; in Summa 556? Lhlr. 17 Ngr. 5 Pf." s Hannover, 11. Jul. Das Ministerium des Innern hat zu dem hier zu errichtenden jüdischen Lehrerseminar 800 Lhlr. bcigetragen. Die freiwilligen Spenden haben guten Fortgang. — Heute hält der deutsch-katholische Pfarrer Wittig aus Halberstadt den Sonntagsgot- tesdienst in Hildesheim. Karlsruhe, ll. Jul. Die heutige Sitzung der II. Kammer wurde von dem Präsidenten mit der Anzeige eröffnet, Laß die I. Kam mer bei der Prüfung der Rechnungsnachweisunqcn von 1843 und 1844 vielen Beschlüssen der zweiten Kammer nicht bcigetreten sei. NachUebcr- gabe mehrer neu eingekommcnen Petitionen erhielt der Abg. Kapp das Wort, um sich neuerdings über Ccnsurstrichc, die in seiner gestrigen In terpellation vorgenommen worden, zu beschweren. Er meinte, wenn die Eensur im Jahre 365 Mal streiche, so wäre es nicht billig, daß nur einen Tag Gericht über sie gehalten werde. DcrMinisterialpräsident Nebenius bemerkte, daß er in den Reden des Abgeordneten auch die Mäßigung nicht zu finden vermöge, welche derselbe von sich rühme, und welche ein Strei chen überflüssig mache. Da der Abg. Kapp in seiner hierauf erfolgten Erwiderung sich eines ungeeigneten Ausdrucks in Beziehung auf den Censur- strich in seiner gestrigen Interpellation bediente, so sah sich der Ministe- rialrath Nebeniüs veranlaßt, denselben als unparlamentarisch mit Entschie denheit zurückzuweiscn. Die Berathung über das Budget des Ministeriums des Innern rückte heute ziemlich weit vor, und die Kammer wäre noch weiter gekommen, wenn nicht der Abg. Buß den Antrag bei Tit. VIII. Bezirksjustiz und Polizei — daß die Aushülfe für Beamte, welche sich auf dem Landtage befinden, nicht aus der Staatskasse bezahlt werden möchte — bekämpft und dadurch eine längere Discussion veranlaßt hätte. Am Schlüsse der Sitzung fragte der Abg. Schaaff nach den Hindernissen, welche die Eröffnung des Betriebs der Main - Ncckarbahn noch immer verzögern. Der Abg. Fauth erwähnte des Gerüchts, daß Hessen das nöthige Betricbsmaterial und das erfoderliche Personal noch nicht besitze, während doch Zeit genug gewesen sei, Alles in Ordnung zu bringen. Aus den Aeußerungcn des Geheimraths Nebeniüs und des Ministerialraths Vogelmann war weder eine Bestätigung noch eine Widerlegung dieses Gerüchts, sondern nur so viel zu entnehmen, daß die Eröffnung von den Verhandlungen dreier Staaten abhänqe, und daß die Hindernisse nicht von badischer Seite kom men. (Wie wir jetzt vernehmen, sollen die regelmäßigen Fahrten —we nigstens zwischen Frankfurt, Darmstadt und Heppenheim — binnen weni gen Tagen eröffnet werden.) (Bad. Bl.) — Dem Mannheimer Journal vom 12. Jul. zufolge hat sich in der vorherigen Nacht der Literat von Mannheim entfernt, welcher das Duell mit einem dortigen Offizier gehabt hatte. (Nr. 195.) Er war im Gasthofe zum Pfälzer Hofe bewacht gewesen, wußte aber nichtsdesto weniger zu entkommen. — Der Herzog von Braunschweig ist am 9. Jul. Abends von seiner Reise nach Italien in Braunschweig wieder cingetroffen. Aikstmden, 10. Jul. Gestern fand hier eine Generalversamm lung des Tejasvereins statt. Anwesend dabei war Hr. Altstädter, einer von jenen „Zehn", die mit dem belgischen Schiffe Dyl vor einigen Tagen aus TcjaS zurückgekommen sind. Derselbe bestätigte ausführlich Alles, was man schon thcilwcise über die gegen den Verein unternomme nen Manoeuvrcs in Erfahrung gebracht hatte. Die nordamerikanischen Güterspeculantcn fürchten, der Verein möchte ihrem Handwerk Eintrag thuu, und sprengen deshalb über ihn die schamlosesten Lügen aus. Die Nachricht von der Ermordung vieler Auswanderer durch di« Indianer ist schon von allen Blättern widerrufen; es ist also nicht nöthig, hierüber ein Wort zu verlieren. Dagegen lasen wir einen Artikel aus Antwerpen vom 2. Jul. (Nr. 190), der aussieht, als wäre er von einem der zehn Gefährten des Hrn. Altstädter geschrieben, und der den Zustand der Ko lonie mit den schwärzesten Farven ausmalt. Welche Beweggründe der Schreiber des Artikels hierzu haben konnte, mag dahingestellt sein; jeden falls geht aus den Berichten Altstädter's sowie der andern Tcjancr, die mit dem Schiffe Dyl angckommen sind, hervor, daß der fragliche Artikel arge Nebertreibungen enthält. Der Thatbestand ist folgender: Der Stell vertreter des Vereins, Hr. Meusebach, hatte mit einem in Tejas ansässigen Kaufmanne Namens Kläner einen Vertrag abgeschlossen, wonach Letzterer die ankommenden Auswanderer weiter zu schaffen und bis zu deren Jnstalli- runa an ihrem definitiven Wohnplatze zu vcrproviantiren hat. Hr. Kläner wußte nun die Sache so einzurichten, daß die Auswanderer (oder viel mehr ein Theil derselben, denn nur davon handelt es sich) möglichst lange in der Schwebe herumgezogen wurden, um den Nutzen seines Vertrags gehörige Zeit hindurch zu genießen. Als nun die Auswanderer, hierüber mit Recht empört, weiter geschafft zu werden verlangten, gab der Herr ihnen zur Antwort, eS seien keine Transportmittel da. Die Leute woll ten nun auf eigne Rechnung in ihre neue Heimat ziehen. Auch hiergegen fand derselbe Mittel. Er gab ihnen den Rest des vor der Ueberfahrt eingezahlten Geldes nicht heraus, mit der Ausrede, cs sei nicht da, bot ihnen aber dafür Bezahlung in Waaren an —ein neues Trucksystem! Daß von all diesen Schändlichkeiten der Vertreter des Vereins und gar die in Europa befindlichen Leiter desselben nichts wußten, versteht sich doch wol von selbst, und ebenso, daß, als sic die erste Kunde davon erhielten, le energisch eingriffen. Schon vor mehren Wochen auf die erste Nach- ickt aus Galveston, daß Mißstände vorhanden seien, gingen von Wies- >aoen 50,000 Fl. ab, und in der gestrigen Generalversammlung wurden abermals 250,000 Fl. nach Tejas angewiesen, um augenblicklich dort Al es wieder in Ordnung zu bringen. Für diese Summen hat der Herzog von Nassau aus eignem Antriebe die Gewähr übernommen, weil sie im Augenblicke nicht in der Vcreinskasse vorräthig lagen, und Graf Castel reiste alsbald nach Frankfurt, sodaß das Geld noch heute durch Rothschild abgeschickt wird. (K. Ztg.) Mr e uH en. Berlin, 13. Jul. Mit der heutigen Sitzung der Gcncral- ynodc ist wieder ein Gegenstand erledigt worden, der, obwol an sich >on untergeordneter Wichtigkeit, ihr doch durch die zum Theil sehr aus- ührlichcn Verhandlungen der Provinzialsynodcn darüber zur unabweisba ren Aufgabe geworden war, nämlich die Emeritirunq der Geistli chen und die, bei häufigerer Durchführung derselben im Interesse Ler