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Nr. 175» 24. Junius 18 t« Mittwoch Preis für das Viertes« lahr 2 Ti>lr. — Jnserlionsgebuhr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. Deutsche Uttgemeine Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Zur Nachricht. <1uf das am I. Juli 1846 beginnende neue vierteljährliche Abonnement der Deutschen Allgemeinen Zeitung werden bei allen Postämter» und Zcitungsexpcditionen des In- und Auslandes Bestellungen angenommen. Der Preis beträgt in Sachsen vierteljährlich 2 Thlr., in den übrigen Staaten aber wird derselbe nach Maßgabe der Entfernung von Leipzig erhöht. UeberbltS Deutsch»««». »Rus dem Hannoverschen. Gustav-Adolf-Verein. Karls ruhe. Landtag. — Erklärung des Hrn. Hecker. »Kassel- Der Kurprinz- Regent. Hohe Gäste. Die Landgrafen von Philippsthal. Die Zollcon- ferenz. — Springprocession in Echternach. »Lübeck- Eisenbahn. Die Liedertafel. Gemälde. Wreutze«. »Königsberg- Proceßsache. Wahlen. Der Jahrestag von Wa terloo. * Aus dem Hersogthum Sachsen. Die Freiwilligen. -j-Kres- tau- Senior Krause. »Glogau- Die Eisenbahn und die Festung. vAus Preussen. Die Rittcrakademie zu Bedburg. Prüfungsivcsen. Carrieren. Zvestlerreich. Tiroler Freischießen. Großbritannien. Unterhaus. Die Limes über die Getreidebill. Mis- stände der Hochkirche. Soliman-Pascha in Woolwich. Taschendiebe und Telegraphen. Frankreich. Parlament- Die Zeitungen. Die Truppen in Algerien. Gene ral Cavaignac. Herzog von Nemours. Hr. de Lagrcnee; die französische Station in den chinesischen Gewässern. Gerücht von Annäherungen Ruß lands. Hrn. Guizot's Schwägerin stirbt. Blattcrcpidemie in Cette. Zs Paris. Die Geldaristokratie. Belgien. »Krüssel. Der liberale Congreß. Niederlande. Congreß von Landwirthen. Italien. »»Koni- Pasquino. Cardinal Micara. Die Provinzen. Ein Sonett. Das Conclave, — Das Conclavc. — Böses Omen. Schweben und Norwegen. »Stockholm- Industrieausstellung. Nüch- ternheitsvcrcin. Politisches Fest. Die Aernte. Rußland und Polen. »Petersburg. Die Reisen ins Ausland. Türkei, -s Konstantinopel. Der Sultan, vr. Fridwaldski. Wissenschaft und Kunst. »»Leipzig- Theater.— Hr. Loyau de Sacy. — Hr. Eyries. — Monument.— Akademie der Wissenschaften zu Wien. Handel und Industrie. »Frankfurt a. M. Die Brotpreise. »von der Vder. Aerntebcricht. »Leipzig. Börsenbericht. »Leipzig. Gene ralversammlung der Sächsisch-Baicrschcn Eiscnbahncompagnie. — Brigg Airone. — Berlin. Ankündigungen. Deutschland. »Äus dem Hannoverschen» 21. Jun. In der Generalversamm lung unsers Gustav-Adolf-Vereins ist der Pastor Sander in Geis mar zum Abgeordneten für die nächste Hauptversammlung in Berlin er wählt worden. Hr. Sander hat in der Zeit unserer Verfassunaskämpse sich den Ruf eines freisinnigen und entschiedenen Mannes erworben. Der hiesige Verein hat in Gemeinschaft mit dem Hoya-diepholzischen eine Jahrescinnahme von 2000 Thlr. gehabt, wovon die verfügbare Summe für die Protestanten im Lingcnschcn, der Nest für den Ccntralverein in Leipzig bestimmt ist. Gleichfalls in diesen Tagen hat auch der hildes- heimische Gustav-Adolf-Verein seine Jahresversammlung gehalten. Das Ergebniß war in jeder Hinsicht erfreulich, da die Thcilnahme für den Verein abermals zugenommcn hat. Auch dort wurde ein Drittheil der Jahrescinnahme für inländische protestantische Schulen, der Rest für den Ccntralverein bestimmt. Zum Deputirten für die Generalversammlung in Berlin wurde der Consistorialrath vr. Bauer gewählt. Bürgermeister Lüntzell sprach in anregender warmer Rede über die Bedeutung des Ver eins, über dessen Wirksamkeit man einen ausführlichen Bericht drucken zu lassen beschloß. Karlsruhe, 19. Jun. In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten berichtete zunächst der Abg. Straub über die Pe titionen mehrer Bürger und Gemeinden, Beschwerden wegen Wildscha den und Bitten um Ablösung der Jagdgcrechtigkeit betreffend. Die Commission stellte den Antrag: 1) die vorliegenden Petitionen, in soweit gebeten wird, daß die Jagdbezirke in kleinere Bezirke gethcilt wer den möchten, empfehlend an das großherzogl. Staatsministerium zu über weisen, 2) hinsichtlich der Bitten um ein Gesetz über Ablösung der Jagdberechtigungen den Bericht der Pctitionscommission als Motion zu behandeln und zur weitern Berathung in die Abthcilungen zu verweisen, und 3) über die Beschwerden wegen Wildschadenabschätzung zur Tages ordnung überzugehen. In der Discussion, an welcher die Abgg. Dorr, Junghanns u., Welte, Welcker, Knapp, Arnsberger, Peter, Christ, v. Soiron, Bassermann, Hägelin, BlankcnhoLn-Krafft und der Ministe rialdirektor Rettig Theil nahmen, wurden die Nachthcile allgemein aner kannt, welche vor Allem für den Landwirth aus einem allzu großen Wild stande hervorgingen; ebenso wurde nicht bestritten, daß in einzelnen Ge genden, wie namentlich in jener, aus welcher die meisten Petitionen ka men, ein allzu großer Wildstand gehegt werde. Das Hauptübel bestehe aber unzweifelhaft in den zu großen Jagdbezirken. Mehre Redner such ten darzuthun, daß eine Ablösung der Jagdberechtigungen dem Uebel nicht zu steuern vermöge, da dann die Jagd eben von einer Hand in die an dere gehe, und sogar noch größere Nachthcile entstehen könnten, wenn z. B. die Jagdberechtigung von den Gemeinden und dadurch eine freie Pürsch ausacübt würde. Kleinere Jagdbezirke würden dagegen den meisten Beschwerden wol abhelfcn; die R^ierung habe dafür schon Sorge getragen und werde auch fortan ibre Aufmerksamkeit darauf rich ten. Von verschiedener Seite wurde noch auf die Mangelhaftigkeit des Wildschadengcsctzes aufmerksam gemacht und eine Revision desselben als durchaus nolhwcndig bezeichnet. Nicht minder haben einzelne Redner es als einen großen Uebelstand hervorgehoben, daß man in Baden ausländi sche Jagdpächtcr habe, die zum Nachthcile badischer Untcrthanen bedeu tende Jagdbezirke besäßen und einen großen Wildstand begten. Bei der Abstimmung werden die Anträge der Commission angenommen. Eine andere Reihe von Petitionen, um Unterstützung des freiburger Hagel- versicherungsvereins aus, Staatsmitteln, wurde heute berathcn. Der Antrag der Commission ging auf empfehlende Ueberweisung an das Staatö- ministerium. Dem Hagelversicherungsverein soll hiernach eine jährliche Unterstützung von 10,000 Fl. so lange zu Theil werden, bis er durch größere Ausdehnung im Stande sein werde, aus eignen Mitteln zu be stehen. Diesem Antrag entgegen wurde von einer Seite die Tagesord nung beantragt, weil es nicht rathsam sei, Versicherungsanstalten vom Staat ans zu dotiren und zu beaufsichtigen, was auch in Beziehung auf Vereine gegen Wasser- und Feuersgefahr nicht geschehe. Eine andere Meinung hielt für angemessener, die Frage zu erwägen, ob nicht eine Hagelversicherungsanstalt für Baden zu gründen, wobei sich jeder Grund besitzer zu bethciligen und Ersatz des Schadens anzusprechcn habe. Gebe man dem freiburger Verein, der ohnehin kein rechtes Vertrauen besitze und einen großen Theil der Einnahmen für Verwaltungskostcn brauche, eine Summe aus Staatsmitteln, so könne man nicht wissen, ob dieselbe nicht ausschließlich für eine kleine Anzahl wohlhabender Landwirthe ver wendet werde. Die Kammer beschloß, auch die Frage über Einrichtung einer allgemeinen Hagclversicherungsanstalt der Regierung zur Erwägung zu empfehlen. (Bad. Bl.) — Die Karlsruher Zeitung enthält folgende Erklärung: „Auf die durch die HH. Oberst v. Roggenbach und Major v. Porbeck im Auftrage des Hrn. Obersten Hoffmann in Mannheim an mich in loyaler Weise ergangene Einladung nehme ich um so weniger Anstand, als ich dazu unaufgefodert bereit war und nur durch einen bekannten Vorgang in der Kammer es zu thun verhindert wurde, Folgendes zu erklären: I) Die bei Besprechung der Militairexccsse in Mannheim in der Sitzung am 27. Mai (Nr. 152) von mir geäußerte Andeutung der Nothwcndigkeit, die Untersu chung hauptsächlich auf die Ausmittelung der intellektuellen Urheber zu richten, kann nicht in Beziehung auf bestimmte Personen oder Klaffen gedacht, also auch nicht auf das Offiziercorps des vierten Infanterieregiments zu Mann heim bezogen werden. Ob und welche intellektuelle Urheber vorhanden wa ren, wird erst durch die Untersuchung ermittelt werden; daß dieser Theil der Untersuchung schwierig ist, daher besondere Beachtung verdient, dies und nichts Anderes habe ich hcrvorgehoben. 2) Ich habe auf einen Geist der Gewaltthätigkcit und der Insubordination aufmerksam gemacht, welcher nach Vorgängen in verschiedenen Staaten unter dem Militair einzurcißcn drohe. Die Berichte, wonach bei dem Vorfall in Mannheim den Offizieren der Ge horsam verweigert worden wäre, sind nach seitherigen Versicherungen, welche als auf die Untersuchungscrgebnisse gegründet crthcilt wurden, nicht richtig. Die Exccssc, die ich als auf einen Geist der Gewaltthätigkcit und Insubor dination deutend bezeichnete, sind Lhatsachen, welche nach meiner Ansicht nur den Schuldigen allein berühren, und durch deren Erwähnung keinerlei Verdächtigung gegen irgend Dritte beabsichtigt wurde. Durch diese meine Erklärung glaube ich zur Beseitigung bedauerlicher Mißverständnisse als Eh renmann gegenüber einem Ehrcnmannc das Meinige beigctragcn zu haben. Karlsruhe, >0. Juni 1846. Hecker. Da die Kammerverhandlungcn ver öffentlicht sind, so wird auch diese Erklärung veröffentlicht. Mannheim, 10. Jun. 1846. Im Namen der Offiziere der großhcrzogl. vierten Infanterie regiments: Hoffmann, Oberst. Für gleichlautende Abschrift: der Rcgi- mcntsadjutant v. Davans, Oberlieutenant." *Äassel, 20. Jun. In den Kreisen des Hofes war viel von einer Reife die Rede, welche der Kurprinz-Regent, begleitet von seiner Gemahlin, noch vor Ablauf dieses Monats nach einem auswärtigen Bad anzutreten beabsichtige, die sich auch noch weiter und bis nach Wien erstrecken würde. Man hört indessen jetzt, daß jedenfalls vorerst dieser Rciseplan wieder aufgcgcben sei, indem mehre Gegenstände von Wichtigkeit, die auf