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Nr 147 27. Mai 184« -eh lb- 122791 'he, Renten. d ja in et «an» n Buch räthig: angcn- ntes- C. v. Regic- >er ein ertdorf :ra ein I Greiz er in rg in tras- 3- H. m. A. Thie- Advo- Alten- iqen lität !rden? mann lpothe-. a Lei- it Frl. n Han- r.Wil- ning. i Köln bar, wir dem Wer ¬ tz n in i Leip- -Frau DrcS- - sch in Pfcu- llugust ulatur ldmei- au Pa ch in «sinnige t diese»' -at bei iösen, i bür- >kt m« den die anung der Ge- rc. u-be»brick. jveutfchlanb. *Aus Mitteldeutschland. Harleß über die wahre Frei heit. — Äairische ReichSräthe in Sachen des Zollvereins. — Die Protestan ten in Straubing. — teipffg. Das Festmahl. — Hr. v. Mohl. Karls ruhe. Landtag. — Prof. Schreiber. — Hr. Günstc. * Mains. Lurn- fcst. Die barmherzigen Schwestern. Aberglauben. Preußlon. **Vcrlin. Die Propaganden. *ÄUS Schlesien. Verbrechen. — Die Trauungen der Deutsch-Katholiken. — Die Arbeiter im Mün- sterlande. Nesterreich. s Lemberg. Die Bauern. Der Landescommandirende. Dit Eisenbahn. -t-Äus Ungarn. Die nichtunirten Griechen. Das zipser Comitat. Spanien. Französische Remonte. Großbritannien. Parlament. Vier Pairs. Die Verwaltung der mil den Stiftungen. Der Verein zur Beschützung der Urbeivohner. Lruppen- sendung nach Neusüdwales. Frankreich. Die Kammern. Prinz Joinville. Beamtcnliste. Die Anleihe des Fürsten Czartoryiski. Algerien. Der Kaiser von Marokko. i/< Paris- Ibrahim - Pascha. Schweiz. Der große Rath in Zürich. Hr. Ammann. Stutzland und Polen. *Von der russischen Grense. Proßelyten- macherei. — Hr. Czwalina. Perfonalnachrichten. Wissenschaft und 4hun«t. ** Leipzig. Theater: Jffland's „Spieler". ^Jena. Jenaischcr Universitätsalmanach.— Der Kunstvcrein in London. — Das Lheätre frantzaiß. ' Handel und Industrie. *teipsig. Die Cantateversammlung des Bör senverein«. * Leipzig. Börsenbericht. — Französische Eisenbahnen.— Fre quenz der Magdeburg-Leipziger und - Halberstädter Eisenbahn. — Berlin, «nkündigungen. gewissen Gebieten, in geistreiche Formen und feine Manieren kleidet. Aber das Alles ist bereits Abfall von Gott und Zerfall unserer Nationalkraft, und auch Diejenigen, welche bisher noch die offene Lästerung Gottes und Christi scheuen und verabscheuen, sie helfen ohne Willen und Wissen mit, daß es zum Acußcrsten komme, indem sie das Mark ihres Lebens im Dienste der buhlerischen Freiheit, im Götzendienste der Genuß - und Herrsch sucht verprassen und verzehren lassen." Dann rust der begeisterte Redner: „Zurück wir Deutsche zu dem Evan gelia, das wir verlassen haben! zurück zu dem Glauben der Väter, den wir haben ungestraft verhöhnen lassen! zurück zu dem ewigen Grunde der Wahrheit, der nicht heute dieser, morgen jener ist! zurück zu der marki gen Einfalt und dem gewaltigen Ernste der Altvordern, die sich nicht lie ßen mit Redensarten ein Linsengericht für das Recht der Erstgeburt un terschieben! zurück zu der wahren Freiheit, die da beginnt mit der Furcht Gottes, mit der Knechtschaft Gottes, mit der Freiheit in Christo Jesu, die statt Genuß predigt Enthaltung und Versagung, statt Herrschaft Auf opferung im Dienste des Nächsten, statt Aufruhr und Gewaltthat Bot mäßigkeit und Unlerthancntrcue, statt Götzendienst mit dem Mammon und dem sogenannten Glücke dieser Erde die Freiheit der Pilgrime, die nach Erde und Himmel nichts fragen, so sie Gott haben und die Gewißheit seiner Liebe! Die Perle aber dieser Freiheit liegt zu euern Füßen. DaS Bekcnntniß unserer Kirche ist der Wegweiser, das Wort der heiligen Schrift ist der Acker, wo sie vergraben liegt." — Bei den Verhandlungen der bairischen Kammer der Neichs- räthc über die Zoll- und Handels Verhältnisse sagte ein NeichS- rath: „Wenn man den hohen Werth des Zollvereins erkennt, so kann man nur auf das lebhafteste wünschen, daß Alles entfernt gehalten werde, was dessen Fortdauer gefährden könnte. Er ist eine ganz außer ordentliche, fast wunderbare Eroberung über die deutsche Schwerfälligkeit, die zuweilen den Schein des Gcgentheils annimmt, um zu Tadel berech tigt zu sein, gewiß aber einen neuen Versuch gründlich vereiteln würde, wenn cs ihr gelänge, den ersten zu Fall zu bringen. Dies wäre aller dings zu fürchten, wenn die Einfachheit der Grundsätze, worauf der Ver ein gebaut ist, mit Erfolg angegriffen würde. Ein Riß in diese Grund lage würde bald andere und in kurzem den Umsturz nach sich ziehen. Mag noch so Vieles an der gegenwärtigen Einrichtung vermißt oder an ders gewünscht werden, so ist doch kein Zweifel, daß eine unermeßliche Mehrheit der Bcthciligtcn ihren unveränderten Fortbestand begehren würde, wenn sie über die Frage sich zu erklären hätte, ob dieser Fortbestand ei ner neuen, erst noch zu suchenden Verbindung vorzuzichen sei oder nicht. Wünsche, auf Verbesserung gerichtet, sollten daher zwar nicht zurückae- halten, aber mit einer Vorsicht und Mäßigung ausgedrückt werden, die über die Werthschätzung des Bestehenden keinen Zweifel aufkommcn ließe." Ein anderep Rcichsrath bemerkte, auch er glaube, daß der Deutsche Zoll verein seine Fortentwickelung nicht in unfreundlicher Richtung gegen irgend einen auswärtigen Staat, jedoch auch unabhängig von allen fremdartigen Rücksichten handhaben solle, wie es einer großen Nationalität geziemt. Nur auf diese Weise könne unser Wohlergehen während des Friedens immer noch zunehmen und sodann ein wohlhabendes, reiches Deutschland, ein immer mehr gewinnreicher Markt für handeltreibende Nationen^ na mentlich England, werden, sowie andererseits, im Fall eines europäischen Krieges, die natürlichen Allianzen sich dann um so leichter und um so inniger bilden müßten. Nur zwei sich gegenseitig achtende, ganz unab hängige und glückliche Nationen vermöchten sich in Zeiten der Gefahr freu dige und wirksame Hülfe zu leisten. (Bair. Bl.) — In Straubing wurde am 21. Mai der erste vollständige Gottes dienst der protestantischen Gemeinde daselbst in der HauSkapelle des Kaufmanns Rall gehalten. — Leipslg, 26. Mai. Ich muß noch einmal auf daS Festmahl am 21. Mai im Schützenhause zurückkommen und eines Trinkspruchs, dessen ich gestern unverzeihlicherweisc nicht erwähnte, um so mehr speciell gedenken, als er einem Manne galt, dessen Name, bevor ihn noch der Vorsitzende des Festes genannt, bei den ersten auf diese gefeierte Persön lichkeit sich beziehenden Worten sofort achtungsvoll von allen Seiten her im Saale widerhallte. Braun, dem Präsidenten der II. Kammer, un serm gefeierten Braun galt dieser Trinkspruch. Die Festschilderung wäre halb verfehlt, würde diese Spccialität derselben nicht noch eingerciht. — Prof. R. v. Mohl ist in Tübingen zum Stadtrathsmitgliede gewählt worden. Karlsruhe, 22. Mai. Der Aba. Brentano zeigte heute in der II. Kammer aufs neue die in Folge der Auflösung nicht zum Vor träge gekommene Motion auf Unabhängigkeit der Gerichte und der rich terllchen Beamten an. Abg. Rindeschwender wird einen Antrag auf Er leichterung des Weinbaues und des Wcinhandels stellen. Auf die Be gründung der Motion auf Preßfreiheit, welche der Abg. Peter vor- 0-21) Ng- Nord- ör. Re- lrl. Ju- D-utschland. *ÄUS Mitteldeutschland, 24.'Mai. Mit Recht hat Harleß, vielfachen Auffoderungen nachgebend, von seiner Scheu, einzelne Predig ten, „Stücke vom Herzen des Predigers, Theile der ganzen evangelischen Wahrheit", m den Druck zu geben, eine Ausnahme gemacht und mit seiner am Sonntage Jubilate gehaltenen Predigt über die wahre Frei heit dem deutschen Volk ein werlhvolles Lcnzgcschcnk geboten. Kräftige Worte sind das, zum Herzen dringend, treu und offen, des Geistes und christlicher Wahrheit voll. Der Gegenstand mag es rechtfertigen, wenn wir derselben auch in einer politischen Zeitung gedenken. Wir wollen keinen Auszug aus ihrem Gesammtinhalte geben, obwol uns durch alle Theile derselben manche Stellen zur Mittheilung reizen, in denen unge rechte Anklagen gegen das Christenthum abgewehrt und wichtige Mo mente in das rechte Licht gestellt werden, das von der einen und von der andern Seite so oft getrübt wird. So über den Sinn des Satzes, daß wir Fremdlinge sind und Pilgrime auf Erden und nicht hier zu Hause. So über die Enthaltung und Versagung, die der christlichen Freiheit ziemt. So über den Dienst des Nächsten, die ihr Kennzeichen ist. So über die echte Botmäßigkeit des in Christo Freien. So über die Gottes knechtschaft, die da Herrschaft sei über Alles und Freiheit von Allem, was außer Gott ist, ihr Band die Liebe. Wohl aber mag es auch an diesen Ort gehören, was der Redner — allerdings in Einzelnem wol etwas zu streng und vielleicht mehr prophetisch —am Schlüsse über „ein paar Zei chen der Zeit" sagt. „Ich will damit beginnen, sagt er, daß sich eigent lich Niemand bei der Gestalt der Gegenwart wohlfuhlt. Die Wurzel des lebclö suchen zwar* die Verschiedenen an den verschiedensten Orten und chlagen allerlei Heilmittel vor, aber das Uebel bleibt und wird von dem cheinbaren Wohlergehen nicht verdeckt; wie ein ungeduldiger Knabe, der nicht weiß, wo cs ihm fehlt, zuckt und bewegt sich das deutsche Vater land. Genua Uebelstände nun gibt es freilich auch, die nicht blos mit der bittern Wurzel zusammenhängen, von der ich jetzt rede. Aber eine Hauptqüelle unserer Uebel bleibt sie, jene falsche Freiheit, deren eigent liches Motto Genuß und Herrschaft ist. Genuß und Herrschaft, das ist daS Feldgeschrei der sogenannten Freiheit." (Motto und Feldgeschrei nun wol eigentlich nicht; die klingen besser; aber, bewußt oder unbewußt, bei sehr Vielen Triebfedern.) „Und was sind die Früchte?" (Wir würden gesagt haben: was werden die Früchte sein, die sich schon jetzt zum Theil zu zeigen beginnen?) „Schlechte Dienstboten und schlechte Herrschaften, schlechte Unterthanen und schlechte Regierungen, schlechte Kinderzucht und schlechte Kindergesinnung, zerrüttete Ehen, zerrüttete Haushaltungen, ein übler Geist der Jugend und ein schlechtes Vorbild der Alten — denn ein Jeder will genießen, ein Jeder will herrschen, Keiner will dienen, Keiner sich enthalten und sich versagen. So unterwühlt, zernagt^ zerfrißt bereits die Genuß- und Herrschsucht unter dem Namen der Freiheit die Funda mente aller Wohlfahrt, das Haus und die bürgerliche Ordnung, und thut eö um so gefährlicher, je mehr sich das heutzutage, wenigstens in WM Deutsche AVgemeiue Zeitung. ZKT «Wahrheit und Recht, Freiheit und GesetzI»