nichs Unterdrückungspolitik und für die Einheit Deutschlands kämpfte; er stand 1818 auf der Seite der Revolution und brachte deren Gedanken in drei Chören zum Ausdruck; er gründete die „Neue Zeitschrift für Musik“, die er zu einem Kampforgan für den Fortschritt in der Musik machte, wobei er zugleich auf die Notwendigkeit hinwies, an die deutsche klassische Tradition anzuknüpfen und dort vor allem bei Bach und Beethoven Anregungen zu holen; er führte einen literarischen Kampf gegen die „Philister“, die es unter den Komponisten und Hörern in großen Mengen gab, und hielt sich dabei an eine Kampftruppe, die er „Davidsbündler“ nannte. Bei diesen kultur politischen Kämpfen bediente er sich oft der überschärften Polemik, um bestimmte, ihm wichtig erscheinende Ergebnisse zu erzielen. Aber all dies ist nicht das Wesentliche bei dem Komponisten Robert Schu mann, obwohl alle diese Tatsachen das Bild, das wir von ihm heute haben, abrunden. Die Kompositionen sind es, die herangezogen werden müssen, wenn man einen Komponisten beurteilen will. Es gibt ein grausam-bitteres Wort des Dresdner Komponisten Felix Draeseke über Robert Schumann, er habe als Genie begonnen und als Talent aufgehört. Dieses Wort ist nur bedingt wahr. Vor allem legt es die Ursachen für ein vermeintliches Nach lassen der Schumannschen Schöpferkraft nur in die Persönlichkeit Schu manns selbst, damit allerdings dem damals beginnenden Persönlichkeitskult Rechnung tragend. Die Ursachen liegen jedoch in den gesellschaftlichen Ereignissen. Das Scheitern der Revolution von 1848 und die verschärfte