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204 — Nach der Zeitung für Preußen haben am Thorn neue Verhaftungen stattgefunden. Graudenz abgcführt, Andere sind noch in Thorn, lete sind Polen und gehören den untern Ständen Getreide den Gri Ruder i - N die mit den Zeil aus den nach die sich veri und Ri, den sein - T den jetzt zenAl! Par Die Antworts Die gcstr wegen AI denen der Guizot T „Sir und Miln Bürgschaf des Köniy Arbeiten erleichtern Sorgfalt werden ge zu führen, ihnen notf Würdigun treff neuer , Der vorgelesen men, daß 12. und 13. Jan. in Einige sind schon nach Sämmtliche Verhaf- an. spiclsteuc stück trej - D des Ebre aus, da durch di. Die Fen wesen se derselben freundliö morstatu eine schö essanten Lord I. er, schwl den Vere zwischen botschast macht w, Sache d> die Verei zugleichei Besitz di, solchen 3 die Sach Erhaltun die Stre Frieden 1 Beifall o -Vic Unterstaa vertausch, - Vc Lordkanzl wolle. H Wollsach Edward ' siger soll, neralanw, In eingegan« war, wel sene Exp, Buenos? fen, die Eröffnunc feindscligi niß dessel gen Emst Oeftevreich. f-Wien, 17. Jan. Mit großer Freude berichten wir, daß die früher so gänzlich vernachlässigte, ja theilwcisesogar verpönte körperlicheEr- ziehung jetzt immer mehr Anerkennung und Beförderung findet. Ste- phany's gymnastische Schule erfreut sich unter der Leitung des Bruders des leider zu früh verstorbenen Gründers des lebhaftesten Zuspruchs. So eben ist der gebildete Arzt und tüchtige Schriftsteller Di-. Nesper zumPro- essor der physischen Erziehungskunde an der Normal-Musterschule zu- St.-Anna ernannt worden. Was aber wahrhaft wunderbar klingt, ist;, daß an einigen Piaristengymnasien Anstalten für leibliche Uebungen ein gerichtet worden sind. Man gibt sich der Hoffnung hin, daß die körper liche Erziehung in dem neuen Lehrpläne vollständig und allgemein auto- risirt werden dürfte. Großbritannien. London, 16. Jan. Der Verein gegen die Getreidegesctze hielt gestern Abend im Covcntgardentheater bei unermeßlichem Zudrange dös Publikums seins zweite Hauptversammlung für diese Saison. — Die Unterzeichnungen zu dem Viertelmillionsonds des Vereins gegen die Getrcidcgcsctzc sind bereits auf 98,000 Pf. St. gestiegen. — In den Räumen des großen Ackerbau-Schutzvereins in Old Bondstrcct fand unter dem Vorsitze des Herzogs v. Richmond eine zahl reiche Versammlung des Vereins statt, der viele Vorsitzende und Depu- irte von gleichen Vereinen in den Provinzen beiwohnten. Der Herzog wach sich in seiner Eröffnungsrede dahin aus, daß die Aristokratie und Grundbesitzer beharrlich bei ihrer Fahne ausharren und sich aus keinen Ver gleich cinlassen würden. Sie wären nicht von so weichem Stoffe wie manche Staatsmänner und würden trotz der Vereine gegen die Getreide- gesche ihre Sache beharrlich vertheidigcn. Die Verhandlungen liefen darauf hinaus, daß man bei den Umtrieben der Gegner ebenfalls auf die Wahlen direct einzuwirken und deshalb den dagegen sprechenden Para graphen der Vereinsstatutcn aufheben müsse. Die Königin müsse endlich gebeten werden, lieber das Parlament auszulösen, als der Aufhebung der müssen, an wen und in welchen Quantitäten sie diese Waare abgcscht haben, indem immer nach kurzen Zwischenräumen eine genaue Revision stattsiudet. Wer nicht berechtigt ist, ein Gewehr zu führen, an den darf auch kein Schießpulver veravrcicht werden. Die Zahl der im Königreiche Polen vertheiltcn Flinten ünd Büchsen ist gewiß sehr gering, und jeden falls, wenn sie auch sämmtlich zur Benutzung kämen, zu revolutionär ren Versuchen durchaus unzureichend. Gern wollen wir zugeben, daß. manche Waffen und manches Pfund Schießpulver cingeschwärzt wer den, immerhin ist dies jedoch nicht in einem solchen Umfange möq lich, als erfoderlich sein würde, um eine Erneute militairisch zu organisi- rcn. Vom Königreiche Polen aus kann somit eine erneute polnische Re volution nicht ausgehen, und deshalb mag die nie ruhende Propaganda cs auch wol auf die Nachbarprovinzen, namentlich auf die Orte Posen und Thorn abgesehen haben, wiewol an letzterm Orte nur die niedrige Volksklasse der polnischen Zunge angchört. Wenn nun auch alle solche Unternehmungen ins Gebiet der Tollhäuslerstreiche zu versehen sind, in dem von ihnen unter den gegenwärtigen Umständen auch nicht der ge ringste Erfolg zu erwarten ist, so ziehen sie doch unberechenbar nachthei lige Folgen nach sich, indem nicht nur das Vertrauen der Regierung zu den polnischen Unterthanen durch solche Zuckungen wankend gemacht wiro, sondern auch durchaus aller Verkehr ins Stocken geräth. Der Credit hat einen empfindlichen Stoß erhalten, die Lust, sich bei uns anzusiedeln oder anzukausen, ist verschwunden, die Grundstücke haben einen Theil ih res Werths verloren, und in allen hier wohnenden Deutschen ist die be reits erloschen gewesene Sehnsucht nach der ruhigen Heimat neu und stark erwacht. Die Polen dagegen sondern sich immer mehr ab und vermei den alle öffentlichen Zusammenkünfte, um nicht Grund zu Verdacht zu geben, und so ist in diesem Winter von dem sonst so regen geselligen Leben in unserer Provinz keine Spur wahrzunchmen; wohin man kommt- stehcn die Gasthäuser leer, und Kaufleute und Handwerker klagen über gänzliche Erwcrblosigkcit. Dazu die Theuerung und der Mangel an baa- rem Gelbe, der so groß ist, daß selbst zu 6 Proc. gegen die sichersten Hypotheken keine Cäpitalicn aufzutrcibcn sind. Wir hegen daher auch noch große Besorgniß, daß aller Vorarbeiten und Acticnzeichnungen un geachtet die Ausführung der uns so nöthigcn Eisenbahnen ins Stocken gerathen könnte. Der Himmel gebe uns bessere, ruhige Zeiten! — In Königsberg ist am 16. Jan., nachdem die Differenzen zwi schen der freien evangelischen Gemeinde und Vv. Rupp vollkom men ausgeglichen, in der Generalversammlung derselben, welche in dem vom Magistrat bereitwillig dazu hergcgcbcnen Sessionszimmer der Stadt verordneten stattfand, 0v. Rupp zum Prediger der neuen Gemeinde gewählt worden. Das provisorische Presbyterium verbleibt bis auf Weiteres. Die erste gottesdienstliche Handlung soll bald vor sich gehen und werden Ort und Zeit näher bekannt gemacht werden. Ein Mitglied der Gemeinde hat sich freiwillig erboten, die Geschäfte des Küsters ein ganzes Jahr hindurch unentgeltlich auszuführen. Nach den Grundzügen der angenom- nenen Prcsbytcrialverfassnng hat jedes Mitglied mit dem Prediger das- elbe Stimmrecht. Es soll ein Vorstand von 16 Gemeindcmitgliedern zur Besorgung der kirchlichen Angelegenheiten gewählt werden; fünf dieser Mitglieder scheiden alle Jahre aus und werden durch fünf neue ersetzt. festen Punkten sei. In Folg , die bekannten Maßregeln in Thorn ergriffen, die um so nothwendiger erschienen, als sich selbst in der jüngsten Zeit in der Umgegend viel polnisches Gesindel—Ucberläufer aus dem Königreiche — gezeigt haben soll. Inzwischen haben sich die amtlichen Schritte in Thorn auf eine durchaus nöthige Verstärkung der dortigen Besatzung und aus die Verhaftung einer Anzahl Individuen be schränkt; alles sonst noch gemeldete Zubehör ist selbsterfundenc Aus schmückung des Thatbcstandes. Der Umstand, daß nicht nur der Poli zeipräsident v. Minutoli aus Posen, sondern sogar auch dec Oberpräsi- dcnt des Großhcrzogthums, v. Äeurmann, persönlich in Thorn anwesend gewesen sind, hat darin seinen Grund, daß die dortigen fiskalischen Maß nahmen nicht isolirt betrieben werden konnten, sondern der Posener Unter suchungsbehörde mit überwiesen werden mußten. Zu welchen Resultaten bis jetzt die Nachforschungen sowol in Westpreußcn als in unserer Pro vinz geführt haben, darüber erfährt das Publicum durchaus nichts, indem der dichteste Schleier alle Verhandlungen deckt; nur so viel kann nicht verborgen bleiben, daß noch hin und wieder einzelne Verhaftungen vorge nommen werden, unter andern in der Gegend von Krotoszyn im südlichen Theil unsers Großherzcathums, wo Polizeidircctor Duncker aus Berlin noch andauernd weilt. Ms nicht unwichtiges Moment in dieser Angele genheit dürfte die kürzlich erfolgte Gefangennehmunq des bejahrten katho- lischen Propstes B. zu A. anzuschen sein, indem sie den Beweis liefert, daß auch Geistliche — mindestens ein Geistlicher bei dem wahnsinnigen Unternehmen bcthciligt sei, da, wäre er nicht stark verdächtig, seine Ver haftung schwerlich stattgefunden haben würde. Bisher suchten die Polen in unserm Großherzooflhume die ganze Angelegenheit gern als einen unsin nigen kommunistischen Plan darzustcllen, der nur in dem Gehirn von einsichtslosen Tollköpfen aus den untersten Ständen auögebrütet sei und «n dem nur nie-UAes Gesindel sich bcthciligt habe, weshalb auch die Maßregeln der Regierung als übertrieben erscheinen mußten; jetzt ge winnt jedoch die Sache auch für das große Publicum eine andere Ge stalt; denn ist es wahr, wie es doch den Anschein hat, daß der beregte alte Propst, der bei seiner Gemeinde in großem Ansehen stehen soll, gleich falls aravirt ist, so wird es augenfällig, daß die Verschwörung höher hinaufgreift und mehr als ein unüberlegtes momentanes Unternehmen ist. Lteffentlicbe Blätter haben gemeldet, daß auch in dem benachbarten Kö nigreiche Polen Unruhen auSgebrochen seien. Das ist unwahr; in Polen mag viel verhaltener Ingrimm gähren, zu revolutionaircn Ausbrüchen ist cS bis jetzt nicht gekommen, und kann es auch nicht füglich kommen. Im Jahr 1830 ging die polnische Revolution von Warschau aus und gewann dadurch sogleich Halt und Bedeutung, daß die trcsslich or- ganisirte polnische Armee von 30,000 Mann sich alsbald zu den Insur genten schlug und während fier ganzen Dauer der Revolution der eigent liche Träger'derselben war; jetzt ist das anders: eine polnische Armee gibt es nicht, vielmehr stehen so —30,000 M. Nationalrusscn in der polni schen Hauptstadt und längs der Grenzen, jeden Augenblick bereit, auch die geringste revolutionaire Zuckung im Keime zu ersticken. Mit welchen Mitteln sollte man gegenwärtig auch wol eine Revolution im Königreiche Polen zu Stande bringen? Zunächst lcben-dic jungen Leute aus denhö- hern Ständen, von denen in Polen allein ein solches Unternehmen aus gehen könnte, zur Zeit ziemlich isolirt. indem die Polizei sie scharf im Auge hat und alle ihre Schritte und Zusammenkünfte mit Gleichgesinnten überwacht. Sodann fehlt cS ihnen gänzlich an den nöthigen Werkzeugen zur Kriegführung, d. h. an Waffen. Wollen Sie wissen, wie es in dieser Beziehung dermalen in Polen aussieht? Nun so hören Sie. Die Erlaubniß, ein Gewehr besitzen zu dürfen, ist schwer zu erlangen und wird allemal als ein Vertrauensbeweis angesehen, der nie an Solche gegeben wird, von denen man sich gelegent lich Ueblcs versehen dürfte. Das Gewehr ist gestempelt, hat feine be stimmte Nummer und ist allzeitig der Revision der Aufsichtsbeamten, welche eine genaue Controle führen müssen, unterworfen. Aus einem sol chen Gewehre darf selbst auf der Jagd nur der Berechtigte schießen, kei nem Andern darf er cs anvertraucn. Eben so schwer hält cs, sich mit Schießpulver zu versehen, welches nur in kleinen Quantitäten an loyale -Kaufleute abgclassen wird, die wiederum genaue Register darüber führen dcnten Ihnen in den letzten Wochen keine Nachrichten von den beunruhi genden Auftritten in unserer Provinz und in Thorn gegeben haben, aber Ihre Korrespondenten sind außer Schuld, wenn ihnen die Pflicht obliegt, mehr als vage oder augenfällig falsche Gerüchte zu berichten. Nur an Gerüchten, ünd zwar der übertriebensten und widersprechendsten Art, hat ten wir in jüngster Zeit einen Uebcrfluß; Zuverlässiges oder mindestens Glaubwürdiges wußte Niemand zu melden. So war cS denn unmög lich, Ihnen 'Specialicn mitzuthcilcn, ohne Gefahr zu lausen, alles Ge meldete mit nächster Post widerrufen zu müssen, lieber die Vorgänge in Thorn cursiren noch immer verschiedene Versionen; so viel ist jedoch ge wiß, daß eine Unterbrechung der Ruhe daselbst nicht stattgcfunden, und daß lediglich die unvermeidlichen aber etwas in die Äugen springenden Vorsichtsmaßnahmen des dortigen Commandanten, als deren Beweggrund die schwache Besatzung der Festung angesehen werden muß, die ängstli chen Gemüthcr beunruhigten und somit zugleich eine ganze Galerie von Vermuthungcn, die sich bald zu Gerüchten ausbildctcn, ins Leben geru fen hatten. Hält man die Umstände, soweit sie sich ohne nähere Kcnnt- niß der diesfälligen Untersuchungen übersehen lassen, zusammen, so wird es wahrscheinlich, daß die Untcrsuchungsbehörde im Verlauf ihrer Nach forschungen zu der Kenntniß gelangte, daß die polnische Propaganda bc dem beabsichtigten Revolutionsversuch ihr Augenmerk vorzugsweise au die Ueberrumpelung einiger Festungen, also neben Poftn auch Thorn, ge richtet hatte, vielleicht in dem Wahne, daß das Unternehmen Aussicht au Erfolg darbiete, wenn man im Besitze von festen Punkten sei. In Folg der diesfälligen Entdeckungen nun wurden die bekannten Maßregeln in