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isen rc. sich c«8o) ; erschien räthig: be« enhaar. r- zu Ostern chtSgeaen- phie, Na- glisch (in sprechen), weibliche ertigkeiten nejenigen, Nschen. vessau. erte. el. un» bzufodern el. m Harze. WZ. >a«»ar- mimen zu: »er v.Plötz. le: Der t Acten » „Delt- rponisten. inRon- hr. Ernst Sirken erlin mit . LouiS - — Hr. l. Anna tingerode ieutenant » Hein- Serdauen > GodeS >r. Kauf- mit Frl. Löwen- rnck. — gner in Sebert. Leipzig tter in v. Bo- Pastor >. Amts- - Hrn. inSohn. »Sohn, ust An- er Karl n Georg ocurator Eduard ima. — Nr. iS. 1S. Januar 18M Donnerstag durch »u« DeMsche Allgemeine Zeitung. ZM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» ht-b-A-liS. Deutschland. — FNünchcn. Landtag. — Hr. Redenbacher. ^Dres den. Landtag. Leipng. Der protestantische Verein. Karlsruhe- Land tag. * kjibecie. Der Senat. Die Eisenbahndifferenz. Preußen. -/> Berlin. Pestalozzifeier. »Köln. Der Erzbischof. — Censur. — Hr. Heinzen. — vr. Rupp. — Ronge. — Deutsch-Katholiken in pirschen. Spanien. Concert bei Hofe. Don Enrique. Die Adressen. Großbritannien. Hr. Gladstone. Der Earl of Granville. Bedrängte SpinNer. RepealvereinSsitzung in Dublin. Das Journal Nation. Frankreich. Die Adreßdeputationen. Hr. de Re'musat. Dampfschiff, 's Pa ris. Der oberste Schulrath. Der Reformgeist. Hr. Hilbey. Belgien. » Krüssel. Der Zolltarifwechscl. Italien. * kom. Dap englische Gotteshaus. Das protestantische Hospital, . Nußland und Polen. Der Kaiser. Der Lscherkeffenkrieg. Griechenland. Eröffnung der Kammern. Personalnachrichte«. Wissenschaft und Nunst. * * Leipzig. Neudecker s Geschichte des Pro testantismus in Deutschland. Handel und Industrie. »Leipzig. Börsenbericht. - Berlin. Wnsündigungen. Dentschla«». -----München, <l. Jan. Fast hätten wir aus der jüngsten Kam- mrrsitzung «ineS interessanten Beitrags zur Cen fürge schichte unserer Zeit Erwähnung zu thun vergessen. Bekanntlich ist es eine russische Cen- sütmanier, in hu, zugelassenen Zeitungen alle einjeluen misfälliaen Stel le», und seien sie auch noch so lang, mit einer Schwärze zu überziehen, die leider weder unsere Censoren noch Diejenigen kennen, welche allenfalls bereit sein würden, für die Alleinhandhabung eines solchen Vcrtilgunas- mittels gegen die lästigen Preßinscctcn ein Privilegium zu lösen. Ein pfälzischer Polizeibeamter wollte einmal eine Nummer des Frankfurter Journäts gern pafstren lassen und doch auch einem aus dem Nürnberger Correspondenten abgedruckten Artikel über die Aufhebung der Knirbeugung das Imprimatur (in seiner Eigenschaft als Nachcensor) nicht ertheilen. Was that der gute Mann? Er nahm neben der geistigen Censurschere auch noch eine Schneiderschere zur Hand und schnitt aus den ihm vor- gelegten Exemplaren den betreffenden Artikel ohne Rücksicht auf den In halt der Kehrseite aus. Abg. Stockinger hielt ein solches Exemplar hoch empor in der Kammer, und man kann sich dqs allgemeine Gelächter den ken, in welches auch am Ministertische bestens mit eingestimmt wurde. Betrachtungen darüber, die ernsthafterer Natur sind, wird sich jeder Leser von selbst Machen. — Der Kölnischen Zeitung wird aus Weimar vom 6. Jan. geschrie ben: „Man erzählt sich hier, daß der Pfarrer Rcdenbacher in Nürnberg, welcher bekanntlich in der bairischen Kniebeugungsfrage ent schieden ausgetreten war und deshalb seines Amtes entsetzt wurdet einen Rus nach Preußen erhalten habe. Als den Ort seiner pfarramtlichen Thatigkeit bezeichnet man das nicht allzu fern von hier gelegene Sach senburg, eine Stelle, welche mit einem jährlichen Einkommen von isoö Lhlr. verbunden sei. Ob etwas Wahres an dieser Sache ist, wird die nächste Zukunft lehren. Hier wird sie in Rücksicht auf die gegenwärtige religiöse Bewegung als nn Gegenstand von Wichtigkeit besprochen." «-Dresden, <3.Jan. Heute kam in der II. Kammer der Bericht der außerordentlichen kirchlichen Deputation über das die Deutsch-Ka tholiken betreffende Decket zur Berathung. Die Theilnahmc des Publi kums für diesen Gegenstand zeigte sich auch hier in demselben Maße, wir es bei den Verhandlungen der i. Kämmer der Fall gewesen; schon vor Beginn der Sitzung waren die Räume sämmtlichcr Tribunen gedrängt mit Zuhörern angrfullt, und die für die Damen bestimmte Tribune würde nicht die Hälfte der anwesenden Krauen zu fassen vermocht haben, wären diesen nicht auch noch di« für die Mitglieder der l. Kammer und Stell vertreter der II. Kammer abgeschlossenen Räume zur Disposition gestellt worden. . Nach Vortrag des Decret« und des allgemeinen Theiles des Depu- tationSberichts (Nr. t t) würde die allgemeine Debatte und War durch den Abg. Kokul (DeputationsmiMlied) eröffnet, der, damit es nicht befremde, daß er als Katholik den meisten Punkten des Berichts seine Zustimmung ge geben habe, einige Worte zu seiner Rechtfertigung sprechen zu müssen glaubte. Es sei der vorliegende Gegenstand ein solcher, der mit kaltem Blut erwogen und beurtheilt sein wolle; er seinerseits habe sich nur an die rein praktische Seite der Sache gehalten und überlasse die wissen schaftliche Erörterung derselben den Mannern der Wissenschaft. In die ser Beziehung habe er geglaubt, daß den Deutsch - Katholiken gewisse Zugeständnisse nicht versagt werben können; da sie einmal da seien, jo würde es von einem christlichen Staate unchristlich sein, ihnen diese Zu geständnisse zu versagen, und andererseits würden sie durch diese Ver sagung wol auch nicht bewogen werden können, ihre religiöse Ueberzeu- gung zu ändern ; bei den großen Sympathien, welche diese Richtung im Lande gefunden, halte er es für nothwendig, die Angelegenheit zu regeln, und spreche sich aus diesem Grunde für das Jnterimisticum aus; übri gens könne er die Befürchtung nicht theilen, daß dieses den Uebertritt ganzer Massen zum Deutsch-KätholicismuS zur Folge haben werde. Ueber die speciellen Punkte des Dcputationsbcrichts werde er sich später aus sprechen. Secretair Hensel beleuchtete die von der Deputation im Eingänge ihres Berichts ausgestellten Sätze und suchte durch eine geschichtliche Ent wickelung zu beweisen, wie es leicht erklärlich sei, daß die religiöse Be wegung der neuesten Zeit im Volke so leicht Eingang gefunden habe: sie sei durch den Gang der Zeit, durch den Fortschritt derselben vorbereitet worden, und ihre Widersacher seien nur Die, welche den Fortschritt über haupt nicht wollten. Unter Hinweisung auf einige Satzungen der katho lischen Kirche bemerkte er, daß man Die nicht hassen könne, die sich von diesen Lehren trennten und die Andersgläubigen mit Liebe betrachteten; wenn der Deutsch-Katholicismus auf dem Wege der Fortbildung vor wärts schreite, wenn er fortfahre, die echte Christlichkeit befördern zu Hel sen, so dürfe die evangelische Wahrheit des Sieges gewiß sein. Der Äba. Rewrtzer bemerkte, daß er hier Geseginhxit nehmen könnte, fick über manche Ungerechtigkeit zu beklagen, allein er wolle (als Deutsch-Katholik) nicht zu Gunsten seines Glaubens sprechen, er sei Partei und wolle daher schweigen; er lege die Sache in die Hände der MW»« uich hoff«, daß diese keinen andern Beschluß fassen werde, als die NotHvendigkeit, die christliche Liebe, die Anfoderung der Zeit und eine vernchaftige Auffassung der christlichen Lehre gebiete; er hoffe, daß sic nicht dulde» werde, daß der Baum echter religiöser Freiheit vernichtet, sondern daß Je vielmehr dahin wirken werde, daß diese Freiheit nicht blos auf dem Papiere stehe, sondern ins Leben trete. Der Abg. Heu derer hob die Wichtigkeit des Deutsch-Katholicis- muö in seiner Gesammtheit hervor, ging zu einer geschichtlichen Darstel lung der Entwickelung des Christenthurnö über, oertheidigte die Lehre der Dcütsch-Katholiken und verbreitete sich in einer länger» Rede über die Ursachen dieser neuen kirchlichen Richtung. Wenn je in seinem Leben ein Ereigniß ihn zum Danke gegen die Vorsehung getrieben habe, so sei dies das Hervorlxeten des Deutsch-KatholicismuS gewesen, den er eine Ber- bindungsbrücke zwischen Katholicismus und Protestantismus nannte. Im klebrigen erkläre er sich vollkommen mit der Deputation einverstanden, na mentlich auch i» dem Punkte, daß die Regierung wol etwas mehr für die Deutsch-Katholiken hätte thun können, als sie gethan habe. Der Abg. Speck hielt es für seine Pflicht, der Deputation für ih ren gründlichen chnd klaren Bericht seinen Dank auszusprechen, und trat demselben in allen seinen Theilen bei. In eben diesem Sinne sprachen sich die Abgg. v.Zezschwitz, Erchenbrcchcr undMetzlcr aus. Der Letztere äußerte, daß die Sympathien, welche der Deutsch-Katholicismus überall gesunden, für die Wahrheit desselben und auch dafür zeugten, daß diese neue Reformation ein Bedürfniß getroffen. Die sich unter de» Deutsch-Katholiken kundgebenden Spaltungen könnten für die Sache selbst nicht bedenklich erscheinen; auch in der protestantischen Kirche hätten sich bei ihrem Entstehen Spaltungen gezeigt, und doch sei sie von Tag zu Tag erstarkt biS zu ihrer jetzigen Kraft. Widerstand eben erzeuge Starke, und durch Kampf wurden auch die Deutsch-Katholiken zum Ziele ge langen. Abg. Hensel II. war mit dem allgemeinen Theile des Deputations berichts im Wesentlichen einverstanden, nur die Bedenken könne er nicht theilen, welche derselbe gegen die sofortige Anerkennung des Deutsch-Kq tholicismus angeführt habe; daß dieser noch in der Entwickelung begrif fen, einer weitern Ausbildung fähig sei, könne für ihn keinen Grund ab - geben, die sofortige Anerkennung ^u verweigern. Nach dem eingereichtcn organischen Statut der Deutsch-Katholiken erschienen die Lehr -und Glau benssätze derselben als abgeschlossen; wolle man die Zeit abwarten, wo diese Lehren vöstig ausgebildet, völlig abgeschlossen seien, so dürfte dies noch lange währen; der Protestantismus selbst liefere den Beweis hier für, denn jetzt, nach 3»o Jahren seines Bestehens, könne von diesem ebenfalls gesagt werden, Laß er noch einer weitern Ausbildung fähig sei. Etz handle sich hier vielmehr nur um die Frage, ob die Regierung im Stande sei, dies thun zu können, und in dieser Beziehung sei allerdings der Vorlage der Regierung eine größere Ausführlichkeit zu wünschen, da