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Es wird gebeten, die Plätze re^-zeitig einzunehmen, da nach Beginn der Mus^stücke die Türen geschlossen bleiben |^T Vorlrijgsorduiiug und Kleiderablage frei Städtisches Volks=Sinfoniekonzert im großen Saale des Gewerbehauses Dienstag, den 25. Januar 1916, abends 87 4 Uhr Dirigent: Florenz Werner Orchester: Dresdner Philharmonisches Orchester 1) Sinfonie in Gdur Nr. 13 von Joseph Haydn (geh. l. April 1732 zu Rohrau an der Leitha, gest. 31. Mai 1809 in Wien). Haydn teilt mit so manchen Großen unserer Kunst das Schicksal, erst an der Schwelle des Greisenalters berühmt geworden zu sein. Diesem Umstand, verbunden mit seinem heiteren, liebenswürdigen Wesen verdankte er den Bei namen „Papa“, unter welchem er längere Zeit in der Musikgeschichte weiterlebte. Man gewöhnte sich allmählich daran, in ihm einen Tonsetzer zu sehen, der es hauptsächlich auf leichtgefällige Unterhaltung der großen „Kinder“ abgesehen hatte und vergaß ganz, daß wir diesem Meister eine wahre Großtat in der Entwicklung der Musik verdanken. Vor Haydn standen der kunstmäßigen Instrumentalmusik nur die Formen der Fuge und strengen Variation zu Gebote, die volkstümliche Musik fand dagegen ihre Pflege in der aus Tänzen zu sammengestellten Suite. Die Verschmelzung beider Richtungen, die besonders im Durchführungsteil des ersten Sinfoniesatzes zutage tritt, verdanken wir Haydn, der damit den Grund gelegt hat, auf dem die späteren Meister, allen voran Beethoven, das Gebäude der Instrumentalmusik aufführten. Gewiß, Haydn hat Vorgänger gehabt, die ihrerseits gerechten Anspruch auf unsere Verehrung besitzen: Couperin in Frankreich, D. Scarlatti in Italien und C. Ph. E. Bach in Deutschland. Aber das Hauptfeld der künstlerischen Betätigung dieser Meister war überwiegend die Klaviermusik, und nur in den Vertretern der sogenannten Mannheimer Schule finden wir Vorläufer Haydns in der Orchesterkomposition. Auf alle Fälle bleibt ihm dagegen das Verdienst, den Geist seiner Zeit für immer künstlerisch festgehalten zu haben. Während des größten Teils seines Schaffens im Dienste des Fürsten Esterhazy hatte er ganz besonders die Lebens auffassung der gebildeten Gesellschaft des 18. Jahrhunderts vor Augen, einer Gesellschaft, die heiteren Lebensgenuß und geistreiche Unterhaltung liebte. Daneben spielt die Sehnsucht nach einfachen, ländlichen Verhältnissen, die „Rückkehr zur Natur“ einen besonders kennzeichnenden Zug des damaligen Lebens. Diese bisweilen scharf auseinandergehenden Richtungen wußte Haydn aufs glücklichste in seinen Werken zu verbinden und wurde so der Liebling Anfang pünktlich um 8 1 /* Uhr — Einlaß von 77 2 Uhr ab Überkleider und Hüte sind in der Kleiderablage abzugeben. Kleiderablage frei. Auch auf der Galerie sind Kleiderablagen eingerichtet