Volltext Seite (XML)
£)rei 3«fS cn offen Piccolo Paganini: geboren am 27. OEfober 1782 in ©enua, geßorben am 27. 9Ttai 1840 in Pigga. ■Spector Serliog: geboren am 11. Segcmber 1803 gu ©ote St. Slnbre, geßorben am 8. Ptärg 1869 in Paria. Pobert Sd)umnnn: geboren am 8. (jlmi 1810 in 3nucEau, geßorben am 29. (juli 1856 in (Siibennitf) bei Sonn. ©ine %eit aufroü^lenber ©reigniffe im tnußfalißhen ßeben, biefe erfte .©älffe bes neunzehnten ^ja^r^un&crtö. @0 mar bie 3 c if, in ber bie Ptufif beö Programms, bie inhaltlich beffimmfe PtußE geboren rourbe. Porfidrifiger gefagf: fi'e ift in btefer Jß’if groß geworben. Serlioj mar ihr ©rgief)er. üjntercffant bie Stellung, bie Poberf Schumann gu Serlioj unb gur Programm» muß’E einnaljm. 3unäcf)ß: es waren Derwanbfe ©eifier, ber frangöfißhe unb ber beutfehe PomanfiEer. Seibe waren benEenbe, fchreibenbe, Enmpfenbe PtußEer. fTticf)t nur Eomponicrenbe, auch äßhetißerenbe. 2Üfo um ben „Inhalt" ber PtufiE Bemühte. Seibe Waren — PIufiEEritiEcr. (Poberf Schumann als Sorbilb! ©r wanbte ficf> gegen bie übliche „OerEiihlte Eritifche Sprachweife", gegen ben „©eiff ber llnenfßbieben» heit, ber fich ben Schein ber UnparfeilichEeif gab, um feine ©haraEferloßgEeif gu Der» bergen".) So begeifferf anfangs Schumann für Serlioj eingefrefen ift (er witterte bas echt Pomanfißhe in bem frangößfdjcn PlußEer), halb giebf er fich oon ihm gurücE. ©r ficht in ihm einen „©egner". ©r fietet in if;m ben Serfrefer einer „Picßfung", eben ber „gegenfiänblichen" PtußE, wie fie in jener 3eif burch Serlioj, Cisgt unb Zöagner repräfenfierf war. Serliog’ Ouoerfüre gu SfmEefpeareS „®önig£ear" ift ein folcßeS StüiE „ProgrammufiE", in ber ber Inhalt bes Sramas gufammengefaßt erßheint. Ser „romantißhe Realismus" bes franjöfifthen CQcciftero malt in berebfen Xönen bas ScßicEfal bcS unglücflichen ÄönigS •— bas 2I3erE ift zugleich eine .Spulbigung für ben englißhen Sichter, ben Serliog glühenb uerehtfe. Saß Scßumann bie Serliogßhe „Pichfung" theoretifch ablchnfe, ift um fo ber» wunberlicher, als er in ber Prajris felbft in gewiffem Sinne (im richtig berftanbenen Sinne) PrograinmufiEer war. Plan benEe nur an bie poefißhen Überßhriffen feiner Älabierftücfe. 233enn fie eine Sebcufung haben follen, müffen fie hoch mit bem PtußE» ftüiE in einem inhaltlichen 3ufammenhang ftehen. Unb wenn Schumann einmal gefagf fiat: „©in nicht gutes Stichen für eine PtußE bleibt es immer, Wenn ße einer Überfrhriff bebarf", fo ftehen bagu bie folgcnben Säfte in einem offenfichflichen 2Biberfpruch: „©s afßgicrt mich Stiles, was in ber 213elf oorgehf: PolifiE, fitferafttr, Ptcnßhcn. Uber alles benEe ich in meiner 2Beifc nach, was fich bann burch bie PtußE (hier war’s nun bie PtußE allein) £uff machen, einen 21usweg fuchen will. Seshalb ßnb biele meiner ffompoßfionen fo ßhwer gu Derßeben, weil fie an entfernte 3ufer= effen anEnüpfen." Schumann war eben Schöpfer, nicht SgßemafiEer. 34t feinen OrchefterwerEen fyält fich Schumann — foweif wir babon unter» richtet finb — faß immer bon ber ProgrammufiE fern, .Spier fucht er ben Slnfcfjluß an Seefhoben. ©S finb Eeine „ßnfonißhen Sichtungen", Wenn auch ber 2lbglang bes eige» nen ßebenS barauf ruht. £ief)f unb hell auf ber erften Sinfonie, büßer unb bunEel auf ber gweifen in d»PtolI, bie im September 1841 boüenbef würbe, unter bem £itel „Sinfonifche ganfaße" ihre ©rßaufführung im Segember bes gleichen (jnßteb in £eipgig erlebte, aber fo Eühl aufgenommen würbe, baß ber ffomponß bie Partitur einßweilen einpadEfe. @r Eompotiierfe bann eine „gweife" gweife Sinfonie, bie in C=Sur.