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DaS Stärkste von Allem aber ist, daß die ganze Verpflichtung nicht au» dem Geiste der Kirche hervorgegangen ist, sondern vor fast 300 Zähren von einem sächsischen Fürsten für nöthig gehalten wurde, der nim mermehr als daS natürliche Organ der Gemeinden betrachtet werden kann; und daß die Verfasser der Augsburgischen Confession nicht im entfernte sten daran gedacht haben, dieselbe zu solchem Gebrauche zu entwerfen. Mich dünkt, cs liege hier ein Fall vor, wo Jurisprudenz nicht mehr zu entscheiden habe, wenn nicht Theorie und Praxis in schreienden Wider spruch gerathen sollen, ein Fall, der so außerordentlich ist, daß die Pro teste des Volks auch ein scharfes Wort enthalten können. Man verklage deshalb nicht das christliche Volk, sondern man achte seine Stimme, denn ebne einen tief gefühlten Grund stellen sich die Sachsen nie ihren Behör den entgegen. Wer wird da wollen an jedem einzelnen Ausdrucke mä keln? DaS Regieren ist Kunst, da kann man die Pinselstriche und Fcder- züge abwägen; bas Protestircn in solchem Fall ist Leben; und wo man sich einer unerwarteten Gefahr in seinem Schrecke erwehren will, da denkt Niemand daran, ob die Füße in der schulgcrechten Position stehen. Der Sache gilt es unten wie oben, nicht der Form. f Stuttgart, 6. Aug. Heute Mittag um 12 Uhr vereinigten sich die Mitglieder der beiden Kammern im Saale des Ständehauscs zur ge meinschaftlichen Wahl des ständischen Ausschusses, wobei 37 Angehörige der ersten und SO der zweiten Kammer anwesend waren. Die Galerien waren dicht besetzt. Das Resultat ergab Folgendes. In den engern Aus schuß kamen die HH. v. Soden (aus der ersten Kammer), v. Scheur- Icn, Duvernoy und Schosser; in den äußern Ausschuß: die HH. Erbgraf v. Waidburg-Zeil, Dörtcnbach, Werner, v. Berlichingen, Mosthaf und Holzinger, die Erster» der Kammer der Standesherren, die vier Letztern der Kammer der Abgeordneten angehörend. Das Ergebniß darf im All gemeinen als ein befriedigendes angesehen werden, indem so ziemlich alle Elemente mit Ausnahme des Katholischen vertreten sind; einen recht freudigen Eindruck machte es Vielen, Duvernoy als Wächter der Ver fassung in dem engern Ausschüsse zu wissen. Römer, auf dessen Wahl es vorzugsweise Sie" erste Kammer abgesehen haben soll, hatte, wie man sagt, schon vorher diese Auszeichnung abgelehnt. Zu Mitgliedern des Staatsgerichtshofes wurden der Obertribunalprocurator 0r. Schott und Ur. Paul Pfitzer gewählt, beides Männer von größter Frcisinnigkcit. Heute Abend ist die letzte Sitzung. Der Minister v. Schlayer wird in derselben im allerhöchsten Auftrage die Ständemitglieder entlassen. Nachschrift. Die Auflösung der Kammern ist wirklich gegen 6 Uhr erfolgt. Die Rede des Ministers enthielt den lebhaftesten Dank des Kö nigs für die verschiedenen höchst wichtigen Erledigungen der Stände und nicht die geringsten Hindeutungen auf jene, wie man allgemein vermuthete, ungnädig aufgcnommenen Beschlüsse in Bezug auf die Ccnsur und Ge sandt schaftsposten, geheime Fonds rc. — Der Fürst von Hohenlohe-Lan genburg, Präsident der Kammer der Standesherren, welcher auch heute Mittag den Wahlact eingeleitet hatte, beantwortete die Rede des Mini sters mit einer Umschreibung. In Bezug auf den ständischen Ausschuß habe ich noch hervorzüheben, daß gegen alle Erwartung weder in den en gern noch äußern ein katholisches Mitglied gewählt wurde. Obgleich dies offenbar nur ein reiner Zufall ist, werden die Ultramvntancn, z. B. Hr. Wiest, Mack rc. gewiß wieder Gelegenheit nehmen, von Verabredung, wo nicht gar Parteilichkeit zu reden. — Das Mannheimer Journal schreibt aus Mannheim vom 7. Aug.: „Wie wir vernehmen, ist der Schlaganfall, den Staalsrath Nebenius vor einigen Tagen erlitten hat (Nr. 221), keineswegs von bedeutenden nachtheiligen Folgen für seine Gesundheit. Hr. Nebenius wird in seinem Wirkungskreis als Präsident vom Ministerium des Innern verharren." Preußen. (-i-)Orrtin, s. Aug. Der Protest ist jetzt der Hauptgegenstand unserer städtischen Aufmerksamkeit geworden, die Unterschriften mehren sich täglich, obgleich sich auch verschiedene Stimmen gegen die Fassung des Protestes erheben, namentlich gegen seinen allgemeinen Charakter, der über die Grenze des Protestantismus hinausgehe und alle Confessionen an ihm Theil nehmen lasse. Andere rufen: Mutier taeest in vecle««», und ihnen will die Unterzeichnung unserer Frauen durchaus nicht gefallen. Im Allgemeinen jedoch findet er den lebhaftesten Anklang selbst in Krei sen, wo man es kaum erwartete, denn cs haben eben so wol Leute un terschrieben, die bisher aus ihrem Atheismus gar kein Hehl machten, als auch Selche, die bisher immer in dem JndifferentiSmuS unsers klei nen Bürgerthums vegctirtcn. Die zum 12. Aug. angesetzte Versamm lung, wozu Pastor Uhlich eintrifft, soll in der Seeger'schen Reitbahn, welche 2—3000 Menschen faßt, abgehalten werden. Unsern Zeitungen macht man cs zum Vorwurfe, daß sie bei dem Abdrucke der Unterschriften nicht so uneigennützig verfahren wie die schlesischen in demselben Falle, sondern sich die Hälfte der gewöhnlichen Jnscrtionsgebührcn bezahlen lassen. Unsere hiesigen Zeitungen drücken weit weniger in ihrem politi schen Theil als unter der Rubrik „Eingesandt" die Stimmungen und Regungen des PublicumS aus, und so lesen wir denn in der gestrigen Berlinischen folgende Fragen: 1)Wie steht cs gegenwärtig mit den preu ßischen Vereinen für das Wohl der arbeitenden Klassen, namentlich mit LM fast jährigen berliner Localverein? 2) fragt ein „Freund des sittlichen Fottschritts", ob es sich bestätige, daß unter den Bewohnerinnen des Mag- balcnenstifts so viele Selbstmorde vorkommen? Ein Dritter erkundigt sich, ob sich denn alle Studenten so betragen wie die, jeder mit blauer Mühe und blauer Schärpe, welche einen Wagen voll junger Leute mit Waffen und den gröbsten Beleidigungen anfielen ? Ein Vierter klagt, daß ein aus Polen stammender Rabbiner sich in einer jüdischen Gemeinde erlaube, von der Kanzel gegen die Neformdcstrebungcn im Judenthume zu eifern und die Mitglieder des berliner ReformvcreinS zur Hölle zu verdammen; ein Fünfter kritisirt den Protest rc. durch die ganze Scala unserer Bewegun gen und Zustände hindurch. Wer diese kleinen Prickeleien in gehörigen Zusammenhang zu bringen weiß, wird aus ihnen weit mehr als aus den leitenden Artikeln der Berlinischen Zeitung lernen können. Oer geheime Regierungsrath Forni, bisher Mitglied der königl. Ge- neralcomnussion für Schlesien, ist in das neu organisirte Rcvisionscoüe- gium nach Berlin versetzt worden. In Schlesien hat er sich um die Re- gulirung der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse manches Verdienst er worben. — Eine an alle Straßenecken angeschlagene „Warnungsanzeige" unterrichtete gestern unser Publicum, daß in Spandau zwei Verbrecher durch das Beil vom Leben zum Tode gebracht worden. — Es ist hier- selbst das zweite Heft des Portfolio verboten worden. * Erfurt, 8. Aug. Nachdem der Pfarrer Kerbler seine baldige Hier- hcrkunft angekündigt und eine große Menge Katholiken, sowol aus hie siger Stadt als Umgegend, solcher erwartungsvoll entgegengesehcn, war derselbe endlich vorgestern hier angelangt, und cs wurden sogleich Anstal ten getroffen, daß der erste Gottesdienst der deutsch-katholischen Gemeinde gestern gehalten werden konnte; zu dem Ende war auch die nöthigc Benachrichtigung an Diejenigen, welche in den benachbarten Or ten sich vorläufig zum Anschlusse bereit erklärt hatten, crtheilt und Alles so eingelcitet worden, daß dieser erste Gottesdienst mit Ruhe und An stand begonnen und beendigt werden könnte. Gestern früh 8 Uhr verfüg ten sich zuerst alle Diejenigen, welche Einlaßkarten erhalten hatten, m die Predigcrkirche, und als sich ergab, daß noch für eine große Anzahl Personen Platz vorhanden, so wurden noch so Viele zugclasscn, als Raum vorhanden war. Nach einer angemessenen kurzen Einleitung über das Geschichtliche wurde zuerst das Lied „Eine feste Burg" ic. und dann noch einige andere Gesänge mit vieler Andacht gesungen, worauf der Pfarrer Kerbler die Kanzel betrat und eine dem Zweck angemessene Predigt hielt; sodann wurde nach einer vortrefflichen Altarrede von Kerb ler das heilige Abendmahl unter beiderlei Gestalt ausgetheilt, wobei zu bemerken, daß der Pfarrer mit keinem Meßgewand und überhaupt sonst mit keinem äußerlichen Zeichen seiner priesterlichen Würde bekleidet war. Wie stark die neue Gemeinde in Erfurt jetzt schon angewachsen, kann mit Bestimmtheit nicht angegeben werden; die Zahl zwischen zwei- bis dreihundert mag wol der Wahrscheinlichkeit am nächsten kommen. Die Anzahl der Commumcantcn konnte sich zwischen siebzig bis achtzig belau fen; es ist aber mit Gewißheit zu erwarten, daß, nachdem der Anfang nun einmal gemacht, die jetzt kleine Gemeinde sich bald ansehnlich ver stärken werde. Von Weimar sollen sich außer dem bekannten Buchbindcrmeister Henß vorerst nur vier Personen angeschlossen haben. Mittags war Kerb ler von einem Theile seiner Glaubensgenossen zu einem Mittagsmahle eingeladen. Er soll versprochen haben, bei seiner Zurückkunft von Hal berstadt, wohin er von hier auS zu reisen beabsichtigt, hier nochmals zu predigen. Noch soll die Versicherung hinzugefügt werden, daß bei dem Gottesdienste, weder in noch vor der Kirche, die geringste Störung be merkbar geworden. * Königsberg, 5. Aua. Die vom Kaufmann Otto Ballo propo- nirte, vorigen Montag im Böttchershöfchcn näher besprochene Bürger bank, ein höchst wohlthätigcs, auf Actien ü 3 Thlr. lO Sgr. gegründe tes Institut, findet den allgemeinsten Anklang und tritt unfehlbar recht bald ins Leben. Die Bank ist besonders als Leihanstalt für Bürger und Handwerker zu betrachten und wird die etwanigen Ausfälle dadurch decken, daß sie 3'/, Procent Zinsen zahlt, dagegen 6 Proccnt von den Schuld nern nimmt. Eine Commission aus neun Männern, an deren Spitze der Begründer Hr. Ballo steht, ist bereits zusammengctreten, hat schon mehre Sitzungen deshalb veranstaltet und ordnet alle nöthigen Maßregeln an, um die unserer Stadt bisher mangelnde Anstalt aufs schleunigste ins Le ben zu rufen. So wäre denn wieder beim AuSgange des zweiten Sta diums unserer Bürgerversammlungcn — denn man kann vorläufig die Zu sammenkunft im Bottchcrshöfchen als geschlossen betrachten —, ein gemein nütziges Werk zu Stande gekommen, das Königsberg einst zum Ruhme gereichen wird. Die Proposition einer solchen Äürgerbank war es schon werth, daß der ehrenwerthe Antragsteller dafür 5V Thlr Polizcistrafe zahlte und daß Hr. Walesrodc für den am vorigen Montag im Namen des Hin. Ballo über denselben Gegenstand gehaltenen Vortrag ebenfalls 50 Thlr. an die Polizeibehörde entrichtete. Diese Anstalt bildet ein schö nes Seitcnstück zu dem gegen Ende des ersten Stadiums der königsber- acr Bürgergesellschaft vom Sccretair Bernhardt, gegründeten „Verein zur Belohnung treuer weiblicher Dienstboten", der immer mehr Theilnehmer findet und vom l. Jul. ab als völlig constituirt und ins Leben getreten anzusehen ist. Dieser Verein, an dessen Spitze neben Hrn. Bernhardy auch die HH. Heinrich, Crelinger, vr. Dinter und Andere stehen, ent stand bekanntlich kurz vor Auflösung der ehemaligen Bürgergesellschaft in Veranlassung des am 13. April daselbst vom Sccretair der Börsenhalle Hrn. Bernhardy gehaltenen Vortrages über Verbesserung der Lage des weiblichen Gesindes, der späterhin auch im ostprcußischen Bürgerblatte abgedruckt wurde. Sein Zweck ist Belohnung treuer weiblicher Dienst boten, Errichtung einer NersorgungSanstalt für dienstunfähige weibliche Dienstboten, Gründung einer Unterrichtsanstalt für die zum'Dienen be stimmte weibliche Jugend und Aufbringung der dazu nöthigen Geldmit-