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Rr.M7. S. August 184S Dienstag ») Wir verweisen nur auf di« Geschästsinstruction für die Regierungen uom 2V. Dec. IÄK. ' denAnsprüchcn dtt^Gchutzzoll; ganz «mttnWche KlttftH. Danei kam dar Berliner zur Zweckmä^gkeitSftage. Er zählte erst einigt natürlich« Bootheile a«f, welche England voraus habe. Mr «ol len th» einrämueN, daß er hier nicht übertrieben hat- vielmehr hätte er selbst bei W «in vi«l reicher,- Berzeichniß davon finden können. Wir können ihm aber d«S nm so lieber rinräumrn, als wir der Meinung find, die natürlichen Vortheilt anderer Rationen würden dann am ersten un- Uqdlich, ja nützlich für unk, wenn wir an ihren Früchten theilnehmen. Den Vortheileu Englands g-genüber habe der Deutsche nur da- geringere Arbeitslohn als Gegengewicht. Nun, das wäre schon ein sthr bedeuten de- Gegengewicht, da da» Arbeitslohn in der Industrie im Borgrunde steht, weshalb öS eben deren schlimmste Seite ist, rastlos ans Herab setzung d«S Arbeitslohns, Ersetzung der Menschenarbeit durch andere Kräfte zu speeulire». Und hat sich wvl der berliner Herr gefragt, woher eS komme, daß daS Arbeitslohn in England höher steht? Möge er darüber nachdenken und nach forschen, vielleicht geht ihm bei der Gelegenheit über Manche- ein Licht aus. Kommt aber das Arbeitslohn wie bei der Ma- schiuenarbeit wenig« m Betracht, so fasten wieder alle Gründe, die aus dem Interesse der Arbeiter entlehnt werden, vollends zusammen. ES ist aber auch jener zweideutige Dortheil nicht der einzige. Sobald eö sich um den inländischen Markt handelt — und die heutige Ausgabe jenes Systems behauptet ja, blos den inner» Markt im Sinne zu haben, d. h. die Industrie bloS auf die Kosten Deutschlands stützen zu wollen-, kommt auch die bessere Kenntniß des örtlichen Bedarfs, daS genauere Aus forschen des Verkehrs und Anschmieaen an ihn, kommt hauptsächlich die Nähe, der Wegfall der Transportkosten vom Absendmrgsorte aus bis an die deutsche Küste hinzu, was doch immer auch etwas ist. — Wiefern MM Deutsch« RUgem-ine Zeitung. .ML «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetzt» Veber»»««. Dowtschtawd. »Lu« Gberoach-en Lchuyzollpolemik. "Nürnberg. Pater Stoll, -ffLtiplja Pie Deutsch-Katholiken. — Erklärung deS ,vr Paulu«. — Katholische Reformer in Mannheim. — Deutsch-Katho liken in Marburg, ss-^krannkurt a. M. Die Deutsch-Katholiken. — Die Gesellen in Hamburg. (->) Berlin. Der Protest, vr. Theiner. Vr. Dethier. Fana tismus. Königsberg und Posen- Die Beiträge für praktische Poli,ei. »„» Berlin. Das Berbot des Rheinischen Beobachters in Baiern. 0 Ber lin. Ve. Dronke. OMagdeburg. Die Einweihung der deutsch-katho lischen Kirche. " von Ler Elbe. Die kirchliche Bewegung. — Der ba dische Gesandte. — Die Vorgänge in Posen. tveftereetch. -e- Wien. Militair. Doppelmord. Die Bosnier. Prof. Reu- ter- v prag. Ehrenzeichen. Mm-tug«. * Lissabon. Die Wahlen. Die barmherzigen Schwestern. Das Militairbudget. Hr- Bacon. Die Königin- Sp«nion. Die Königin. Hoffest«.. Hr. Gispert- Complot in Malaga. Placate in Cadiz. SteeFbritannten Oberhaus. Der König der Niederlande. Sir H. Pot tinger. Hr- Lucas. O'Connell- Elektrische Kanone. Rückkehr aus Ost- « indien- Die Luftfahrt. Die westindischen Inseln- Otaheiti. Kramkvoich. Graf Duchatel. Der Sklavenhandelsvertrag- Die Dampf schiffe- Uebertritt. Don Carlo«. Algerien. 4k- Paris. Die Julifeste. Schweiz. Luzern- Freiburg. Griechenland. "Athen- Militaircommission- Makrijannis. Vereinigte Staaten. Lejas. Die Oregonfrage. Brasilien. Das Ministerium. Haiti. Empörung- - - . - «ersonalnachrichten. VSissenschaft and franst. * Kassel- Eine Schrift. »Lissabon. Liroler. Handel nnd Industrie. »Wien. Eisenbahn. Zollermäßigung. »Leip zig. BLrsenbmcht. — Neu« Locomotive. — Frequenz der Leipzig - Dres dener Eisenbahn. — Briefbeförderung in England— Lotterie- — Leipzig. «»künbigunge«. M L MG b. * Aus ObktsachsM, 2. Aug. Auch in der Berlinischen Zeitung trat vor kurzem Jemand für die Schutzzollpartei in die Schranken, dem und dessen Scheingründen wir nur mit Wenigem zu entgegnen brau chen. Er sachte erst m zwei lange» Artikeln zu beweist». düst der Zollverein, auch nach den gesetzlichen Grundlagen des preußischen ZövwesenS, auf hem Schutzzollsystem beruhe. Wir wollen dieser sehr subtilen Beweisführung, dir an manche andere Mile Beweise aus dem Landrecht erinnert, nicht folgen, und bemerke» nur, daß die Grundsätze der preußischen Regierung über Handelsfreiheit frit lE öfters und sehr klar und «schöpfend dargelegt worden find*), uuh daß zwischen dem Maße deS Schutzes, daS fich allen falls aus einzelnen,Verordnungen »Nb Erklärungen htrausf-lgern läßt, und dem ,,natiönkMShsteM der politischen Bekdnomie" uNd Nun vollends ' Schutzzollörganc überhaupt eine auf daS Bedenken, daß durch die Zollerhöhuna andern Zweigen der Na- tionalthätigkeit überwiegender Nachlheil zugefugt werde, die schon jetzt traurige Lage der Weber und Spinner eine erledigende Antwort sein soll, begreifen wir nicht, und scheint hier der Gegner den Faden seiner Ge danken ganz verloren zu haben. Daß der Stand des Geschäftszweigs übrigens kein trauriger und daß er auch ohne „genügende Schutzzölle" in gedeihlichem Zunehmcn ist, daS ist in Nr. 182 mit Zahlen bewiesen wor den. Daß cS in Deutschland an Gelegenheit zur Arbeit fehle, da- wi derspricht den offenkundigsten Thatsachen. Gewissen Arbcitsaattungrn ge bricht eS zeitweise daran, aber mit allem vermehrten Absatz, den man ihnen verschafft, wird das Misverhältniß bei ihnen doch niemals aus hören, wie es auch in England niemals aufhört. Es wird immer mehr Angebot von Arbeit als Nachfrage danach in diesen Fächern sein, und jede Ausdehnung derselben wird die Zahl ihrer Proletarier nur ver mehren. DaS liegt in der Natur dieser Arbeit, ihrer Organisation und ihrer Produkte. Die Industrie sei der Nerv und die Quelle deS Nationalwohlstandes und der Nationalseldständiakeit. Die Fabrikindustrie ist das gewiß nicht. Bisher Hut man den Landbau als die erste und nachhaltigste Quelle des Nationalwohlstandes und der Natioualselbständiqkeit betrachtet. In letzterer Beziehung hat er schon deshalb den nächsten Anspruch, weil er nothwen- dige Bedürfnisse befriedigt. Die Nationalselbständigkeit leidet übrigens dadurch, daß man vom AuSlande kaust, weit weniger als dadurch, daß man an« Ausland zu verkaufen genöthigt ist. Den Werth, die hohe Be deutung der Industrie in ihrer weitesten Bedeutung verkennen wir durch aus nicht; ab« hi« handelt eS fich blos um einzelne Zweige d« große» Fabrikindustrie- Der Gegner will nun auch den Landbau locken. Er ge- steht eine Bertheuerung einzelner Waaren zu. Ja er stellt selbst nicht ganz in Abrede, daß England seine Märkte deutschem Getreide, deutsche« Wolle verschließe» könnte. Allein « verspricht dem Landba« reich« Ent schädigung. Ersten- kämen die Erfindung und Verbesserung der Maschi nen, die chemischen Forschungen auch dem Ackerbau zu statten. (Nun, die Wissenschaft, die wed« um der Industrie, noch um des LandbaucS, son dern um der Wahcheit willen forscht, spendet ihr Licht für Alle. Was aber gelegentlich bei dem technischen Betrieb der gewerblichen Industrie entdeckt worden mid für den Landba« brauchbar ist, da- wird durch Da«, was bei dem Betriebe" der ländliche» JüduBue für die gewerbliche Nütz liches entdeckt wird, reichlich auAewogen, wie wir denn behaupten möch ten, daß die Ergebnisse der Wissenschaft vom Landbau eher eifrig« benutzt und von ihm auf Versuche eher mehr gewendet worden ist, als wenigstens von der Industrie, di« nach Sch«tzMe» schreit. Bö» d« Leiuenindustrie speciell ist cS erwiesen, daß nicht Maugel an Schutz, sonder» Marmel an Intelligenz und Solidität ihr am meist«» geschadet hat. Endlich furchten wir sehr, daß die Schutzzölle nicht geeignet sein dürften, ihre Freunde im- tet de» Famikanten wißbegieriger und eifriger in Versucht» und Ver besserungen zu machen.) Der Fabrikant wirke auf die Verbesserung des ^verarbeitenden Rohstoffes (Flachses) hin. (Abgesehen davon, daß der überhaupt nur für gewisse Gegenden empfohlene Flachsbau fich niemals besonder- lucrativ gezeigt hat, uud daß durch diese Cultur wol eher d« Industrie vom Landbau, als dies,« von jn,«r ein Dienst geleistet wird, so braucht auch der intelligente deutsche Landwirth fich sicht erst vom Fabrikanten üb« sei» Verfahren belehren zu lasser».) Endlich die Hauptsache: „der Jndustritgewinn (SpinNlohn) streßt zum größten Theile in die Hände der Landatbeit«", und kurz vorher berechnet der Gegner die- ft- Spimrkhtr zu 8—S Mill. Thlr., welche dem Lande «halten würden. Golle» wir hier «st näher auf die Gedankenlosigkeit und Begriffsverwir rung aufmerksam machen, die in diesen Sätzen liegt? Sind JndlMftge- winn und Spinnlohn identisch? ES wäre gut für die Arbeiter, wen» sie eS wären! Schenkt der Arbeit« den Antherl feines Lohnes, den er an den Laudhau zahlt und hinsichtlich dessen wir hi« nicht nachrcchnen wollen, ob es „der große Thäl" ist, dam Landman», oder empfangt er »icht eine Gegenleistung i» dessen Produtten dafür, die d« Landmann auch nicht gefunden hat? Kan« daher, von allem Uebngen abgesehen, von etwas mehr die Rede sei« gls von dem Gewinn, de» der Landman» an den von ihm an den Fabrikarbeiter verkauften Prcducten macht? Und kann ferner von dem ganzen Betrage auch dieses Gewinns die Rede fein, statt nur von Dem, was die Arbeiter, in Folge deö durch den Schutz ihnen voraussicht lich aewvrdmcn VvrtheilS, nun mehr »«zehren? Wird nun nicht die ganzem Rechnung des Gegners vollständig aiterirt und auf eine sehr unbedeutende reducirt? So ist eS ab« mit all diesen Berechnungen der Schutzzoll apostel. Ucbrigens ist es auch nur voraussetzlich, daß die Arbeiter in Folge deS Schutzzolles mehr verzehren könnten; vielmehr, nach allen Er fahrungen, zu furchte», dyß ihr Lohn auf die Dauer immer auf das noth- dürftigste Minimum hnabgedrückt wird; denn dieses Lohn wird nicht durch den Gewinn deß Geschäfts, sondern durch das Vcrhältniß von Nachftagc und Angebot bei der Arbeit bestimmt, und wenn auch durch gesteigerten Gewinn die Nachfrage nach dieser Arbeit vcrmehtt wird, so wächst auch durch gesteigertes Lohn daS Angebot derselben in her Regel noch gewal-