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Montag teippg. Die Aeiluna erschein! 1»tzUGA0enhs. Zu bezird«» durch alle und — Nr. Ms —— 28. Julius 184S. Deutsche Allgemeine Zeitung Preis für daS Virriel- > jatzr '2 Tvls. — » JnsertionSgebudr für den Raum einer Aelle «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» tve«ts«bland. — München. Fürst v. Metternich. Die Wahlen- Die Ur- laubsfrage^ Die Aernte. — Die schirgiswatder Angelegenheit- — Die württembergische zweite Kammer in der schleswig-holsteinischen Sache. Hr- Schott. Q öom Main- Das Finanzdepartement. — StaatSrath v- Linde. »Aus dem Mecklenburgischen, vr. Raber. Dir kleinen Städte. »»Frankfurt a- M- Die Rabbiner. — Die Rabbinrrver- sammlung. Preutzen. c? Vertin. Hr. v. Reyher. * Vertin. Die Protest-Katholiken- »r. Hast. »Wittenberg- Pastor Uhlich. Protest. »Königsberg. Die Versammlung in Böttcherßhöfchen. * Aus Westpreussen- Ronge. Cri- minaluntersuchung- — Die protestantischen Freunde. — Die Deutsch - Ka tholiken in Magdeburg. — Der Sundzoll- Spanien. Die Aufstände. Das Decret über die Presse. Großbritannien. Parlament. Die Verhandlungen über Neuseeland. Graf Grey. Lord Canterbury. Die Unruhen in Irland-Lodtenschaugericht. Aernte- aussichten in Irland. Frankreich. Die Iesuitcnangelegenhcit. Das Gesetz über den Staatßrath. Die «Presse» über die SonntagSfcier- Der Herbergsvater. Politische Glosse- Abd-el-Kader. Der marokkanische Bevollmächtigte. »»Paris. Spanien. Der Bischyf von LangreS. Belgien. »Krüssel- Daß ThronbcstcigungSfest. Die französischen Zoll maßregeln. Die katholische Presse. Niederlande. Abreise des. Königs. Die Bevölkerung. Schweiz. Luzern- Polizeimaßregeln.— Der VerfassungSentwurf in Waadt, statten, »kam. Hr- Rossi. Luzerner Priester. Die Malteser. Vegtzpten. »Alexandrien. Der Herzog von Montpensier- Hr. Laurin- — Der Herzog von Montpensier. Nordamerika. Die Bewegung nach Oregon. Mersonalnachrichten. Wissenschaft und Kunst. » Araunschweig. Theater- »München. Theater. — Ackerbauschule in Emmendingen. Handel und Industrie. »Rom. Kleiderhandcl. — Die Eisenbahn zwi schen Offenburg und Freiburg.— Frequenz der Magdeburg-Leipziger und -Halberstädter Eisenbahn. »Leipzig, Oelhandel. — Berlin. Ankündigungen. Deutschland. — München, 23. Jul. Von heute an wird im österreichischen Ge- sandtschaftshotel die Ankunft des Fürsten v. Metternich erwartet. Cs laßt sich denken, daß es hier Tausende gibt, welche mit Begierde den Augenblick erwarten, wo sie einen M-nn von Angesicht zu Angesicht sehen sollen, dessen Berühmtheit von einem starken Menschenalter her datirt und seit dieser langen ZKi keiner Minderung unterworfen worden ist. Man hofft zwar, «S werde der Fürst sich wenigsten- einen Tag lang hier aufhaltcn; aber es beruht diese Hoffnung auf keiner bestimmten Mitthei- lung aus Wien. — Wie gewöhnlich im Juli der Jahre, wo allgemeine Gemeinde wählen zu vollziehen sind, hat die Regierung diese auch in diesem Augenblick ausgeschrieben. Um aber mit der Vornahme der erst später folgenden Landtagswahlen nicht gehindert zu sein, ist es zugleich den äußern Behörden zur unerläßlichen Pflicht gemacht, mit den Ge meindewahlen gleichzeitig schon am I. Sept, zu beginnen und das Er gebniß derftlben spätestens gegen das Ende Septembers an das Ministe rium des Innern zu berichten. Daraus wird mit Recht gefolgert, daß die Regierung die LandtagSwahlcn jedenfalls noch im Verlaufe des Mo nats Oktober vornehmen zu lassen und dann im November beide Kammern einzuberufcn gedenkt. Alles, was man sonst in Bezug auf die Landtags- wahlcn Hörl und liest, beruht auf bloßen Bermuthungen, di» sich selbst insofern eben so gut verwirklichen wie als unbegründet erweisen kön nen, als sie die so ost angeregt« UtlaubSfrage neu berühren. Nie mand vermag im voraus zu bestimmen oder nur mit einiger Wahrschein lichkeit zu behaupten, wie weit die Regierung Heuer von ihrem Recht der Urlaubsverweigeruna Gebrauch machen werde. Eher wäre es möglich, daß die gerechtfertigte Scheu vor der Bestätigung sogenannter Minoritäts wahlen in manchen Distrikten die Wähler bei ihren Wahlen so vorsichtig machte, solchen königlichen Dienern, die eine nur geringe Aussicht auf Erlangung des Urlaubs haben, ihre Stimmen gleich von vorn herein lieber gar nicht zu geben. Wir haben in der letzten Kammer Mitglieder gehabt, die in Folge der Nichtzulassung der eigentlich auserlesenen Vertreter der Wähler als deren Ersatzmänner einberusen werden mußten, obschon sic bei der Wahl selbst nur ganz wenige Stimmen, ja in einem Falle sogar nur eine einzige Stimme eichalten hatten. Es ist keine Folge, daß solche Ersatzmänner sich nicht als tüchtige Vertreter bewähren können, wie sich dies gleich bei unserer letztest Kammer in mehr als einem Fall« bewährt hat; aber daß sic zu den eigentlichen Vertrauensmännern der Wählen den gehörten, wird doch kein Verständiger behaupten können. Früher odcr später wird daher auch dieser Uedelstand den ohnehin gerechtfertig ten Wunsch nach einer Revision unseres Wahlgesetze- so steigern und verallgemeinern, daß er nicht länger unberücksichtigt bleiben kann. Von der Umsicht der Regierung läßt sich übrigen- vorauSsehcn, daß sie in der Handhabung deS Recht» der Urlaub-Verweigerung weder dies mal noch je in aller Zukunft so weit gehen werde, wie es der Fall sein müßte, wenn sich die Befürchtungen al» gerechtfertigt erweisen sollten, welche sich seit dem Bekastntwerdcn der deSfallsigen Ansichten eines be rühmten Mitglied» der ReichSrathSkammer eines ansehnlichen Theile- der Bevölkerung bemächtigt haben. Das Urlaubsverweigerungßrccht bi- auf die äußerste Spitz« treibend würde die bairische Regierung nämlich nach der Ansicht jenes Redners in die Lage kommen, die Abgeordnetenkammer ganz nach ihrem Gutdünken zusammensetzen zu können, ohne deshalb ver antwortlich zu werden, und dabei erinnerte der Redner daran, daß die Minister behuf» der Erreichung dieses Zweckes das Urlaubsverweigcrungs- recht nur ebenso aüf die Offiziere und sämmtliche Mannschaft der könial. Landwehr ausdehnen dürften, wie cs bereits den qesammten köniql. Ad- vocqtenstand, die königl. Maaistratspersonen, die Äcrzte rc. umfasse. Wir haben das allergünstiaste Äerntewetter und werden auf der nächsten Schranne wahrscheinlich schon ziemlich viel neue Frucht auf dem Platz« sehen. Daß die Getreidespeculanten erkennen, die Zeit des Stei gens der Preise sei vorüber, konnte man schon auf jüngster Schranne wahrnchmen, indem gegen 3000 Scheffel Getreide über den Bedarf zu Markte gebracht worden waren und aufgespeichert werden mußten. — Aus einem Artikel det Leipziger Zeitung über die schirgiswalber Angelegenheit ersteht man, daß der erste Grund der verzögerten Ueb er gäbe darin lag, daß di« öffrrrcichischen Commissare, welche 1811 mit säch sischen zu Prag zusammengetreten waren, die Enclaveneigenschaft der Ort schaft Leutersdorf bestritten. Später hielt Oesterreich die durch den Wie ner Frieden begründeten Verpflichtungen für erloschen, verstand sich jedoch dazu, daß ein gegenseitiger Enclavenaustausch stattfinden und gleichzeitig die Regulirung der zahlreichen Grenzirrunaen erfolgen solle. Dieses letz tere Geschäft zeigte sich viel schwieriger und aufhältlicher, als man erwar tet hatte, und dadurch zunächst wird eS erklärt, daß die symbolische Ueber- qabe von Schirgiswalde schon I83V, die Rcalübergabe erst 1845 eintrat. Die Verhandlüngen sind von sächsischer Seite durch Geheimrath Günther, von österreichischer Seite durch Hofrath Frhm. v. Pflüql - Lissinez geführt worden, im Uebrigen noch keineswegs vollständig zu Ende, wiewol ihre Erledigung bald zu erwarten steht. — In der Sitzung der württembergifchen Kammer der Abgeord neten am 22. Jul. berichtete Aba. Haßler Namens der staatsrechtlichen Commission über den Antrag des Abg. Duvernoy, die Wahrung der Un abhängigkeit und deS Rechtszustandcö der Herzogthümer Holstein und Lauen bürg sowie deS Herzogtums Sch le sw ich betreffend. Der An tragsteller, davon ausgehend, daß «ine deutsche Ständekammer, wenn nicht das Wort „Einheit Deutschlands" nur als ein leerer Schall Leiten solle, die Theilnahmlosigkeit an dem Geschick anderer deutschen Volks stämme, welche für ihr« Nationalität und ihre Unabhängigkeit zu kämpfen zenöthigt seien, nicht zu rechtfertigen vermöchte, unterwirft die zwischen den Herzogthümer» und Dänemark bestehenden staatsrechtlichen Verhält nisse sowie die bekannten neuerlichen Conflicte zwischen Dänenthum und Dtutschthum einer ausführliche« und gründlichen Erörterung, an deren Schluß er sagt: „Einen Bestandtheil des deutschen Bundesgebiets bilden die Herzogthümer Holstein und Lauenburg. Durch die Verschmelzung der selben mit dem Königreiche Dänemark würde nicht blos die innere und äußere Sicherheit Deutschlands gestört und die Unabhängigkeit eines Bun desstaats vernichtet, sondern auch die Kraft des Deutschen Bundes, al- cin«s völkerrechtlichen Vereins, ^schmälert und in Folge der Verletzung Holsteins und LaucnburgS »die Gesammtheit dcSBundes zugleich und in demselben Maße verletzt». (Wiener Schlußacte Art. 3ü.) Das Herzog- lhum Schleswig gehört zwar nicht zu dem Deutschen Bunde, daher kann auch eine deutsche Volkskammer, welche die Vermittelung ihrer Staats regierung zur Vertheidigung der Selbständigkeit jenes Landes durch den Bund anrufen will, sich nicht auf die Bestimmungen des Grundgesetzes des letzter» stützen, wohl aber auf die seit Jahrhunderten enge bestehende, auf Verträgen beruhende Verbindung Schleswigs mit Holstein, auf die n Schleswig herrschende deutsche Sprache und Sitte, auf die im deut- chen Geiste fortschreitende Bildung seines Volks—Momente, welche das Ihrige zu einer schützenden Brustwehr für Deutschland gegen die drohende Macht des Nordens mit beitragen—, und endlich auf die heilige Pflicht, ür den Sieg des Rechts mit Wort und That zu wirken. " Den von hm hiernach gestellten Antrag formulirt die Commission dahin: die Kam mer möge gegen die Stgatsregierung die Erwartung aussprcchen, daß dic- elbe, wofern unmittelbar oder mittelbar das Rechtsverhältniß der Hcrzog- hümcr Holstein und Lauenburg als Bestandtheile des Deutschen Bundes wirklich gefährdet sein würde, zur Wahru^ des Rechtszustandcs dieser herzogthümer die geeigneten Maßregeln im Vereine mit d«n übrigen deut- chen Bundesregierungen ergreifen werde.' Abg. Haßler fügt bei, die Com mission sei mit den Gefühlen und Ansichten deS Antragstellers sowie mit