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Texte der Gesänge C. M. v. Weber Rezitativ und Arie Ocean, du Ungeheuer aus Oberon Ocean, du Ungeheuer! Schlangengleich halst du umschlungen rund die ganze Welt! Dem Auge bist ein Anblick voll Größe du, wenn friedlich in des Morgens Licht du schläfst! Doch wenn in Wut du dich her, zermalmend das mächtige Schiff, als wär's ein erhebst, o Meer, und schlingst die Knoten um dein Opfer Rohr: dann Ocean, stellst du ein Schreckbild dar. — Noch seh' ich die Wellen toben, Durch die Nacht ihr Schäumen schleudern, An der Brandung wild gehoben, Jede Lebenshoffnung scheitern. — Doch still! Seh' ich nicht Licht dort schimmern, Ruhend auf der fernen Nacht, Wie des Morgens blasses Flimmern, Wenn vom Schlaf er erwacht? Heller nun empor es glühet, ln dem Sturm, dess' Nebelzug Wie zerriss'ne Wimpel fliehet, Wie wilder Rosse Mähnenflug! — Und nun die Sonn erstrahlt! Die Winde lispeln leis', Gestillter Zorn wogt nur im Wellenkreis. Wolkenlos strahlt jetzt die Sonne Auf die Purpurwellen nieder Wie ein Held nach Schlachtenwonne Siegreich eilt zur Heimat wieder. — Ach ! Vielleicht erblicket nimmer Wieder dieses Aug' ihr Licht! Lebe wohl, du Glanz für immer! Denn für mich erstehst du nicht. — Doch was glänzt dort schön und weiß, Hebt sich mit der Wellen Heben? 's ist die Möve, sie schweift im Kreis, Wo die Flut raubt ein Leben! Nein! — Kein Vogel ist's! — Es naht! Heil! Es ist ein Boot, ein Schiff! Und ruhig segelt's seinen Pfad, Ungestört durch das Riff. — 0 Wonne! Mein Hüon, zum Ufer herbei! Schnell, schnell diesen Schleier! Er weht! 0 Gott! Sende Rat! Sie seh'n mich! Schon Antwort! Sie rudern mit Macht! Hüon! Mein Hüon, mein Gatte, die Rettung, sie naht! Rieh. Strauß Gesang der Apollopriesterin — Op. 33 Nr. 2 Es ist der Tag, wo jedes Leid vergessen, Ihr Schwestern, horcht: der Heilige ist nah. Er meldet sich im Rauschen der Cypressen, Und unsre Pflicht steht winkend vor uns da. Wir lassen ihm den dunklen Sang erschallen, Daß seine schöne Sonne niedertaut. Wir zieh'n um seine weißen Säulenhallen, Und jede ist geschmückt wie eine Braut. Seht, unten, wo die kühlen Bäche fließen, Dort wandeln heut' in Nacktheit Mann und Frau; Sie trinken selig Duft und Klang der Wiesen, Und alle blicken sie zum hohen Blau. Und alle jauchzen sie, und alle pflücken Die großen Freudenblüten dieser Welt. Wir aber wollen nach der Frucht uns bücken, Die golden zwischen Traum und Wachen fällt. Wir bringen sie in einer Silberschale Zum Tempel hin, dicht neben Speer und Schild. Wir knieen nieder: dufte, Frucht, und strahle Dem Volk entgegen sein verklärtes Bild! e.von Bodmann Wiegenlied Träume, du mein süßes Leben, Von dem Himmel, der die Blumen bringt. Blüten schimmern dort, die beben Von dem Lied, das deine Mutter singt. Träume, Blüte meiner Liebe, Von der stillen, von der heil'gen Nacht, Da die Blume seiner Liebe Diese Welt zum Himmel mir gemacht. Träume, Knospe meiner Sorgen, Von dem Tage, da die Blume sproß, Von dem hellen Blütenmorgen, Da dein Seelchen sich der Welt erschloß. R. Dehmcl Wenn du es wüßtest, was Träumen heißt Von brennenden Küssen, von Wandern und Ruhen Mit derGeliebten Aug' in Auge und kosend und plaudernd Wenn du es wüßtest, du neigtest dein Herz! Wenn du es wüßtest, was leben heißt Umhaucht von der Gottheit weltschaffendem Atem Zu schweben empor lichtgetragen zu seligen Höh'n, Wenn du es wüßtest, du lebtest mit mir! Cäcilie Wenn du es wüßtest, was bangen heißt In einsamen Nächten umschauert vom Sturm, Da niemand tröstet milden Mundes die kampfmüde Seele, Wenn du es wüßtest, du kämest zu mir. H. Hart Liapach * Kaie hardt, Draada».