Volltext Seite (XML)
LE wir «- bei frühorn Gelegenherie* auch für die Zeit von einer Session M andern der Fall gewesen, zu autarisi«», ein« Anzahl Deputirt« zu erne», nen, «eiche für alle Fälle, wn» den Eongroß betrifft, bvsondere Fürsorge zu treffe« hätten. Der Hauptzweck der Sitzung war die Ernennung der Deputation, welche die Königin bei der Schlußsitzung empfange« sollte. Die Sitzung wurde schon halb 2 Uhr wieder geschlossen, wo, wie einige Blätter sagen, kurz darauf die Minister noch angekommen und ganz über rascht gewesen wären, daß schon Alles vorüber sei. — Nach dem Constitutionnel enthält die Rede der Königin zum Schlüsse der Cortes nichts von irgend welcher Bedeutung. Sie drückt ihre Zufriedenheit mit dem Beistand aus, den sie von denselben erhalten und mit den Beweisen ihres Vertrauens, geht dann zu einer Aufzählung der votirten Gesetze über und versichert den Kammern, daß sic die der Ne gierung gewährte Zustimmung nicht zu bereuen haben sollen. Von den Be ziehungen zum Auslande ist mit keinem Worte die Rede. — Der römische Hof kann unmöglich die in Spanien stattfin dende Bewegung in Hinsicht ihrer wahren Bedeutung verkennen, schreibt die «Presse», und das Unheil übersehen, welches unzcitige Anmaßung der Religion zufügcn würde, da die Regierung cs nicht in der Gewalt hat, dieselbe zu befriedigen. Die Spanier lieben die Religion und deren Die ner, halten aber auf ihre Würde und Unabhängigkeit. Das Ministerium hat unzweideutige Beweise seines guten Willens gegeben, ist aber an der letzten Grenze vernünftiger Concessioncn angekommen. Einen Schritt wei ter in dieser Richtung, und cs würde unfehlbar vor dem Tadel seiner eig nen Freunde fallen. Aber diesen Schritt wird es nicht thun, kann ihn nicht thun, das darf der heilige Stuhl nicht vergessen. Die spanische Regierung verlangt nur die Anerkennung der Königin Isabella und Sanction Les Verkaufs der geistlichen Güter. Dieselbe Anerkennung und die näm liche Sanction hat der heilige Stuhl Portugal zugcstandcn. Weshalb verweigert er sie Spanien? Diese in Madrid häufig erinnerte Paral lele vermehrt noch die üble Stimmung, welche die römischen Federungen verursacht haben, und die Publikation der reformirtcn Constitution ist darüber so gut wie unbemerkt vorübergegangen. — Der Correspondcnt des Morning Chronicle in Madrid schreibt über die Ansichten des spanischen Ministeriums in den römischen Angele genheiten, daß Narvaez und Armero für Zurückbcrufung des Gesandten Castillo y Aycnsa gewesen, die andern Minister aber ihm einen Beistand zu geben geneigt wären. Unter den als Ersatzmänner und Untcrstützungs- gesandten genannten befänden sich der Gesandte in Neapel Herzog Rivas, der Bischof von Zamora Scnor Tarancon und der Congrcßpräsidcnt.(Nr. 152.) Die vorherrschende Meinung sei, daß mag gemäßigt bleiben und den Vertragsentwurf mit Bemerkungen zurücksendcn werde, worüber dann neue Unterhandlungen beginnen sollen. Für jetzt werde das Ministerium fortbestchen, wenn aber eine Acnderuirg erfolge, erwarte man sie eher im liberal-modcradistischcn als im mvderadistisch-absoluten Sinne. Die Haltung der französischen Politik gegen die Jesuiten übe einen natürlichen Einfluß auf die der spanischen Regierung, und wenn dem Rathe von dieser Seite gefolgt werde, trage die Partei des Widerstandes den Sieg davon. Großbritannien. London, 27. Mai. Wegen der zu gestern angesehten Feier des Geburtstags der Kö nigin hielt das Parlament keine Sitzung. Am Morgen flaggten nicht nur alle Schiffe auf der Themse, sondern sie waren auch noch mit ihren Signalflaggen festlich geschmückt. Bei Hofe war große Cour. Abends waren die Theater, die Clubgcbäude, die meisten Häuser der für den Hof arbeitenden Gewerbslcutc illuminirt, wobei Rosen und Disteln und die Buchstaben V und -4 Hauptrollen spielten. Mancherlei Privatfestlichkeitcn sanden außerdem zu Ehren des Tages statt. — In der Sitzung des Oberhauses am 26. Mai wurden eine Menge Bittschriften gegen die Maynoothbill übergeben, doch gingen auch einzelne dafür ein, dabei eine von 400 Protestanten in angesehenen bürgerlichen Stellen aus Belfast. Lord Cottenham beantragte die zweite Lesung der Bill über Vereinigung der geistlichen Gerichtshöfe, welche deren große Anzahl und die Verschiedenheit der ihrer Jurisdiction zugcwiesenen Sa chen nothwendig macht. Im Betreff der Testamente soll z. B. ein Cen- tralgcrichtshof in London gegründet werden, an den alle Testamente ge langen müssen, da 'aber Üntergerichte für die von klcinerm Betrage zur Bestätigung ermächtigt in den Orten haben sollen, wo die Diöccsange- richte jetzt ihren Sitz haben. Allein auch diese müßten zur Einregistrirunz nach London gesendet werden, sodaß man dort künftig über alle letztwilli gen Verfügungen Auskunft erhalten könne. Die Bill wurde nach län gerer Diskussion zum zweiten Mal verlesen. Das Unterhaus beschäftigte sich vorgestern zuerst mit Eisenbahn- angelegcnhcitcn. Lord I. Russell beantragte darauf unter sehr weitläufiger Ausführung, wie er angezeigt hatte, neun Resolutionen über die Lage der arbeitenden Klassen in England und Wales. Sie besagten: I) der gegen wärtige Zustand politischer Ruhe und das in jüngster Zeit einaetretenc Wiederaufleben des Handels gewähren dem Hause eine günstige Gelegen heit, solche Maßregeln in Erwägung zu ziehen, welche die Lage der arbei tenden Klassen dauernd zu verbessern vermögen; 2) diejenigen Gesetze, welche gewöhnlich Schutzzölle geheißene Abgaben auflegen, behindern die Wirksamkeit der Arbeit, beschränken den freien Austausch der Güter und legen dem Volk unnöthige Steuern auf; 3) die gegenwärtigen Ge- treidcgesetze wirken hindernd auf Verbesserungen im Ackerbau, bringen Unsicherheit in alle landwirthlichen Unternehmungen und geben den Be sitzern und Inhabern von Ländereien Aussichten auf besondere Vorthcile, dir nicht dadurch gesichert werden; 4) daß Haus will die besagten Gesetze in der Absicht in Erwägung ziehen, solche vorsichtige und wohlüberlegte Ay« yrdnungen zu treffen, welche für alle Klasse« von Ihr. Maj. Unferchapz« die vorthoilhaftesten sinh; 5) die Freiheit der Industrie Wiße durch «ne sorgfältige Revision- deK Gesetzes über parochialg Ansässigkeit befördert werden, das jetzt in England und Wales gels«; 6) ^in jWenuttischrr Co- louisationsplan werde theilwcise denjenigen Bezirke« des Landes zu Hulse kommen, wo der Mangel an Beschäftigung für die ländliche» Arbeiter die traurigsten Folgen gehabt habe; 7) das Haus habe mit Befriedigung die während der letzten Jahre in der VolkSerziehung und deren allgemei nen Verbreitung gemachten Fortschritte wahrgcnommcn; 8) das HauS werde bereitwillig solchen auf freisinnige und umfängliche Grundsätze be gründeten Maßregeln seine Zustimmung geben, die zu weiterer Ausdeh nung des religiösen und sittlichen Unterrichts führen können; 9) eine un- terthäniqe Adresse soll Ihr. Maj. überreicht werden, um die vorhergegan genen Resolutionen vorzuleacn. Als Grund für diese Korm seiner Anträge führte Lord I. Russell cm, daß er die von Bills deshalb nicht gewählt habe, weil nack Ansicht deß jetzi gen Ministeriums nur die Regierung die Verantwortlichkeit für alle Ge setze zu übernehmen habe, und er deshalb nur Beschlüsse veranlassen wolle, auf welche die Minister eine Reihe von Maßregeln gründen könnten. Wir kommen morgen auf die sehr ausführliche Debatte zurück, die bis zum 28. Mai vertagt wurde. — Hr. Hume hat seinen Antrag auf Verlesung des Unterhauses zu- rückgcnommcn und O'Connell mit den nicht zur Session nach London gekommenen Repealern ist dadurch um die Gelegenheit zu einer Aufsehen machenden Procedur gebracht, wenn in Folge der Verlesung der Sprecher qenöthigt worden wäre, die säumigen Mitglieder durch den Sergeant at Arms nach London holen zu lassen. — Die Times kommt auf den neuen Vertrag mit Frankreich gegen den Sklavenhandel zurück und glaubt anzeigcn zu können, daß der selbe heute unterzeichnet werden solle. Er bestehe aus zehn Artikeln und sei, wie berichtet, auf zehn Jahre mit cincr fünfjährigen bedingten Zwi- schcnfrist (Nr. 153) geschlossen. Die Zahl der von jeder der beiden Mächte zu haltenden Schiffe sei jedoch nicht 27, sondern nur 26. Es sollen dieselben berechtigt sein, die ihnen begegnenden Schiffe anzuhaltcn und sich auS den Papieren derselben zu überzeugen, ob sie auch wirklich der Nation angehören, deren Flagge sie führen. Der Inhalt des Vertrags ist sofort nach seiner Vereinbarung den Gesandten von Rußland, Oesterreich und Preußen mitgctheilt worden. —Ueber den mit Brasilien in Unterhand lung gewesenen Vertrag bemerkt die Times, daß derselbe aufgcgcben wor den sei. — Die von der Versammlung katholischer irischer Prälaten beschlossene Denkschrift über die irische Collegesbill(Nr 153)istam 24. Mai dem Lordlieutenant von einer Deputation derselben überreicht wordev. Derselbe versprach nach Durchlesung derselben die sofortige Uebermittelung an die Regierung, die nach seiner Meinung jedes billige und gerechte Zügeständ- nrß machen werde, um die Moralität der Studirenden zu sichern und je der Einmischung in dir Religion von Katholiken vorzubeugen. Er schien keine ernstliche Einwendung gegen die Wünsche der Denkschrift zu erwar ten, den Punkt der Anstellung der Professoren ausgenommen, die sie einer verwaltenden Behörde, zu der immer die katholischen Prälaten der Pro vinz mit gehören müßten, wo das College liegt, und die auch gegen Re ligion und Moral verstoßende Lehrer soll absctzen können, überwiesen wissen will, die aber die Regierung entschieden in der Hand zu behalten beschlossen hat. Die übrigen Wünsche bestehen im Wesentlichen darin, daß ein katholischer Kaplan an jedem College mit Besoldung angestellt werden soll, um die sittliche und religiöse Führung der katholischen Stu denten zu überwachen, und daß Logik, Geschichte, Anatomie, Geologie, Metaphysik und Moralphilosophie nur von katholischen Professoren vorge tragen werden sollen. — Die postalische Ucbereinkunft der englischen Regierung mit dem Pascha von Aegypten über die Beförderung der englischen Post über Suez nach Ostindien und eine über die Landenge anzulcgcndc Eisenbahn ist jetzt daran gescheitert, daß der Pascha keine Garantie wider cineMo- nopolisirung des Transports von Reisenden und Gütern geben wollte. — Ragget's Hotel in Doverstreet, Piccadilly, ist in der Nacht zum 28. Mai nicdergebrannt. Außer dem Verlust an Eigenthum im Wcr- the von 30,000 Pf. St. ist auch der von fünf Menschen, der Gattin des Parlamentsglieds für Maldon in der Grafschaft Essex, Hrn. Round, die nach London gekommen war, um am folgenden Tage der Königin bei der Großcour zur Feier ihres Geburtstags mit vorgestellt zu werden, des Ho- clbesitzers, seiner 27jährigen Tochter und zweier Personen von der Diener- chaft zu beklagen. Die in Brand gerathencn Vorhänge eines Bettes ind die erste Ursache des Unglücks gewesen. Der Earl v. Huntingdon, "eine Gattin und sein Sohn bewohnten das erste Stock und entkamen nit Verlust ihrer Habseligkeiten, wobei die 3000 Pf. St. werthen Ju welen der Gräfin, die ebenfalls bei der Cour erscheinen wollte, die Wär terin ihres Kindes ist mit verbrannt. Mstrs. Round und ihre Toch ter waren den Tag vorher erst in die Stadt gekommen. Einen schauer lichen Anblick bot während der Feuersbrunst cm Diener, der im zweiten Stockwerk vor den Flammen flüchtete, aus dem Fenster kletterte und au- ierhalb «»geklammert blieb in der Hoffnung, durch eine Leiter Rettung zu erhalten. Diese konnte aber nicht schnell genug angelegt werden, und der Unglückliche mußte, da seine Hände vom Feuer erreicht wurden, los lassen, fiel aber glücklich auf den darunter im ersten Stockwerk befindli chen Balcon, von wo er dann gerettet wurde. — Von der Admiralität ist Befehl zum Erbauen zweier kleinen Dampf schiffe von 200 Tonnen, die nicht tief im Wasser gehen und Schrauben