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Aeipzia. Dl'Stttu», »scd«(i>,lägUa>Ab«<>dt. Zu b«u,h<n durch all« Hotüml»« d«r Ja» uud ÄuSlandr« Deutsch« Allgemein« Zeitung. NM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» «ebe-blick. D«UtsK»a«b. »Aus Süddeutschland. Prof. Schreiber. — Baiern und die Gustav-Adolf-Stiftuna. — Die Unterstützungen für die Wafferbe- schädigten an der Elbe. fHannover. Gustav-Adolf-Stiftung- Hr. Se ling. Die Deutsch-Katholiken in Hildesheim. — Württembergische zweite Kammer. — Der Exceß gegen da« Haber'sche Hau«.—Die barm herzigen Schwestern. — Hr. Winter. *Aassei. Hr. v. Schmincke. Grä fin Luise Reichenbach. Der Kurprinz Mitreaent. — Die Deutsch-Katho liken in Frankfurt a. IN- und Offenbach. HldeüMen. U Halle- Wislicenus. fpon der Saale- Kirchliche Polemik. — Deutsch-Katholiken in Erfurt und Neisse. — Theiner. Äkchanien. Die Cortes. Der König von Neapel. Neue Zeitung. Havana. Wd»Dd*1<an»»i«n. Oberhaus. Unterhaus. Die Posteinnahme. Der Re- ptalverein- Krankreich. Pairrkammer. Deputirtcnkammer. Hr. Guizot. Die Ver handlungen mit Marokko. Algerien. Q Paris. Breschet'S Lod- Die Aka demie. Hr- v- Humboldt. Prof- Ritter. Hr. Botta. Hr- Flandin. Welgien. Kaunnerstatistik. chtchweiz» Graf Pontoit- Dänemark. Verbrechercolonie- Ntordamerika. * Gostan. Die Oregon- und Lejarfrage. Hkersonalnachrichten. »tfsenfchaft «nd Kunst. ** tcipsig- Theater. — Reise um die Erde. Pande» «nd AndnErie. * Frankfurt a M. Börsenbericht. * Leimig. Börsenbericht. * Hannover. Eisenbahn. — Versicherung. — Ankundi- gungScompagnie. — Berlin. «nkündigungen. *ÄUS Süddeutschland, 23. Mai. Wir sind zwar ganz deeMti- nung Ihres Corcespondcntcn aus Bruchsal (Nr. 143), daß in dem Ent schlusse des Prof. Schreiber in Freiburg, von der römisch-katholischen Hirche ab- und zur deutsch-katholischen Kirche überzutreten, sowie in der in Folge davon über ihn verhängten Excommunication von Seiten des erzbischöflichen Ordinariats an sich kein Grund liegen könne, warum er von deni akademischen Lehramt an der Universität Freiburg entfernt wer den müßte. Dies wenigstens, so bald nicht, was wir nicht wissen, in Ba den daS Bekleiden eines Staatsamts, als welches dort das akademische Lehramt angesehen zu werden scheint, oder speciell dieses letztem, von dem Bekcnntniß einer im Großherzogthum anerkannten Confession abhängig ge macht ist. Denn wenn daS Letztere der Fall wäre, so würden wir wenig stens eine SuSpendirung jenes Professors bis zur etwanigen Anerken nung der deutsch-katholischen Kirche gerechtfertigt finden. Zn der Erklä rung deS Prof. Schreiber, daß er Katholik bleiben wolle, und in dem Umstande, daß Lie badischen Gesetze die römisch-katholische Kirche blos schlechtweg die katholische nennen, können wir aber keineswegs mit dem (Korrespondenten yus Bruchsal einen Anhalt für den Staat finden, ihn noch immer durch jene Gesetze gedeckt zu halten. Denn cs liegt doch wol am Tage, daß die gesetzliche Sprache mit dem Ausdrucke „katholisch" die fvttielle „römisch katholische Kirche" verstanden und nicht an denürsprüng- lichen Sinn dieses Wortes gedacht hat, in welchem Sinne ja auch die pro testantischen Kirchen darauf Anspruch machen können und gemacht haben. Die römisch-katholische Kirche aber, wie sie sich in langen Jahrhunderten entwickelt und diesen Stand ihrer Entwickelung im Tridcntinum ausge sprochen hat, wie sie in so vielen Verträgen, Friedensschlüssen und Ge setzen- anerkannt worden ist, findet allerdings ihren Vereinigungspunkt für alle ihre über den ganzen Erdboden verstreuten Glieder und Kirchen in Rom und dem PapstthUm, und ist das ihr wesentlich charakteristisches Moment, von dem , wer sich lossagt, auch von ihr sich lossagt, sodaß hier doch wol kein bloßes inneres „geistliches Gezänk", kein bloßes Nicht- annehmen „einzelner Glaubenslehren", sondern ein offener Austritt aus derjenigen Kirche, welche die badischen Gesetze zeither mit dem Namen der „katholischen" bezeichnet haben, vorliegt. Wie wir uns Prof. Schreiber denken, einen offenen, männlichen und geraden Charakter, sind wir über zeugt, er hat die Sache selbst nicht anders angesehen, und mit seiner Er klärung, daß er bei'der katholischen Kirche bleibe, nur gemeint, daß er Mückireten wolle zu der ursprünglichen katholischen Kirche, bevor sie eine päpstliche geworden. Ganz Dasselbe sagten auch die Protestanten, ohne daA deshalb bei Abschließung des Religionsfriedens gezweifelt worden wäre, daß sie eine andere Kirche wären als diejenige, welche sich, den von ihr Äbtrctendcn gegenüber, die katholische zu nennen fortfuhr. Wenn wir für Prof. Schreiber seine Fortdauer im Lchramtc vindiciren, so ge schieht es auf den Grund hin, daß an der Universität Freiburg auch pro testantische Professoren wirken und Schreiber's jetziges Lehramt nicht der katholischen Theologie angchört. Ob übrigens nicht auch dann noch Zweck mäßigkeitsgründe vorlicgen, einen in den jetzigen kirchlichen Bewegungen von der römisch-katholischen Kirche ab- und zur deutsch-katholischen Kirche übergctretenen, vorauSsetzlich von einem Eifer, auch Andere für denselben Standpunkt zu gewinnen, erfüllten Lehrer von einer Universität zu ent fernen, welche eine katholisch-theologischeFacultät, überhaupt überwiegend katholische Elemente hat, ist eine andere Frage und bietet sich in Baden ein schon früher gebrauchtes Auskünftsmittel dar. Als nämlich in den dreißiger Jahren der Frhr. v. Reichlin-Meldegg an der Münch'schcn, im deutsch-katholischen Sinne geführten Opposition gegen die römische Kirche lebhaften Theil nahm und dann, deshalb in Unannehmlichkeiten verwickelt, geradezu zur protestantischen Kirche übertrat, ward er von Freiburg nach Heidelberg versetzt, wo er noch jetzt wirkt. — Dem Rheinischen Beobachter wird auS München geschrieben: „Dem Vernehmen nach ist dem Abgeordneten des Gustav-Adolf-Verrins, Hrn. Wehner aus Göttingen, vom Könige gegen die Ansicht des Hrn. v. Abel die persönliche Zusicherung crtheilt worden,^daß er nicht abgeneigt sei, das erlassene Verbot zurückzuziehcn und die Theilnahme an diesem Vereine seinen Unterthemen zu gestatten, sobald der Verein einen an dern, den katholischen Baiern nicht feindselig klingenden Namen anneh- mcn werde." — Laut Bekanntmachung der Kreisdirectivn in Dresden find auf den von dieser Behörde unterm l. April erlassenen Aufruf zur Unterstützung der hülssbcdürftigcn Wasserbeschädigten an der Elbe bei ihr bis zum 3. Mai 17,757 Thlr. eingegangen. f Hannover, 23. Mai. Dit vorgestrige Generalversammlung des hiesigen Hauptvereins der Gustav - Adolf-Stiftung (der im Hanno verschen letzt schon gegen >8 HülfSvereine zählt) war zahlreich besucht. Die Debatten über Verwendung der Einkünfte, Vertretung Hannovers bei der bevorstehenden Hauptversammlung in Stuttgart re. wurden zum Theil nicht ohne Bcredtsamkeit geführt, und im Ganzen offenbarte sich viel Theilnahme für die Zwecke des Vereins. Von den zwei Drittheilen Ler Einkünfte, über welche der Verein sich die Verfügung Vorbehalten hat und welche etwa 860 Thlr. betrugen, wird nach dem Beschlusse der Versammlung der zweckmäßige Gebrauch gemacht, daß damit evangelische Boiksschullehrer- im Herzogthum Aremberg - Meppen unterstützt werden sollen, wo bisher die Kinder der evangelischen Gemeinde sich gcnöthigt sahen, die katholische Schule zu besuchen; wir sagen „unterstützt", denn zur Besoldung eines Lehrers reicht der Zinsenbetrag so kleiner Kapitalien nicht aus. Die Regierung, welche durch ständische Bewilligung vermehrte Mittel zur Besoldung der Landschullehrer erhalten hat, wird hinzutreten müssen. Zum Abgeordneten nach Stuttgart wurde bcr Pastor Flügge erwählt. Die Vrreinskasse übernimmt, wie billig, die Kosten der Hin- und Rückreise. — Der bekannte Mäßigkeitsapostel Kaplan Selina hält jetzt wieder Rundreisen in unserm Lande. Er findet hier gewiß noch sehr viele terrv vivr^v, wie die Statistik der enormen Branntwcinconsumtion vermuthen läßt. — Die kleine deutsch-katholische Gemeinde in Hil desheim setzt ihre AndachtSübungcn in einM vom Magistrate ihr einge räumten Locale ungestört fort. DaS Gerücht vom Gegcnthcil hat ihr Vorstand öffentlich widerlegt; es widerlegte sich schon hinlänglich dadurch, daß es in der Rhein- und Mosclzeitung stand. Ich glaube nicht, daß die Deutsch-Katholiken hiesigerseits besondere Unterstützung von oben her zu gewärtigen haben; man wird ihnen aber auch nicht schloss cntgegentretcn. ,— In der Sitzung der württemvergischen zwcitcnKammer am 2l. Moi wurde über die Anträge der Commission, welche auf Beschrän kung der Jahrmärkte abzieltcn, ferner über eine Petition für Vermin derung der Lchrlingszahl und für Abschaffung der Vcraccordirung öffent licher Arbeiten in Abstrich zur Tagesordnung übergegangen. (Schw. M.) — Nach der Kölnischen Zeitung sind in Folge dcß Stürmens auf das Haber'sche Haus in Karlsruhe im Jahr 1843 nun auch fünf Sol daten, zwölf Unteroffiziere und drei Offiziere wegen Insubordination und wegen Theilnahme an den Exccsscn vor dem Habcrffchen Hause zu Stra fen vcrurtheilt worden, die bei Erstem im Dunkelarrest und Krummschlic- ßen, bei Letztem in Arrest von einigen Tagen bestehen. — Der Gcmeinderath von Konstanz hat einstimmig beschlossen, die für den Orden der barmherzigen Schwestern empfohlene Collette nicht eintretcn zu lassen, und demgemäß die ausführliche Begründung, die ses Beschlusses an die drei Stadtpfarrämter gegeben. Dasselbe hat der Gcmeinderath zu Wahlwics gethan, der verlangt, daß die Mittel für jenes Institut aus den Geldern der aufgehobenen Klöster aufgebracht wer den mögen, wenn dasselbe zeitgemäß sei. (Sccbl.) — In Heidelberg wurde am 23.Mai Hr. C. F. Winter, Vater, mit 13 l gegen 16 Stimmen zum ersten Bürgermeister gewählt. * Kassel, 24. Mai. In voriger Woche hatten wir hier das Lci- chenbcgängniß des im 70stcn Jahre verstorbenen Gehcimraths v. Schmincke, der unter der Regierung des-jetzigen Kurfürsten die Stelle eines Staats- ministcrs bekleidet und abwechselnd den Departements der auswärtigen Angelegenheiten und des kurfürstlichen Hauses, der Justiz, des Innern