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Montag —— Rr. Uv- —— LS. Mai Isas DM Datsche Allgemeine Zeit«««. -WML «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz I» selben hinter die Linie und durch hundert andere MiSliebigkeiten je länger desto mehr verleiden? Man wird dafür, wenn man nicht einen streng- militairischen Standpunkt einnehmen und von der Wichtigkeit der Land wehr in unserer Zeit Umgang nehmen will, schwerlich RechtfcrtigungS- gründe finden; wohl aber wird man sich zu aufrichtigem Bedauern veran laßt fühlen, baß dem Allen doch so ist und nicht anders. ff^Leipslg, 25. Mai. Wie gering auch die Zahl der Personen war, welche von der Rückkehr Hecker's und v. Jtzstein's (Nr.t45) unterrichtet wurden (die D. A. Z. wird erst Abends um 5 Uhr aüsgegcbcu)/ so hatte fich doch die Kunde schnell und weit verbreitet und eine große An zahl von Personen zur Post gelockt, als beide Abgeordnete gestern Nachmittag um 3 Uhr abfuhren. Nachdem v. Jtzstein einem Theile der Studirenden, wel cher eine Deputation zu ihm gesendet hatte und sonst zu manchen Ehren bezeigungen bereit war, deren Ausführung nur Jtzstein's Ablehnen verei telte, mit herzlichen Werten gedankt und von den chn begleitenden Freun den nochmals Abschied genommen hatte, stellte sich die Menge in einem Spalier auf und begrüßte den Scheidenden mit einem dreimaligen don nernden Hoch! , — InHanau istam22.Mai eine deutsch-kntholischrGemeinde ins Leben getreten. Männer aus allen Ständen, Geistliche, Lehrer, Be amte, Kaufleute, GrschäftSmänuer und Handwerker, auch Israeliten, zu sammen gegen S0V Personen, wohnten den Verhandlungen bei. Rach» dem der Silberarbeiter Hausotter die Verhandlungen mit einer Anrede eröffnet hatte, hielt Pfarrer Kcrbler einen Vortrag, worauf das Glau bensbekenntnis verlesen ward. Aus der Versammlung schieden darauf die Nichtkatholiken, und die zurückbleibenden Katholiken verhandelten nun im engcrn Kreis ihre Angelegenheiten. In Folge dessen haben etwa IVO Per sonen das Glaubenöbekenntniß unterzeichnet. *Aus Schleswig-Holstein, 2». Mai. In dem Zustande Ler deutschen Herzogthümer dem Königreiche Dänemark gegenüber hat sich in den letzten Monaten nichts geändert. Jndcß haben die dänischen Blätter dir Mittheilung gebracht, daß in Betreff der S taatSeinheits- und Svc- cessiousfrage eine Resolution zu erwarten sei, die allgemeine Freude verursachen werde, womit die Nachricht verbunden wird, daß Frankreich und England die 1721 gegebenen Garantien in Betreff des HerzogthumS Schleswig erneuert hätten. Da aber diese Garantien blos den ruhigen Besitz des damals eingezogenen herzoglich GottorpifäM Antheils an dem Herzogthum Schleswig gegen die Wiedereinsetzung deS Gottorpifchen Für stenhauses betrafen, dadurch aber die agnatischen Erbrechte des Sondrrbur- ger Hauses als des jünger» Zweigs des königlich-herzoglich occupirenden HaufcS nicht berührt haben, so hat eine solche Erneuerung in Betreff der künftigen agnatischen Succtssionsfrage vernünftigerweise keinen Sinn. Jn- deß sind die Gemüther in den Herzogthümern durch jene Nachrichten doch in diesem Augenblicke bedrückt und im Stillen aufgeregt, weil die Presse sich hier nicht unbehindert ausjprechen darf. Auch heißt es, daß der KanzleipräsidcNt, Graf von Reventlow-Criminil, sich geweigert habe, eine Antwort auf Lie Adresse der schleswig-holsteinischen Prälaten und Ritter schaft, die diese Corporation in Betreff der roeskildcr Vorgänge an unsern Landesherrn erlassen hat, ohne daß deren Inhalt bereits bekannt gewor den ist, zu contrasigniren. Der Graf ist feit einigen Jahren in diese Corporation, die unter landesherrlicher Bestätigung das Rcceptionsrechf besitzt, ausgenommen worden. Deshalb erneuern fich die Gerüchte, daß derselbe am berliner Hofe Nachfolger des dort abgehenden Gesandten, des Grafen von Reventlow v. Altenhofs, werden würde. Außer der dänischen Tagespresse, welche in ihrer Berserkerwuth gegen die Schleswig-Holstei ner zu operirrn sortfährt, sind drei neue Angriffe gegen SchleSwig-Hol- steinö Staatsrecht und sür die dänischen Ideen unternommen worden. Die kopenhagencr Bürgerrcpräscntanten haben eine Adresse an ihren Kö nig erlassen, in der sie offen erklären, daß Schleswig nur zu erhalten sei, wenn dasselbe in den Dänisch redenden Distrikten mit „dänisch gesinnten Beamten" versehen werde, und daß deshalb dänischer Sinn, Ucberein- stimmung mit der Nation, ihrem Charakter, ihrer Weise zu sein und W denken, ihrer Geschichte und Literatur, ihrem Volksleben hier ausgebildet, also die deutsche Sprache und Institutionen vernichtet werden müßten. Die Maske, daß es sich blos um Schutz der angeblich gekränkten däni schen Sprache bei uns handle, ist somit endlich abgeworfen. Donn indem sie angeben, daß die dänische Sprache und Nationalität das politische Band sei, welches Schleswig mit dem Königreiche vereinigt, tritt deutlich hervor, da sie nicht einen Theil, sondern ganz Schleswig haben wollen, daß sie daS ganze Herzogthum nur durch diese Mittel an sich ziehen kön nen. Da man diesen angeblich liberalen Wortführern (Hr. Orla Lehmann, Magister Monrad, EtatSrath Hvidt sind unter den Burgerrcpräsentanten) erwidern könnte, daß von ihnen dabei auf das schleSwigsche Volk selbst gar nicht Rücksicht genommen werde, so haben sie von dem sogenannten SchleSwigsche» Vereine, welcher aus einigen Bauern und den Professoren ** Nürnberg, 21. Mai. Am Pfingstmontage haben sich in Erlangen einige Kleinigkeiten zugetragen, aus denen Mn wahrscheinlich große Ge schichten machen rpird. Deshalb 'möge derselben auch in diesen Blättern mit einigen Worten gedacht werden, nicht bloS um nach zuverlässiger Quelle das Wahre hervorzuheben, sondern um daran auch noch einiges Wei ter« zu knüpfen. Der Commandirende der sonst durch ihre Dienstbereitwil- ligkrtt und Dienstgeschicklichkeit bekannten Landwehrmannschaft Er langens, RechtSrath Heim, hatte es für angemessen gehalten, diese an ihr«m (Schützen-)Hauptfcsttage in ihrer freiwilligen Bewegung mehr zu hindern, als es ihr nach den Sitten der Väter und nach dem selbst ge wohnten Brauch erträglich schien. Deshalb waren Beschwerden und Wünsche an dir höchste Stelle ergangen, und als von da aus der erwartete Be scheid ausblieb, war eS nicht eben ein Geist der.Freude und der Zufrie denheit, welcher sich allgemein kund gab. Hierher scheint denn auch zu gehören, daß von der zum Schutz an den StationShof commandirten Land- wehrmannschaft in einem Augenblicke, wo sich Tausende raufend und lär mend zur. Kasse drängten und von Einzelnen bereits die Fenster einge- worfen wurden u., sich nur ein so geringer Theil einfand (fünf oder sechs Mann), daß von einem Dienste derselben unmöglich die Rede sein konnte. Deshalb ist nun eine Untersuchung cingelcitct, und da man sonst Nie mand habhaft werden kann, dürfte es kaum fehlen, daß die dienstunge horsamen Landwehrmänner ihrer allerdings verdienten Strafe um so we- mgar entgehen. Aber woran fühlt man sich zugleich unwillkürlich erinnert? An die falsche Stellung, in welche unsere gesammtc Landwehr gebracht worden ist; gebracht durch eine Anzahl von Verordnungen, die ihr jede Freud« an dem kostspieligen, zeitraubenden und auch sonst noch lästigen Dienste nach und nach wol verkümmern müßten und es noch dahin brin gen werden, daß Offiziere wie Gemeine diese ihnen bcigebrachte Abnei gung gegen den Dienst allenfalls auch bei wichtiger» Gelegenheiten zu er kennen geben werden, als bei Vogelschießen rc., wie am Pfingstmontage zu Erlangen. Wir erinnern nur an die Kränkungen und Aergrrnisse, welche durch die von Seiten des LinjenmilitairS ausgegangene Verweige rung d«r üblichen militairischen Salutationen vor der Landwehrmannschaft dahier und an andern Otten des Königreichs wiederholt öffentlich begangen worden sind. Zugleich aber erinnern wir auch an die guten Dienste, welche hi«r und anderwärts von der Landwehr 1831 geleistet worden sind, sowie daran, daß jetzt vor einem Jahre die Bürgersoldatcn nicht blos in Mün chen ihre volle Schuldigkeit gethan, sondern vorzugsweise auch in Ingol stadt alles Verdienst der Wiederherstellung der Ordnung und Ruhe in der schwerbedrohten Stadt auSschließrnd erworben haben. Warum, nun rin«r Truppengattung, zu welcher man in Momenten der Noth seine Zu flucht thoilS gesetzlich, theils aus andern guten Gründen nehmen muß, di« Freude am Dienst in ruhiger Zeit durch kränkende Zurücksetzung der U-brrSliS. lvruifchlaud. "ilürnberg. Die Landwehr, ff)-Leimig. Abreise v. Jtz- Ain'S. — Deutsch - Katholiken in Hanau. *Lus Schleswig-Holstein. Der Streit mit Dänemark. Die schleswig-holsteinische Regierung. Feste- Hr. v. Scheel. — Volksfest bei Bredstedt. PreuAen. f Berlin. Der Kronprinz von Württemberg. Die Oberpräsi denten. Die Deutsch - Katholiken. Da« Hutabnehmen. Die Armenverwal- tung. Da« Obercensurgericht. (-i-)Aerlin. Hr. Lutze. Die Journale. Der Corso. * Posen. Hr. Czerrki in Schwersenz. Der Erzbischof. — Hr. Gra bowski. Portugal. Ministerium. Dampfbvot. BtoHdritaunion. Prinz Albert. Prinz Georg von Cambridge. Die Goldschmredeinnung. Amerikanische Gesandtschaft in London. Frankreich. Deputirtenkammer. Die Dotationsfrage. Pairsernennungen. Der Bischof von Chartres. Der landwirthschaftliche Centralcongreß. Auf lauf in Nantes. "Paris. Die Jesuiten- Gchiveiz. Zürich. Prof- Snell- — Die Lagsatzung. — vr. Steiger. Hjtalirn» *Aom. WohlthätigkeitSanstaltcn. Dar Animahospiz. BuOland und Polen. Woronzoff. Die Offiziere der ehemaligen polni schen Armee- Braille«. Die Laufe des Thronerben. Hr. Gore Ouseley. Merfonalnachrichten. Wissenschaft und chunst. * Dresden. Theater. Concerte. — Der Dichter Runeberg. Handel und Industrie. * Stuttgart. Messen. — Ostfriesische Eisenbahn- — Verkehr der deutschen Eisenbahnen im März. — Frequenz der Mag deburg-Leipziger und - Halberstädter Eisenbahn. — Berlin. Wüküudigungeu.