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ai4 „ -apnl schalen- deren eS hier acht gibt, verbrannttn. — Die Hahrüttjtveit- , tel steigen täglich im Preis, und Gott weiß, wohin das führt. DaS Thermometer zeigt wieder bei nordöstlichem Mnd auf 19° unter d^m Wköln^I». März, nigs eine Versammlung deöHandelöraths gehalten worden, um vorläufige Verabredungen zu treffen, wie der durch die unbestcuerte englische Baum wolle bedrohten inländischen Baumwollenindustrie zu helfen sei. Wie uns versichert worden, will man von hier aus beim Zollcongressc darauf an- tragen, die Eingangssteucr auf englischen Twist jedenfalls um so viel zu erhöhen, als der neuliche Zollerlaß von Seiten der großbritannischen Re gierung diesen Handelsartikel billiger stellt. Man ist hier allgemein ge spannt auf die Berathungen der Sachverständigen, welche am 30. Marz zusammenkommcn und sich ebenfalls über etwanige Tarifveränderungen in Bezug auf Baumwollengaine und Gewebe auszusprcchcn haben. * Äöniasbera, 8. März. Man meldet aus Danzig die außer ordentliche Thcilnahme für die deutsch-katholischen Gemeinden, der namentlich der Buchhändler Gerhard sich unterzieht. So druckt er z. B. jetzt nach Art Ulrich v. Hutten's Lpmtnluv ooscurnrum virorum ähnliche, an Ronge und Czerski gerichtet, die einen dortigen Gelehrten zum Verfasser haben. An Gcldsammlunaen für diese neuen Gemeinden fehlt eS nirgend in dieser Provinz, und schon findet der Vorschlag, die Gelder der Gustav-Adolf-Vereine zum Rutzen der jungen göttlichen Pflanzungen zu verwenden, sehr vielen Anklang. — Am 3. März war wieder im Löbe- nicht großes Feuer, wobei sonderbarerweise des ehemaligen Schauspiel direktorS Tietz Thcatergarderobe und eine der Dinter'schen Kleinkinder- ^Höln^Iv. März. BekapnMch 'lvMe-.am io. Nov. v. I. daher eine zahlreich besuchte öffentliche Versammlung von Bürgern der Städte Köln und Deutz abgehalten, in welcher die Bildung eine- allgemei nen HülfS- und Unterstützungsvereins beschlossen und rin Co- Me zur Eittwerfung der Statuten gewählt ward, welches sich des ihm gewordenen Auftrags auch alsbald entledigte und den abgefaßten GtatUten- enrwurf, da die Abhaltung einer zweiten Bürgerversammluna zur Bera- tbung desselben nicht ausführbar war, sofort der betreffenden Behörde zur Genehmigung einreichlr, während derselbe gleichzeitig auch zur Kenntpiß- nahme deS PublicumS durch den Druck veröffentlicht wurde. Es waren inzwischen von Amts wegen überhaupt afle weitern Bürgerversammlungen in dieser Angelegenheit einstweilen für urizulässig erklärt worden, und viel seitig wurde seitdem di« durch die lange Verzögerung anscheinend-gerecht fertigte Besorgniß laut, Lpß die HeyehmiMng des Statutenentwurfö gar nicht erfolgen werde, und somit die-Errichtung des beabsichtigten Vereins ganz unterbleiben müsse. Zur Freude Aller, die sich für. die Sache in- teressiren, ist aber jetzt diese Genehmigung, wiewol dem Vernehmen nach nicht ohne manche Abänderungen der einztlnen Paragraphen des Ent wurfs, von Seiten der Staatsbehörde dennoch erfolgt, und bereits ist für den nächsten Sonntag eine öffentliche Bürgerversammlung, ohne Zwei fel mit Gutheißung der Behörde, cinberufen worden, in welcher die Statuten in Berathung gezogen werden sollen. Wie man hört, wird auch unser Regierungspräsident, wahrscheinlich in höhcrm Auftrage, der Versammlung beiwohnen, und diese Gelegenheit dazu benutzen, die Ansich ten und Wunsche der Regierung bezüglich der Tendenz und Wirksamkeit des zu gründenden Vereins ausführlich und motivirend darzulegen. Die Schlesische Zeitung berichtet aus Hirschberg vojn 10: März, daß der Verein für gemeinnützige Zwecke, der seit seinem sechs- oder siebenwöchentlichen Bestehen einer großen Thcilnahme sich zu erfreuen gehabt habe, am 7. März plötzlich verboten worden sei. Es fei am 5. März Abends oder am 6. März früh der Präsident v. Witzleben in Be gleitung des Regierungsraths v. Woringen dort angelangt, um sofort eine Untersuchung einzulcitcn. Da der Bürgermeister sich aber abwesend befand, so verfugten sich die genannten Herren der liegnitzer Regierung in Begleitung des Stadtsyndikus Crusius in die Wohnung deS Lehrers Wander, um die von demselben gehaltenen Vorträge in Beschlag zu neh men, was nach Durchsuchung seiner Papiere geschah. Dqrauf erfolgte die Vernehmung deS Vorstehers des Vereins, Apothekers Großmann, mehrer Mitglieder in Hirschberg und Warmbrunn. Der Lehrer Wander ward in einem zwei- und fünfstündigen Termine vernommen. So viel bekannt, hätten die Zeugenaussagen nichts von bedenklichen Tendenzen ergeben. - Kfui, Prinz ^uit^ol-d, Mit einer Wärme, welche die bairischen Prote stanten ihm nie vergessen werden, die Stimme zu Gunsten der Bedräng tem Er setzte in klarer und lebendiger Rede auseinander, wir er in der Adresse der anSdacher Synode kein« Sm» der. Ausrottung zu erkennen vermöge und überhaupt nicht- erblicken könn« als eine ehrfurchtsvolle Dar-' legung der unter den Prötrstanten bestehenden Beschwerden und Befürch tungen. Habe doch jeder Unterthan die Befugniß, seine Beschwerden vor dem Throne laut werden zu lassen und seine Rechte zu vertheidigcn. Er sehr in dieser Eingabe eine höchst wichtige Thatsache, die faktisch bestehende Beunruhigung der Protestanten, die gründlich gehoben werden^MAi,"Kenn' nicht die Eintracht, der Friede und die Kraft deS StaatS darunter leiden sollen. Die Rede des Prinzen soll auf alle Anwesenden, .auch aus,seinen königlichen Vater, tiefen Eindruck gemacht haben. Ganz in Uevertmstim- mung mit seinem Bruder, nur ruhiger, votirte auch der Kronprinz. Der König soll hierauf sehr ernst und nachdenklich geworden sein. Derselbe verschob die Abstimmung auf eine zweite, am l. März zu haltende Sitzung, pnd in dieser verwarf die Majorität den Frcybcrg'schen Antrag und über ließ eS dem König, in vollem Vertrauen auf seine Weisheit und Güte, nach eignem Ermessen diejenigen Verfügungen zu treffen, welche zur Be ruhigung seiner protestantischen Unterthancn dienen konnten." „So steht gegenwärtig die Sache. Man sieht der nächsten Zukunft mit großer Spannung entgegen; auf der einen Seite eine übermächtige Par tei, an deren Spitze ein Minister steht, den man wol einen Premiermini ster nennen könnte, da ihm der König das unbedingteste Vertrauen schenkt und in allen wichtigen Angelegenheiten, selbst wenn sie nicht unmittelbar sein Ministerium betreffen, seinen Rath hört; auf der andern Seite ein deutscher König, der alle seinq getreuen Unterthancn mit gleicher Liede um saßt, und die so bestimmt ausgesprochene Ansicht des wirklicheti und des eventuellen Thronfolgers. Man zweifelt daher nicht, daß ein versöhnen der Schritt erfolgen werde. Aber kann man — was man so gern möchte — sich einem sichern und vollen Vestiauen hingeben, kann man eine Aen- derung deS Systems erwarten, so lange Organe die königl. Beschlüsse voll ziehen, welche Vota abgeben können wie die oben angeführten?" — Der in Wachen Verhaftete (Nr. 58) ist ein Musiklehrer aus Ber lin, welcher sich in Aachen aus eignem Antriebe zur Haft gestrllt und sich und Andere eines gegen den Staat begangenen Verbrechens angeklagt hat. Die sofort angestellten Recherchen haben ergeben, daß er lediglich ein seinen berliner Gläubigem entlaufener Schuldner ist, welcher aus diesem Gründe nach Berlin transportirt werden mußte, um theils wegen falscher Denünkiation, theils wegen der in Berlin verübten Betrügereien zur Un tersuchung gezogen zu werden. (Köln. Z.) — In der Vcrsammlutm der Christkatholische« in ssSerUn am IS. März wurde die von Leipzig eingegangene Einladung zum Con- cil vorgelcscn, und vorläufig bestimmt, daß die Gemeinde drer Dcputirte schicken werde. Dieselben solle« in der nächsten SonntagSbcrathung ge wählt werden, da die Sitzungen deS ConcilS schon am 23. März Nach mittags beginnen sollen. . , V In ««ndeshut fand am S. März die erste constituirende Ver sammlung der Deutsch-Katholischen in dem Sessionszimmer deshor- tigcn Rathhauses statt. Der größte Theil der Versammelten unterschrieb die gänzliche Lossagung vom römischen Stuhl und nahm das breslauer GlaubenSbekenntniß an. Dre solchergestalt in ihrer Cvvstituirung begrif fene Gemeinde umfaßt etwa 40 Familien; es steht aber der Zutritt noch vieler Mitglieder aus der Stadt söwol als auch «uS den umliegenden Dörfern i« Aussicht. (Schl. Z.) Die Schlesische Zeitung schreibt aus Breslau: „Pfarrer Czerski ist nun nach einem, dreitägigen Aufenthalt in unserer Hauptstadt gestern Abend wieder zu seiner Gemeinde nach Schncidemühl zurückgekehrt. Der selbe fand in dem Hause des durch seine Gastfreundschaft rühmlichst be kannten Partikuliers Wittig, des bisherigen Beschützers von Ronge, freund liche Aufnahme und ärntete in den Kreisen mehrer Familien und.zahlrei- cher Freunde und Beförderer der guten Sache die schönsten Beweise brü derlicher Liebe und Eintracht. Auf Veranlassung Ronge'S und der Ge meinde wurde ihm eine Militairperson (Mitglied der neuen Kirche) als Begleiter auf seiner Rückreise beigegeben." — In BreSlau ging bereits qm 9. März das Gerücht, eine Frau habe den Domprediger Förster erstechen wollen. Dann sollte das At-, tentat gegen den Kaplan Lorinser gerichtet gewesen sein. Es stellte sich aber bei der Verhaftung der Frau heraus, daß diese weder ein Messer bei sich habe, noch überhaupt, daß der K-plan Lorinser, sie kenn«. Lie Fra« hat weiter nichts begangen, als daß sie, als gute Kathqlikin, die Kirche besuchte und dort die Geistlichen Mit aufdringlichen Bitten um Ar beit behelligte, bei ihrer Zurückweisung aber sich grobe Ungebührlichkeitt« erlaubte. r:- «-.in **Berlin, >4. März. Der Marquis v. Abrantes hat beim Mini sterium den brasilischenZolltarif eingereicht, welcher sogleich den ver schiedenen Handelskammern des Landes zur Begutachtung mjtgetheilt wor den ist. Wir sehen hieraus von neuem, wie die Verwaltung im wohl verstandenen Interesse der Gesammtheit es sich immer mehr angelegen sein läßt, über Verhältnisse und Beziehungen, die sie vo« ihrem Standpunkt auS unmöglich nach allen Seiten hin zu überblicken und zu durchdringen vermag, das sachverständige Urthcil praktischer Geschäftsleute cinzuholen. Diesem wahrhaft heilsamen Streben unserer Regierung verdanken wir bis jetzt vorzüglich die Einsetzung des Handclsamts, und die umsichtige Thä- iigkcit dieser neuen Behörde gibt uns die sichere Bürgschaft, daß fortan «och mancherlei Mängel unsers commerziellen Ledens verschwinden werden. — Wie wir hören, wird mit nächstem das Gottesdjcnstwesen für die Soldaten katholischer Confession in ähnlicher Weise eingerichtet werden, wie dieselbe für den protestantischen Theil der Armee bereits be steht. Hiermit würde denn einem lange gefühlten Bedürfniß abgehplfcn sein und die Vorwürfe endlich verstummen, welche dem zu protestantischen Geiste der Regierung deS verewigten Königs ohne Unterlaß gemacht wer den. Die preußischen Fürsten sind von je her für das Wohl ihres Volks, welchem Glauben es auch angehöre, gleichmäßig besorgt gewesen; und es darf nicht immer gleich als persönliche Parteinahme ausgelegt werden, wenn bei dem unvermeidlichen Nacheinander der staatlichen Einrichtungen die Ordnung der Angelegenheiten einzelner Kreise der Bevölkerung nicht grade zu Anfang an die Reihe kommt. Friedrich Wilhelm III., so ener gisch er den Ucdcrgriffcn der Hierarchie entgegentrat, hat die katholischen Glieder seine? Reichs nie den auch in unsern Tagen nicht selten geübten Druck einer andersgläubigen Regierung fühlen lassen, und der in seinem Geiste herrschende Nachfolger wird bei aller Milde und Schonung für die Gewissenssachen seiner Unterthancn niemals das StaatSinteresse aus den Augen sehen, vielmehr stets deS Grundsatzes eingedenk bleiben, daß das kirchliche Lebe« der Religionsgenoffenschaften nichts gemein hat mit staats- gesährlichen Bestrebungen eines ausländischen KlrruS. Sichern, Vernehmen nach ist am 11. März'unter dem Vorsitze des Kö-