Im Winter zwischen 1785 und 1786 schuf Mozart drei Klavierkonzerte: Das in Es-Dur (KV 482), das in A-Dur (KV 488) und das in c-Moll (KV 491). Aus oinem Brief an den Vater erfahren wir, daß Mozart oinzelne Klavierkonzerte für sich selbst^ geschrieben hat, ganz bewußt für oinen kleinen und auserlesenen Kreis von Kennern und Liebhabern. Das „Konzertante“ bedeutete für Mozart soviel wie eine geist reiche Unterhaltung, doch wurde dabei durchaus Persönlichstes ausgesagt. Frie drich Blume formulierte einmal treffend, daß Mozarts große Klavierkonzerte scheinbar mit dem reizvollen Spiel von Phantasie und Launo vollauf beschäftigt seien, „in Wirklichkeit doch nur verhüllende Schleier über oino fortwährend ge fühlte Unergründlichkeit und Abgründigkoit dos Lebens breitend.“ Das Es-Dur-Konzert (KV 482) vom 16. Dezember 1785 eröffnet die Reihe der letzten und reifsten Klavierkonzerte, die kaum noch eine Verbindung zur ver spielten Serenadenmusik der Salzburger Jahre erkennen lassen, ja, sie ragen weit über die wertvollste Gosollschaftsmusik ihrer Zeit hinaus. Mit ihrer Musik berühren sie unmittelbar die späten sinfonischen Meisterwerke Mozarts. Die seit Johann Christian Bach Allgemeingut gewordene singende Melodik (nach Schering) wird von Mozart in seinen Klavierkonzerten noch gesteigert und zugleich verfeinort. Nicht nur in den langsamen, nein, auch in den schnellen Sätzen und virtuosen Passagen beginnt bei Mozart das Klavier gleichsam zu sprechen. In den Kopfsätzon seiner Klavierkonzerte versucht Mozart in immer neuer persönlicher Formung eine Ver schmelzung zwischen Sonatenform und Konzert. Dio langsamen Sätze zeichnen sich aus durch eine verhaltene Lyrik, die Ornamentik erscheint improvisatorisch aufgelöst, auch auf die Kunst der Variation wird zurückgegriffen. Wie in den Violin-