Volltext Seite (XML)
2194 Michalis erhielt, worin ihm dieser durchaus nichts von seinem Unwohl sein meldete. Ungeachtet der König dem Ministerpräsidenten die Versiche rung crthciltc, daß das besondere Interesse, welches er an den Pcrsonal- zustanden der Familie Mavromichalis von je her genommen, und der Umstand, daß das Leben des Anastasios Mavromichalis in Gefahr sein solle, die einzigen Beweggründe zur Verfügung dieser außerordentlichen Maßregel gewesen: so beharrte doch das Plenum des Ministerraths, wel ches über diesen Gegenstand in. geheime Berathung zusammengctretcn war, bei seinem frühem, am 16. Aug. cingereichtcn Entlassungs^esuch. Auf diese Erklärung hin übertrug der König dem Cxstaatsrath Ioannis Ko lettis die Bildung eines neuen Ministeriums. Bis zum 12. Aug. Nach mittag 4 Uhr war die Zusammensetzung desselben noch nicht zu Stande gekommen, weil Kolettis mit Andreas Metaxas über gewisse Punkte sich nicht einigen konnte. Durch provisorische Bestimmung von vier Ministern zu den sieben Portefeuilles wurden die anfänglichen Schwierigkeiten dessel ben Abends noch beseitigt, das neue Ministerialpcrsonal von Kolettis dem Könige vorgetraqcn, und von letzterm, wie schon früher (Nr. 250) berich- ret, genehmigt, worauf die Vereidung des Gesammtministeriums des an dern Tages früh am 19. Aug. erfolgte. Außer den an mehren Privatpersonen während des hitzigen Wahl tages am 16. Aug. verübten Thätl ich keilen, wobei dcr Rcdactcur des Morgcnheroldcs Orphanides am übelsten bedacht wurde, fand nur die tödtliche Verwundung eines Einwohners aus Paxos statt, welcher wieder um seinen Angreifer durch zwei Pistolenschüsse zu Boden streckte und dann selbst leblos niederste!. Ueberkaupt dauerte der eigentliche Wahlkampf zwölf Stunden und wurde nur durch das vermittelnde Erscheinen des Kö nigs Abends 6 Uhr beendigt. Die von der Garnison während jener un ruhigen Tage bewiesene Gleichgültigkeit wird von allen wohlgesinnten Bür gern mit Recht getadelt, indem sich zwar die Besatzung keineswegs in das Detail der Wahlen einzumischen, aber doch für Ordnung und Ruhe wäh rend derselben zu sorgen hatte. War die Staatsgewalt entschlossen, die Ruhe der Stadt von Seiten der Garnison nicht beschützen zu lassen, so hatte doch die Nationalgarde aufgerufen werden müssen, um nicht die Ab stimmung dem Despotismus der Anarchie und das Leben der Bürger der Rachsucht persönlicher Leidenschaften preiszugeben. ff Äthen, 21. Aug. Heute werden die Dcputirtenwahlcn der Hauptstadt von neuem beginnen, und bis jetzt wurde die öffentliche Ruhe seit Eintritt des Ministcrwechsels nicht mehr gestört. Die Militairgou- vcrnemcnts von Athen und Nauplia sind aufgehoben, ebenso die in der Residenz seit dem 1. Oct. v. I. bestandene geheime Polizei. Die Ent lassungen der Angestellten in den Ministerien und übrigen Dienstzwci- gen, je nachdem sie mehr oder weniger zur herrschenden Partei gehören; die .frühem Beamtcnproscriptionen scheinen abermals in volle Kraft treten zu wollen; aus dem Ministerium des Innern wurden schon die Ministe- rialräthc Dragoumis, Perrhotis und Messinesis entlassen ; als Nachfolger des bisherigen ersten SectionschcfS im Kriegsministcrium, Obersten Karadja, bezeichnet man den noch vor kurzem (Nr. 205) aus der Hauptstadt nach -den Cykladcn entfernten Obersten Spyros Milios. Die Gendarmerie wurde provisorisch ihres Sicherheitsdienstes in der Residenz enthoben, und an ihrer statt patrouillirt die irregulaire, den Befehlen des Ober sten Ianis Kostas unterstellte Miliz. Man spricht von Abberufung vieler Civilgouverneure, Entlassung mehrer Senatoren u. dergl. m.; in manchen Truppenabtheilungen hiesiger Garnison will man selbst Handlungen offen barer Insubordination wahrgenommen haben. — Der pariser Commerce thcilt über die neuen griechischen Mi nister Folgendes mit: „Hr. Kolettis, Inhaber dreier Ministerien, be herrscht die Lage und kann den ganz patriotischen Gesinnungen, wovon er beseelt ist, den Sieg verschaffen. Hr. Metaxas ist als Chef der ortho doxen Partei, auch die russische Pgrtei genannt, anerkannr. Er war die Seele der Septembcrrevolution von 1843 und der Chef der ersten in Folge dieser Revolution eingesetzten Verwaltung. Die Orthodoxen sind genöthigt worden, sich der Fahne der nationalen und Volksintcrcssen an- Kvschließen, was wenigstens die Macht dieser beweist. Das Ministerium Kolettis wird suchen müssen, diese Partei in der neuen Bahn zu halten. Tfavellas, dieser Suliotenchef, der einer der Helden des Unabhängigkeits kriegs war, jetzt Gencraladjutant des Königs, hatte vor zwei Monaten auf eine edle Weise es vorgezogcn, seine Abdankung cinzurciche». Be auftragt, den augenblicklich empörten Grivas zur Pflicht zurückzuführcn, hatte er dessen Unterwerfung dadurch erlangt, daß er ihm auf sein Ehren wort Vergessenheit des Vergangenen nach der Ermächtigung, die man ihm zu diesem Ende gegeben hatte, versprochen. Das Ministerium weigerte sich, diese Verpflichtung anzuerkennen. Grivas blieb am Bord des fran zösischen Dampfschiffes, und Tsavellas reichte seine Abdankung ein, indem er gegen diese Wortbrüchigkcit protestirte. Dieses edle Benehmen hat ihn noch höher in der Achtung seiner Mitbürger gestellt. Hr. Balbis ist, wie man sagt, ein ausgezeichneter Rechtsgelehrtcr." Serbien. *Von der serbischen Grenfe, 2. Sept. Eben eingehenden Nach richten aus Belgrad zufolge sind die beiden Senatoren Wucsics und Petronievich bereits aus der Verbannung zurück cingetroffcn. Fürst Alexander Czerny hatte schon vorher officiell verkünden lassen, daß sie mit Einwilligung des Kaisers Nikolaus nächstens in ihr Vaterland zurück kehren würden. Es herrscht allgemeine Freude über diese Nachricht, und man hofft dadurch allen Umtrieben der Partei der Familie Obrenovich ernstlich zu begegnen. Sie sind überall mit großer Thcilnahmc ausge nommen worden, und somit ist das serbische Drama bis Ku einem ge wissen Acte durchgcführt. Niemand aber wird sich mehr tauschen lassen und nicht einschcn, daß diese beiden Männer vom Anfang bis jetzt die Hauptstützen der russischen Partei in Serbien waren, und daß Alles, was scheinbar von Rußland zu ihrer Verbannung aus Serbien geschah, blos den Zweck hatte, Andere zu täuschen. Fürst Alexander Gurzcvich ist von Rußland und seinen Kreaturen bevormundet und somit mit den andern Donaufürstenthümern assimilirt. — Der russische Gcneralconsul Danilewski ist von seiner Rundreise aus Serbien (Nr. 240) nach Belgrad zurückgekchrt. Der neue französische Konsul v. St.-Andre hat dem Fürsten sein Beglaubigungsschreiben überreicht. — Ucbrigenß herrscht überall Ruhe. Tripolis. In dem Portafoglio Maltese findet sich eine Reihe von Briefen aus Tripolis, die bis zum 12. Aug. gehen und die manche bcmerkens- wcrthe Angaben über die neueste Gestaltung der Verhältnisse in diesem Paschalik enthalten. Ein Aufstand der Kadylcn hatte einen drohenden Charakter angenommen. Mehr als 6000 M. derselben stehen unter den Waffen. Ihr Anführer ist Miludi-Schech, der frühere Minister der ab- gesctzten Familie Mahmud. Der Pascha war mit den Vorbereitungen zu einem großen Feldzüge gegen die Empörer beschäftigt. Beim Abgänge der letzten Nachrichten halte er 10,000 M, darunter 3000 M. regel mäßige Truppen, zusammcngcbracht, mit denen er von einem Tage zum andern auszurücken im Begriffe schien. Die Bergbewohner hatten einige Vortheile über die Türken davongetragcn und ihnen einen Obersten, Ismael-Bey, gctödtct. Die Besatzung der im Gebirge ncucrbautcn tür kischen Festung Jffren war durch ihre Schwäche und durch die Jahreszeit zur Unthätigkeit verdammt. Sie litt überdies an Wasser Mangel und hatte in Folge davon 200 Pferde verloren. Der von dem Pascha von Tripolis zum Vortheile des Schatzes in Konstantinopel geübte Steuer druck soll mehr der Vorwand als der eigentliche Grund des Ausstandes der Kabylen sein. Die Malteser Blätter versichern, daß europäischer, daS heißt französischer Einfluß die.Hauptrolle dabei spiele. Die Fran zosen, sagt das Portafoglio, setzen das Paschalik in Verwirrung, um eine Gelegenheit zu finden, sich der Landschaften Sauf und Tuggurt zu be mächtigen und dann noch den Dank Europas für diesen neuen Zug ibrer philanthropischen Politik einzuärnten. Es heißt sogar, daß französische Offiziere die miiitairischcn Bewegungen der Aufrührer leiten. Uebrigcns war nicht blos der Zustand des Gebirges beunruhigend, sondern auch in der Ebene herrschte eine gefährliche Aufregung, die zumal in Bengasi und Derna und deren Umgegend zu einem gewaltigen Ausbruche kommen zu müssen scheint. Die unerhörte Hitze, welche seit einigen Monaten in Afrika herrscht, hatte in dem Paschalik Tripolis viel Unheil angerichtct. Namentlich waren auf dem Wege nach Bcrnon durch Wassermangel und Gistwind mehre Karavanen bis auf den letzten Mann und das letzte Lastthier umgckvmmen. Krden. Preussen. Schwarzer Adlerordcn: der wirkt. Geheimrath und Landhofmcister des Königreichs Preußen Graf zu Dohna-Schlobit- ten. Rother Adlerorden 2. Kl- mit dem Stern ohne Eichenlaub: der Oberst und Obcrburggraf des Königreichs Preußen, v. Brünn eck- Stern zum ro- then Adlerorden 2. Kl. mit Eichenlaub: der General-Landschaftsdirector v. Brandt auf Rossen; der Landschaftsdirector v. Brandt auf Pellen; der Rittergutsbesitzer v. Fahrcnheid auf Angcrapp; ohne Eichenlaub: der Bi schof von Kulm, Or. Sedlag; Rother Adlerordcn 3. Kl. mit der Schleife: der Obcrrcgierungsrath Bossart zu Marienwerder, der geheime Justiz- und Oberlandcsgerichtsrath Do na lies zu Insterburg, der geh. Justizrath v. Hennig auf Dcmbowa lonka, der geh. Justiz- und Lribunalrath Hoyer zu Königsberg; der Steuerrath und Obersteuerinspcctor LeIugezu Königsberg, der geh. Regicrungsrath bei der General-Stcuerdirection Racke lm ann zu Danzig, der Regierungs-Bicepräsidcnt v. Raumer zu Königsberg, derRcgie- rungs- und Obcrpräsidialrath Zander zu Königsberg; ohne Schleife: der Dompropst zu Frauenburg »c. Frenzel. St.-Johanniterorden: der Ober landforstmeister v. Burgsdorfs zu Königsberg, der Kammerherr Graf zu Dohna - Lauckauf Lauck, devLandrath v. Zychlinskizu Deutschcrone. Sach- sen-Wcimar. Orden vom weißen Falken, Großkreuz: der Generaladjutant Generalmajor v. Beulwitz, der niederländische a. G. u b-M am weimari- schen Hofe Frhr. Schimm clpenninck van der Oye, der wirkt. Geheim rath Oberhofmarschall und Domherr Frhr. v- Spiegel, der Staatsminister und wirkt. Geheimrath v-Watzdorfs; Stern zum Comthurkreuz: der wirkt. Geheimrath und Kanzler vr. v. Müller; Comthurkreuz: derKammerhcrr, Hauptmann und Adjutant Graf und Hr. v. Beust, der Landesdirections- Präsident v. Conta, der Oberbaudircctor Coudray, der Leibarzt des Kö nigs der Niederlande Prof. Everard, der geh. Staatsrath, Kammerherr und Gesandte am Bundestage Frhr. v. Fritsch, der Landschafts - Collegial- präsidcnt Hufeland, der Oberconsistorialpräsidcnt Peucer, der niederlän dische Kammcrherr van Tuyll van Serooskerken, der niederländische Obcrstlieutenant van Sloöt, der geh. Staatsrath und Kammerherr vr. v. Wegner, der Kanzler Wittich zu Eisenach; Ritterkreuz I- Kl.: der geh. Regicrungsrath vr. Hcerwart, der geh. Kammerrath v. Rott, der geh. Regicrungsrath vr. Schumann, der niederländische Lcgationsrath v. Testa, der Kammerherr Hauptmann und Adjutant v- Watzdorf, der Lan- desdirectionsrath Wirth; Ritterkreuz 2. Kl.: der Hofrath und Kreisamt mann vr. Aster zu Neustadt, der Oberbürgermeister und Stadtdirector Hase zu Weimar, der Finanzrath Meyer, der Hofrath und Justizamt mann vr. Müller zu Weida, der Justizrath und Justizamtwann Sachse zu Weimar, der Oberconsistorial- und Justizrath Stadtrichter Thon zu Ei senach, der Justizrath und Stadtrichtcr Weber zu Weimar, der Medicinal- rath vr. Wedel zu Jena- Beamte. Württemberg. Der seitherige Präsident der königl- Hof kammer, Geheimrath v. Gärttncr, ist zum Finanzminister, der Hofdomai- nenrath Ergenzinger zum Hofkammcrdirector ernannt worden- Tode lieutenant < Aug. in Tu * Vertu fremden Au gestern Abe: sitz ihres Oi Sitzung nm gen der Heu nähme, we! für unsere der unsriger kennen zu b tiges geleiff ausstellung gungspunkt Edlen im 2 Volkswohls leuchten diej Gesellschaft, Gcmeingutc und achten sten Leben, den Beweis, sinnig unser den Untersch edle Männe engherzig, - einen Blick werbeausstell den sehen, : schöne Antw land? Da die Wahrhc und gelohnt alle Stände cher Geist s und wohl u uns aufklär geistigen Fä gewicht gcst Ein ssolchcr entgegengerr Ein allgenu bendig gefü nahmen. Zi Aussprechum werbcausstel! kommen uw Der Frhr. I Verwaltung! aus, ließ de ihren Veran gemacht wo! ler seien wu macken und gewesen, et! zwar nicht, wartete dies wird Hr. Le erstatter für in dem Frei *Münc tikel, der zc „Die Metz, Befriedigung erlegte Strc nur an drei cher die Vic wol die Mc zahlt, oder Summe vor war eine w daß cs in u jene Victual gen (also z> schriften spo ten- Aber e fache der w straft werde Beschwerden eine richtige Antwort da: ist, daß for Metzger bis gedrungener Metzger mii einmal mit nicht bestehe die Laxen m handelt, ein