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Montag Nr 253. s September 1844. Oo. mit einem Vii« Ker tand ist am s2980) en: Saum- Nethode, N und lach dem n. Mit h. 1844. )r.) ne einfache id Versetzen Der Ber- ; 30 Jahre ,und theilt säume mit. ize -ev llbstbelch- ltend die >d Aqua- niit Pa- umcn in rstichc zu ange über und der tcn Aufl. t. Leip Brosch. Oftoi- SU78 6t in. iviit uel> Lur :ii IVör- ut«c>>en, dein 844. 8. I>t«n 8txle lernen un<l s2967j Postämter Viertes reis des mit literari st ein ger, cspaltenen esondere I Thlr. Haus. prl«. ten Male: k in 3 Ac- Sie Hel- », grosse von Herrn Mal unter Schöffe i von W. Vorn. tcipsig. Dit Atj.'ung «rscliem -tglim.'l!>eudr. Au be;iel>eii dur.1i Postämr.r des I"- und Auslandes. Deutsche RIlgemekne Zeitung. WM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Zur Nachricht. Auf das am l. October 1844 beginnende neue vierteljährige Abonnement der Deutschen Allgemeinen Zeitung werden bei allen Postämtern und Zeitungsexpeditionen des In- und Auslandes Bestellungen angenommen. Der Preis beträgt in Sachsen vierteljährlich 2 Thlr., in den übri gen Staaten aber wird derselbe nach Maßgabe der Entfernung von Leipzig erhöht. Ueberblick. Deutschland. * Hannover. Tod des Ministers v. Schclc. x Stutt gart. Das Finanzministerium- Der König in der Schweiz. Die Jubi- läumssäulc. Der englische Gesandte. — Die Fuldaer Schnitter. — Schleswiger Petitionen gegen die Gewerbeordnung. — Auswanderer aus Nassau. * Hamburg. Die Elbschiffahrtsverträgc. Preußen. U Berkin. Die Festlichkeiten in Königsberg. Der König. Die Königin. Duell- * Berlin. Gustav-Adolf-Verein- — Raubanfällc. Kefferreich. ch Nlien Die Hcrbstübungcn- Admiral Bandiera- * prcs- burg- Die Magnaten in der Städtesache. Unziemlichkeiten- Die Ma gyaren. Hr. Stur. — Unglücksfällc in Siebenbürgen. Spanien. * Paris. Hr- Martinez de la Rosa. Der Espcctador- De portation- Montes de Oca. Grotzbritannien. Der Examincr über Mohammed-Ali-— ProccßO'Con- nell's- — Rüstungen. Frankreich. Journalpolemik, ch Paris. Der belgische Vertrag mit dem Zollverein. Marokko. Die Truppen des Marschalls Bugeaud- Haiti. Tejas. Die Franzosen in Mejico. Niederlande. Rückkehr des Königs. Schweiz. Die Jesuiten in Luzern. Der verschwundene Proselyt. Italien. Pulverexplosion in Palermo. , Dänemark. Die jütische Ständeversammlung. Schweden und Norwegen. Stockholm. Die Verwerfung des Re präsentationsentwurfs. Antrag. Straßenunfug. Kirchcnrecht. Mußland und Polen. Die kaiserliche Familie. Erlaß an ein Adelscorps. Griechenland, ch Äthen. Der Ministerwcchsel. ch Äthen. Die Wahlen. Beamtenwechsel. — Der Commcrce über die neuen Minister- Serbien. * Non der serbischen Grenze. Wucsics und Pctronievich- Der russische und französische Consul. Tripoli«. Die Vorgänge in Tripolis. Perfonalnachrichten. * Handel und Industrie. * Berlin. Die polytechnische Gesellschaft. * München. Die Metzger. — Frequenz der Magdeburg-Leipziger und -Halberstadter Eisenbahn. — Berlin. Neueste Nachrichten, tondon. Rüstungen. Paris. Marokko. Der Prinz von Joinville. Ankündigungen. Deutschland. * Hannover, 6. Sept. Heute Morgen ist die Nachricht von dem am gestrigen Nachmittag erfolgten Tode des Cabinetsministers v. Schclc hier eingetroffen. Der Verstorbene befand sich schon mehre Wochen ün hoffnungslosesten Zustand und litt namentlich an völliger Geistesabwesen heit, sodaß die Todesnachricht durchaus nicht überraschend kommt. Vor zwei, drei Jahren würde dieser Todesfall von erheblichem Einfluß auf die öffentlichen Verhältnisse in Hannover gewesen sein; jetzt ist er cs schwer lich mehr. Hr. v. Falcke, der seit der Krankheit Schelc's denselben im Cabinct und im Ministerium des Auswärtigen vertreten hat, wird, wie wenigstens allgemein geglaubt wird, zu seinem Nackfolger ernannt wer den und Alles' unverändert seinen Gang fortgehcn. Factisch hatte ja Hr. v. Schele ohnehin schon seit ziemlich langer Zeit aufgchört die Verwal tung zu führen. * Stuttgart, 3. Sept. Seit mehren Tagen ist unsere Presse und folglich auch 'unsere Unterhaltung über den Rücktritt des Finanzministcrs v. Herdegen verstummt, weil dicCcnsoren den gemessenen Befehl erhiel ten, alle Originalaufsätze oder Artikel aus fremden Blättern über diesen Gegenstand in unsern Zeitungen nicht zuzulassen. Es war, glaube ich, der selbe Minister, welcher einst in der Kammer versprach, daß über innere Zu stände der Preßzwang beseitigt werden solle; jetzt ist er und sein Verspre chen beseitigt. Allerdings hatte man allerlei Kaudcrwälsch in den Zei tungen, besonders den auswärtigen, über unsern Finanzzustand und den Ministerwcchsel herumgctragcn. Aber ist denn die Besprechung dieser ma teriellsten Interessen des Landes staatsgcfährlich? Die Gcldmenschcn wis sen, trotz der Presse, gar wohl, woran sie sind mit Württemberg und dieser Entlassung; durch die öffentliche Besprechung werden sic weder von ihren Ansichten noch von ihren Planen abkommcn. Inzwischen unterliegt cs nach den Miltheilungen Gutuntcrrichtcter keinem Zweifel mehr, daß dem von mir in Nr. 231 bezeichneten Hofkammcrdircctor Geheimrath v. Gärttner das Portefeuille der Finanzen angcbotcn worden ist, und daß er dasselbe annimmt. (Siehe Perfonalnachrichten.) Von einer Geld krisis haben wir. bis jetzt wenigstens, nichts verspürt und werden ihr auch sehr wahrscheinlich entweder ausweichcn oder die Stirn bieten, denn cS läßt sich nicht denken, daß ein so kluger und gewandter Kopf, wie Hr. v. Gärttner ist, ohne einen bestimmten Finamplan die Rechenmaschine des Staats übernommen habe. Jedenfalls hoffe ich mit Grund, der Be hauptung widersprechen zu dürfen, daß die Staatsschuldcnverwaltung eine namhafte Summe zu 6 Proc. bei Rothschild in Frankfurt habe aufneh- men müssen. Da der Zinsfuß unserer Schuld auf 3^ Proc. gesetzlich rcguliit ist, so hätten vor solch einem Geldgeschäfte die Stände befragt werden müssen, und es wäre unter allen Umständen für den Staat zu 4 Proc. Geld aufzubringen gewesen. Achte man daher all Das für cm müssiges Gerede von Hetzern und Unwissenden, oder von Fmcssen-Scp- perln, wie Diejenigen waren, welche uns glauben zu machen suchten, der König werde gar den ultramontancn Frhrn. v. Hornstein, von dessen Fi- nanzfahigkcitcn wir noch keine Probe besitzen, in das Ministerium beru fen! Als Hofkammcrdircctor bezeichnet man Hrn. Ergezinger. Seit der Rückkehr des Königs von Interlaken herrscht große Thä- tigkcit in den Ministerien und Ccntralcollcgien. Als der König durch Ulm passirtc, crtkeilte er dem Major v. Prittwitz, Dirigenten des Fe stungsbaues, einen eclatanten Beweis von Zufriedenheit mit seinen Lei stungen. Die Gnade kam dem Major ganz gelegen, denn der Einsturz eines kleinen Tunnels, wodurch niedre Arbeiter verunglückten, hatte zu beunruhigenden Gerüchten über die Unsolidität des Baues überhaupt Ver anlassung gegeben. — Sie haben ohne Zweifel der Corrcspondenz des Con- stitutionncl in Ihrer Zeitung erwähnt (Nr. 246), worin eine Aufwartung und Unterredung des Tagsatzungspräsidcntcn Sicgwart-Müller, Schult heißen von Luzern, mit unserm Könige gemeldet wird. Es läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob jener Bericht exact ist, da den württcmber- gischcn Zeitungen die wörtliche Uebcrsetzung jenes Gesprächs gestrichen wurde. Allerdings ist darin dem König ein Ausdruck in den Mund ge legt, welcher nicht ganz den constitutionellen Grundsätzen der Regierung entspräche. „Die Kirche muß dem Staat unterworfen sein", soll der König geäußert haben. Verfassungsmäßig steht sie nur unter der Ober aufsicht des Staats. Nur so viel mag an jener Corrcspondenz des Con- stitutionnel wahr sein, daß der König dem Schultheißen von Luzern seine Bedenken über die Eingriffe der Jesuiten in die Politik aller Länder, wo sic sich cinnisten, nicht verhehlte. Schon diese Ansicht des in der Schweiz so sehr verehrten und beliebten Monarchen dürfte aber für die liberalen Cantone von Gewickt sein und namentlich die östlichen bestimmen, auf ihrer antijesuitischen Richtung zu beharren. Von je her hatte Wilhelmi, den schweizerischen Angelegenheiten ein aufmerksames Auge zugewendet; er hielt cs immer mit den besonnen-liberalen Staatsmännern der Can tone, welche im Sinne der Ordnung und Aufklärung die kleinen Repu bliken zu verwalten suchten. Ucbcrtriebcncn Radicalismus und aristokra- tisch-bigoten Obskurantismus, welche einander häufig in der Schweiz die Hand reichen, misbilligtc er immer. In der That ist die Rcpräsentativ- demokratie mit geschlichen Garantien nicht sehr entfernt von der consti- tutioncllcn Monarchie. Die Personen wechseln in ersterer allerdings häu figer wegen der Wahlen, aber im Grunde herrscht doch Stabilität wegen der Familien- und Gcldeinflüssc.— An unserer Jubiläumssäule wird nun tüchtig gearbeitet. Ganz bestimmt läßt sich jedoch nicht versichern, daß sic am 27. Sept, vollendet sein wird. Einer der schweren Granit blöcke ist bereits aufgesetzt. Sic wird eine de.ulsche Inschrift erhalten.— Der hiesige englische Gesandte Shcc, ein schon bejahrter, sehr reicher Herr, hat sich mit seiner langjährigen Freundin trauen lassen. Vor ein paar Jahren war ihnen die einzige Tochter gestorben. — FuldaischcSchnitter und Drescher, die zur Acrntezcit scharen weise ihre Ortschaften verlassen, um etwas zu verdienen, hatten sich zum Kirchweihfest in Weiskirchen am Taunus versammelt, dort sich be rauscht und geriethen in Zwist. Die Vermittelung Weiskirchener Bürger machte die Sache nur ärger; die Fuldaer wcndclcn sich gegen die Frie densstifter und verwundeten mit Messern und Sensen gegen sieben bis acht Personen nicht unbedeutend. Nur der Uebcrmacht der herbeicilcndcn jungen Bursche aus Weiskirchen, die den Vorfall erfahren, gelang es, dicWüthcnden zurückzutrcibcn, von denen vier zur Haft gebracht wurden.