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Immer wieder reizte es Schubert, sich an der Vertonung bühnenwirk samer Stoffe zu versuchen, obwohl gerade seine Opern bis auf wenige einzelne Hummern heute längst der Vergessenheit anheimgefallen sind. Eines dieser Werke ist die 1823 entstandene Musik zu dem romantischen Schauspiel „Rosamunde, Prinzessin von Cypern“, dessen Text von Helmine v. Chezy stammte, der gleichen Verfasserin des Librettos zu Webers „Euryanthe“. Der Grundgedanke des Schauspiels, ein Ritterstück des da mals beliebten Stils, war einem spanischen Drama entlehnt. Der Erfolg scheiterte jedoch an der Unmöglichkeit des Textes, so daß es nur zu zwei Aufführungen im „Theater an der Wien“ kam. Ouvertüre (ur sprünglich die Ouvertüre zu einem anderen Bühnenwerk Schuberts, der „Zauberharfe“), Zwischenakt- und Ballettmusik jedoch haben die Konzert säle genommen, und es mutet uns heute mehr als merkwürdig an, in einer zeitgenössischen Kritik über die Uraufführung zu lesen: „Herr Schubert zeigt in seiner Komposition Originalität, leider aber auch Bizarrerie“.