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Dev ewige Ju-e. (Nach dem Feuilleton des Constitutionnel.) (Fortsetzung aus Nr. 327.) Vierundzwanzigstes Capitel. Der zwölfte Gloekenschlag. Als Gabriel aufschrie, hatte der Notar die Verlesung des Te staments unterbrochen, und der Abbe von Aigrigny hatte sich lebhaft dem jungen Priester genähert. Dieser stand bebend da und blickte mit steigendem Erstaunen auf das Frauenportrait. Bald darauf sagte er mit leiser Stimme und wie zu sich selbst: Mein Gott! ist es möglich, daß der Zufall eine solche Aehn- lichkeit zuwege bringen kann!... Diese Augen... so stolz und so traurig ... es sind die ihrigen ... Und diese Stirn ... und diese Blässe!... Ja, es sind ihre Züge!... sämmtlich ihre Züge!... Lieber Sohn, was fehlt Ihnen? — fragte der Abbe von Ai grigny, eben so erstaunt wie Samuel und der Notar. Vor acht Monaten — antwortete der Missionar mit tief be wegter Stimme, ohne die Augen von dem Bildniß abzuwendcn — befand ich mich in der Gewalt der Indianer... mitten in den Rocky Mountains.... Man hatte mich gekreuzigt... man begann mich zu scalpiren... ich war dem Tode nahe.... Da schickte die göttliche Vorsehung mir eine unerwartete Hülfe... Ja ... diese Frau hat mich gerettet... Diese Frau! — riefen wie aus Einem Munde Samuel, der Abbe von Aigrigny und der Notar. Rodin allein schien dieser Zwischenfall mit dem Portrait völlig fremd. Zornige Ungeduld krampfte ihm im Gesicht, bis ans Fleisch ' biß er sich die Nägel ab, und ängstlich betrachtete er den langsamen Gang der Zeiger seiner Uhr. Wie? Welche Frau hat Ihnen das Leben gerettet? — fragte der Abbe von Aigrigny abermals. Ja, diese Frau — wiederholte Gabriel mit leiser, fast erschreck ter Stimme — Diese Frau... oder vielmehr eine Frau, die ihr dermaßen glich, daß ich, wenn dieses Gemälde sich nicht seit hun- dertundfunfzig Jahren hier befände, glauben würde, es sei ihr Por trait... denn ich vermag mir nicht zu erklären, wie eine so über raschende Aehnlichkeit ein Werk des Zufalls sein kann.... Nun — fügte er nach einer augenblicklichen Pause mit einem tiefen Seuf zer hinzu — die Geheimnisse der Natur und der Wille Gottes sind undurchdringlich. Und Gabriel sank erschöpft auf seinen Sessel zurück. Alles schwieg, der Abbe' von Aigrigny aber nahm bald wieder das Wort und sagte: Das ist ein Fall von außerordentlicher Aehnlichkeit, weiter nichts... lieber Sohn... nur verleiht die Dankbarkeit, welche Sie ganz natürlich für Ihre Befreierin hegen, diesem seltsamen Natur spiel ein großes Interesse für Sie. Von Ungeduld gepeinigt sagte Rodin zu dem Notar, neben dem er saß: Der kleine Roman scheint mir mit dem Testament nichts zu thun zu haben? Sie haben recht — sagte der Notar und setzte sich wieder — allein der Fall ist so außerordentlich, so romanhaft, wie Sie sagen, daß man sich nicht enthalten kann, das tiefe Erstaunen dieses Herrn zu theilen. Dabei wies er auf Gabriel hin, der, mit dem Ellbogen auf eine Stuhllehne gestützt, die Stirn in die Hand gelegt hatte und ganz in Gedanken vertieft schien. Der Notar fuhr dann im Verlesen des Testaments fort: „Das waren die Verfolgungen, die . meine Familie von dem Jesuitenorden zu erdulden gehabt." „Dieser Orden ist gegenwärtig durch die Consiscation im Be sitz meiner Güter. Ich will sterben ... Möchte sein Haß mit mei nem Tode erlöschen und meinen Stamm verschonen!" „Meinen Stamm, dessen Schicksal in diesem feierlichen Augen blicke mein einziger, mein letzter Gedanke ist." „Diesen Morgen habe ich einen Mann von längst erprobter Redlichkeit hierher kommen lassen: Isaak Samuel. Er verdankt mir das Leben, und jeden Tag habe ich mir Glück gewünscht, der Welt ein so braves, so vortreffliches Wesen erhalten zu haben." „Vor der Consiscation meines Vermögens hatte Isaak Samuel cs stets ebenso einsichtsvoll wie redlich verwaltet. Ihm habe ich die 50,000 Thaler anvertraut, die ein treuer Bewahrer mir zurückge- gcbcn hatte." „Isaak Samuel und nach ihm seine Nachkommen, denen er diese Pflicht der Dankbarkeit vermachen will, werden dafür sorgen, diese Summe unterzubringcn und anzusammeln bis nach Ablauf des hundertundfunfzigstcn Jahres vom heutigen Tage angerechnet." „Diese angesammeltc Summe kann ungeheuer werden, ein fürst liches Vermögen bilden ... wenn die Ereignisse der Verwaltung nicht nachtheilig sind." „Möchten meine Nachkommen im Betreff der Verthcilung und der Verwendung dieser unermeßlichen Summe meine Wünsche er füllen !" „Binnen anderthalbhundcrt Jahren gehen unter den Genera tionen, die in einer Familie auf einander folgen, nothwendig so viele Vcrmögcnsveränderungen, Vermögcnswechsel, Vermögensver luste vor, daß meine Nachkommen sich nach hundertundfunfzig Jah ren wahrscheinlich unter die verschiedenen Klassen der bürgerlichen Gesellschaft vertheilt finden und so die verschiedenen socialen Elemente ihrer Zeit vertreten." „Vielleicht finden sich unter ihnen Männer von einer großen Einsicht, oder einem großen Muth, oder einer großen Tugend, viel leicht Gelehrte, im Kriege oder in der Kunst berühmte Namen; vielleicht auch unbeachtete Handwerker, bescheidene Bürger; vielleicht leider! auch Aoßc Verbrecher...." „Was auch stattfinde, mein innigster, mein liebster Wunsch ist, daß meine Nachkommen zusammenziehen, durch eine enge, auf richtige Vereinigung meine Familie wiederherstellcn und gegenseitig die göttlichen Worte Christi ausüben: Liebet euch unter einander!" „Diese Einigkeit würde ein heilsames Beispiel geben.... Denn, wie mir scheint, wird aus der Vereinigung, der Verbindung der Menschen unter einander künftig das Glück der Menschheit hcrvor- gehen müssen." „Der Orden, der meine Familie so lange verfolgt hat, bildet eins der glänzendsten Beispiele von der Allmacht der Verbindung, selbst wenn sie auf Böses gerichtet ist." „Es liegt etwas so Fruchtbares, so Göttliches in diesem Grund sätze, daß er zuweilen die schlechtesten, die gefährlichsten Verbindun gen zum Guten zwingt." „So zum Beispiel hat die Thätigkeit der Missionare seltene, aber reine, edle Strahlen über diesen lichtscheuen Jesuitenorden ver breitet ... der doch zu dem abscheulichen und gottlosen Zwecke be gründet ist, durch eine verderbende Erziehung jedes Wollen, jedes Denken, jede Freiheit, jede Einsicht bei den Völkern zu vernichten, um diese zitternd, abergläubisch, verthiert und wehrlos dem Despo tismus der Fürsten zu überliefern, welche dann durch ihre Beicht väter zu beherrschen der Orden sich vorbehiclt." Bei dieser Stelle des Testaments wechselten Gabriel und der Abbe von Aigrigny einen sonderbaren Blick. Der Notar fuhr fort: „Wenn aber eine schlechte, auf menschliche Herabwürdigung, auf Furcht, auf Despotismus begründete und von dem Fluche der Völker verfolgte Verbindung Jahrhunderte durchlebt und oft durch Arglist und Schrecken die Welt beherrscht hat... was könnte da nicht eine Verbindung leisten, die, aus Brudersinn, aus evangelischer Liebe hervorgegangen, zum Zwecke hätte, Mann und Frau von jeder entwürdigenden Knechtschaft zu befreien, Alle, die vom Leben nur Leiden und Noth kennen gelernt haben, des irdischen Glücks theil hastig zu machen, der nährenden Arbeit zu Ruhm und zu Wohl stand zu verhelfen; die durch Unwissenheit Verdorbenen zu belehren; für alle Leidenschaften, die Gott in seiner unendlichen Weisheit, in sei ner unerschöpflichen Güte dem Menschen als kräftige Hebel verliehen hat, freien Spielraum zu erstreben; Alles zu heiligen, was von Gott kommt... Liebe wie Mutterwerden, Stärke wie Einsicht, Schönheit wie Genie; kurz den Menschen Kenntniß von den Herrlichkeiten der Natur und ihren gebührenden Antheil an den Schätzen, womit diese uns überhäuft, zu geben und sie so mit wahrer Frömmigkeit und inniger Dankbarkeit gegen den Schöpfer zu erfüllen?" „O, gäbe der Himmel, daß nach anderthalbhundert Jahren die Nachkommen meiner Familie, die letzten Wünsche eines Herzens,