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L9L4 ger des Innern und der Finanzminister haben mit mehren Prälaten verschie dene lange Confcrcnzen über diese Frage gehalten, deren befriedigende Er- ledigung'bekanntlich eine Hauptbedingung der Aussöhnung mit Rom ist, ein Ergcbniß, auf daS der madrider Hof mit Recht oder mit Unrecht einen gewaltigen Werth legt. Was die Suspension des Verkaufs der Kirchen- und'Klostergüter betrifft, so heißt es, daß daS Ministerium ent schlossen sei, dieselbe aufrecht zu erhalten, und im Rothfalle sogar eine CabinetSfrage aus derselben zu machen. ES ist dem Ministerium Narvacz in den letzten Tagen begegnet, eine großmüthige Handlung auszuüben, deren Verdienst freilich durch sehr nahe- licgends Klugheitsrücksichten beeinträchtigt werden mag, der wir indessen doch, schon ihrer Seltenheit wegen, unsere laute Anerkennung nicht ver sagen wollen. Sie hat nämlich die von Hrn. Jsturiz kürzlich al« Re- gierungScommissar bei der Bank Jsabella'S II. eingereichte Entlassung nicht angenommen. Demnach kann Hr. Jsturiz mit beruhigtem Gewissen fort fahren, die Exceffe der Reaktion zum Besten der Reaction selbst zu bekämpfen. — Die Vermählung der Königin Isabella II. mit dem Grafen von Trapani (geb. 13. Aug. 1827), erzählt das Memorial Bordelais, solle nächsten Mai in Valencia begangen werben, und die päpstliche Dispen sation sei schon crtheilt. Sollte der Graf Trapani dabei den Titel König annehmen, so würde er den Namen Ludwig II. führen. Die Schwester der Königin (geb. 30. Jan. 1832) sei jetzt dem Herzoge von Montpcnsier (geb. 31. Jul. 1824) bestimmt. — Die päpstliche Ernennung des Priesters Jose Alcantara Na varro zum Generalcommissar der Cruzaden, datirt vom 18. Sept., und ein Breve vom 26. Sept., welches den Verzicht des päpstlichen Stuhles auf den Genuß der Cruzada zu Gunsten der katholischen Königin von Spanien auf neue zwei Jahre ausspricht, werden von der Gaceta ver öffentlicht. Großbritannien. London, 16. Nov. Die Königin und Prinz Albert sind gestern Abend von Burleigh house nach Windsor zurückgekehrt. — Es war zu erwarten, daß die jüngsten Acußerungen der französischen .Blätter über die englischen Plane zur Erleichterung der Verbindung über Suez mit Ostindien die besondere Aufmerksamkeit der Engländer auf sich ziehen würden. Von einem Correspondentcn der Times wird jetzt der im Journal des Debats enthalten gewesene Artikel (Nr.325), der für einen großartigen Kanal sich aussprach, als eine Declaration der französischen Re gierung über diese Frage bezeichnet. Während Hr. Guizot immer den Mund voller freundlicher Worte über die Wirkungen des herzlichen Ein verständnisses habe, lasse er dort vom halbamtlichen Blatt in der Sache, wenn auch nicht mit deutlichen Worten, erklären, England solle nicht etwa versuchen, irgend etwas für seine ausschließlichen Zwecke zu unternehmen, d. h. wodurch sein ostindisches Reich und sein Einfluß unterstützt und behaup tet werden könne. Ucberraschcn möchte cs auf den ersten Blick, zu glei cher Zeit auch vom Constitutionncl dem Kahira-Suez-Eisenbahnplane den Krieg erklärt zu sehen; allein Hr. Thiers empfange die Parole von der selben hohen Stelle wie Hr. Guizot. Zudem habe, während zwischen den Souveraincn beider Reiche ein persönlicher Austausch von Artigkeit statt fand, die politische Eifersucht diesseit des Kanals keinen Augenblick geruht. Frankreich. Pans, 17. Nov. In Beantwortung von mancherlei Anfechtungen spanischer Blätter und im Congrcssc gefallener Acußerungen über die misbilligende Art, mit welcher das Journal des Debats das Reformproject der spanischen Con stitution besprochen hat (Nr. 306), kommt dieses heute mit vieler Bitterkeit darauf zurück. Die Nothwendiakcit dieser Reform erscheint ihm noch so unbegreiflich wie früher und eben so kindisch wie paradox sei es, von einer kraft der Volkssouverainetät gewählten Kammer zu verladen, das Princip dieser Souverainetät aus der Verfassung zu entfernen. Es würde besser gewesen sein, sich mit der Verwaltung des Landes zu beschäftigen; allein wenn man in Spanien der politischen Discussion, die ein unglück lich gewählter Ausdruck der Thronrede zu bedrohen schien (Nr. 299), so weites Feld gelassen habe, werde das wol nicht geschehen sein, um sie in Frankreich zu schließen. Voll aufrichtiger Achtung für mehre von den Mitgliedern des spanischen Ministeriums, allein zugleich von sehr wenig Bewunderung der constilutioncllcn Experimente erfüllt, die cs dermalen versucht, könne das Journal des Debats sich doch unmöglich bestimmen lassen, seine französischen Ansichten aufzugebcn und politische Maximen zu billigen, die weder im Geiste der Zeit, noch im Sinne französischer Art und Weise und auch nicht nach seinem Geschmacke wären. Was wir von Spanien wissen, sei allerdings nicht viel mehr, als daß es sich seit Jahren in der beklagcnswerthcstcn Verwirrung befinde. „Glücklicherweise gibt es aber tiefsinnige Politiker, fährt das Journal des Debats fort, welche klar in diesem ChaoS zu sehen behaupten und die Ideen Unbefan gener vom spanischen Volke berichtigen. Sie sagen von ihm, daß man es nur zu bezahlen brauche, um es eine Revolution machen zu lassen, und daß eS sich um Geld für Jeden schlage. Wir freilich erzeigen ihm noch * Aus ülestpreussen, 18. Nov. Während Bischof Arnoldi von den Kanzeln gegen die Triersche Zeitung predigen läßt, während die Je suiten Eugen Sue's „Ewigen Juden" durch Kirchcnanschläge verbieten, während unser katholisches Wochenblatt das «Danziger Dampfboot» mit dem Jntcrdict belegt, wird Rong c'S Sendschreiben in vielen Tau send Separatabdrückcn verkauft und macht beinahe eben so viel Sensation unter den Leuten wie seiner Zeit Beckcr's Rheinlied; möchte jenes nach haltiger wirken als dieses! Doch ist es nicht unsere Aufgabe, ins Breite zu gerathcn; nur obige Gegensätze wollten wir einfach zusammcnstellcn, um zu zeigen, daß ein vernünftiges Wort noch nicht ganz ungehört ver hallt und daß es gegen die confessionellen Wirren, welche von den Fischern im Trüben angezettelt werden, kein besseres Mittel gibt als gleiche Frei heit auf beiden Seiten. — Am 16. Nov. verbreitete sich in Breslau durch auf der Freibur ger Eisenbahn Angekommene das Gerücht, eS seien neuerdings in Lan aenbielau Unruhen ausgebrochcn; denn man habe in der Nacht in Schweidnitz Generalmarsch geschlagen und es seien Truppen ausgerückt. Wie sich später ergeben hat und wir aus guter Quelle melden können, ist das Letztere zwar wahr, bezog sich aber nicht auf einen Feldzug gegen Tumultuanten, sondern nur auf ein harmloses Nachtmanocuvre. (Schl. Z.) Oesterreich. 18. Nov. Je gerechter man sich im benachbarten Ungarn in einigen wichtigen Dingen zu Gunsten des Protestantismus entschieden hat, desto schmerzlicher fallt es auf, daß im deutschen Oesterreich gerade das Gegentheil geschehen und den Äkatholiken neue Lasten aufcrlegt wer den sollen. Es handelt sich um die Frage, ob protestantische Mitglieder katholischer Gemeinden verpflichtet sind, zum Bau katholischer Kirchen Beiträge und Dienste zu leisten. In den Josephinischen Gesetzen ist diese Frage klar und bündig verneinend entschieden; allein cs wurde bei Land gemeinden häufig und erst ganz neuerlich in unmittelbarer Nähe von Wien auf die Rechtsunkenntniß protestantischer Landlcute und Kleinbürger ge sündigt, und diese mußten zum katholischen Kirchcnbau die üblichen Ge meindedienste leisten. Auf solche Antecedcntien bauend, hat nun eben das in Wien befindliche Kreisamt des Viertels unter dem Wiener Walde ei nem protestantischen Wirthschaftsbesitzer in einer nahen Gemeinde die Pflicht jener gesetzwidrigen Dienstleistung auflegen wollen. Der Fall ist um so bezeichnender, als der Kirchenbau auf einem Klostergute geführt wird. Das Gericht dieses Klosters hat das ungesetzliche Verlangen der katholischen Gemeinde, daß der Protestant Beiträge leisten soll, mit Berufung auf das Gesetz abgcwicsen. Nun ging die Gemeinde zum Kreisamt; dieses trug beim Klostcrgerichte an, ob der Protestant sich auf das Gesetz be rufen habe, und als dies verneint wurde, fällte das Kreisamt den Spruch, der Protestant müsse zum katholischen Kirchcnbau beitragen. Dagegen hat nun dieser den Recurs an die Regierung ergriffen, und man ist sehr ge spannt, ob das Josephinische Gesetz auftecht bleiben wird. Spanien. *Paris, 17. Nov. Durch das im Congrcsse am II. Nov. von Hrn. Perpina beantragte Amendement zur Ermächtigung der Regierung, unter außerordentlichen Umständen die Censu r wicderherzustellcn, wird das bis her lückenhafte System der constitutioncllcn Reaction vervollständigt, und die öffentlichen Freiheiten Spaniens erhalten damit den Gnadenstoß. Es zeugt von einer gewissen Gewandtheit, daß die Regierung einen solchen Antrag nicht im eignen Namen gestellt, daß sie ihn vielmehr dem An scheine nach aus den Cortes selbst hat hervorgchen lassen. Glcichwol wird sich die öffentliche Meinung durch dieses Manoeuvre nicht irre führen las sen, sie wird die Verantwortlichkeit für die Vereitelung der kostbarsten Eroberung der Revolution keinem Andern zuschrciben als Denjenigen, wel chen sie gebührt, den Männern, welche sich als Mitglieder des spanischen Cabinets verpflichtet glauben, ihre eigne Vergangenheit, die gebieterischen Federungen der Zeit und den unzweideutigen Willen des aufgeklärten Theiles der Nation zu. verrathen. Die gar nicht zweifelhafte Annahme des Amendements des Hrn. Perpina wird die neue Ordnung der Dinge in Spanien hier in Frankreich vollends in Mißgunst bringen. Schon ohne zu wissen, daß die Reformplane des Ministeriums Narvacz so weit ausgreifcn, antwortet das heutige Journal des Debats mit Schärfe und, Bitterkeitlauf die Angriffe, die es nicht nur von Seiten der ministeriellen Presse in Madrid, sondern auch im Congrcssc wegen seiner frühem Kritiken des Verfahrens der spanischen Regierung erlitten hat. Das Hauptorgan der conservati- ven Politik in Frankreich wiederholt mit Nachdruck sein über die spanische Reaction ausgesprochenes Verdammungsurtheil, das ganz gewiß noch viel schärfer ausgefallen sein würde, wenn das Journal des Debats bereits gewußt hätte, daß die madrider Regierung damit umgeht, die Hand auch an die Preßfreiheit zu legen. Denn die Preßfreiheit ist in Frankreich keine Partcifrage mehr, sic ist hier zu Lande fast eben so vollständig wie in dem benachbarten Jnselrciche ein nationaler Grundsatz geworden, wel cher außerhalb des Bereichs aller Controverse liegt, und gegen den höch stens einige ultramontane Pfaffenscelen in die Kapuze hinein protestiren. Der Senat hat noch reine Sitzung wieder gehalten, und es scheint überhaupt nicht, daß er eine große Wirksamkeit auf den Gang der Er eignisse ausüben soll. Die Regierung ist, wie man sagt, im Begriffe, den CortcS das Budget für das nächste Jahr vorzulegen. Es versteht sich beinahe von selbst, daß dieser Schritt nicht viel mehr als eine bloße Förmlichkeit sein, und daß es diesmal auf keinen Fall zu einer ernstlichen Untersuchung des Ausgabe- und Einnahmegesetzcs kommen wird, das schon seit mehren Jah ren nicht mehr votirt worden ist. Die Regierung soll sich sehr angelegent- lich damit beschäftigen, Mittel und Wege zur regelmäßigen und anstän- , digcn Unterhaltung der Geistlichkeit ausfindig zu machen. Der Minister ! — Vom Cap -er guten Hoffnung wird vom I.Aug. mitgctheilt,daß 24 Boers, den bekannten Potgiter an der Spitze, erklärt haben, daß sie sich durch den mit dem Obersten Cloete abgeschlossenen Vertrag nicht ge bunden halten, sondern unabhängig unter selbstgewählten Behörden leben wollen. Neue Unruhen sind daher zu erwarten und die Colonialregierung soll im Begriff stehen, drei Jnfantericdctachemcnts und die reitenden Ja von Capstadt an die Grenze abzuschicken. die Ehre, spanische frage nit vaez sehr man nutz König w, wozu vcr staben, n viel solge allcrbingS glaubten, meinschafi aus mach ten, daß deihliche danach fü Erhaltunc für die e> I wir uns , I undSchri I Allein da auf dem I man sein I wie wir s I eine parlc I wir wollt I düng! A — Bei I unterriä merksamkc der in den aus dcm( trcs d'Etu mals die ' ziehung ur die gestern ein Genüg, königl. 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