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Die Salons, welche sich öffnen, müs sen über den Mangel an Sonne trösten, die Kunstgenüsse, welche sich drängen werden, können uns leicht die Natur vergessen laffen. Trotz der abstoßenden Seite, welche Berlin namentlich dem Süddeutschen entgeaen- hält, bewahrt cs hinter seinen eintönigen Straßenrcgimentern doch Alles, was dem Leben eine höhere Weihe gibt, und wem nur einige gesellschaft- liche Talente innewohncn, der wird sich bald durch die kaite Kruste des ! Bcrlinismus in das Innere dieser berliner Welt hincinarbeiten und fin den, daß fie großartiger und inhaltsreicher ist als die Welt irgend ande rer deutscher Städte. Ohne den cigcnthümlichen Guß des Prcußenthums und noch spccicllcr des Bcrlinismus läugnen zu wollen, kennen wir doch keine deutsche Stadt, die so sehr alle deutschen Lebcnselemcnte und alle deutschen Gegensätze in sich vereinigte als Berlin, und ihnen allen sogroß artig ihr Reckt widerfahren ließe Der ist sehr einseitig, der über den Bau des preußischen Staats, wie er eben in Berlin am effectvollstcn zur Erscheinung kommt, der über die burcaukratischcn und militairischen, über die christlicken und schulphilosophischen Elemente sich vorurtheilsvoll von einer Gesellschaft abwcndct, die sich weit über die Grenzlinien jener hin- ausdrhnt und die cigcnthümlichstcn und tiefsinnigsten Seiten des Le bens darstcllt und zu offenbaren weiß. Man muß ein sehr einseitiger Politiker und ein sehr bornirtcr Schulphilosoph sein, wenn man nicht sieht, daß die Gesellschaft sich in Berlin immer deutlicher von den staat lichen Begrenzungen zu cmancipircn sucht und nach nichts mehr strebt, als einen allgemein menschlichen Charakter zu gewinnen. Es wird der Gesellschaft klar, daß sie sich nicht an das staatliche Dogma zu binden braucht, sie fühlt ihr Recht, über dasselbe hinauszugehen, indem sie dasselbe auf sich beruhen läßt, sie fühlt ihre Verpflichtung, nicht dcn Preußen, den Bürger, dcn durch die viclgliedrige Staatsmaschine mit einer aparten Etikette Versehenen, sondern eben in Jedem das Menschliche anzuregen und lebendig zu machen. Der alte Hochmuth, das exclusive Preußenthum, der dünkelhafte Beamtenstolz, das brüske Adelsthum, wie sie einst in der Gesellschaft Berlins ihren Abdruck fanden und die freie Entwickelung wahrhafter Gesellschaft unmöglich machten, ist von allen feinern Kreisen in die Verbannung geschickt worden, und cs kann gewiß nicht qeläugnet wer den, daß die humane Sinnesart des Königs bei dieser erfreulichen Um wandlung der gesellschaftlichen Elemente unserer Hauptstadt ein Bedeu tendes mitgewirkt hat. Die Gesellschaft läßt den Staat gehen, Jeder trägt über ihn ein Bewußtsein in seiner Brust, die verschiedenartigsten politischen Nuancen stellen sich neben einander, aber man ist allgemein zu der Ueberzeugung gekommen, cs sei thöricht, die Gesellschaft und ihre tiefe Bedeutung einer politischen Meinung zu opfern. Wir sind des Glaubens, der politische Kampf ist in Preußen bereits ausgefochten, obgleich wir uns keine Jnvectiven in einer Kammer gesagt haben und kein konstitutionelles Paradepfcrd reiten konnten; aber cs ist in Allen, die sich dem Kampfe der Gegenwart hingegebcn haben, das tiefe Gefühl lebendig geworden, daß es beschränkt und eitel sei, an die Politik, welche nie zum Allgemeingut der Menschen werden kann, alle Lebenskraft und allen Schöpfungstrieb hin- zuwcndcn, und cs ist das cdle Bedürfniß aufqestiegen, die Gesellschaft nicht mehr auf Kosten der Politik zu vernachlässigen, sondern sie wieder in ihre vielackränkten Rechte einzusetzen. Daß dieser tiefe Gedanke auch in dem Könige Preußens lebt, kann Niemand läugnen, der seine Regierungszeit ohne vorgefaßte politische Mei nung betrachtet. Der König freilich scheint im Christenthum eine Be freiung von dem starren politischen Dogma finden zu wollen, während CultuS eine eigne Behörde, die katholische Kirchencommission, in Weimar eingesetzt ist, welche unmittelbar von dem großherzogl. Staatsministerium rcssortirt und aus drei Mitgliedern besteht, zwei weltlichen und einem geistlichen Ralhc, welcher Letztere, geistlicher Rath Duysina, Pfarrer in Weimar und Jena ist und sich durch sein Verhalten auch bei dcn Prote stanten eine allgemeine Achtung erworben hat. ff Frankfurt a. M., 19. Nov. Vorgestern Abend beging der hie sige evangelische Missionsverein eine Gedächtnißfeier seiner vor fünfundzwanzig Jahren stattgehabtcn Stiftung. Es wurde diese Stiftungs feier (sie währte nahe an drei Stunden) in der St.-Katharincnkirche ge halten, und so stark war der Zudrang, daß die weiten Räume dieses Got teshauses kaum hinreichtcn, die große Menge zu fassen, welche sich zur Theilnahme an dem kirchlichen Fest einfand. Nicht blos die Mitglieder des Vereins, zum großen Theile den höhern und gebildetem Ständen an gehörend, waren hier versammelt, sondern es waren auch nicht Wenige anwesend, die mehr auf der Seite jener Richtung stehen, welche man vor zugsweise als die rationalistische zu bezeichnen pflegt. Es verdient dieser letztere Umstand eine besondere Beachtung. Man glaubt in ihm, wie in manchem Andern, ein Zeichen der Zeit erblicken zu müssen, eine Kundge bung der alle Th(ile der evangelischen Kirche mehr und mehr durchdrin genden Ueberzeugung von der Nothwendigkeit eines festem Anschlusses, einer innigem Vereinigung der einzelnen Glieder. Es scheint überflüssig, die Umstände hier anzuführen, durch welche das Bewußtsein von diesem Bedürfnisse geweckt worden. Sie sind in der Geschichte der neuesten Zeit in Zügen verzeichnet, deren hohe Bedeutsamkeit klar und unzweideutig ist. — Am I. Dec., als am ersten Adventssonntage, wird dem Vernehmen nach in allen Kirchen der hiesigen lutherischen und rcformirten Gemeinden eine Collette veranstaltet werden, deren Ertrag zur Mehrung der Geldmit tel unscrs Gustav-Adolf-VercinS bestimmt ist. Bei der regen und allgemeinen Theilnahme, welche die Interessen dieses Vereins hier finden, ist wol ein reiches Ergebniß der beabsichtigten Kirchcncollecte zn erwarten. Ueber die Wicderbesetzung der durch des verdienten Cotta Tod erle digten Stelle eines Directors der königl. Forstakademie zu Tharandt ver lautet noch nichts Bestimmtes. Es ist angemessen, hier mit vollster Um sicht zu Werke zu gehen, da nicht verkannt werden kann, wie das Insti tut seinen hohen und bedeutenden Ruf durch ganz Europa vorzugsweise dem Verewigten verdankt, und wie schwierig es auch für den Begabtesten und Tüchtigsten ist, einen solchen Vorgänger zu ersetzen; doch dürfen wir ohne Zweifel von der Sorgfalt der Regierung hier das Beste zuversicht lich erwarten. — Den Erwartungen Vieler in Betreff strenger Maßnah men gegen die nächsten Veranlasser des annabcrger Jcsuitcnzerwürf- nisses ist allerdings durch das soeben erschienene Nescript des Kultus ministeriums an den Stadtrath zu Annabcrg vom 17. Nov. (Nr. 326) nicht entsprochen, obwol diese Behörde augenblicklich nicht wohl mehr thun konnte, als sie hier gethan hat, und Niemand an ihrem guten Willen zu Aufrecht haltung des Friedens unter den Confcssionen wie zur entschiedenen Wah rung der evangelischen Interessen katholisch-hierarchischer Anmaßlichkcit ge genüber Zweifel hegen wird. Soll man übrigens zu irgendwelchen Be fürchtungen in Betreff jesuitischer Wirksamkeit noch keinen Grund vorlie gend erkennen, so muß der Versuch der Proselytenmacherci, welcher sich unlängst in Leipzig zugetragen haben soll, auf einer Erdichtung beruhen. Daß dies aber wirklich der Fall ist, darüber möchte zur Beruhigung vie ler Gemüther eine authentische Widerlegung sehr willkommen sein. Man traut nun einmal nach dcn Vorgängen der letzten Jahre dcn Jesuiten nicht, und die Geschichte gibt Beispiele genug, daß irgendwelche Sorglosig keit oder auch nur edle Unbefangenheit, ihrem versteckten, geheimen Trei ben gegenüber, dem arglos Vertrauenden niemals Segen gebracht. ff Weimar, 20. Nov. Obgleich in diesen Blättern schon davon Kunde ertheilt worden (Nr. 32l), daß die durch das Eisenacher Wochenblatt für den lv. Nov. angekündigte Einweihung des neuen katholischenBctsaals daselbst durch die Dazwischenkunft der katholischen Kirchencommission ver schoben wurde, um möglichen Unordnungen vorzubcugcn, so soll hier doch noch Folgendes zur Vervollständigung jener Nachricht mitgctheilt wer den, um zu zeigen, daß, wenn auch ein Theil der Einwohner die Errich tung einer katholischen Kapelle nicht eben günstig beurtheilt, die Staats regierung dennoch ihre Grundsätze von Duldung auch diesmal treu be wahrt hat. Es war zwar die Bedingung, unter welcher die Errichtung einer katholischen Pfarrei zu Eisenach genehmigt worden , nämlich eine aus reichende Fundation sowol sür die Erhaltung der Kirche selbst als für die Sustcntation des Pfarrers, ziemlich erfüllt worden, aber die Staats regierung hat, vielleicht aus Rücksicht, daß die Seelsorge der bei der Garnison stehenden Katholiken und der in dem Zwangsarbcitshause be findlichen katholischen Gefangenen auch mit von dem Pfarrer besorgt wer den solle, einen jährlichen Beitrag dazu bewilligt, wodurch der Bedarf vollständig erreicht wird. Nach dieser von der Staatsreaicrung getroffe nen Verfügung und solchem Entgegenkommen muß cs allerdings befrem den, daß die Einweihung der Kapelle grade an Luther's Geburtstage statt finden sollte. Müßte man nicht glauben, daß dieser Tag absichtlich ge wählt worden sei, um die frühere Aufregung beim Ankäufe des Hauses, welche durch die Polizeibehörde am Ausbruche verhindert worden war, jetzt wieder anzufachen und dann, wenn Unruhen entstehen sollten, ein lautes Geschrei über Bedrückung und Intoleranz zu erheben? Hierbei i muß noch bemerkt werden, daß für die Angelegenheiten des katholischen s auSstellung gestifteten Verein die Bahn unS gebrochen erscheint. Es läßt sich nicht läuqncn, daß das Zusammenwirken der mannichfachsten, verschie denartigsten Ursachen jenes Uebel erzeugt habe; man kann selbst zuge- stehcn, daß cs bei der Entwickelung der Zeit, wie diese sich nun einmal gestaltet hat, ein unvermeidliches, nothwcndig bedingtes sei. Als eine der Hauptursachcn desselben erscheint aber das Verlassen einer einfach ge regelten Lebensweise in den mittler» und nieder» Ständen der Gesell schaft, der Hang zum Luxus, die Sucht, den höher Stehenden cs in Allem alcichthun zu wollen, die Arbeitsscheu und Vergnügungssucht, welche namentlich jener Klassen des socialen Verbandes sich bemächtigt hat und welche mit den Erwerbsquellen derselben so ost im schreiendsten Mißver hältnisse steht. Der Leichtsinn, die Gewissenlosigkeit, kurz die gesunkene Moralität, welche allerdings weder durch kaltverständiges Dociren noch durch pietistische und jesuitische Einwirkungen gehoben werden kann, hat einen sehr hohen Grad erreicht und führt dann natürlich zu feinern oder gröber» Ucbertretungen des ethischen wie des Staatsgcsetzcs, die, so ver schieden sic auch in ihren äußern Manifestationen sein mögen, doch im Allgemeinen stets auf dieselbe Quelle zurückzuführen sind. Als Beispiel dafür erwähnen wir noch des vor einiger Zeit hier von ein paar Beam ten der Sparkasse verübten Betrugs, durch welchen diese Kasse, wie die der hiesigen Gasbeleuchtungsanstalt, um ein bedeutendes Capital gekom men ist. Das wäre allerdings nicht wohl möglich gewesen, wenn die Re visionen stets mit voller gesetzlicher Strenge stattgcfundcn hätten, da cs sich nicht denken läßt, daß in diesem Falle so bedeutende Veruntreuungen fast fünf Jahre lang hätten unentdcckt bleiben sollen! Der Betrug ist von den beiden Betheiligten allerdings eingestandcn; ein Diebstahl von etwa 1500 THIr., der zunächst zur Entdeckung führte und unter Umständen ausgeübt erscheint, die fast keinem Zweifel Raum lassen, daß er nur ein von den Betheiligten singirter gewesen, um sich einer momentanen Ver legenheit zu entziehen, wird doch von ihnen beharrlich gcläugnct. Das Deficit in dcn genannten Kassen wird freilich gedeckt werden, aber doch zumeist aus Communalmitteln, d. h. wenn wir auf den Grund gehen, die Commun und in ihr mehr oder weniger jeder Einzelne muß ersehen, was einzelne ihrer Beamten durch Untreue oder Nachlässigkeit haben vcr loren gehen lassen — unstreitig eine große Verantwortlichkeit, die diese auf sich geladen haben.