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2931 n Art und e Summe ilt werde." offen. Sie bedauerns, // tft werde, > als Ver- etzte Bitte Ich zu ge- Unterneh- >ereinigen, lbare Ver- in diesem iger Ver- nn mögen lützen, be- d zerstört Samuel en Saale mnes be- nd liebe." >aler, den den Ge- des Bel agen kön- oerschwei- hkommcn Entschluß her kom- Förmlich- :schung." r Einig- igenhän- m Sinn werde." t." m, desto üffen. den, daß welches ung, die derungs- so drin- leich bc- ;e seiner tige Ge- tträchtli- Hände in, daß erfuhr, » haben »ielmehr eworden mng zu en Tu ¬ nander, im Te- anepont e Vor- orin er Kassa- Betrag id zum e Herr Marius von Nennepont meinem Großvater anvertraute, nun in meinem Besitze sind.... Ihr Großvater — rief der Abbe von Aigrigny aufs höchste überrascht — Ihre Familie hat also diese Summe beständig ver waltet? ... Ja, und gleich wird meine Frau das Kästchen herbringcn, in dem die Effecten sich befinden. Und wie viel betragen diese Effecten? — fragte Rodin mit der allcrgleichgültigstcn Miene von der Welt. Wie der Herr Notar sich aus dieser Nachweisung überzeugen kann — antwortete Samuel mit der größten Einfachheit und als ob es sich blos um die ursprünglichen >50,000 Francs gehandelt hätte — habe ich gültige Effecten in Kasse im Belaufe von zweihundertzwölf Millionen... hundertundfünfundsiebzig ... Wie? — rief der Abbe von Aigrigny, ohne Samuel ausreden zu lassen, denn die Hunderte kümmerten den Herrn Abbe sehr wenig. Ja wie viel? — fügte Rodin mit bebender Stimme hinzu und verlor vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben seine Kaltblütig keit — wie viel... wie viel... wie viel... Ich sage — Hub der Greis wieder an — daß ich in Kassa habe 2>2,>75,000 Francs in Effecten... theils auf Namen, theils auf den Inhaber... wie Sie sich überzeugen werden, Herr Notar, denn hier bringt meine Frau sie. Wirklich trat in diesem Augenblicke Bathseba ein, mit dem Cederholzkästchen, worin diese Effecten lagen, unter dem Arme. Sie stellte ihn auf den Tisch, wechselte einen liebevollen Blick mit Sa muel und entfernte sich wieder. Als dieser den unermeßlichen Betrag der fraglichen Summe an gegeben hatte, waren seine Worte mit einem staunenden Schweigen ausgenommen worden. Samuel ausgenommen glaubten alle Anwesenden von einem Traume geneckt zu werden. Der Abbe von Aigrigny und Rodin rechneten auf vierzig Mil lionen ... diese bereits ungeheure Summe war mehr als verfünf facht. ... Als Gabriel den Notar die Stellen des Testaments verlesen hörte, wo von einem fürstlichen Vermögen die Rede war, hatte er, da ihm die Wunder des Zins-auf-Zinslegens nicht bekannt waren, das Vermögen auf drei bis vier Millionen angeschlagen.... Auch hatte der ungeheure Betrag, der ihm jetzt offenbart worden, ihn völ lig außer Fassung gebracht.... Ungeachtet seiner erstaunlichen Un eigennützigkeit und seiner gewissenhaften Redlichkeit empfand er doch eine Art von Betäubung, von Schwindel bei dem Gedanken, daß dieses unermeßliche Vermögen ihm allein hätte angehörcn können.... Fast eben so erstaunt wie er sah der Notar Samuel's Kasscn- übersicht durch und schien kaum seinen Augen zu trauen. Der Jude war ebenfalls stumm und hing schmerzlich dem Ge danken nach, daß kein anderer Erbe erschien. Mitten in diesem tiefen Schweigen begann, die Uhr im Neben zimmer langsam zwölf zu schlagen.... Samuel fuhr zusammen... und seufzte dann tief.... Noch einige Secunden und die Frist war unwiderruflich ab- gelaufcn. Rodin, der Abbe von Aigrigny, Gabriel und der Notar waren in einer so großen Spannung, daß keiner von ihnen bemerkte, wie seltsam es sei, diese Uhr schlagen zu hören. Zwölf Uhr! — rief Rodin und legte unwillkürlich beide Hände auf das Kästchen, als wollte er Besitz davon nehmm. Endlich!! — rief der Abbe von Aigrigny mit einem Ausdrucke der Freude, des Triumphs, des Jubels, der sich nicht beschreiben läßt. Dann fiel er Gabriel um den Hals und sagte mit Ueber- schwänglichkcit: O, lieber Sohn ... wie viele Arme werden Sie segnen ... Sie sind ein Vincenz de Paula ... Sie werden heilig gesprochen wer den ... ich schwöre cs Ihnen.... Danken wir zunächst der Vorsehung — sagte Rodin mit ern stem und bewegtem Ton und fiel auf die Knie — danken wir der Vorsehung, zugelasscn zu haben, daß ein so großes Vermögen zur größern Ehre Gottes verwendet werde. Nachdem der Abbe von Aigrigny Gabriel noch einmal umarmt hatte, faßte er ihn bei der Hand und sagte: —Rodin hat Recht... knien wir nieder, lieber Sohn, und danken wir der Vorsehung. Mit diesen Worten kniete der Abbe von Aigrigny nieder uüd zog Gabriel sich nach. Betäubt, verwirrt, seiner selbst nicht mehr mächtig bei diesem Drängen der Ereignisse, kniete er, ohne weiter etwas zu denken, nieder. Der zwölfte Schlag erklang ... Alle erhoben sich wieder. , Nun sagte der Notar mit bewegter Stimme, denn dieser Auf tritt hatte etwas Außerordentliches und Feierliches: Da kein anderer Erbe des Herrn Marius von Rennepont vor zwölf Uhr erschienen ist, vollziehe ich den Willen des Erblassers und erkläre im Namen der Gerechtigkeit und des Gesetzes den hier an wesenden Herrn Franz Marie Gabriel von Rennepont für den ein zigen und alleinigen Erben und Besitzer der unbeweglichen und beweg lichen Güter und Effecten jeder Art, die zur Erbmasse gehören, welche Güter der besagte Priester Gabriel von Nennepont frei, durch Notariatsact, zumGeschenk gemacht hat dem Priester Friedrich Ema nuel von Bordeville, Marquis von Aigrigny, der sie durch dieselbe Notariatsacte angenommen hat und so anstatt des besagten Gabriel von Nennepont deren rechtmäßiger Besitzer ist in Folge dieser Schen kung unter Lebenden, ausgenommen durch mich heute Vormittag und unterzeichnet Gabriel von Nennepont und Friedrich von Aigrigny. In diesem Augenblicke vernahm man im Garten ein großes Ge räusch von Stimmen. Bathseba trat hastig ein und sagte mit bebender Stimme zu ihrem Manne: Samuel... ein Soldat... er will... Bathseba konnte nicht weiter sprechen. In der Thür des rochen Saales erschien Dagobert. Der Soldat war furchtbar blaß; er schien sich kaum aufrecht halten zu können; seinen linken Arm trug er in einer Binde und lehnte sich auf Agricola. Beim Anblicke Dagobert's unterliefen die schlaffen und erdfah len Augenlider Rodin's plötzlich roth, als ob all sein Blut ihm nach dem Kopfe geschossen sei. Dann wars sich der Socius aus das Kästchen mit so wilder Wuth und Habgier, daß es den Anschein hatte, als sei er entschlossen, es mit seinem Körper zu decken und mit Gefahr seines Lebens zu ver- theidigcn. (Fortsetzung folgt.) Wissenschaft und «Kirnst. * Posen, im Nov. Der zu seiner Zeit besprochene Streit zwischen dem zum Direktor des hiesigen katholischen Gymnasiums ernannten Priester vr. Prabucki und mehren älter» Professoren an dieser Anstalt hat nunmehr dadurch seine Erledigung gefunden, daß alle Klagcpunkte der Letzter» von der zuständigen Behörde unbeachtet geblieben sind und sogar einer der Gegner des Directors, Professor Gladisch, mit Belassung seines vollen Gehalts in einstweiligen Ruhestand versetzt worden ist. Dem Vernehmen nach wird der selbe die ihm bewilligte zweijährige Muße in Halle mit wissenschaftlichen Ar beite», namentlich mit dem Studium des Chinesischen, dem er sich vorzugs weise widmet, hinbringen. Ein anderer Gegner des Hrn. Prabucki wird jetzt, wie es heißt, aus eignen Wunsch ganz ausscheidcn. Da Letzterer evan gelischer Confession ist, so bleibt nach seinem Abgänge nur noch ein akatho- lischer Lehrer, der älteste von allen, an der Anstalt übrig, der jedoch, als ausgezeichneter Hellenist, für den Augenblick nicht entbehrt werden kann, wenn die Anstalt nicht in Verfall gcrathen soll, denn Philologen, die der katholi schen Confession zugcthan und dabei der polnischen Sprache mächtig sind, werden nur selten gefunden. -Stuttgart, im Nov. Das Gerücht von einer zu gründenden „Staats- zcitung" erhält sich weniger als das von einem unter Dingelstedt's Auspi- cicn zu redigirendcn „Journal über materielle und industrielle Interessen, Kunst, Literatur und Politik." * Paris, im Nov. In dem hiesigen Kunstverlage von Hauser erschien kürzlich ein großes lithographirtes Blatt mit dem Bildnisse Börne's, nach einem Originalgcmälde von M. Oppenheim auf Stein gezeichnet von C. Schultz. Unter allen Portraits, die je von Börne ausgegeben worden, ist dies unstrei tig daß ähnlichste und entsprechendste Charakterbild. Im Hauskleid, in et was vorgeneigter Stellung, in der ausgestützten Rechten ein Crayon, in der niedergelassenen Linken ein halb zugeschlagenes Buch haltend, dessen Le sung er soeben scheint abgesetzt zu haben, um über etwas nachzusinnen oder auf etwas zu hören, sitzt Börne im Lehnstuhl an einem mit Zeitungen und Schreibpapier bedeckten runden Arbeitstisch und bietet zum Beschauer yin- aufschend, den Anblick seiner bedeutsam einnehmenden Züge, jenes leuchten den Auges voll klarer Kraft und Heiterkeit mit einem leichten Anfluge von poetischer Wehmuth, jener cdeln Stirn, die so viele Gedanken hegte, Ge danken eines reich ausgestatteten und fein gebildeten Geistes. Rechts auf her Seite ein Bücherschrank; hinter ihm an der Wand auf einem Fußgestelle Rousscau's Büste, und aus dem Kamin eine verkleinerte Nachbildung des Spartacus von Foyaticr; an einen Lischfuß angelehnt und wie immer zur Hand ein Band von Jean Paul. Die malerische Anordnung und Beleuch tung, die Natürlichkeit der Stellung und des Ausdrucks, die charakteristische Wahl der gleichsam entschieden in eine bestimmte Existenz und Individualität einführenden Nebendinge geben diesem Blatt einen künstlerischen Werth, ab gesehen von seinem Verdienste naturgetreuer Aehnlichkcit, welches um so ge legener und um so mehr anzuschlagen, da grade Börne's schriftstellerische Per sönlichkeit aus seinem kürzlich veröffentlichten Nachlaß uns auss neue in an ziehendster Frische und Lebendigkeit cntgegentritt. Das Bildniß ist von einem kunstreich componirten Arabeskenrahmen eingeschlossen, bestehend aus zierlich verschlungenen; Laubwerk von Eichen- und Olivenblättcrn, in welches die