Erläuterungen Tor Mann, geb. 1894, studierte in Stockholm und Berlin (Paul Juon); war Solocellist in der Philharmonie und Kgl. Kapelle in Stockholm. Seit 1922 Dirigent im Gotenburger Orchester, welches in jeder Spielzeit 75 Konzerte gibt. Nielsen: Aladdin-Suite Der Däne Carl Nielsen, geb. 1865, gilt als die stärkste, zeitgenössische Musikbegabung des Nordens. Die Erfindung seiner Themen zeigt Unabhängigkeit, Naivität, Kraft, Volks tümlichkeit; ihre Ausspinnung ist frei von Vorbildern; betont aber auch nicht gerade das nationale Element, wie es sein Lehrer Niels W. Grade in gewissem Grade tat. Nielsen lebt als Dirigent und Mitdirektor des Kgl. Konservatoriums in Kopenhagen. Neben 5 Sinfonien und zahlreichen Kammermusikwerken schrieb er die Opern: Saul und David (1903) und Maskerade (1907); außerdem mehrere Bühnenmusiken, ln der Aladdin-Suite ist der Charakter dem Stoff entsprechend orientalisch. Besonders eigen artig ist der Satz: Der Marktplatz in Ispahan, in dem vier Orchestergruppen gegen einander geführt sind. Volkmann: Cello-Konzert Robert Volkmann (1815—83),dergeborene Sachse (Lommatzsch), lehrte in derTschecho- slowakei, Oesterreich, zuletzt jahrelang an der Landesakademie in Pest. Er ist als Kom ponist mit Robert Schumann verwandt, eine feine Natur. Sein Cellokonzert wird neben Kammermusiken noch heute immer dankbar aufgenommen. Das Werk ist einsätzig. Aus den früher üblichen drei Konzertsätzen bildet Volkmann ein größeres, geschlossenes Ganzes. Lyrial fließende, gesangliche Linien wechseln mit leidenschaftlich bewegten Rezitativ partien. (Melodien, deren Rhythmen am Rhythmus gesprochener Sätze orientiert scheint.) Sibelius: 2. Sinfonie Jan Sibelius (geb. 1865) ist der Führer der national-finnischen Komponisten. Der Kunstmusik Finnlands hat er den Stempel volkhafter Eigenart aufgeprägt. Im Auslande hat die fremdartige Färbung seiner Musik naturgemäß immer gewisse Reize ausgeübt. Gelegentlich fällt Einseitigkeit im Ausdruck auf. Man kennt in Deutschland vor allem die sinfonischen Dichtungen „Finlandia“ und „Der Schwan von Tuonela“. Nach 1900 wandte sich Sibelius von der Programmusik ab und der reinen Instrumentalmusik zu, die ihre Anregungen nicht aus der Poesie oder einer anderen Kunst holt. Er schrieb bisher sieben Sinfonien. Die Verbundenheit seines Ausdruckes mit dem Naturhaften, Volkhaften ist geblieben. Ein Einschlag in das Mystische, Sinnende ist neuerdings festzustellen. Dr. Kreiser.